Der US-Bundesstaat Utah strotz nur so mit toller Landschaft. Kein Wunder, dass es gleich mehrere Nationalparks gibt und einer schöner ist als der andere. An dieser Stelle will ich ein paar Eindrücke vom Capitol Reef-Nationalpark geben.
Wir hatten auf unserer Reise zu den Nationalparks der USA einige von ihnen besucht. Ob das nun der Yellowstone-Nationalpark oder der Everglades-Nationalpark in Florida waren – alle waren sehr schön und boten eine spezielle Landschaft.
Doch mit dem Zion-Nationalpark, dem Bryce Canyon und dem Arches-Nationalpark bietet Utah gleich mehrere von ihnen, wobei eine Sache sich dabei wortwörtlich wie ein roter Faden durch die Parks zieht. Und zwar die rote Farbe der Erde, die man sowohl in Utah aber auch im Nachbarstaat Arizona deutlich erkennt.
So eben auch im Capitol Reef Nationalpark, der mit seiner Farbgebung nachgerade rötlich aufleuchtet. Der Park hat eine Ausdehnung von knapp 100 km in Nord-Süd-Richtung, aber ist von Ost nach West sehr schmal. Er zieht sich also als schmales Band durch den Süden von Utah.
Doch im Mittelpunkt des Nationalparks steht eine Erdfalte namens Waterpocket Fold, die durch eine Gebirgsbildung entstanden ist und durch Erosion und Anhebung des Colorado-Plataus vor Millionen von Jahren zum Vorschein kam.
Diese Erdfalte bzw. Verwerfung präsentiert sich als tolle Kulisse in einer rötlichen Landschaft und besteht aus steil aufragenden Felsformationen, die mal schroff erscheinen oder an anderen Orten wie eine frisch polierte Wand sehr glatt sind.
Wir erreichten den Nationalpark über den sogenannten Utah Scenic Byway, dem Highway 12. Dieser trifft an seinem Ende auf den Highway 24, an dem man nach rechts – also ostwärts – abbiegt, um wenig später in den Park zu gelangen.
Anders als in anderen amerikanischen Nationalparks gibt es hier keinen bewachten Zugang und der Eintritt war zumindest an unserem Besuchstag frei. Denn der Highway 24 verläuft geradewegs durch den Park und bietet an einer Stelle die Möglichkeit zu einem Abzweig.
Ein Besucherzentrum gibt es dennoch und zwar direkt an diesem Abzweig, wo sich gleich in der Nähe auch noch ein Campingplatz befindet.
Am Besucherzentrum beginnt damit der Capitol Reef Scenic Drive als acht Meilen lange Sackgasse entlang der Verwerfung. Am Ende und auch zwischendurch gibt es einige Parkplätze, von denen aus man kleinere Wanderungen in enge Schluchten unternehmen kann.
Im Großen und Ganzen bewegt man sich hier in einer Höhe von rund 1.800 Metern über dem Meeresspiegel, was zwar recht beachtlich ist, aber man kaum spürt. An einigen Wanderwegen gibt es Aufstiege, um von knapp 2.000 Metern Höhe die ein oder andere Aussicht über die ansonsten weitgehend unbewohnte Landschaft genießen zu können.
Doch auch schon vor dem Abzweig am Besucherzentrum, also noch am Highway 24 gibt es einige Aussichtspunkte und Wanderparkplätze. So zum Beispiel der Panorama Point Overlook mit dem Goosenecks Overlook westlich des Besucherzentrums. Auch hier lohnt es sich, immer wieder mal anzuhalten und ein wenig auf den kurzen Trails zu spazieren.
Mehrere Wandermöglichkeiten im Capitol Reef Nationalpark
Interessant schien auch der nahegelegene Rundweg mit dem Namen Chimney Rock Loop, den wir uns leider aus Zeitgründen verkneifen mussten, aber der vom Wanderparkplatz aus einen schönen Eindruck machte.
Der Capitol Reef Nationalpark gehört nicht zu den bekanntesten Nationalparks der USA und ist im Verhältnis auch eigentlich recht klein. Aber wenn man ohnehin in der Ecke unterwegs ist, beispielsweise, wenn man vom Bryce Canyon-Nationalpark zum Arches-Nationalpark fährt, dann kommt man ohnehin durch ihn hindurch und sollte dafür auch ein wenig Zeit einplanen.
Wer sich zudem nicht nur mit der Geologie und den Aussichten befassen möchte, sondern auch einen Blick in die Frühzeit werfen will, der ist hier ebenfalls richtig. Direkt neben dem Highway 24 gibt es in der Nähe der östlichen Zufahrt einen weiteren Parkplatz, von dem aus man in wenigen Schritten zu Petroglyphen gelangt.
Diese Petroglyphen wurden vor sehr langer Zeit in die Felswände geritzt und geben einen Einblick darin, wie die Menschen vor einigen tausend Jahren die Welt im heutigen Nationalpark wahrnahmen. Uns hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen.
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