Es war nicht das erste Mal, dass ich einem Bären in freier Wildbahn begegnete. Vier Bärenarten kann ich zählen, auf die ich irgendwo in der Natur getroffen bin. Da wären zum einen natürlich die Waschbären, die ja mittlerweile auch bei uns heimisch sind. Gesehen habe ich sie aber eigentlich erst in den Vereinigten Staaten.
Spaß hatte ich an der Begegnung mit den Nasenbären in Brasilien. Aber die fallen ja auch eher unter die Kategorie drollig. Gut, ich war nicht der Tourist, dem die Tasche mit dem Proviant entrissen wurde, sondern nur Zuschauer dieses Vorfalls. Aber Nasenbären kann man sich ganz gut nähern – oder besser gesagt, sie nähern sich dem Menschen.
Weniger witzig wäre eine so nahe Begegnung mit einem Braunbären. Doch diese hatte ich wohl mal in einem Nationalpark in Norwegen. Dort wanderte ich durch ein Bärengebiet und habe wohl versehentlich einen Bären verscheucht, der ziemlich laut im Dickicht vor mir wegrannte. Ein Grenzbeamter, der dort in der Nähe Dienst schob, bestätigte mir, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch war, dass es sich bei dem Tier um einen Braunbären handelte.
Doch am beeindruckendsten, eben weil ich auch in Ruhe Bilder machen konnte, war die Begegnung mit einem Grizzlybären. Wir waren gerade mit dem Auto auf dem Weg zum Osteingang des Yellowstone-Nationalparks. Dafür fährt man etwas oberhalb eines kleinen Flusses durch ein schmales Tal. Wir witzelten ein wenig, ob die Felsbrocken unten im Wasser nicht vielleicht ein Bär sein könnten, bis sich einer dieser Felsbrocken tatsächlich bewegte und sich als Bär entpuppte.
Sofort hielten wir natürlich an, sprangen aus dem Auto und hatten unsere Kameras angesetzt um dieses tolle Erlebnis festhalten zu können. Der Bär war auf der anderen Seite des Flusses und tapste völlig entspannt am Ufer entlang. Zwischendurch ging er ins Wasser, kraulte sich an einem überhängenden Ast den Rücken und blickte uns auch genau in die Augen. Ein tolles Erlebnis, das nur wenige Minuten anhielt, weil der Bär wieder im Unterholz verschwand.
Der Bär und wir waren nur rund 30 Meter voneinander entfernt. Getrennt nur durch eine kniehohe Leitplanke und durch einen schmalen Fluss. Beides hätte der Grizzly mühelos überwinden können. Nicht ganz ungefährlich aber trotzdem sicher genug, denn wir wären schneller im Auto gewesen als der Bär bei uns. So war es einfach nur klasse, einen Grizzlybären in der freien Wildbahn zu treffen.
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