2018 – Mit dem Wohnmobil nach Slowenien

Taubenschwänchen
Taubenschwänchen

Am nächsten Tag war es bewölkt und ab dem Nachmittag sollte es in ganz Slowenien Regenfälle und teilweise sogar Gewitter geben. Das veranlasste uns natürlich, uns ein wenig Sorgen wegen der Weiterreise zu machen. Doch wir wollten es uns nicht vermiesen lassen und beschlossen, zunächst erstmal nach Kroatien hinüber zu fahren. Moni war noch nie in Kroatien und mein letzter Aufenthalt dort liegt auch schon 13 Jahre zurück.

Kurzes Reinschnuppern nach Kroatien

Wir wollten einfach mal ein neues Land sehen, einen ganz kleinen Eindruck gewinnen und auch sehen, was man dort so im Supermarkt kaufen kann. Also steuerten wir den Wagen auf die Grenze zu und stellten uns an die Schlange. Rund 12 oder 13 Fahrzeuge waren vor uns dran und wir erwarteten nun eine etwas längere Pause. Doch weit gefehlt. Gerade als wir zum Stehen kamen, kam ein Herr aus dem zweiten Grenzhäuschen und hat uns zu sich gewunken. Im ersten Moment wussten wir nicht, ob das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen sei.

Hauptplatz in Piran
Hauptplatz in Piran

Eigentlich befürchteten wir, dass wir nun eine längere Kontrolle über uns ergehen lassen müssten. Aber dem war nicht so, ganz im Gegenteil. Wir brauchten bloß unsere Personalausweise hochhalten und wurden sofort durchgewunken. Eigentlich witzig, denn so konnten die gesamte Schlange an wartenden Autofahrern überholen und waren in Sekundenschnelle in Kroatien.

Sonnenuntergang bei Portorož
Sonnenuntergang bei Portorož

Wir fuhren also als Erstes zu einem Supermarkt nach Umag, füllten unsere Vorräte auf und schauten uns ein wenig um, was es so in Kroatien einzukaufen gibt. Viel unterscheidet sich da natürlich nicht von slowenischen oder deutschen Supermärkten. Aber ein paar andere Waren und Produkte gibt es dann doch in jedem Land und das interessierte uns.

Suspekte Person am Parkplatz in Umag

Danach wollten wir in den Ort hinein und fanden einen Parkplatz etwas abseits der Küste. Nachdem wir unsere Sachen schnappten, das Auto verließen und einmal um das Auto herumgehen mussten, sahen wir plötzlich, dass neben uns ein Pkw mit einem jungen, etwas zwielichtig aussehenden Mann parkte. Wir fragten uns allen Ernstes, wo der plötzlich herkam. Wir hatten doch das Auto vor 10 Sekunden verlassen und da stand kein Fahrzeug. Der ganze Parkplatz war frei und dieser Mann stellt sich direkt neben unseren Kastenwagen? Wir fanden das etwas suspekt, zumal er seine Wagen auch nicht verließ. Wir warteten in sichtbarer Entfernung darauf, was geschehen würde.

Kurzbesuch in Umag in Kroatien
Kurzbesuch in Umag in Kroatien

Nach rund zwei oder drei Minuten startete er sein Auto und fuhr rasant vom Parkplatz wieder herunter und fädelte sich leicht prollig in den Verkehr ein. Er war zwar vorerst weg, aber beruhigend fanden wir dieses Verhalten nicht. Moni schlug daher vor, dass ich alleine zur Küste gehen sollte und sie im Auto auf mich warten würde. Später würden wir uns dann abwechseln. So machten wir es dann auch. Ich machte ein paar Fotos und löste Moni später ab, während ich dann im Wohnmobil auf die wartete.

Gedenkstätte am Loiblpass
Gedenkstätte am Loiblpass

Nachdem sie zurückkam, fuhren wir geradewegs wieder nach Slowenien. Wir hatten ja noch zu tun und wollten wieder in den Norden. Auf dem Plan stand aber auch noch Ljubljana. Doch das Wetter war immer noch durchwachsen und unsicher. Nun hieß es, dass es am nächsten Tag starke Gewitter geben solle. Am nächsten Tag hatten wir aber wieder Besuche in den Bergen vor. Weil es derzeit trocken war, beschlossen wir den Aufenthalt in den Karawanken vorzuziehen und lieber bei Gewitter auf Städtetrip zu gehen.

Ehemaliges Krematorium in der Gedenkstätte
Ehemaliges Krematorium in der Gedenkstätte

Wanderung auf den Loiblpass nach Österreich

Also fuhren wir an der slowenischen Hauptstadt vorbei und steuerten direkt das Tal an, das hinauf zum Loibl-Pass bzw. zum Loibl-Tunnel führen würde. Etwas unterhalb des heutigen Passübergangs, also vor dem Tunnel, befindet sich eine Gedenkstätte. Denn der Tunnel wurde von Gefangenen eines Konzentrationslagers in unmenschlichen Bedingungen erbaut. Das Lager befand sich wenige Höhenmeter unterhalb des Tunnels und gehörte als Außenlager zum KZ Mauthausen. Die Gedenkstätte schauten wir uns natürlich auf dem Weg nach oben noch an.

Denkmal an der KZ-Gedenkstätte
Denkmal an der KZ-Gedenkstätte

Eigentlich hatten wir hier noch eine Tageswanderung auf dem Programm, doch angesichts der Wetterlage mussten wir diese ohnehin komplett ausschließen. Worauf ich allerdings nur ungern verzichtet hätte, wäre der Aufstieg zum alten Loiblpass über die ehemalige Passstraße. Das sind vom Parkplatz am Loibl-Tunnel rund 300 Höhenmeter über eine leicht zu begehende Schotterpiste.

Der blaue Himmel währte nur kurz

Doch das Wetter war eben unsicher. Gelegentlich tropfte es, die Wolken hingen tief und wir waren drauf und dran, darauf zu verzichten. Doch plötzlich öffnete sich die Wolkendecke und es war blauer Himmel zu sehen. Nicht viel, aber immerhin etwas. Das war das Zeichen, um die kurze Wanderung doch noch anzugehen. Wir schnappten uns sicherheitshalber unsere Regenjacken und stürmten den Berg hinauf. Dabei waren wir tatsächlich recht flott unterwegs und hatten die 300 Höhenmeter in weniger als einer Dreiviertelstunde überwunden. Diese Zeit war nämlich als Vorgabe für den Aufstieg unten angegeben.

Alter Passübergang nach Slowenien
Alter Passübergang nach Slowenien

Blöderweise hatte sich der Himmel nach den ersten hundert Höhenmetern aber wieder ziemlich zusammengezogen und es waren wieder nur noch dunkle Wolken zu sehen. Nach 250 Höhenmetern kam dann auch noch ein deutlicher Regenguss, doch dieser hörte auf, als wir schließlich ganz oben ankamen. Klar, wir waren jetzt nassgeschwitzt und nass geregnet. Aber es war schön, dass wir das doch gemacht hatten und wir konnten uns den ursprünglichen Passübergang ganz alleine und in Ruhe anschauen.

Alter Loiblpass mit Blick nach Österreich
Alter Loiblpass mit Blick nach Österreich

Stadtbesichtigung in Ljubljana

Vor allen Dingen war es schon recht kurios, dass wir morgens in Slowenien aufwachten, zum Einkaufen nach Kroatien fuhren und nun bei einer kurzen Wanderung Österreich erreichten. Jetzt mussten wir uns nur noch überlegen, was wir als nächstes machen wollten. Ein bisschen Zeit hatte der Tag noch. Es war uns tatsächlich zu früh, um schon irgendwo zu parken.

Drei Brücken als Wahrzeichen von Ljubljana
Drei Brücken als Wahrzeichen von Ljubljana

Also fuhren wir doch noch nach Ljubljana und steuerten den dortigen kleinen Wohnmobilstellplatz an. Dieser gefiel uns aber überhaupt nicht. Er lag direkt an einer Hauptstraße, war lieblos eingerichtet und bestand eigentlich nur aus einer Fläche mit großen, überquellenden Müllcontainern. Nein, hier wollten wir nicht bleiben.

Mit dem Boot durch Ljubljana
Mit dem Boot durch Ljubljana

Wir fuhren daher in das Zentrum hinein, um wenigstens auch mal Ljubljana gesehen zu haben. Benötigt hatten wir es nicht, aber wenn wir schon mal im Land unterwegs sind, wollten wir wenigstens kurz mal die Altstadt erblicken. Und tatsächlich hatten wir so viel Glück, einen guten Parkplatz zu erwischen (Kastenwagen sei Dank), von dem aus wir noch eine gemütliche Runde durch die Altstadt einlegen konnten. Interessanterweise hatte es bisher immer noch nicht geregnet. Ganz anders als erwartet, hatten wir bei dem Stadtrundgang sogar blauen Himmel und es herrschte richtig viel Betrieb in den Straßencafés.

7 Kommentare zu „2018 – Mit dem Wohnmobil nach Slowenien“

  1. Hallo, wir haben das Video geshen und den Bericht hier gelesen. Einfach toll gemacht! Vielen Dank dafür. Wir haben uns auch den reiseführer bestellt und werden im August nach Slowenien fahren. Große Freude schon jetz, auch Dank Ihrer Infos.

    1. Hallo und vielen Dank. Es freut mich, wenn ich ein paar Tipps geben konnte. Aber der Reiseführer wird doch erst im Oktober erscheinen. Das reicht also leider nicht. Ich wünsche auf jeden Fall eine tolle Reise. Die wird es sicherlich werden. Herzliche Grüße

  2. Pingback: 2019 - Mit dem Wohnmobil nach Slowenien | Die Weltenbummler

  3. Hallo Michael, kannst Du nähere Angaben zu dem Stellplatz in Planica machen (Kosten, Strom, WLAN, Ver- und Entsorgung)? Ich plane eine Tour mit Wohnmobil und Motorrad.
    Vielen Dank!

  4. Hallo Michael,
    sehr schöner Bericht der uns bestärkt selbst mit unserem WoMo den Triglav-Nationalpark zu besuchen, vielen Dank dafür.
    Eine Frage bleibt noch: Zu welcher Jahreszeit habt Ihr die beschriebene Reise durchgeführt bzw. hältst Du die Zeit Ende Mai/Anfang Juli schon für machbar, oder ist es dort noch zu kalt?
    Viele Grüße,
    Nick

    1. Hallo Nick,

      diese Reise wurde gegen Ende Mai gemacht und alle Bilder, die du in diesem Reisebericht siehst stammen aus der zweiten Maihälfte.

      Viele Grüße
      Michael

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