Bei unserem Aufenthalt in New York im Jahr 2022 wollten wir uns auch endlich mal Governors Island anschauen. Die Insel befindet sich mehr oder weniger zwischen Brooklyn und Manhattan und ist als National Monument eingetragen. Damit ist das Eiland zwar kein Nationalpark, aber wird dennoch vom National Park Service verwaltet.
Obwohl Governors Island so zentral im East River bzw. in der Bucht von New York liegt, ist sie eigentlich noch gar nicht so lange für die Öffentlichkeit erreichbar. Einst diente die Insel zur Küstenbefestigung bzw. Überwachung und besaß das Fort Jay. Dieses ist heute noch erhalten und das älteste Gebäude auf der Insel.
Kleine Geschichte zur Insel
Doch ab dem 19. Jahrhundert bis zum Jahr 1966 war Governors Island in Besitz des Militärs. Es folgt die Küstenwache, die bis zum Jahr 1997 blieb und erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts beschloss man, die Insel für die Öffentlichkeit umzugestalten. Die ersten Besucher konnten im Jahr 2005 übersetzen, doch es sollte noch etliche Jahre dauern, bis das Eiland komplett umgestaltet wurde.
Selbst als wir vor Ort waren, wirkten manche Stellen der Insel unfertig und wir kamen selber ins Schwärmen, was man alles aus touristischer Sicht noch aus Governors Island machen könnte. Ideen hatten wir jede Menge, aber mangels Einfluss und Besitz der Insel mussten wir uns mit einem ganz klassischen Besuch von Governors Island abfinden.
Mit der Fähre ab Manhattan nach Governors Island
Diesen unternahmen wir von der Südspitze Manhattans aus, wo am Battery Park die Fähren ablegen. Eine zweite Fährmöglichkeit besteht von Brooklyn aus, womit man die Ostseite der Insel erreichen würde. Wir kamen jedoch an der Nordspitze an, wo wir am Fort Jay vorbei zum Castle Williams spazierten. Hier hat man einen wunderbaren Blick über das Wasser auf die Skyline von New York.
Wir spazierten an der Westküste entlang und tauchten wenig später in die weitläufige Parklandschaft ein. Man konnte sehen, dass hier hin und wieder Veranstaltungen oder dergleichen stattfinden würden. Aber dennoch kam uns die Insel ein wenig verloren, verlassen und auch ein wenig vergessen vor.
Im Grunde war es recht angenehm, mal ein wenig vom Trubel Manhattans entfernt zu sein, doch die leerstehenden Gebäude im Nordteil der Insel wirkten irgendwie ein wenig so, als wüsste man nicht, was man mit ihnen anstellen solle. Dabei waren vor allen Dingen die Häuser rund um den Nolan Park echt schön anzuschauen.
Governors Island ist eine nette Insel
Doch irgendwie erinnerte ich mich an das ehemalige Viertel in Duisburg erinnert, das aus einigen sogenannten Geisterhäusern bestand. Gruselige Geistervillen sind das auf Governors Island natürlich ganz sicher nicht, aber durch den Leerstand und dadurch, dass wir gefühlt die einzigen Besucher auf der Insel waren, hatte das schon einen leicht kuriosen Eindruck vermittelt.
Die Insel war definitiv nett anzuschauen und machte einen schönen Eindruck, doch es reichte bei uns nicht, zu sagen, dass wir auf jeden Fall wiederkommen würden. Es war eher ein „hat man mal gesehen und ist auch gut“. Allerdings muss man dazu sagen, dass wir durch unsere An- und Abreisen mit dem Schiff nach New York jedes Mal viel Zeit haben, die Insel ausgiebig von oben zu betrachten.
Das Brooklyn Cruise Terminal ist nur 500 Meter entfernt und von Deck 13 der Queen Mary 2 hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Insel. So ist Governors Island auch bei unserer nächsten USA-Reise wieder eines der ersten und letzten Sachen, die wir in New York bzw. Amerika sehen werden.
Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
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