Auf meiner Reise durch Südamerika kam ich natürlich zum Dreiländereck zwischen Paraguay, Argentinien und Brasilien. Dieses befindet sich gleich an der Mündung des Rio Iguazu in den Rio Paraná.
Ein wenig flussaufwärts teilt der Rio Iguazú eine wunderbare Landschaft in zwei Teile und ist gleichzeitig Grenzfluss von Argentinien im Süden und Brasilien im Norden.
Beide Länder haben ihren Anteil der angesprochenen Landschaft jeweils als Nationalpark unter Schutz gestellt. Die Rede ist von den Iguazu-Wasserfällen, die als gesamte Einheit zudem von der Unesco auf die Weltnaturerbeliste gesetzt wurden.
Das Wasser der Fälle stürzt auf sehr breiter Länge und in zahlreichen Kaskaden in die Tiefe und zieht zahlreiche Besucher an. Zu Recht, denn es ist ein wirklich unglaublich schönes Naturschauspiel, dem man da beiwohnen kann.
Zwei Länder mit je einem Nationalpark
Ein bisschen unpraktisch ist es für die Besucher, dass jedes Land einen eigenen Nationalpark betreibt und ein Wechsel von einer Flussseite auf die andere nicht möglich ist. So ähnlich verhält es sich ja auch im International Peace Park an der Grenze zwischen USA und Kanada. Für die Landschaft hat diese Tatsache aber wiederum den Vorteil, dass keine hässliche Brücke in das Tal gebaut wird. Vielleicht ist dieser umständliche Nachteil also gar nicht so groß.
Umständlich deshalb, weil man zunächst den einen Park verlassen und einen weiten Bogen zum regulären Grenzübergang fahren muss, wenn man zum anderen Nationalpark möchte. Vorausgesetzt, man möchte die Landschaft der Wasserfälle von beiden Seiten sehen.
Und das ist allemal zu empfehlen. Von brasilianischer Seite aus hat man einen ziemlich guten Überblick über die beiden Nationalparks, während man auf der argentinischen Seite mehr im Geschehen ist und man auch schon mal mit einer feuchten Brille auf der Nase rechnen muss.
Beide Parks haben also ihre Vorteile und es spricht nichts dagegen, für den Besuch eine Übernachtung zum Beispiel im argentinischen Puerto Iguazu einzulegen.
Abgesehen von den Wasserfällen gibt es allerdings auch noch weitere Naturschönheiten, denen man in den Nationalparks begegnet. Und zwar ist das die dortige Flora und Fauna. Gut, von der Flora in den Regenwäldern rund um Iguazu habe ich nicht wirklich viel Ahnung. Gefallen haben mir die großen Pflanzen in ihren prächtigen Farben aber allemal.
Eine fantastische Tierwelt im Nationalpark Iguazu
Aber auch die Tierwelt hat es eben in sich. Auf beiden Seiten konnte ich zahlreiche Geier beobachten, die in den Bäumen oder auf kleinen felsigen Inseln vor den Wasserfällen saßen. Im Regenwald auf argentinischer Seite bekam ich zudem eine Stabheuschrecke zu Gesicht. Beinahe hätte ich das dünne Tier zerquetscht, denn es saß völlig regungslos auf einem Handlauf, an dem ich gerade zupacken wollte.
Immer wieder sieht man auch Hinweisschilder auf denen ein schlichtes Symbol verständlich erklärt, dass man die zahlreichen Schmetterlinge bitte nicht berühren möge. Nun gut, als Tierfreund möchte man sich dran halten. Doch das ist nicht ganz so einfach, wenn die Schmetterlinge – und es sind wirklich verdammt viele – einfach dort Platz nehmen, wo es ihnen gerade gefällt. Das kann nun entweder das Hosenbein, der Schuh, der Kopf oder auch die Handfläche sein.
Aufpassen muss man jedoch vor den Nasenbären. Diese niedlichen Geschöpfe sind nämlich in den beiden Parks ziemlich zutraulich, was ja zunächst einmal nicht ganz so schlimm ist. Gefährlich im klassischen Sinne sind sie auch nicht.
Doch die Nasenbären wittern ganz genau, wo sich etwas zu essen befindet. So ein Papierkorb mit Essensresten kommt da ganz gut gelegen und ist auch schnell mal von den Tieren abmontiert – natürlich nicht fachgerecht.
Diebische Nasenbären holen sich ihr Futter selber
Als Besucher sollte man daher gut auf seinen Rucksack aufpassen. Wie die nachfolgenden Bilder zeigen, konnte ich sehen, wie zwei Nasenbären auf die Rucksäcke zweier Touristinnen sprangen und diese vor lauter Schreck die Taschen fallen ließen. Das war natürlich geradezu eine Einladung für die Tiere, jetzt erst recht zu versuchen, an die Leckereien im Rucksack zu gelangen.
Und es dauerte auch nur wenige Augenblicke, bis sie mit ihrer Beute im Maul über den Platz rannten und sich die Verpflegung einverleibten.
Die Nationalparks von Iguazu sind also ein absolutes Muss, wenn man in Südamerika unterwegs ist und sollten unbedingt eingeplant werden.