Öland – Insel der Winde in Schweden

Die Insel Öland ist ein ganz wunderbares Fleckchen Erde. Im Zusammenhang der Erstellung meines Reiseführers über Südschweden habe ich sie schon mehrfach besucht und bin immer wieder begeistert. Die Landschaft auf Öland zeigt sich so ganz anders als im Rest Schwedens. Stellenweise ist die Insel viel karger und rauer.

Lage und Geografie von Öland

Öland befindet sich vor der Ostküste Schwedens und erstreckt sich in der Ostsee vor den Städten Kalmar und Oskarshamn. Zwischen der nördlichsten und der südlichsten Spitze von Öland liegen fast 140 Kilometer Luftlinie. Aber an ihrer breitesten Stelle schafft es die Insel gerade mal auf 20 Kilometer. Meistens ist Öland viel schmaler.

Grabfeld
Grabfeld
Hier stand mal eine Kapelle
Hier stand mal eine Kapelle

Das langgestreckte Eiland ist über eine kostenlose Brücke mit dem Festland, genauer gesagt mit der Stadt Kalmar verbunden. Die Inselhauptstadt Borgholm liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen der Nord- und der Südspitze und dabei an der westlichen Seite von Öland. Das heißt, von Borgholm und der dortigen Burgruine aus blickt man über über den schmalen Kalmarsund hinüber zum schwedischen Festland.

Aussicht über Borgholm
Aussicht über Borgholm

Die wichtigste Verbindung auf Öland ist die Straße 136, die sich vor allen Dingen im Westen der Insel befindet und Nord mit Süd verbindet. Da es aber auch im östlichen Inselbereich eine beinahe parallel verlaufende Straße gibt, die sowohl im Süden als auch weiter nördlich auf die 136 trifft, kann man fast von einem Rundkurs sprechen, den die Straße auf Öland vollzieht.

Kleine Kirche
Kleine Kirche

Rundreise auf der Insel Öland

Aber eben nur fast, denn im nördlichen Drittel der Insel, wo Öland im Schnitt nur sechs bis acht Kilometer breit ist, lohnt sich keine zweite Straße und so ist dort die Straße 136 die einzige Verbindung bis in den Norden.

Königssteine
Königssteine
Mit dem Wohnmobil zu den Windmühlen
Mit dem Wohnmobil zu den Windmühlen

Bei unserem letzten Besuch, als wir mit dem Wohnmobil durch Schweden reisten, entschlossen wir uns, die Straße bzw. die Insel gegen den Uhrzeigersinn zu befahren. Wir verließen also die Brücke von Kalmar kommend und fuhren bei Färjestaden südwärts auf der 136.

Naturreservat
Naturreservat

Die Insel der Winde

Das Wetter war noch ein wenig usselig und der Himmel mit dicken grauen Wolken verhangen. Doch wir vertrauten (und hofften) auf die hier stets vorkommende Eigenschaft des Windes. Denn Öland wird als Insel der Winde bezeichnet und so kann auf dem Eiland das Wetter schnell umschlagen.

Windmühlen auf Öland
Windmühlen auf Öland

Und weil es eben oft windig auf Öland ist, sieht man immer wieder Windmühlen. Einst soll es sogar 2000 Windmühlen auf der Insel gegeben haben. Heute sind es bedeutend weniger, aber die Anzahl liegt immerhin noch im dreistelligen Bereich. Klingt kaum vorstellbar, doch wenn man einmal die Art der Windmühlen gesehen hat, dann glaubt man das schnell.

Windmühlen an der Straße
Windmühlen an der Straße

Denn die aus Holz errichteten Windmühlen sind nicht sonderlich groß und so gibt es noch heute kleine Picknickplätze, an denen man mit dem Wohnmobil anhalten kann und gleich auf drei, vier oder mehr Windmühlen blickt.

Der Süden von Öland

Je weiter man sich nach Süden fortbewegt, umso mehr wird man feststellen, dass es keine Wälder gibt und auch die Landwirtschaft eher eine Randerscheinung ist. Und das sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Felder gibt es nämlich fast nur außerhalb der Ringstraße zwischen Straße und Küste. Im Inneren der Ringstraße dominiert eine fast baumlose Vegetation, das sogenannte Stora Alvaret.

Pferde im Stora Alvaret
Pferde im Stora Alvaret
Raue Landschaft auf Öland
Raue Landschaft auf Öland

Dabei handelt es sich um ein mäßig bewachsenes und überaus flaches Kalksteinplateau, auf dem nur mäßig Wachstum besteht. Aber gerade das macht den Reiz dieser Landschaft aus. Das hat auch die Unesco schon vor vielen Jahren erkannt und Stora Alvaret daher zum Weltnaturerbe erhoben.

Da gucken die Schafe
Da gucken die Schafe

An zahlreichen Windmühlen und einigen kleineren Orten vorbei gelangt man zum südlichsten Punkt der Straße 136. Hier zweigt eine kleinere Straße von der 136 ab und führt durch eine ebenfalls raue Landschaft, auf der Schafe weiden, bis zum südlichsten Punkt von Öland.

Ausblick zur Südspitze
Ausblick zur Südspitze

Zu Besuch am Leuchtturm Långe Jan

Es gibt mehrere Wanderwege, so dass man die Strecke ab Grönhögen auch gut zu Fuß zurücklegen könnte. Aber wir waren jetzt gerade mit dem Wohnmobil unterwegs und steuerten daher den großen Parkplatz an, hinter dem sich nur noch der Leuchtturm erhebt. Er ist der höchste in Schweden, kommt einem aber gar nicht so hoch vor. Außerdem kann er bestiegen werden. Bei unserem Aufenthalt konnten wir außerdem auf einigen Felsen vor der Küste Seehunde beobachten.

Südspitze von Öland
Südspitze von Öland
Der höchste Leuchtturm Schwedens
Der höchste Leuchtturm Schwedens

Der Leuchtturm wird als Långe Jan bezeichnet. Das Gegenstück ist der Långe Erik im Norden der Insel. Um dorthin zu gelangen, kann man einfach der Verlängerung der Straße 136 folgen. Wie schon erwähnt, verläuft die Straße von nun an wieder nordwärts. Was man sich aber im südlichen Teil Ölands nicht entgehen lassen sollte, ist die rekonstruierte Burg Eketorp mitten im Stora Alvaret.

Burg Eketorp
Burg Eketorp
Wanderweg im Süden von Öland
Wanderweg im Süden von Öland

Ansonsten gibt es entlang der Ostküste von Öland eigentlich gar nicht so viel zu entdecken. Man passiert jede Menge kleine Häfen und man fährt auch hier wieder an zahlreichen Windmühlen vorbei, aber ansonsten ist hier eher Erholung angesagt.

Südlicher geht es auf der Insel nicht
Südlicher geht es auf der Insel nicht

Der Norden von Öland

Irgendwann trifft die Straße wieder auf die 136, die dann, wie schon geschildert, alleine nach Norden verläuft. Die Nordspitze Ölands zeigt sich wiederum ganz anders, denn schon ab Böda ist man oftmals im Wald unterwegs. Hin und wieder gibt es hier zwar auch Felder und manchmal rauere Landschaft, aber das ist dann eher die Ausnahme.

Einer der kleinen Häfen
Einer der kleinen Häfen
Runenstein
Runenstein

Im Norden von Öland existiert abermals eine Ringstraße. Man kann also einfach der 136 folgen, die dann einen großen Bogen beschreibt und sich südlich der Hafenstadt Byxelkrok wieder selber trifft. Byxelkrok ist der Ort auf der Insel, den man mit der Fähre ab Oskarshamn erreichen kann. Bei der Überfahrt passiert das Schiff auch den kleinen Nationalpark Blå Jungfruns.

Fähre nach Oskarshamn
Fähre nach Oskarshamn
Die Insel ist der Nationalpark Bla Jungfra
Die Insel ist der Nationalpark Bla Jungfra

Beim Blå Jungfruns Nationalpark handelt es sich um überschaubare und unbewohnte Granitinsel, die im Kalmarsund zwischen Öland und dem Festland liegt. Trotz ihrer geringen Größe ist sie übrigens nicht der kleinste Nationalpark Schwedens.

Sandstrand im Norden
Sandstrand im Norden

Wanderungen und die Stadt Borgholm

Doch zurück zur Nordspitze von Öland. Auch hier lässt es sich wandern bzw. spazieren. Für die meisten Besucher dürfte der Långe Erik entsprechend das weithin sichtbare Wanderziel sein. Entlang der steinigen Küste rund um den Leuchtturm kann man an Picknickplätzen entspannen oder einfach umher wandern. Beide Inselspitzen sind völlig unterschiedlich, doch beide haben auch ihren besonderen Reiz.

Steintürmchen am Leuchtturm
Steintürmchen am Leuchtturm
Blick zum Langen Erik im Norden
Blick zum Langen Erik im Norden

Die Hauptstadt von Öland, Borgholm, hat auf mich persönlich keinen besonders großen Reiz ausgeübt. Es ist halt eine typische schwedische Kleinstadt. Sehenswert ist vor allem das etwas außerhalb gelegene Schloss bzw. die Ruine von Schloss Borgholm. Öland ist für mich auf jeden Fall eine Reise wert.

Beeindruckende Schlossruine
Beeindruckende Schlossruine
Ruine bei Borgholm
Ruine bei Borgholm

 

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