2012 – Wandern durch die Ardennen

 

Wandern durch die Ardennen

Der Kuhkrieg

 

Die Region von Condroz ist ein schönes Beispiel, aus welchen Kleinigkeiten sinnlose Kriege entstehen können. Manche Kriege beginnen durch simple Eroberungsversuche, andere aus religiösen Streitereien, wiederum andere beginnen mit einer Verschwörung, von der man erst Jahrzehnte später erfährt. Doch in Condroz war der Auslöser für einen Krieg im 13. Jahrhundert eine harmlose Kuh, deren einzige Sorge wahrscheinlich darin bestand, ob sie auch am nächsten Tag auf ihrer Weide Gras fressen kann.

 

Die Sorge war allerdings berechtigt, denn ein Einwohner aus dem Ort Jallet, damals zur Herrschaft Goesnes gehörend stahl einem Bürger aus Ciney im Fürstbistum Lüttich besagte Kuh und wollte sie auf einer Messe in Andenne zu Geld machen. Doch die Kuh wurde erkannt und der Dieb bei seiner Hehlerei ertappt. Natürlich wies er alle Schuld von sich, so dass sich der Vogt einschaltete und versprach das Leben des Diebes zu verschonen, wenn er die Kuh wieder zurückbrächte.

 

Doch der Vogt wiederum hielt nicht Wort und ließ den Dieb schließlich doch hängen. Das wiederum war ein gelungener Anlass des Herrn von Goesnes, die gegnerische Seite anzugreifen, woraufhin die Burg Halloy zerstört wurde. So folgte der gestohlenen Kuh, dem gehängten Dieb, der zerstörten Burg ein in Brand gesetzter Herrschaftssitz, der wiederum dazu führte, dass die Ortschaft Ciney dem Erdboden gleich gemacht wurde. Erst Philipp der Kühne konnte als König von Frankreich dem Krieg ein Ende bereiten. Doch bis dahin vergingen ganze drei Jahre in denen 60 Dörfer vernichtet wurden und 15.000 Menschen zu Tode kamen.

 

1 Kommentar zu „2012 – Wandern durch die Ardennen“

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