Prairie Dog State Park in Kansas

Irgendwo im Nirgendwo kann man wunderbar Präriehunde in freier Wildbahn besuchen. Die Aussage „irgendwo im Nirgendwo“ ist aber eigentlich gar nicht richtig. Denn der Prairie Dog State Park ist so ziemlich der am zentralsten gelegene State Park in den USA. Wir besuchten ihn auf einem unserer Roadtrips durch die USA, kurz bevor wir in Lebanon den geografischen Mittelpunkt des Landes erreichten.

Diesen Zwischenstopp am State Park wollten wir uns nicht entgehen lassen. Wir hatten zwar schon auf einer früheren Reise Präriehunde in freier Wildbahn erlebt, genauer gesagt in Wyoming. Aber das war schon lange her. Und bei den Präriehunden wenige Tage zuvor im Bryce Canyon Nationalpark hatten wir nicht wirklich viel Ruhe. Außerdem gibt es dort noch so viel mehr zu sehen.

Doch dieser Prairie Dog State Park versprach viel Ruhe, denn schon auf dem Weg dorthin bemerkten wir, dass es im weiten Umfeld nicht wirklich viel anderes zu sehen gibt. Ein Grund mit dafür, dass sich kaum Touristen hierher verirren. Es gibt zwar in unmittelbarer Nähe einen Stausee mit Naturschutzgebiet und Campingplätzen, aber der richtet sich eher an Reisende aus dem Bundesstaat Kansas. Touristen aus weiterer Entfernung oder gar aus Europa, kommen hier nicht ganz so oft an.

Eine kleine Zufahrtsstraße zweigt vom Highway 36 im nördlichen Kansas nach Süden ab. An der Abzweigung gibt es natürlich wieder ein klassisches großes Schild, das auf den State Park hinweist. Kurze Zeit später erreicht man eine Art Besucherzentrum. Wobei dieser Begriff schon sehr übertrieben ist. Eigentlich gibt es nur ein paar Informationen und die Möglichkeit, den Eintritt zu bezahlen. Für den State Park ist nämlich eine Gebühr zu entrichten.

Danach überquert man auf der Straße ein Eisenbahngleis und schon sieht man auf der linken Seite ein großes Areal, in dem die Kolonie der Präriehunde lebt. Wer genau hinschaut, sieht dann auch schon die ersten Präriehunde, die neugierig aus ihren Löchern schauen bzw. an ihren Erdlöchern stehen.

Zum Glück gibt es einen Parkplatz mit einem überdachten Picknickplatz. Den steuerten wir natürlich an, um die Präriehunde besser sehen zu können. Kaum kamen wir dort an, verschwanden die Tiere natürlich. Daher warteten wir geduldig und verhielten uns erstmal ruhig. Wir waren die einzigen Besucher und freuten uns natürlich darüber.

Nach und nach kamen die Tiere dann auch wieder langsam zum Vorschein. Auch wir verließen irgendwann das Auto und setzten uns unter das Dach, um die Tiere besser beobachten zu können. Das führte natürlich dazu, dass die Präriehunde in nächster Nähe sich erstmal wieder in ihren Erdlöchern verkrochen. Aber nur drei, vier Minuten später waren auch sie oft wieder an der Oberfläche.

Dennoch waren alle Präriehunde relativ weit von uns entfernt. Also nah genug, um sie gut sehen zu können. Aber so weit entfernt, dass man auf einem Handyfoto nichts erkannt hätte. Daher waren wir natürlich froh, dass wir unser Teleobjektiv nutzen konnten. Rund eine Stunde verbrachten wir bei den Präriehunden und waren die gesamte Zeit mit ihnen alleine. Richtig schön war es.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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