Der nördlichste Punkt von Maine

Auf unserer Reise durch den Osten Kanadas erreichten wir auch wieder einen geografischen Extrempunkt. Dieser hatte allerdings nichts mit Kanada zu tun, sondern befindet sich vielmehr in den USA. Genauer gesagt im Bundesstaat Maine.

Am Lac Pohenegamook, einem See in der gleichnamigen Ortschaft auf kanadischer Seite hat man nämlich Zugang zur USA. Ganz ohne Grenzkontrolle kann man hier von Kanada aus nach Maine wechseln. Allerdings nur zu Fuß. Ein kleiner Fluss, der Abfluss des Sees nämlich, bildet hier die Staatsgrenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten.

Über eine schmale Holzbrücke darf man diesen Fluss und damit letztendlich auch die Grenze überqueren. Und schon befindet man sich im US-Bundesstaat Maine, der hier seinen nördlichsten Punkt besitzt. Der Fluss, der übrigens Kelly Rapids heißt, wird eigentlich von drei Brücken überspannt. Alle drei verlaufen parallel. Da wären die Straßenbrücke und wenige Meter daneben eine Eisenbahnbrücke und wiederum davon etwas weiter südlich die kleine Fußgängerbrücke. Doch nur diese führt von den USA nach Kanada und eben zurück.

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Natürlich könnte man auch weiter in die USA hinein, doch dann ist eine Grenzkontrolle nötig. Das dafür vorgesehene Grenzhäuschen ist am Beginn der Sackgasse, die hier zum nördlichsten Punkt der USA führt.

Ich muss zugeben, dass ich beim Besuch vor Ort eigentlich noch dachte, es sei auch der nördlichste Punkt der 48 zusammenhängenden Staaten der USA, also ohne Alaska und Hawaii. Aber da hatte ich mich vertan. Dieser Punkt befindet sich sehr schwer erreichbar im Norden von Minnesota, liegt aber gar nicht so viel weiter nördlich als der nördlichste Punkt von Maine.

An dem Punkt in Maine gibt es einen netten überdachten Picknickplatz und eine Stele, die nicht nur den Extrempunkt markiert, sondern auch ein Grenzstein ist. Und nicht zu vergessen wäre da halt auch noch das Erlebnis, zu Fuß und ganz legal die Grenze zwischen USA und Kanada überqueren zu dürfen. Kommt auch nicht ganz so oft vor.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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