In der Rhön gibt es mehrere kleinere und größere Moore. Schwarzes und Rotes Moor sind zwei davon, die begehbar sind und gleichzeitig auch noch die größten der Region.
Schon vor einiger Zeit war ich mal zu Besuch am Dreiländereck von Bayern, Hessen und Thüringen. Was mir beim damaligen Besuch aber völlig entgangen war, waren die nahe gelegenen Moore in der Rhön. Das konnte ich aber nun nachholen, als ich mit dem Wohnmobil durch Deutschland reiste.
Rotes Moor
Ich begann mit dem Roten Moor östlich von Gersfeld und nördlich von Bischofsheim. Dort stellte ich das Wohnmobil am Nabu-Schutzhaus ab und machte mich auf den Weg in die Moorlandschaft auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Schon nach wenigen Gehminuten erreicht man einen kleinen See auf der rechten Seite, der den Beginn des Roten Moores markiert.
An seinem Ufer befindet sich ein Holzpavillon, der ein wenig über die Geschichte und die Natur des Moores erläutert. Gleichzeitig startet hier der Holzbohlenweg durch einen Wald.
Ich muss ja zugeben, dass ich Holzbohlenwege liebe. Sie sind so schön einfach zu begehen und man kann sich natürlich überhaupt nicht verlaufen. Daher bin ich auch ganz gerne im Hohen Venn in Belgien unterwegs, wo es ähnliche Moore und Wanderwege gibt.
Auf Holzwegen durch das Moor
Der Holzbohlenweg im Roten Moor ist rund einen Kilometer lang. Dabei verläuft er fast durchgehend durch einen kleinen Wald mit knorrigen Bäumen. Von der eigentlichen Moorlandschaft, so wie man sich ein klassisches Moor eben vorstellt, sieht man erst etwas, wenn man das Ende des Weges erreicht hat.
Dort erhebt sich nämlich dann ein hölzerner Aussichtsturm, der den Blick auf das Rote Moor freigibt. Während wir uns auf dem Aussichtsturm am Moor auf hessischer Seite befinden, blicken wir über das Moor hinweg zum bayerischen Heidelstein, wo sich auf der abgeflachten Kuppe ein rot-weißer Sendemast erhebt.
Natürlich gibt es etliche Wandermöglichkeiten in der Region. So verläuft zum Beispiel auch der Hochrhöner durch das Rote Moor. Man könnte relativ bequem zur Wasserkuppe wandern oder zum Schwarzen Moor. Da wir aber unser Wohnmobil mitnehmen wollten, haben wir uns für den direkten Weg zurück zum Parkplatz entschieden. Dort sollte man zumindest noch einmal einen Blick in das Info-Haus vom Nabu werfen.
Schwarzes Moor
Zum Schwarzen Moor fährt man rund eine Viertelstunde über die Bundesstraße und Landstraße. Es geht dabei durch Ehrenberg und Seiferts sowie am bereits erwähnten Dreiländereck von Hessen, Thüringen und Bayern vorbei. Dieses Mal parken wir auf der bayerischen Seite der Rhön und überqueren abermals die Straße.
Nach kurzer Zeit betritt man die Moorlandschaft durch ein Holztor und ist erst einmal überrascht. Denn ein Moor sieht man hier nicht, es sieht eher aus wie eine gemähte Wiese. Auf der anderen Seite der Wiese sieht man aber bereits einen weiteren Aussichtsturm. Links von uns beginnt außerdem schon ein weiterer Holzbohlenweg.
Dieser ist mehr als doppelt so lang wie der Weg durch das Rote Moor. Folgt man ihm, so sieht man gleich zu Beginn einen kleinen Tümpel, durch den man offensichtlich zu Fuß waten darf. Es handelt sich gerade mal um einen Meter, aber ich weiß nicht, wie tief und kalt das Wasser ist.
Fußspuren im Moor
Ich fand es ganz nett, dass man das offensichtlich mal ausprobieren darf. Denn üblicherweise hat man die Holzbohlenwege zum Schutz der Natur natürlich nicht zu verlassen. Ein Schritt im Moor bleibt sehr viele Jahre sichtbar. Leider gibt es immer wieder Menschen, die das ignorieren und entweder selber mal austesten, wie sich das Moor anfühlt oder die ihren Hund neben dem Holzsteg laufen lassen.
Auch hier im Schwarzen Moor konnten wir hin und wieder Fußspuren entdecken, die dort nicht hingehörten. Schwarzes und Rotes Moor unterscheiden sich insofern, dass man im Schwarzen Moor auch tatsächlich in der Moorlandschaft unterwegs ist. Zwar geht es für einige Zeit auch durch ein kleines Wäldchen, doch auf einem erheblichen Stück wandert man auch durch das klassische Moor.
Begleitet wird der Spaziergang in beiden Mooren von Lehr- und Schautafeln, die die Vegetation veranschaulichen. Nach der großen Runde im Schwarzen Moor erreicht man schließlich den bereits gesichteten Holzturm und kann von dort oben ebenfalls wieder die Aussicht genießen.
Mir haben beide Moore, Schwarzes und Rotes Moor, sehr gut gefallen und ich denke, dass ich hier auch nochmal hinkommen werde und die Holzbohlenwege sicherlich noch einmal erwandere. Vielleicht ja dann in einer kombinierten Wandertour, mal sehen.
Sehr informativer Beitrag zum schwarzen und roten Moor. Wir sind auch gerne dort unterwegs. Liebe Grüße, Jennifer