Ich habe eine neue Leidenschaft entdeckt. Und zwar für Stadtmauern. Klingt seltsam, ist aber so. Doch ich finde diese meist mittelalterlichen Stadtbefestigungen nicht nur spannend und interessant.
Die Stadtmauern bieten naturgemäß oft auch die Möglichkeit, einen schönen Blick über die Altstadt zu erhalten oder den Bewohnern ein wenig in die Vorgärten zu schauen.
Auf dem obigen Bild stehe ich auf der chinesischen Mauer. Natürlich ist das keine Stadtmauer, aber sie ist in der Struktur mit breiter begehbarer Mauer, Türmen und zahllosen Treppen ähnlich. Kein Wunder, sie diente natürlich dem selben Zweck – zur Verteidigung eines Territoriums.
Rothenburg ob der Tauber hat zum Beispiel eine sehr schöne Stadtmauer, die besonders im Winter, wenn die Stadt weihnachtlich beleuchtet ist, schön zur Geltung kmommt. Im Sommer natürlich auch, aber wir lernten die Stadtmauer tatsächlich an einem Dezemberabend kennen und waren über die Länge der Mauer begeistert.
Daher ließen wir es uns auch nicht nehmen, die Stadtmauer am folgenden Tag mit mehr Licht erneut zu begehen.
Als wir mit dem Wohnmobil durch Italien fuhren, legten wir auch in der Stadt Lucca einen Stopp ein. Die Altstadt alleine ist ja schon sehenswert, doch drumherum führt eben auch noch ein breiter Erdwall, der als Stadtbefestigung diente.
Heute lädt die Stadtmauer von Lucca zu langen Spaziergängen ein und man kann dabei die gesamte italienische Stadt umrunden.
Vom Wall in Lucca kann man logischerweise einmal in Richtung Altstadt blicken und in die andere Richtung sieht man eine weite Grünanlage, die sich direkt neben der Stadtmauer erstreckt.
Bereits geschrieben hatte ich über die Stadtmauer von Conwy. Auf dieser Mauer kann man die Stadt in Wales ebenfalls fast komplett umrunden. Hervorzuheben ist hierbei, dass man bei dem Rundgang am Ende auch noch auf das sehenswerte gleichnamige Conwy Castle trifft.
Wir bleiben auf der britischen Insel und werfen noch einen Blick nach England. Die Stadtmauer in York ist nicht mehr komplett, bietet aber auch die Möglichkeit an manchen Stellen begangen zu werden. Dabei kann man nicht nur die Dächer der angrenzenden Häuser sehen, sondern auch den Turm der Kathedrale, die zum Weltkulturerbe der Unesco gehört.
In einer anderen Ecke Europas, nämlich im Nordosten, hatte ich die Möglichkeit, einen Teil der Stadtmauer von Tallinn zu begehen. Dabei kommt man automatisch zu einem alten Wehrturm, dem Kiek in de Kök. Direkt angrenzend in der Altstadt wird die Mauer von Händlern zum Verkauf ihrer Souvenirs genutzt.
Ähnlich sieht es auf dem obigen Bild in der polnischen Königsstadt Krakau aus. Das Stück der noch vorhandenen Stadtmauer ist nur sehr kurz, aber immer noch eindrucksvoll.
Zurück in Deutschland finden wir auf dem Eifelsteig ein ähnlich kurzes Stück Stadtmauer. Dieses befindet sich im Süden von Hillesheim. Man hat von oben zwar einen schönen Ausblick, aber eher in Grünanlagen als in die Altstadt.
Und wenn wir noch in Deutschland bleiben, dann wollen wir aucn noch den Vater Rhein besuchen. In der kleinen Ortschaft Oberwesel, die im Weltkulturerbe Mittelrheintal liegt, existiert ebenfalls eine Stadtmauer. Sie grenzte einst den Ort zum Rhein hin ab, heute verkehrt zwischen Mauer und Fluss auch noch die Eisenbahn.
Zum Abschluss gibt es noch einen Warnhinweis, den man nicht allzu oft auf historischen Stadtmauern findet. Angebracht ist er an der Stadtmauer von Conwy in Wales.
Natürlich habe ich in der Vergangenheit noch viele, weitere Stadtmauern gesehen und besichtigt. Doch entweder habe ich sie damals noch nicht fotografiert, wie zum Beispiel im spanischen Lugo oder im westfälischen Soest, oder ich habe sie bereits in anderen Berichten gezeigt (Kremlmauer in Moskau).
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