Es ist Mitte Januar und wir hatten Lust, endlich mal wieder mit dem Wohnmobil einen Ausflug zu machen. Das Fahrzeug stand die letzten drei Monate nur herum und wie heißt es so schön? Wer rastet, der rostet. So ein Stillstand ist auch einem Wohnmobil nicht empfehlenswert. Allerdings hatten wir nur eine Nacht Zeit, was wiederum bedeutet, die Entfernung sollte nicht ganz so weit ausfallen.
Zugegeben, im letzten Jahr sind wir für nur eine Nacht mal eben nach Greetsiel gefahren. Aber so etwas muss man ja auch nicht einreißen lassen. Schon an dem Wochenende der spontanen Greetsiel-Tour wollten wir eigentlich in das Hohe Venn nach Belgien fahren.
Das sind rund 150 Kilometer von uns, also gut erreichbar. Außerdem waren wir dort schon längere Zeit nicht mehr. Also eine gute Gelegenheit, um die geplante Fahrt im letzten Jahr nun endlich nachzuholen.
Zwar war es Mitte Januar und unter Umständen ist es nicht wirklich der günstigste Zeitpunkt in diese raue Landschaft zu reisen, doch der Wetterbericht klang gar nicht so übel.
Ausflug in das Hohe Venn in Belgien
Schnell verließen wir das Ruhrgebiet, durchquerten die rheinische Tiefebene und passierten nach kurzer Zeit die deutsch-belgische Grenze. Die Strecke ist uns vertraut, immerhin haben wir ja bereits einen Wanderführer über das Hohe Venn verfasst. Daher hielten wir uns auch gar nicht mit der Stadt Eupen auf, sondern fuhren ab der Stadtgrenze gleich bergauf auf die oberen Höhenlagen des Venns.
Sieben Grad waren es, als wir zuhause losfuhren und mit jedem Hunderter an Höhenmeter wurde es ein Grad weniger – pauschal gesagt. Oben angekommen hatten wir daher den Gefrierpunkt erreicht. Und das, um gleich auf der anderen Seite des Venns wieder hinab zu fahren. Wir wollten nämlich erst einmal nach Robertville in die dortige Bäckerei. Schon lange freuten wir uns darauf, endlich mal wieder einen typisch belgischen Reiskuchen zu essen.
Leider gab es keinen mehr, doch wir hatten die Möglichkeit, für den nächsten Tag Reiskuchen zu reservieren. Keine Frage, das machten wir und zwar gleich zwei Stück.
Danach fuhren wir wieder hinauf und stellten unser Wohnmobil auf dem Parkplatz am Baraque Michel ab. Große Wanderpläne hatten wir ausnahmsweise nicht. Einerseits kennen wir die Umgebung schon sehr genau und andererseits wollten wir vielmehr unsere neue Kamera-Ausrüstung testen.
Im Gepäck hatten wir nämlich nicht nur unsere neue GoPro, sondern auch ein Gimbal, mit dem beinahe wackelfreie Aufnahmen möglich sein sollen. So gingen wir also mal in die eine und mal in die andere Richtung und nutzten das Wandern auf den gut ausgebauten Wanderwegen und Holzstegen, um Filmaufnahmen zu machen.
Übernachtung am Signal de Botrange
Überrascht waren wir ein wenig, dass trotz der Kälte so viele Menschen unterwegs waren. Aber am frühen Nachtmittag leerte sich der Parkplatz deutlich. Kein Wunder, Mitte Januar wird es bekanntlich früher dunkel. Wir nutzten hingegen noch die letzten Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne und machten einen Rundgang auf dem Klassiker-Weg am Mont Rigi.
Hier waren wir, wie schon vorher am Baraque Michel, ein wenig verwundert darüber, dass die Holzstege deutlich kürzer wurden. Vielmehr wandert man im Hohen Venn mittlerweile oftmals auf Schotterwegen. Vermutlich will man hier Kosten sparen, da Holzwege irgendwann ihren natürlichen Weg und verrotten. Aber optisch und zum Spazierengehen ist das eigentlich schade. Ich mag Holzwege.
Auf dem Schotterparkplatz am Signal de Botrange standen mit uns noch einige andere Wohnmobile. Für Mitte Januar empfand ich das als recht viel. Wir standen zu anderen Zeiten auch schon mal alleine auf diesem Parkplatz, der zum Übernachten genutzt werden darf. Nach einer ruhigen Nacht machte ich noch ein paar Videoaufnahmen und fuhren wieder hinab nach Robertville, wo wir unsere langersehnten Reiskuchen in Empfang nehmen konnten.
Stadtrundgang durch Monschau
Gleich darauf verließen wir Belgien und fuhren noch zu einem kleinen Rundgang nach Monschau. Auch hier wollten wir ein paar Videoaufnahmen machen, genauso wie ein Pingu-Foto. Aber wir wollten auch hier etwas zu essen kaufen. Monschau, die sogenannte Perle der Eifel ist nämlich genauso wie Aachen für die Printen bekannt. In einer kleinen Bäckerei gleich neben der malerischen Rur wurden wir fündig und genehmigten uns gleich mal mehrere Printen.
Außerdem schlenderten wir noch ein wenig durch das gemütliche Städtchen und rauf zur Ruine, wo wir auch ein paar Meter auf dem Panoramaweg machten. Aber irgendwann war es dann Zeit, an die Heimreise zu denken. Es war halt nur ein kurzer Ausflug mit einer einzigen Übernachtung. Aber dieser Kurztrip tat gut, machte Spaß und wurde auch mit schönem Wetter belohnt. Das Hohe Venn wird uns auch in Zukunft wiedersehen.
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