Skywalks – welche lohnen sich?

Jeder hat sie mal irgendwo gesehen, die Schwindel erregenden Skywalks, die fantastische Ausblicke ermöglichen. Berühmt ist zum Beispiel der Skywalk über dem Grand Canyon. Aber auch in China wuchsen in den letzten Jahren Skywalks wie Pilze aus dem Boden.

Den Besuchern möchte man dabei mittlerweile nicht nur eine tolle Aussicht bieten, sondern auch noch ein besonderes Erlebnis mit einem entsprechenden Adrenalinschub. Denn sind wir ehrlich, viele Skywalks sind gar nicht so lang oder hoch und die Aussicht von eben diesen Bauten ist nicht viel imposanter als von der Felskante, wo sie eigentlich beginnen.

Stegastein über dem Fjord
Stegastein über dem Fjord

Skywalks in Deutschland

Daher hat ein Skywalk oft die Eigenschaft, noch einen besonderen Boden zu bieten. Entweder läuft man auf einem Holzgitter, durch das man direkt nach unten in die Tiefe blicken kann oder der Boden besteht aus Glas. Letzteres ist besonders aufregend, denn zu einem Metallgitter, auf dem man unterwegs ist, hat man noch ein gewisses Vertrauen. Doch Glas? Das assoziiert man selbstverständlich immer mit Zerbrechen, auch wenn man eigentlich weiß, dass es Sicherheitsglas gibt.

Und als ob das nicht ausreicht, gibt es auch noch Skywalks, bei denen der Boden wirklich Furcht einflößend ist. Ich selbst habe sie noch nicht betreten, aber bei Youtube gibt es diverse Videos von Skywalks, bei denen der Boden scheinbar zerbricht, wenn man ihn betritt. Ist natürlich nur eine elektronische Spielerei, aber da versagt wohl die Logik, wenn man über dem Abgrund steht und dieser gläserne Boden des Skywalks so tut, als würde er sich gerade in zahlreiche Scherben verwandeln. Dabei wollte er doch nur spielen.

Skywalk Utsikten
Skywalk Utsikten

Diese wirklich berühmten Skywalks kenne ich selber noch nicht. Zum einen weil ich noch nicht überall dort war und zum anderen, weil mich manche auch nicht begeistern konnten. Beim Skywalk am Grand Canyon darf man zum Beispiel keine Kamera mit sich führen. Und dann ich bin ich persönlich raus. Ich habe immer eine Kamera bei mir und halte generell alles im Bild fest. Ich möchte nämlich eine Erinnerung an das haben, was ich gesehen habe. Wenn ich das nicht darf, dann interessiert es mich auch nicht.

Eine Auswahl von besuchten Skywalks

Aber dafür habe ich einige andere Skywalks besucht und betreten, die deutlich weniger berühmt sind. Dennoch sind sie nicht unspektakulär und wenn man gerade in der Nähe ist, dann lohnt sich oftmals auch ein Besuch.

Skywalk in Pottiga
Skywalk in Pottiga

So geschehen zum Beispiel im thüringischen Pottiga. Als ich mit dem Wohnmobil durch Deutschland fuhr, sah ich an den Informationstafeln am Drehkreuz des Wanderns einen Hinweis auf den nahe gelegenen Skywalk über der Saale. Also schauten wir einfach mal vorbei. Der Skywalk in Pottiga ist ein wenig wie ein schräger Aussichtsturm gestaltet. Über Treppen gelangt man zur Aussichtsplattform, die über dem Saale-Tal thront. Alleine durch den Aufstieg ist man natürlich deutlich weiter höher, aber im Grunde ist man nicht weit von der Felskante entfernt.

Nebel am Nahe-Skywalk
Nebel am Nahe-Skywalk

Ähnlich kennengelernt hatten wir auf einer anderen Wohnmobilreise den Skywalk über der Nahe. Ein Hinweisschild machte uns neugierig und so fuhren wir aus dem Nahe-Tal hinauf zur Felskante, wo wir den Skywalk besuchten. Zur Aussicht kann ich leider nicht viel sagen, weil der Morgennebel noch das Tal fest im Griff hatte. Wir warteten zwar eine ziemliche Zeit lang, aber es passierte einfach nichts, so dass wir zwar den Skywalk betraten, aber dadurch eigentlich nur von Wolken umgeben waren.

Nebel über dem Nahe-Tal
Nebel über dem Nahe-Tal

Schlechte Sicht bei Nebel

Durch das Metallgitter unter unseren Schuhen konnten wir zumindest ein bisschen in die Tiefe blicken und es kamen hin und wieder einige Felsen zum Vorschein. Auch wenn der Skywalk nicht sehr lang ist, so geht es dennoch weit nach unten.

Michael Moll auf dem Weser-Skywalk
Michael Moll auf dem Weser-Skywalk

Ähnliches gilt auch für den Skywalk im Weserbergland. Bei Bad Karlshafen, ganz in der Nähe vom Dreiländereck von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen, spaziert man zunächst ein paar Treppenstufen hinab, um die Metallplattform zu betreten. Auch hier hat man einen wunderbaren Ausblick auf das Flusstal und wenn man direkt nach unten schaut, dann blickt man eben auf die Felswand, an der der Skywalk angebracht ist.

Weser-Skywalk
Weser-Skywalk

Damit wird schnell klar: Die Skywalks reichen nicht weit von einer Felswand, Klippe oder von einem Abhang in ein Tal hinein. Wir reden hier auch nicht von Skywalks, unter deren Böden es gleich mehrere hundert Meter in die Tiefe geht. Aber würde der Skywalk abbrechen, dann würde das für die Besucher dennoch böse ausgehen. Es dürfte wohl kaum eine Rolle spielen, ob man nach einem freien Fall mehrere hundert Meter tief im Tal aufschlägt oder bereits nach 10 bis 20 Metern an einer zum Teil scharfkantigen Felswand.

Angst vor einem Skywalk?

Daher habe ich es auch selber sehen können, dass manche Besucher sich selbst bei diesen vermeintlich kleinen Skywalks nicht getraut haben, sie zu betreten. Und auch ich wäre nicht bei jedem dieser Skywalks begeistert, mehrere Stunden darauf zu verbringen. Aber dafür sind sie ja auch nicht ausgelegt.

Stegastein ist auch ein Skywalk
Stegastein ist auch ein Skywalk

Das gilt, trotz seiner Größe, auch für den Stegastein. Dieser ist kein Stein, sondern eine Holzkonstruktion oberhalb des norwegischen Aurlandsfjord. Hier blickt man nicht direkt nach unten, weil man hier auf einem Holzboden unterwegs ist. Doch dafür kann man am Ende des etwas längeren Stegs über eine Glasscheibe hinweg die wirklich tolle Aussicht auf den Aurlandsfjord genießen.

Blick in den Fjord
Blick in den Fjord

Der Stegastein ist eine typische Landmarke an den Nationalen Landschaftsrouten Norwegens. Meist handelt es sich um Kunstwerke, Sehenswürdigkeiten oder eben Aussichtspunkte entlang dieser malerisch gelegenen Straßen. Ein Kunstwerk und ein Skywalk zugleich ist zum Beispiel auch Utsikten. Gut, beim Namen war man nicht besonders kreativ, denn Utsikten heißt ja nicht viel anderes als Die Aussicht.

Utsikten in Norwegen
Utsikten in Norwegen

Skywalks im europäischen Ausland

Aber zum einen kann man diesen Skywalk in gewisser Weise mit dem Auto befahren und zum anderen besteht er aus drei Elementen, die man betreten kann. Okay, das Auto steht in der Mitte dieser drei Elemente auf sicherem Boden, aber dennoch einfach mal was anderes. Wie in Pottiga in Thüringen geht man auch hier über einige Stufen nach oben. Aber dieses Mal handelt es sich nicht um eine Metallkonstruktion, sondern um dreieckige Betonelemente, die einen tollen Ausblick in ein Tal ermöglichen.

Skwalk über Hallstatt
Skwalk über Hallstatt

Dreieckig geht es auch in Österreich weiter. Im dortigen Salzkammergut befindet sich die beliebte Ortschaft Hallstatt, die immer wieder gerne fotografiert wird. Direkt oberhalb von Hallstatt kann man einen Skywalk erreichen, der zwar ebenfalls nicht groß ist, aber dafür einen schönen Blick in die Tiefe frei gibt. Unten sieht man die Häuser von Hallstatt und den steilen Serpentinenweg, der die Ortschaft mit dem Skywalk verbindet. Und natürlich blickt man auf den Hallstätter See, der von zahlreichen Alpengipfeln umgeben ist.

Hallstatt
Hallstatt

Diese Dachsteinregion beherbergt sogar noch einen weiteren Skywalk, doch diesen habe ich bisher selber noch nicht erreichen können. Ist aber schon für das nächste Mal vorgemerkt, Stichwort „5 Fingers“.

Michael Moll auf dem Skywalk
Michael Moll auf dem Skywalk

Der kleinste Skywalk der Welt?

Und zu guter Letzt möchte ich den vielleicht kleinsten Skywalk der Welt nicht unerwähnt lassen. Als wir vor einiger Zeit mit dem Wohnmobil in Slowenien unterwegs waren, schlenderten wir auch gemütlich durch die heimelige Altstadt von Radovljica und dabei bemerkten wir am Rande des Ortszentrums, dass sie teilweise oberhalb eines Hangs errichtet wurde. Am Rande der Felskante gab es einen Zaun mit einer kleinen Ausbuchtung.

Skywalk in Radovljica
Skywalk in Radovljica

Und genau diese Ausbuchtung wurde als Aussichtsplattform angepriesen. Wir fanden es niedlich, denn von der Bauart her gesehen, ist dieser kleine Balkon eben auch ein Skywalk. Gefallen haben sie uns alle und wir werden sicherlich in Zukunft noch einige besuchen.

Der wohl kleinste Skywalk der Welt
Der wohl kleinste Skywalk der Welt

1 Kommentar zu „Skywalks – welche lohnen sich?“

  1. Sehr interessanter Beitrag, der auch meine Reiselust weiter anheizt. 🙂
    Die Meinung zum Grand Canyon Skywalk teile ich absolut. Zumal es auch noch unverschämt teuer ist.
    Muss ich wohl einige der anderen Skywalks bereisen oder gar selbst weitere entdecken…

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kleine Rechenaufgabe Die Zeit für die Eingabe ist abgelaufen. Bitte aktivieren Sie das Captcha erneut.