2022 – Auf der Route 66 vom Grand Canyon bis Las Vegas

Montag, 5. September

Bisher reisten wir auf der Route 66 bis zum Grand Canyon. Frühmorgens fuhren wir vom Hotel die wenigen Kilometer zum Parkplatz am South Rim und stellten dort den Wagen ab. Da wir am Abend an einem anderen Punkt am South Rim auskommen würden, waren wir entweder auf den Shuttlebus angewiesen oder mussten noch zwei bis drei Kilometer Weg zusätzlich einplanen. Wir gingen im Morgengrauen zunächst mal an der Canyonkante entlang und erlebten, wie dabei langsam die Sonne ins Tal schien, ohne dass wir sie selber noch sehen konnten.

Sonnenaufgang am Grand Canyon
Sonnenaufgang am Grand Canyon
Warnung vor extremer Hitze
Warnung vor extremer Hitze

Am Einstieg in den South Kaibab Trail trafen wir eine Gruppe der Amish People. Sie waren ganz klassisch gekleidet und wir nahmen an, dass sie einen Tagesausflug machen würden. Aber nein, kurz nach uns begaben sie sich auch auf den Trail und wanderten hinab. Bei einer Pause überholten sie uns sogar und gingen noch bis zum Colorado River hinunter. Dabei hatten sie nichts weiter als Kannen mit Wasser im Gepäck und trugen eben Kleider und Kleidung, die man wohl nicht als wandertauglich bezeichnen würde. Es war ein etwas bemerkenswerter Anblick.

Es kann losgehen - Wandern im Canyon
Es kann losgehen – Wandern im Canyon
Roter Fels im Sonnenaufgang
Roter Fels im Sonnenaufgang

Unterwegs kam uns eine Rangerin entgegen, die typischerweise fragte, was wir uns für den Tag vorgenommen hatten. Als wir im Laufe der Unterhaltung fallen ließen, dass wir den Grand Canyon drei Jahre zuvor an einem Tag durchquerten, sprach sie plötzlich ganz anders mit uns. Sie hatte bemerkt, dass wir erfahren sind und kein unnötiges Risiko eingehen würden. Aber für den Tonto Trail gab sie uns dennoch den Sicherheitshinweis mit, dass dieser Wanderweg zwar überwiegend flach ist und lediglich die beiden anderen Trails miteinander verbindet, doch gleichzeitig auch fast keinen Schatten bietet.

Große Ereignisse werfen lange Schatten voraus
Große Ereignisse werfen lange Schatten voraus
Auf guten Wegen geht es bergab
Auf guten Wegen geht es bergab

Und den Schatten hätten wir tatsächlich dringend gebrauchen können. Die Tour auf dem Tonto Trail wurde zur Tortur. Die angekündigten 46° Celsius kamen tatsächlich und die Sonne brennte im Laufe der Wanderung auf uns nieder. Je länger wir auf dem Tonto Trail unterwegs waren, umso kürzer wurden die Abstände zwischen den Pausen. Die Wanderung wurde wahnsinnig anstrengend. Das lag natürlich an der Hitze, aber auch an dem Gedanken, den man im Hinterkopf hatte: Man muss ja auch wieder hinauf. Das war bisher nur Abstieg und eine relativ flache Tour. Wobei der Tonto Trail so flach nun auch wieder nicht ist. Es ist eher ein leichtes Auf und Ab.

Ausblick am Ooh Aah Point
Ausblick am Ooh Aah Point
Wanderung auf dem Tonto Trail
Wanderung auf dem Tonto Trail
Echse
Echse
Michael Moll im Grand Canyon
Michael Moll im Grand Canyon

Wie auch immer, mit den wirklich letzten Kräften kamen wir am Indian Garden an, wo der Tonto Trail auf den Bright Angel Trail trifft. Und selbst hier brauchte ich auf dem großen Gelände mittlerweile mehrere Pausen, um zu einer Sitzbank im Schatten zu gelangen. Ich hatte keine Kraft mehr und ich wusste gar nicht, wie wir von hier aus den Aufstieg bewältigen wollten. Doch die Rettung kam in Form einer weiteren Rangerin, die uns anfangs mit kaltem Wasser besprenkelte und dann den Tipp gab, dass wir uns doch einfach in den Indian Creek legen sollte. Das würden viele so machen.

Mule-Reiter im Grand Canyon
Mule-Reiter im Grand Canyon

Und ja, nur 30 Meter neben uns floss ein sehr kleiner, schmaler Bach, der übrigens dazu führte, dass Indian Creek eine Art Oase im Grand Canyon ist. Das Wasser im Indian Creek ist maximal fünf Zentimeter hoch, doch es war kalt und das war momentan das Wichtigste. Ich packte Kamera, Telefon und Autoschlüssel zur Seite, schmiss den Rucksack ins Gras und legte mich einfach in den Bach. So wie ich war. Nur die Schuhe hatte ich vorher noch ausgezogen. T-Shirt, Hose, Socken – alles nass. Das war egal, es würde innerhalb weniger Minuten trocknen. Jetzt wollte ich einfach nur kühlen.

Kühler Picknickplatz
Kühler Picknickplatz

Ganze zwei Stunden blieben wir in diesem Bach. Erschreckenderweise bin ich sogar für einen kurzen Moment eingeschlafen. Unpraktisch, wenn man im Wasser liegt. Aber das Wasser kühlte und wir waren einfach nur froh, wieder Normaltemperaturen zu bekommen. Die kleinen Insekten und Spinnen, die uns bekrabbelten waren total egal. Hauptsache kaltes Wasser. Währenddessen wanderte die Sonne und es war mittlerweile abzusehen, dass wir beim Aufstieg ausschließlich im Schatten unterwegs sein würden. Das kannten wir ja schon vom letzten Mal und das tat gut.

Wir füllen die Wasservorräte auf
Wir füllen die Wasservorräte auf

Nachdem wir zwei Stunden lang im Wasser lagen, begaben wir uns langsam zur Wasserstelle für Trinkwasser, füllten unsere leeren Flaschen wieder auf und machten uns an den Aufstieg. Wie gedacht waren die Klamotten ruckzuck wieder trocken. Gerade als wir unsere Wasserflaschen auffüllten, kamen von unten, vom Colorado River, Wanderer nach oben, die wir bereits kannten – die Amish People. Wir staunten nicht schlecht und waren wirklich beeindruckt.

Michael Moll
Michael Moll

Es stellte sich aber heraus, dass drei Amish am Indian Garden spontan übernachten würden. Sie würden den Aufstieg heute nicht mehr schaffen und wollten lieber am nächsten Morgen hinauf wandern. Die fünf anderen Amish gingen kurz hinter uns los. Wie das bei so einer Wanderung eben ist, überholt man sich immer wieder gegenseitig bei Pausen und zwischendurch machten wir auch gemeinsam Pause und unterhielten uns ein wenig. Im Endeffekt kamen wir, mittlerweile in der Dunkelheit, mit nur fünf Minuten Abstand am South Rim wieder aus. Für den Rest der Reise haben wir immer wieder gesagt, dass wir mit den Amish People zusammen durch den Grand Canyon gewandert sind. Nur, dass sie an diesem heißen Tag sogar bis zum Fluss wanderten.

Wandern unter sengender Sonne
Wandern unter sengender Sonne

Oben angekommen orientierten wir uns durch die Dunkelheit zum Parkplatz und zur Bushaltestelle für den Shuttlebus. Wir waren dort noch nicht angekommen als unser Bus, die Blue Line, gerade eben ankam. Mit den letzten Kräften rannten wir dem Busfahrer entgegen und waren heilfroh noch einsteigen zu können. Der Weg zu unserem Auto wäre noch ein sehr weiter gewesen.

Squirrel
Squirrel

Glücklich und erledigt kamen wir am Auto an, fuhren die wenigen Kilometer zum Hotel zurück und während Moni sich den Staub vom Grand Canyon abduschte, ging ich noch schnell gegenüber zu McDonalds und holte uns sowohl etwas erfrischendes als auch etwas salzhaltiges, was bei Pommes ja nun nicht so schwer ist. Wir waren so froh, dass wir diese zweite Grand Canyon-Durchquerung geschafft haben und schliefen an dem Tag schnell ein.

Amish People im Grand Canyon
Amish People im Grand Canyon

Dienstag, 6. September

Und wir waren erst recht froh, heil und gesund am nächsten Morgen wieder aufzuwachen. Nach zwei Nächten in Tusayan und der zweiten Durchquerung des Grand Canyon brachen wir nun hier unsere Zelte ab und beendeten unseren Abstecher. Wir wollten wieder zurück zur Route 66. Das Laufen fiel mir ein wenig schwer, selbst das Hineinschlüpfen in die Schuhe war blasenbedingt kein Highlight. Hier rächte es sich ein wenig, dass wir mit neuen Schuhen gleich so eine Tour gemacht hatten. Aber so tragisch war das nun auch wieder nicht.

Willkommen in Williams
Willkommen in Williams
Williams an der Route 66
Williams an der Route 66

Nach Süden fuhren wir wieder in Richtung Flagstaff und bogen an der Interstate 40 nach Westen ab, womit uns die Route 66 wieder zurück hatte. Unser erster Stopp war in Williams, wo auch wieder ein kleiner Gang durch das Zentrum lohnte. Neben den üblichen Infos und Sehenswürdigkeiten zur Route 66 war hier auch ein kleiner Picknickplatz, an dem man auf den Grand Canyon Railway aufmerksam gemacht wurde. Diese Eisenbahn startet hier in Williams und fährt bis zur Südkante des Grand Canyon, zum South Rim.

Route 66
Route 66
Cafe in Williams
Cafe in Williams

Das Städtchen hatte uns ganz gut gefallen, doch die Reise ging weiter. Wir hielten natürlich auch wenig später in Seligman, einem weiteren Klassiker entlang der Route 66 mit zahlreichen Souvenirläden, einigen Motels und witzigen Sehenswürdigkeiten, die an die Hochzeit der Mother Road erinnern. Die Ortschaft bezeichnet sich selbst als Geburtsort der Route 66,. Doch das behauptet auch Springfield in Missouri von sich. Wie auch immer, Seligman war absolut sehenswert und mal wieder ein schöner Zwischenstopp.

Figuren am Shop
Figuren am Shop
Alte Tankstelle
Alte Tankstelle
Endlose weite Straßen in Arizona
Endlose weite Straßen in Arizona
Seligman - Geburtsort der Route 66
Seligman – Geburtsort der Route 66

Gleichzeitig ist Seligman aber auch der Startpunkt für einen der schönsten Abschnitte der Route 66. Hier muss man einfach die Interstate 40 verlassen, sonst verpasst man was. Denn einmal ist es landschaftlich echt schön und zum anderen fährt man nun zum Hackberry General Store. Dieser Souvenirladen hat ebenfalls einen Kultcharakter entlang der Straße. Als wir dort ankamen, gaben dort mindestens 20 Motorräder ein sehr passendes Bild ab. Doch es war keine Motorradgang. Beim Näherkommen hörten wir nämlich die Unterhaltungen der Biker. Mit süddeutschem Akzent. Es handelte sich um deutsche Touristen, die auf einer geführten Motorradtour die Route 66 befuhren. Was man nicht alles buchen kann.

Alter Polizeiwagen in Seligman
Alter Polizeiwagen in Seligman
Historische Schätze
Historische Schätze

Da die Wanderung recht anstrengend war und wir müde waren, außerdem sowieso mal eine kleine Reisepause benötigten, übernachteten wir in Kingman. Den Nachmittag nutzten wir dazu, mal in Ruhe einkaufen zu gehen und unsere Vorräte aufzufrischen. Zudem wollten wir auch einfach mal ein wenig ganz normal shoppen und schauen, was wir so kaufen könnten.

Mittwoch, 7. September

Doch noch spektakulärer wird die Fahrt auf der Route 66 hinter Kingman. Dort fährt man auf der Route 66 auf einer Bergkette zu, die mittlerweile von der Interstate 40 umfahren wird. Vor Bergkette hielten wir an der Cool Springs Station an, einer weiteren ehemaligen Tankstelle. Laute Musik ertönte aus dem dazugehörigen Souvenirladen, aber es war niemand zu sehen. Kein Mitarbeiter und auch kein anderer Besucher. Es war wie im Film, wir schlurften in der Hitze der Wüste vom Auto über den sandigen Boden bis zum Geschäft und erwarteten irgendwas. Nur was? Es hatte etwas unheimliches, denn man rechnete damit, dass irgendein gruseliger Typ um die Ecke kommt und seine Flinte auf einen richtet. Vielleicht sollte man einfach weniger Filme schauen, in denen so etwas gezeigt wird. Denn die Wahrheit war, dass ich mutig den leeren Laden betrat und in einem Nebenraum dann den Besitzer erschrocken hatte. Er war es wohl, der in dem Moment Angst bekam. Kein Wunder, bei der lauten Musik hat er uns natürlich nicht kommen gehört.

Souvenirladen vor dem Sitgreaves Pass
Souvenirladen vor dem Sitgreaves Pass
Toilette an einem Souvenirladen
Toilette an einem Souvenirladen
Sitgreaves Pass von oben
Sitgreaves Pass von oben

Wie das auf der Route 66 eben so ist, kamen wir auch hier wieder ins Plaudern. Der Besitzer erzählte uns stolz, welche Filme hier bereits gedreht wurden und was es mit der folgenden Passstraße auf sich hätte. Die Straße über den Sitgreaves Pass hat zahlreiche Kurven und gilt als gefährlich. Letzteres konnte ich jetzt nicht bestätigen, aber vielleicht bin ich auch einfach nur Bergstraßen gewöhnt und solche Pässe geübt. Der junge Mann aus dem Laden erzählte uns zuvor noch, dass es früher Leute gab, die man hier als Fahrer anheuern musste. Einerseits weil es eben gefährlich war und andererseits, weil man oft rückwärts den Pass hinauffahren musste.

Alte und vergessene Autowracks
Alte und vergessene Autowracks
Sitgreaves Pass von oben
Sitgreaves Pass von oben
Unterwegs in der Wüste
Unterwegs in der Wüste
Drohnenaufnahme vom Pass
Drohnenaufnahme vom Pass
Toilette in der Wüste
Toilette in der Wüste

Wir fuhren die Straße ziemlich entspannt hinauf, hielten am Pass an, wo wir auch noch ein paar Drohnen-Aufnahmen machten und fuhren auf der anderen Seite hinab zu unserem eigentlichen Zielort hier in den Bergen. Das sollte nämlich Oatman sein. Auch Oatman ist so ein klassisches, altes Städtchen. Es wirkt sogar noch heute wie eine Goldgräberstadt mit seinen alten Holzhäusern und den hölzernen überdachten Gehsteigen. Nur wenn der moderne UPS-Laster über die Hauptstraße rattert, weiß man, dass man keine Zeitreise gemacht hat.

Achtung Esel
Achtung Esel
Goldgräberstadt Oatman
Goldgräberstadt Oatman
Man fühlt sich wie ein Cowboy
Man fühlt sich wie ein Cowboy
Wilde Esel auf der Straße
Wilde Esel auf der Straße

Aber Oatman war eigentlich gar nicht wegen der historischen Eindrücke unser Ziel, obwohl es sich schon alleine dafür lohnt. Vielmehr hofften wir darauf, die hier wild lebenden Esel sehen zu können. Wild lebende Esel hatten wir bisher auf keiner unserer Reisen und hier sollen sie sogar bis Oatman kommen und in der Hoffnung auf Futter über die Hauptstraße strolchen. Das taten sie allerdings nicht. Das war schade und wir begnügten uns daher dann doch „nur“ mit der Ortschaft. Wie gesagt, absolut sehenswert, aber es fehlten eben die Esel.

Esel
Esel
Esel an unserem Auto
Esel an unserem Auto
Ein frei lebender Esel - rechts im Bild
Ein frei lebender Esel – rechts im Bild

Oatman sollte außerdem vorläufig unser letzter Ort auf der Route 66 sein sollte. Denn wir hatten erneut einen Abstecher vor. Wir wollten nämlich in Las Vegas übernachten. Die Spielerstadt liegt zwar ebenfalls in der Wüste, aber eben nicht an der Route 66. Also fuhren wir zurück in Richtung Kingman und erneut über den Sitgreaves Pass. Wir hatten gerade den Pass überquert, als plötzlich hinter einer Kurve Esel auf der Straße standen. Einfach so. Als wir das erste Mal über den Pass fuhren und oben pausierten, hörten wir sie zwar schon, aber sehen konnten wir sie nicht.

Der Esel will unser Essen
Der Esel will unser Essen
Der Esel und ich
Der Esel und ich
Oatman
Oatman

Jetzt machten sie uns aber die Freude. Und sie freuten sich offenbar auch über die Begegnung mit uns. Denn sie kamen sofort zu uns und mir wurde plötzlich bewusst, dass Esel ziemlich große Tiere sind. Natürlich hofften sie auf Futter unsererseits und da wir gerade einen Muffin und eine Banane speisten, als wir die Tiere sahen, hätte das sogar gepasst. Aber wir hielten uns an die Hinweise aus Oatman, dass man die Tiere eben nicht einfach so füttern solle. Das gefiel den Eseln jedoch nicht und neugierig hielten sie ihren Kopf in den Wagen, wo eben Muffin und angebissene Banane auf dem Armaturenbrett lagen. Aber sie kamen nicht ran und das war wohl okay so. Fünf Minuten dauerte die Begegnung, bis dann irgendwann ein anderes Auto kam und wir nicht mehr interessant genug waren.

Kühlender Ventilator
Kühlender Ventilator
Hoover Dam
Hoover Dam

Wunderbar. Rentiere in Norwegen, Bären in Kanada und jetzt eben Esel. So schön, dass das doch noch geklappt hatte. Nachdem wir Abschied von den Eseln nahmen, fuhren wir zurück nach Kingman und von dort nordwärts in Richtung Las Vegas. Die Stadt kannten wir ja nun schon von zwei vorherigen Übernachtungen. Aber es gab ein paar Sehenswürdigkeiten, die wir im Umfeld rund um Las Vegas besuchen wollten. Allerdings stellten wir fest, dass wir ein paar Dinge von der Liste streichen mussten, weil wir gar nicht so viel Zeit hatten. Doch den Hoover Dam wollten wir auf keinen Fall auslassen. Wir kamen ja ohnehin direkt daran vorbei.

Staumauer des Hoover Dams
Staumauer des Hoover Dams
Sehr hohe Brücke
Sehr hohe Brücke
Wechsel der Zeitzone am Hoover Dam
Wechsel der Zeitzone am Hoover Dam

Wir überquerten den Colorado River auf einer beeindruckenden Brücke und bogen gleich dahinter rechts ab. Weit kamen wir nicht, denn um den Hoover Dam besichtigen zu können, muss man zunächst an einem Kontrollhäuschen vorbei. Sicherheitsleute stellen die klassischen Fragen und lassen einen dann durch. Direkt am ersten Parkplatz hielten wir an, weil es von dort aus einen kleinen Fußweg zur Autobahnbrücke gibt und man von dort einen beeindruckenden Blick auf die Staumauer genießen kann.

Blick auf den Lake Mead
Blick auf den Lake Mead

Ich war allerdings etwas weniger mutig und habe mich nicht ganz in die Mitte der Brücke getraut. Eigentlich Quatsch, denn wenige Minuten vorher sind wir ja drüber gefahren. Aber da hatte ich keine Wahl und habe die Brücke auch eigentlich gar nicht wirklich gesehen. Doch jetzt ging es auf einmal sehr weit nach unten und mir war klar, dass ein paar Meter Spaziergang auch reichen würden. Anschließend fuhren wir hinab zu den Parkplätzen am Hoover Dam und sahen überall schon wieder die Warnschilder vor der Hitze. Man solle immer Wasser bei sich führen. Beachtlich, denn das galt auch für den kurzen Weg vom Auto zum Besucherzentrum.

So hoch war das Wasser noch
So hoch war das Wasser noch

Nun ja, das war mir dann irgendwie doch zu blöd. Immerhin reden wir hier von einer Strecke von gerade mal 500 Metern. Das ist ja nicht wirklich eine Wanderung. Natürlich waren es auch an diesem Tag deutlich mehr als 40 Grad Celsius, aber die 500 Meter schaffen wir auch so noch. Zumal wir dann in dem Besucherzentrum ja auch etwas zu trinken kaufen könnten, wenn wir denn wollten.

Klares Wasser im Lake Mead
Klares Wasser im Lake Mead

Schön waren allerdings die riesigen Ventilatoren, die an einer Stelle aufgestellt waren und für einen sehr kühlen Wind sorgten, ohne dabei extrem windig zu sein. Völlig verrückt eigentlich, dass es so etwas gibt. Aber wir sind ja in Amerika, da sollte so etwas nicht verwundern. Nach dem Besuch vom Hoover Dam fuhren wir noch zu einem Aussichtspunkt hinauf und hatten einen tollen Ausblick auf den Lake Mead, der durch den Damm entstanden ist. Ganz weit unten konnten wir ein paar Autos bis ans Ufer fahren sehen und uns war klar, dass wir das auch machen würden.

Am Ufer des Lake Mead
Am Ufer des Lake Mead
Der holt jetzt sein Boot auf den Trailer
Der holt jetzt sein Boot auf den Trailer

Eine kurze Fahrt später standen wir abermals vor einem Kontrollhäuschen, doch dieses Mal ging es nicht um die Sicherheit, sondern um die Freizeit. Denn der Lake Mead ist an dieser Stelle ein Freizeitgebiet und wird vom National Park Service verwaltet. Wir zeigten also mal wieder unsere Jahreskarte und durften sofort zum Ufer fahren. Sehr viel war hier nicht los. Immerhin war es ja Mitte der Woche, doch man konnte schon erahnen, was sich hier an den Wochenenden abspielen würde. Spannend zu beobachten waren die Ausflügler, die mit dem Boot auf dem Lake Mead unterwegs waren und wieder ans Land wollten.

Hotelzimmer in Las Vegas
Hotelzimmer in Las Vegas
Wenn man so im Hotel begrüßt wird
Wenn man so im Hotel begrüßt wird
Immer was neues in Vegas
Immer was neues in Vegas
In der Lobby vom Bellagio
In der Lobby vom Bellagio

Sie fuhren mit ihrem Schiff bis an den Kai, sprangen an Land, holten ihr Auto vom Parkplatz und fuhren mit dem Trailer ins Wasser hinein, um mal eben das Boot draufzupacken. Das ging in Windeseile und war echt beeindruckend. Hin und wieder sieht man so etwas ja auch auf deutschen Campingplätzen oder ähnlichen Stellen, an denen man ein Boot zu Wasser lassen kann. Doch da wirkt das alles viel aufwändiger und langsamer. Außerdem scheint es mir immer so, als wäre in Deutschland eine ganze Gruppe Menschen damit beschäftigt, ein Boot vom Trailer zu lassen oder wieder aufzusetzen. Hier machte das zum Teil der Fahrer des Wagens mal eben alleine und das halt in nur wenigen Minuten.

Las Vegas am Abend
Las Vegas am Abend
The Strip in Vegas
The Strip in Vegas
Eiffelturm
Eiffelturm
Wasserspiele am Bellagio
Wasserspiele am Bellagio

Am Nachmittag machten wir uns dann auf, in die Stadt zu fahren. Denn wenn wir schon in Las Vegas übernachten würden, dann wollten wir ja auch wenigstens etwas davon haben. So ein günstiges Angebot wie drei Jahre zuvor, wo wir für sehr wenige Dollar im legendären Bellagio übernachten konnten, bekamen wir dieses Mal nicht. Daher entschieden wir uns für das Tuscany-Hotel etwas abseits des berühmten Strips. Das Hotel war auch völlig prima und wir kannten das schon von unserem ersten Aufenthalt in Las Vegas.

Bellagio und Caesars Palace
Bellagio und Caesars Palace

Nach dem Einchecken spazierten wir natürlich wieder auf dem Strip entlang und genossen auch so ein bisschen die Tatsache, dass das nach Corona endlich wieder geht. In den stickigen Casinos zogen wir zwar noch die Maske auf, weil wir uns unterwegs natürlich nicht anstecken wollten, aber es tat mal wieder gut, unter Menschen zu sein. Allerdings ist Las Vegas natürlich Plastik pur. Außerdem fallen die sozialen Unterschiede hier enorm auf. Da liegt ein Obdachloser auf der Straße vor dem Bellagio, während nur eineinhalb Meter weiter eine Person im Glitzerkostüm für ein Fotoshooting posiert.

Unser Gewinn
Unser Gewinn

Am späten Abend gingen wir zurück in unser Hotel und schauten auch dort mal in das Casino hinein. Da wir bis dato noch nicht gespielt hatten, setzten wir uns hier wenigstens mal kurz an einen Roulette-Automaten. Wir überlegten, jeder einen Dollar zu verdaddeln. Doch daraus wurde nichts. Vor allen Dingen Moni hatte viel Glück beim ersten Setzen und hörte gleich danach auf zu spielen. Denn wir hatten aus unseren zwei Dollar nun neun Dollar gemacht. Angesichts dessen, was hier tagtäglich über den Tisch geht, ist das nicht viel. Aber wir freuten uns, weil wir einfach mit einem Gewinn aus Las Vegas herauskamen.

Weiter geht die Reise von Las Vegas bis Santa Monica bei Los Angeles.

2 Kommentare zu „2022 – Auf der Route 66 vom Grand Canyon bis Las Vegas“

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