Im Süden des US-Bundesstaates Nevada befindet sich das Valley of Fire bzw. der Valley of Fire State Park. Er liegt nahe der Interstate 15 ziemlich gut erreichbar zwischen Las Vegas und dem Dreiländereck von Nevada, Arizona und Utah. Wer sich von Osten, also von Arizona nähert, der verlässt die Interstate 15 kurz hinter der Staatsgrenze, um auf den Highway 169 nach Süden abzubiegen.

Irgendwann in der Weite der Wüste kommt ein Abzweig, an dem man sich rechts hält und schon ist es nur noch ein kurzes Stück bis zum Eingang des Valley of Fire State Park. Da es sich nicht um einen Nationalpark handelt, sondern eben um einen State Park, verhilft die übliche Jahreskarte leider nicht zum kostenlosen Zutritt.
Der Valley of Fire State Park ist kostenpflichtig
Als wir dort ankamen, saß niemand in dem kleinen Mauthäuschen. Es war lediglich die Self-Service-Box vorhanden, in die man die vorhandenen Briefumschläge einwirft. So legten wir die Dollarnoten in den Briefumschlag, füllten die Angaben aus, warfen ihn ein und konnten den Valley of Fire State Park befahren.

Bevor man das macht, sollte man aber noch einem ersten kleinen Spazierweg folgen. Es sind nur ein paar Meter und schon taucht man in die Welt der bizarren Felsformationen ein, die der State Park zu bieten hat.

Elephant Rock heißt der Fels, den man sich direkt als Erstes am Mauthäuschen anschauen kann. Woher der Fels seinen Namen hat, ist spätestens klar, wenn man ihn aus der richtigen Perspektive betrachtet und dabei den rüsselartigen Vorsprung erkennt.

Informationen gibt es im Besucherzentrum
Danach geht es auf der Straße westwärts weiter und man erblickt auf der rechten Seite, wie sich weitere Felsgebilde auftürmen. Auf der linken Seite bietet ein Parkplatz eine Picknickmöglichkeit. Wir wollten aber direkt zum Besucherzentrum durchfahren. Das ist auch schnell erreicht.

Im Besucherzentrum erhält man natürlich alle möglichen Informationen über Flora und Fauna sowie über Wandermöglichkeiten im Valley of Fire.

Als wir dort vor Ort waren, herrschte reges tierisches Treiben rund um das Besucherzentrum. Vorne am Parkplatz tummelte sich eine große Gruppe von Dickhornschafen, die wenig scheu an der Straße entlang spazierten.

Helmwachteln und Dickhornschafe im Valley of Fire
Hinter dem Haus konnte man wiederum eine Vogeltränke sehen, die von Helmwachteln aufgesucht wurde. Die Helmwachtel kannten wir bis dato nicht und mussten daher auch im Besucherzentrum fragen gehen, wie dieser merkwürdige Vogel mit der markanten Feder am Kopf. Als Antwort erhielten wir natürlich nicht Helmwachtel zu hören, sondern Gambel’s quail. Wieder etwas gelernt.

Nach der ersten Orientierung im Besucherzentrum stellt man schnell fest, dass die Verkehrswege im Valley of Fire im Wesentlichen aus einer Sackgasse bestehen. Das kennen wir bereits aus dem Arches Nationalpark. Sowohl dort als auch hier fährt man also hinein, hat man mehrere Möglichkeiten zum Anhalten und Wandern, bevor man schließlich den gleichen Weg wieder hinaus fährt.

Zu den Sehenswürdigkeiten zählen zum Beispiel der Petroglyph Canyon, der am Mouse’s Tank endet und der Fire Canyon. Wir haben uns jedoch für die zwei Hauptsehenswürdigkeiten im Valley of Fire entschieden.

Trails im Valley of Fire State Park
Da wäre zum einen die sogenannte Fire Wave und auch der White Dome. Um zur Fire Wave zu gelangen, muss man ein kleines bisschen wandern. Interessanterweise wandert man hier auf einer Einbahnstraße. Irgendwie knuffig, in einer endlos scheinenden Landschaft eine Einbahnstraße anzulegen.

Andere Schilder wiesen darauf hin, dass man auf die Hitze aufpassen solle. Kein Wunder, man ist ja in der Wüste unterwegs und die Temperaturen sind tatsächlich nicht zu unterschätzen, auch wenn die Fire Wave nicht sonderlich weit vom Parkplatz entfernt ist.

Ein weiteres Schild informiert darüber, dass Graffiti und Felsritzungen natürlich verboten sind und man so etwas den Rangern mitteilen solle. Finde ich gut, denn wir haben schon so oft gesehen, dass die Leute meinen sich irgendwo verewigen zu müssen.

Wanderung zur Fire Wave
Fire Wave, Fire Canyon, Valley of Fire – da könnte man jetzt langsam mal fragen, warum denn alles irgendwie mit Feuer zu tun habe. Das Element Feuer spielt im State Park eigentlich keine Rolle. Doch die Felsen, die man hier sieht, haben zum Teil eine Färbung, die eben an Feuer und Flammen erinnern.

Die Farben schwanken von weiß über orange bis zu rot-braunen Tönen. Darüber hinaus sind manche Felsen dann auch noch sehr auffällig geformt und wirken wie geschliffen. So eben auch der Felsen namens Fire Wave. Er hat die Form einer Welle und präsentiert sich darüber hinaus mit diesen markanten Farben.

Aber auch die Wanderung zur Fire Wave ist schon schön. Man sieht eben auch viele andere Felsen und hin und wieder die ein oder andere Eidechse, die sich in der Sonne aufwärmt. Verlaufen kann man sich nicht wirklich. Zum einen sind genug andere Touristen vor Ort und zum anderen ist der Weg gut ausgeschildert oder zumindest erkennbar.

Wanderung zum Filmset eines Westerns
Die Scenic Route, so wird die Straße zu recht auch genannt, endet an einem weiteren Parkplatz. Auch hier wanderten wir auf einem kleinen Rundweg.

Der Rundweg trägt die Bezeichnung White Domes Trail und verläuft dem Namen nach um eine Felserhebung. Ab dem Parkplatz geht man zunächst über die Felslandschaften deutlich bergab. Ein bisschen muss man da sogar aufpassen.

Unterwegs trifft man auf Überreste eines Filmsets. Im Grunde ist es nur ein kleines Mäuerchen, das wohl mal zu einer Film-Hazienda gehören sollte. Gedreht wurde hier der Western „The Professionals“ (auf Deutsch: „Die gefürchteten Vier“) mit Burt Lancaster und Claudia Cardinale. Trotz seiner drei Oscar-Nominierungen hatte ich noch nie etwas von diesem Film gehört. Na ja, war vor meiner Zeit.

Abschlussrunde auf dem White Domes Trail
Auch auf dem White Domes Trail trifft man auf Felsen, die unterschiedlich gefärbt sind und ein wirklich schönes Bild abgeben. Der Höhepunkt des Trails ist aber sicherlich die Durchquerung einer kleinen Schlucht. Das sind nur wenige Meter, die man hier wandert, aber die Engstelle ist schon sehenswert.

Anschließend geht es dann ganz sachte wieder bergauf und um den riesigen Felsen herum, bis man wieder am Parkplatz ankommt. Am Besucherzentrum kann man dann auf der ursprünglichen Straße weiter durch die Wüste fahren, um dann zurück auf die Interstate 15 zu gelangen. Uns hat dieser kleine Umweg definitiv gefallen.
