2012 – (3) Mit dem Wohnmobil durch Finnland


 

Mit dem Wohnmobil zum Nordkap

Stadtbesichtigung in Helsinki

 

Freitag, 10. August 2012
Für heute stand die Besichtigung von Helsinki auf dem Programm. Flott erreichten wir über die Autobahn die Hauptstadt Finnlands. Weniger flott gestaltete sich das Finden eines Parkplatzes. Aber auch das gelang uns nach kurzer Zeit. Wer mal mit einem Wohnmobil nach Helsinki möchte, der kann vermutlich direkt die Straße Hagnäskajen ansteuern. Dort lässt es sich ganz gut parken. Allerdings nicht kostenlos, dafür ist man aber nur einen Kilometer vom Dom entfernt. Diesen schauten wir uns natürlich genauso an wie den Platz Sanaatintori, der sich davor erstreckt und ein schönes Bild abgibt. Von dort sind es nur wenige Schritte bis zum Hafen, wo ein großer Markt stattfand. Außerdem lohnt natürlich auch ein Blick in die Alte Markthalle, auf Finnisch Vanha Kauppahalli. Und man sollte auch mal aufs Meer schauen. Es gibt sicherlich das ein oder andere Schiff, das man dort am Kai sehen kann.

 

Auf der Allee zwischen der Norra Esplanaden und der Södra Esplanaden kamen wir zu einem Geschäft, in dem zahlreiche Mumin-Figuren verkauft werden. Mumin-Land ist nicht weit von hier und sollten wir auch noch sehen. Außerdem gab es den Weihnachtsmann in einer Schneekugel. Wenn das unser neuer Freund, der Weihnachtsmann wüsste. Aber wahrscheinlich weiß er es. Er ist ja der Weihnachtsmann.
Durch die Einkaufsstraße gelangten wir zum Bahnhof, warfen dort auch einen Blick hinein. Die Bahnsteige sind strikt getrennt nach Ost und West – interessant. Ebenso interessant fand ich einen Smiley-Automaten am Ausgang der Schalterhalle. Aufgefallen ist er mir nur, weil eine wütende Kundin auf den roten, verärgerten Smiley drückte. Dient wohl einer Art Bewertung. Das gefiel mir, schnell und einfach bewerten. Obwohl natürlich nur gezählt wird und keiner weiß, warum jemand den roten Knopf drückt. Und da die meisten Menschen für gewöhnlich immer nur eine Bewertung abgeben, wenn sie etwas zu kritisieren haben und selten ein gutes Haar an jemandem lassen, habe ich mir vorgestellt, dass irgendwo eine Statistik abgespeichert sein wird, auf der die Zahl der roten Smileys ganz hoch sein wird. Das wollte ich nicht so stehen lassen und weil mir dieser Automat gefiel, drückte ich einfach mal den grünen, lachenden Smiley.
Ebenfalls in den Bahnsteig eingelassen waren auch kleine Steine mit Kilometerangaben. So waren es zum Beispiel nach Napapirii, wo der Weihnachtsmann lebt 700 Kilometer. Ein wenig wehmütig wurde mir, als ich darüber nachdachte, wie weit es von dort aus noch bis zum Nordkapp ist. Aber hätte man mir Zeit und Geld gegeben, ich wäre sofort wieder in die Richtung gefahren.


Einen Blick gönnten wir uns noch den U-Bahnstationen. Irgendwie machen wir das ständig, auch wenn wir eigentlich keine U-Bahn- oder Eisenbahnfreaks sind. Aber schon in Buenos Aires wollte ich mit der U-Bahn fahren, weil die dort Holzbänke hat. Die Metro in Moskau hat mich ebenfalls beeindruckt und Spaß machte das Fahren auch in Peking, von London ganz zu schweigen. Also wollte ich mir die U-Bahn in Helsinki natürlich auch mal anschauen.
An modernen Bauten vorbei gingen wir noch zur Finlandia-Halle. Dort wurde nicht nur die Schlussakte auf der KSZE-Konferenz unterzeichnet, sondern auch sie wurde von Aalto gebaut. Und auch hier ist eine Ähnlichkeit mit dem Theater in Essen unverkennbar.
Nach unserem Stadtrundgang fuhren wir in Richtung Turku. Unser Ziel sollten nämlich die Åland-Inseln sein. Auf einem Autobahnrastplatz machten wir zunächst Halt. Und nun passierte etwas Seltsames. Es handelte sich um einen großen, leeren Parkplatz, etwas unterhalb der Tankstelle. Vier Parkplätze waren sogar extra für Wohnmobile vorgesehen und es gab auch eine Entsorgungsstation. Also blieben wir zunächst. Doch mit Einsetzen der Dunkelheit wurde es plötzlich unheimlich. Auf einmal gefiel es mir nicht mehr, dass ich zwei Parkplätze neben mir sehen konnte, wie dort Scheibensplitter von einem Autoeinbruch zeugten.

 

Und es störte mich auch, dass einige Jugendliche den Platz inspizierten und dann wieder von dannen zogen. Wir befanden uns wie auf einem riesengroßen Präsentierteller und waren dabei auch noch ziemlich alleine. Nein, das wollte ich nicht. Wir fuhren weiter und hofften auf einen anderen Rastplatz. Der kam glücklicherweise dann auch. Dieser war deutlich kleiner und hatte nur wenig Platz. Außerdem gab es dort einen Imbiss. Und weil es auch so spät noch recht warm war, saß eine Gruppe junger Leute draußen und war sehr laut. Aber wenn Leute laut sind, dann haben sie in der Regel nicht vor, sich plötzlich anzuschleichen. Und das war das seltsame: Diese Leute, die auch nicht gerade einen seriösen Eindruck erwirkten, waren mir viel lieber und ich fühlte mich sicherer als kurz zuvor auf diesem ruhigen Platz, wo eigentlich niemand war. Aber eben nur eigentlich. Wer weiß, wer in der Nacht alles kommen könnte.

 

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4 Kommentare zu „2012 – (3) Mit dem Wohnmobil durch Finnland“

  1. Hallo Michael sehr tolle Reisen hast du auf deiner wep Seite, ich möchte dies Jahr nach Schottland und hab mir alles angeschaut und auf geschrieben. Tolle Sachen bei,
    und ich konnte auch etwas brauchen.
    Kannst du mir eine Rute zeigen die Intressand ist.
    Ich fahre über Calias, Dover, wir wollen auch etwas von England sehen, ich hab meine HP auch vermerkt kannst dir mal anschauen.

    LG Herbert

    1. Hallo Herbert,

      danke für deinen netten Beitrag. Allerdings schreibst du ihn unter meinem Finnland-Reisebericht und erwähnst Schottland und England. Da weiß ich natürlich nicht, was du genau möchtest. Zu Schottland kann ich dir derzeit nur eine Route zeigen, die interessant ist bzw. die ich interessant fand, nämlich die, die ich im Reisebericht auch beschrieben hatte.
      Viele Grüße
      Michael

  2. Hallo Michael,
    Ich plane mit meiner Familie eine Wohnwagenfahrt durch Finnland- Zum Nordcup und eventuell zu den Jorden in Norwegen.
    Ist das zeitlich machbar- in 3 Wochen ?

    Viele Grüße

    Carlotta

    1. Hallo Carlotta,

      das ist aber eine strenge Zeitplanung und ich muss sagen, dass sie extrem knapp ist. Wenn man sich nicht länger in Finnland aufhalten will, dann ist man natürlich relativ zügig am Nordkap. Aber dann nach Süden zu den Fjorden? Gerade die halten ziemlich auf und sollten nicht unterschätzt werden. Wenn ich nur drei Wochen zur Verfügung habe, würde ich mich auf Südnorwegen beschränken. Da gibt es genug zu sehen und zu erleben. Wir waren auf unserer Nordkap-Tour sieben Wochen unterwegs.

      Viele Grüße
      Michael

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