Mir war heute danach, einfach mal eine Insel vorzustellen. Diese kleine Insel befindet sich vor der Ostküste von Großbritannien und ist nicht besonders groß. Sie bringt es in ihrer Ost-West-Ausdehnung auf gerade einmal viereinhalb Kilometer. In Nord-Süd-Richtung ist sie an der breitesten Stelle gerade mal halb so lang.
Von ihrer Form her wäre sie fast quadratisch, würde da nicht im Nordwesten noch ein länglicher Streifen an der Insel hängen und eine Art Halbinsel bilden. Der Name der Insel lautet offiziell Lindisfarne, oft wird sie aber als Holy Island bezeichnet. Im Südwesten des quadratischen Inselabschnitts befindet sich die kleine Siedlung Lindisfarne und die Endung -farne macht irgendwie Sinn. Denn es sind von dort nur zehn Kilometer Luftlinie zu den Farne Islands, über die ich wegen der dortigen Papageitaucher mal berichtete.
Doch was ist an der Insel so besonders, dass ich ihr einen eigenen kleinen Blog-Artikel widme? Die Ortschaft an sich nicht wirklich aufregend. Und das etwas außerhalb gelegene Castle ist zwar nett, aber haut einen jetzt auch nicht wirklich um, wenn man schon andere Schlösser und Burgen in England oder Schottland gesehen hat.
Holy Island ist aber eine Insel, die bei Ebbe mit dem britischen Festland verbunden ist. Sie ist also eine sogenannte Gezeiteninsel. Sobald die Flut verschwunden ist, offenbart sich auf dem Meeresboden eine vollkommen intakte Fahrspur aus Asphalt. Am Ufer des Festlands wird man mittels Digitalanzeige auf die Gefahren solch einer Straße aufmerksam gemacht und darauf hingewiesen, dass man sich doch bitte schön den Tidenzeiten widmen soll, die am Wegesrand aufgestellt wurden.
Holy Island ist ein Gezeiteninsel
Als wir die Insel besichtigten, kamen wir gerade zu einem Zeitpunkt an, an dem das Wasser fast komplett verschwunden war. Einige Verkehrsteilnehmer warteten brav bis zu dem angeschlagenen Zeitpunkt, andere wiederum fuhren schon wenige Minuten vorher los, weil das Wasser zumindest so weit weg war, dass man die Insel sicher erreichen konnte. Was das Salzwasser in den noch verbliebenen Pfützen mit dem Unterboden des Autos macht, steht auf einem anderen Blatt.
Wir entschieden uns jedoch, unser Wohnmobil auf einem kleinen Campingplatz auf dem Festland abzustellen und Holy Island zu Fuß zu erreichen. So ganz unbekannt ist es uns ja nicht, zu Fuß zu einer Insel zu wandern. Das taten wir ja auch, als wir im Wattenmeer zur Insel Neuwerk wanderten.
Allerdings gab es damals keine Asphaltpiste, das war neu. Und die Gefahrenlage war hier bei Lindisfarne auch wesentlich geringer. Immerhin verschwand das Wasser gerade eben erst und die Insel ist gerade einmal eineinhalb Kilometer vom Festland entfernt. Es ist also nur kurzer Spaziergang, den man auf der Asphaltstraße machen muss, um von der britischen Hauptinsel auf die kleine Holy Island zu gelangen. Natürlich kann man auch durch das Watt gehen, aber dort heulte eine große Seehundkolonie und die wollten wir natürlich nicht stören.
Daher schauten wir uns im Norden der Holy Island ein wenig um, wo man normalerweise zahlreiche Vögel beobachten kann und kehrten schließlich auf der mittlerweile komplett trockenen Straße wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt. Am nächsten Tag nutzten wir im Übrigen auch die Gelegenheit, die Strecke mit dem Wohnmobil abzufahren. Aber da hatte es stark geregnet und es war irgendwie weniger interessant.
In meiner Sammlung von Panoramabildern gibt es übrigens auch ein Panorama-Foto der Holy Island.
die „Bekassine“ auf dem obigen Foto ist ein Großer Brachvogel!
Oh ja, jetzt sehe ich den Unterschied. Danke für den Hinweis, änder ich morgen ab…
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