Auf unserem Roadtrip durch Kanada war der Elk Island Nationalpark eigentlich die erste nennenswerte Sehenswürdigkeit, die wir besucht hatten. Der Nationalpark befindet sich östlich der Stadt Edmonton und gehört zu den kleineren Nationalparks in Kanada.
Wir hatten ihn eigentlich auch nur besucht, weil wir auf dem direkten Weg von New York nach Dawson City direkt daran vorbei kamen. Rund um Edmonton in der Provinz Alberta gibt es meiner Meinung nach nicht wirklich viel zu sehen oder zu erleben. So wären wir daher sonst vermutlich nicht dort hingekommen.
Die Landschaft ist flach und überwiegend von Landwirtschaft geprägt. Wesentlich interessanter und sehenswerter wird es erst einige hundert Kilometer weiter westlich in den Rocky Mountains. Insofern ist so ein kleiner Nationalpark erst recht eine Augenweide.
Der Elk Island Nationalpark in Kanada
Der Elk Island Nationalpark ist berühmt für seine Bisons, denen man dort begegnen kann. Wir hatten zwar drei Jahre zuvor schon zahlreiche der beeindruckenden Bisons im Yellowstone Nationalpark erlebt, aber wir wussten ja nicht, wann wir die nächsten sehen würden. Dass wir später auf dem Alaska Highway noch jede Menge Bisons in freier Wildbahn erleben würden, ahnten wir zu diesem Zeitpunkt nicht.
Da der Nationalpark zu den kleineren zählt, konnten wir es uns auch leisten, ihn erst am Nachmittag zu besuchen. Er ist von drei Seiten aus erreichbar. Wir kamen von Süden, wo sich auch das Besucherzentrum in der Nähe des Yellowhead Highways befindet. Die nördliche Einfahrt ist lediglich 16 Kilometer Luftlinie entfernt. Dazwischen gibt es dann noch den Abzweig zur westlichen Einfahrt. Es ist also wirklich sehr überschaubar, besonders für nordamerikanische Verhältnisse.
Erste Anlaufstelle: natürlich das Besucherzentrum
Das Besucherzentrum steuerten wir logischerweise als erstes an. Wir wollten ja Informationen über den Park und über die Bisons. Kurz hinter dem Besucherzentrum zweigt eine kleine Rundstraße ab, die als Bison Loop Road bezeichnet wird. Sie führt durch eine weite Offenlandschaft und durch einen kleinen Wald hindurch. Man sagte uns, dass dort die Chance, Bisons zu sehen, derzeit am größten sei.
Dem war aber nicht so. Wir fuhren die Straße gemütlich ab, hielten immer wieder mal an und hielten Ausschau. Aber Bisons gab es nicht zu sehen. Also fuhren wir auf der Hauptstraße im Nationalpark gen Norden und hatten den dortigen Astotin Lake als Ziel. Er ist das Hauptziel für alle Besucher des Nationalparks und beherbergt einige kleine Inseln. Außerdem bietet er an seinem Ufer einen sehr kleinen Strand und einen Campingplatz.
Auf dem Weg zum See fuhren wir durch bewaldeten Nationalpark und siehe da – mitten auf der Straße standen zwei Bisons. Immerhin. Sie schienen uns überhaupt nicht zur Kenntnis zu nehmen und waren völlig unbeeindruckt davon, dass sie sich jetzt mit uns die Straße teilen mussten.
Bisons im Elk Island Nationalpark
Schön, unsere ersten Bisons auf der Reise. Wie gesagt, später erlebten wir ganze Herden, da war die Anzahl von zwei Bisons im Nachhinein betrachtet, irgendwie drollig.
Am See hielten wir uns nur kurz auf. Es wurde ja langsam schon später und allzu viel konnte man dort auch nicht machen. Zwar gibt es auch einen kurzen Wanderweg, doch der verläuft nur knappe drei Kilometer am südlichen Ufer entlang. Das brauchten wir nicht unbedingt, zumal es ja mittlerweile auch schon später wurde.
So fuhren wir also am frühen Abend langsam wieder nach Süden, in Richtung Sherwood Park und Edmonton. Auf dem Weg zum Parkausgang trottete dann aber doch noch ein weiterer Bison an der Straße entlang und zeigte sich in voller Pracht. Ein kleiner, aber feiner Nationalpark – keine Frage.