Kann man die Villacher Alpenstraße mit dem Wohnmobil befahren? Eindeutige Antwort: Ja. Das Übernachten ist zwar entlang der Straße nicht erlaubt, aber die Straße an sich ist sehr einfach zu befahren und erfordert kein größeres Können. Es geht einfach bergauf und am Ende gibt es einen geräumigen Parkplatz.
Klingt jetzt so, als sei die Villacher Alpenstraße nicht sonderlich spektakulär. Das stimmt einerseits auch. Während der Fahrt hinauf hat man wenig Ausblick, weil die Straße durch den Wald verläuft. Doch ganze elf Parkplätze entlang der Straße bieten jede Menge Möglichkeiten.
Beginnen wir mit dem Einstieg. Die Villacher Alpenstraße beginnt im Westen der Stadt Villach im österreichischen Bundesland Kärnten. Sie zweigt dort von der Purtscheller Straße ab und führt direkt nach der ersten Kurve zum Mauthäuschen. Diese Sackgasse ist nämlich mautpflichtig. Nachdem man die Gebühr entrichtet hat, geht es durch vier Serpentinen hinauf in die Höhe.
Die Villacher Alpenstraße bietet jede Menge Parkplätze
Herausfordernd ist die Villacher Alpenstraße dabei aber nicht. Sie ist zweispurig und man kann gleich nach der zweiten Kurve auf einem Parkstreifen anhalten, um den ersten Ausblick zu genießen. Dabei steht man etwas oberhalb der Skischanze und blickt man auf Villach. Allerdings handelt es sich hier noch nicht um den offiziellen Parkplatz 1. Der folgt erst nach der vierten Spitzkehre. Ein Stopp lohnt sich hier meiner Meinung nach aber nicht. Der Parkplatz befindet sich halt einfach im Wald.
Parkplatz 4 ist der erste, der ein wenig Besonderheit bietet. Hier parkt man nämlich rechts der Straße und unterquert man die Villacher Alpenstraße zu Fuß durch einen kleinen Tunnel. Auf der anderen Straßenseite kann man dann einen ersten wunderbaren Ausblick genießen. Gleiches geschieht bei Parkplatz Nummer 5, den man nach einer weiteren Serpentine erreicht.
Noch eine Spitzkehre später wird es mit Parkplatz 6 aber dann erst so richtig interessant. Hier befindet sich nämlich der sogenannte Alpengarten. Er wird von Ehrenamtlichen betreut, ist kostenpflichtig und zeigt jede Menge Flora aus der Bergwelt. Gleich daneben lockt dann noch ein Skywalk zu wagemutigen Abenteuern. Jede Menge Infotafeln neben dem kostenfreien Vergnügen informieren über die örtlichen Begebenheiten. Dazu zählen die Bergstürze der Vergangenheit, aber vor allen Dingen auch die Aufwinde. Diese spürt man ganz besonders, wenn man auf dem Skywalk steht. Alleine dafür lohnt es sich schon.
Zahlreiche Wandermöglichkeiten und tolle Aussichtspunkte
Die nächsten Parkplätze sind wieder eher gewöhnlich und die letzten drei Nummern, also Parkplätze 9 bis 11 liegen ohnehin dicht zusammen. Letzterer befindet sich am Almgasthaus Rosstratten und ist Ausgangspunkt für Wandertouren im Naturpark Dobratsch. Dabei kann man von dort aus bis zum Gipfel wandern. Für den Aufstieg sollte man rund eineinhalb Stunden einplanen.
Oberhalb von Parkplatz 11 gibt es außerdem noch einen kleinen Skulpturenpark, der auch als Aussichtspunkt dient. Hier, aber auch schon vom Skywalk, hat man einen wunderbaren Blick über die weiter unten liegende Ortschaft Arnoldstein zu den Karawanken. Dahinter kann man wunderbar das Triglav-Massiv in Slowenien erkennen und auch die Dolomiten in Italien scheinen in Reichweite zu sein. Wer weiß, wo man hinschauen muss und die Örtlichkeit kennt, wird auch die Wiesen am Dreiländereck von Österreich, Italien und Slowenien erkennen.
Wie eingangs schon erwähnt, ist die Fahrt auf die Villacher Alpenstraße mit dem Wohnmobil problemlos möglich und auf jeden Fall auch einen Tagesausflug wert.
Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
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