Wie Perlen reihen sich die Inseln Hönö, Fotö, Öckerö, Hälso und noch ein paar kleinere Eilande vor der Küste Göteborgs im Wasser. Diese Inseln sind eigentlich gar nicht so sehr bekannt und dennoch gut besucht. Letzteres ist aber total logisch, denn Wochenendausflügler aus Schwedens zweitgrößter Stadt sind in wenigen Fahrminuten an der Küste und an der Fähre zu Hönö.
Auch das berühmte und leckere Brot namens Hönö Kaka findet man in so ziemlich allen Supermarktfilialen in ganz Schweden. Doch international haben die kleinen Inselchen bisher kaum Aufmerksamkeit geweckt. Dabei sind sie eine echte Schönheit.
Kostenlose Fähre nach Hönö
Sie gehören zu der Schärenküste gleich vor Göteborg und bestehen aus mannigfaltigen bewohnten und unbewohnten Inseln. Um sie zu erreichen, folgt man einfach der Straße 155 bis zu ihrem westlichen Ende bzw. bis zum Fähranleger. Die Fähre hinüber zu den beiden größten Inseln Hönö und Björkö ist kostenlos und Teil des schwedischen Straßensystems.
Hier kann man also einfach bis zur Ampel fahren und warten bis sie grün wird, um die Fähre befahren zu dürfen. Eine Buchung oder dergleichen ist nicht möglich und nicht nötig. Wer die Fähre verpasst, weil sie zu voll ist oder weil man selber gerade ein paar Minuten zu spät am Terminal ankam, der muss halt ein wenig warten, bis das nächste Schiff kommt. Aber mehrere Fähren pendeln hier den ganzen Tag hin und her.
Björkö ist eine große Insel, die wiederum mit einer sehr kurzen Fährüberfahrt mit Kalvsund verbunden ist. Von dort gelangt man wiederum mit der Fähre nach Öckerö. Es sind also ein paar Kombinationen möglich. Öckerö liegt genau zwischen Hälsö im Norden und Hönö im Süden. Hier merkt man den Übergang von einer Insel zur anderen kaum, weil sie mit Dämmen verbunden sind.
Zahlreiche Inseln sind mit Dämmen, Brücken und Fähren verbunden
Anders wiederum, wenn man zur südlichen Insel Fotö gelangen möchte. Die Brücke zwischen Hönö und Fotö ist nicht zu übersehen. Im Norden gibt es außerdem noch die Inseln Källö-Knippla, Hyppeln und Rörö, zu denen man abermals eine Fähre befährt.
Aber letztendlich unterscheiden sich die einzelnen Inseln kaum voneinander. Das mögen die Inselbewohner womöglich anders sehen, doch für Reisende aus anderen Ländern sieht eine Insel aus wie die andere. Aber das ist gar nicht negativ gemeint. Die Inseln sind einfach schön, was an ihrer wunderbaren Schärenküste liegt.
Mir persönlich hat zum Beispiel Fotö sehr gut gefallen. Diese südlichste der genannten Inseln ist nicht wirklich groß. Nach Überquerung der Brücke gelangt man schnell zum kleinen Hafen, wo wir auf der Reise mit dem Wohnmobil durch Schweden unser mobiles Zuhause auf dem Wohnmobilstellplatz an der Marina abgestellt hatten.
Wanderung auf dem Kuststigen Bohuslän
Von dort aus ging es nur wenige Meter hinauf zu den Schären, von wo aus wir einen tollen Blick über die Küstenlandschaft genießen konnten. Und nicht nur das. Uns offenbarte sich plötzlich ein Wanderweg, der ziemlich nah am Ufer entlang führte und uns mit blau markierten Steinen als Wegmarkierung über die steinige Schärenlandschaft brachte.
Für uns dauerte es nur einen Bruchteil einer Sekunde bis uns klar war, dass wir diesem Weg zunächst mal folgen würden. Erst bei der ersten Beschriftung wussten wir, dass es sich um den Kuststigen Bohuslän handelte. Dieser Wanderweg, benannt nach der schwedischen Provinz Bohuslän verläuft als Fernwanderweg von der Insel Tjörn bis in die norwegische Hauptstadt Oslo.
Okay, soweit wollten wir dann jetzt spontan doch nicht wandern. Aber ein kurzes Stück lernten wir gerne kennen. Wir spazierten an der Westküste von Fotö mit Blick auf Hönö und erreichten auch bald schon die Brücke, um auf die größere Nachbarinsel zu gelangen.
Von Fotö über die Brücke nach Hönö
Hier sahen wir auch, dass der Kuststigen zunächst auf die Insel Fotö verläuft, diese einmal umrundet und dann eben wieder verlässt. Wer also dem Kuststigen Bohuslän folgt, könnte hier theoretisch abkürzen und die Insel Fotö auslassen. Das wäre aber viel zu schade.
Auch auf Hönö folgten wir der sehr guten Beschilderung des Kuststigen und durchquerten ein kleines Waldgebiet. Natürlich auch hier immer wieder mit Blicken auf die Schärenküsten, auf das Meer und hinüber in Richtung Göteborg.
Das hatte auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht, doch wir wollten natürlich am Abend wieder zurück zum Wohnmobil und wanderten daher erneut über die Brücke nach Fotö, wo wir noch den Rest der Insel erkundeten.
Empfehlenswerter Besuch auf den Öckerö-Inseln
Da wir nicht zum Vergnügen und für Urlaub auf den Öckerö-Inseln unterwegs waren, sondern um meinen Reiseführer zu aktualisieren, blieb leider nicht viel Zeit für weitere Wanderungen übrig. Vielmehr besichtigten wir noch die kleinen Gästehäfen und vor allen Dingen die dazugehörigen Wohnmobilstellplätze, von denen es auf Hönö, Öckerö, Fotö & Co. jede Menge gibt.
Uns haben diese Inseln auf jeden Fall sehr gut gefallen und wir fanden es ein wenig schade, sie wieder verlassen zu müssen. Aber unsere Reise durch Schweden ging halt weiter. Wer auf dem Weg nach Norwegen ist, der hat mit diesen Inseln einen guten Einstieg in die typische Landschaft der Schärenküste. Wir genossen indes den abendlichen Sonnenuntergang mit Blick über die Schärenküste wie auf dem folgenden Foto, wo die Sonne hinter der unbewohnten Insel Hono Huvud im Meer verschwand.
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