2022 – Von Tennessee nach New York

Donnerstag, 29. September
Schon während wir von Colorado nach Tennessee fuhren, hatten wir immer den Wetterbericht im Blick. Denn bei Florida wütete ein Hurricane namens Ian und hinterließ dort bereits starke Zerstörungen. Die Prognosen sagten voraus, dass der Hurricane aufs Land treffen und in Richtung Nordwesten ziehe. Damit würde er direkt unsere Reiseroute durchkreuzen. Es gab aber schon erste Anzeichen, dass der Hurricane mittlerweile etwas herabgestuft werden könnte.

Willkommen in Tennessee
Willkommen in Tennessee

Mehr als die Wetterlage im Auge zu behalten und gegebenenfalls eine andere Strecke zu fahren, konnten wir aktuell nicht machen. Allerdings konnten wir uns jetzt ein wenig Zeit lassen, denn wir wollten einerseits natürlich nicht mit dem Hurricane in Berührung kommen und andererseits hatten wir ganz gut vorgelegt, so dass wir für die restliche Strecke nach New York noch genug Puffer an Zeit hatten.

Skyline von Memphis
Skyline von Memphis
Auf dem Weg nach Germantown
Auf dem Weg nach Germantown

Mal einen kurzen Abstecher nach Kentucky

Wir verließen das im Grünen gelegene Hotel und fuhren zunächst weiter auf der Interstate in Richtung Osten. Nachdem wir bereits Memphis unbeachtet ließen, machten wir auch um Nashville einen großen Bogen. Irgendwie haben wir es nicht mit der Musik. Viel lieber umfuhren wir die Hauptstadt von Tennessee großräumig und machten uns auf den Weg nach Norden, um an der Grenze zu Kentucky ein Foto vom Willkommensschild zu machen. Wenigstens einen Schritt in Kentucky wollten wir auch mal gemacht haben.

Nashville in Tennessee
Nashville in Tennessee
Willkommen in Kentucky
Willkommen in Kentucky

Wir überlegten zwar, auch etwas mehr Zeit in Kentucky zu verbringen, doch letztendlich entschieden wir uns dafür, den Great Smoky Mountains Nationalpark im Bundesstaat Tennessee zu besuchen. Nachdem wir also wenigstens einmal kurz in Kentucky waren, fuhren wir wieder etwas weiter in Richtung Süden und folgten wenig später der Interstate 40 nach Knoxville. Auch Knoxille stand nicht auf unserer To-Do-Liste, sondern viel mehr der kleine Ort Oak Ridge westlich von Knoxville.

Kontrast zwischen Heuballen und Wasserturm
Kontrast zwischen Heuballen und Wasserturm
Kleines Museum zum Manhattan Projekt
Kleines Museum zum Manhattan Projekt

Oak Ridge in Tennessee ist wieder ein besonderer Ort, denn die Stadt stand früher auf keiner Landkarte. In Oak Ridge wurde an dem Manhattan Projekt mitgearbeitet. Einerseits ist das natürlich sowieso eine spannende Geschichte, andererseits waren wir schon an der Trinity Site in New Mexico, wo die erste Atombombe der Welt gezündet wurde. Daher ließen wir es uns nicht nehmen, auch Oak Ridge zu besichtigen.

Wo die erste Atombombe entwickelt wurde

Das kleine Besucherzentrum, wenn man es denn überhaupt so nennen kann, befindet sich in einem Schulgebäude und teilt sich die Fläche mit der Schulbücherei. Aber hier bekamen wir Informationen, was wir uns in Oak Ridge anschauen könnten und sollten. Von der Rangerin wurden wir dann aber auch gefragt, wie bei uns in Deutschland über den Zweiten Weltkrieg gelehrt beziehungsweise unterrichtet wird. Auf ihre Vorschläge hin fuhren wir in das Stadtzentrum, wo wir uns die Friedensglocke anschauten.

Friedensglocke in Oak Ridge
Friedensglocke in Oak Ridge

Diese befindet sich in einer Grünanlage und man wird sogar aufgefordert, sie mit einem Gong ertönen zu lassen. Auch einem kleinen Rundgang, der mit Informationstafeln versehen ist, folgten wir durch eine Grünanlage. Den Tag ließen wir dann in einer Ortschaft namens Kodak an der Interstate 40 östlich von Knoxville ausklingen und fuhren sogar noch recht weit südlich in die Ortschaft Pigeon Forge, um mal wieder ein wenig einkaufen zu können und anzuschauen, was es noch für Einkaufsmöglichkeiten so gibt.

Alles für Halloween
Alles für Halloween
Meine neue Freundin Sally
Meine neue Freundin Sally

Freitag, 30. September
Pigeon Forge war nun auch der Ort, durch den wir als erstes nach Süden fahren würden. Wir hatten uns ein wenig gewundert über das, was wir dort alles sehen konnte. Ein Haus stand auf dem Dach, die Titanic fuhr bis an den Bürgersteig, King Kong krabbelte an einem Gebäude hinauf und so weiter. Uns beschlich ein wenig das Gefühl, wir wären in einem Freizeitpark unterwegs. Irgendwie so ähnlich war es auch, denn diese genannten Gebäude waren Museen, Ausstellungen und Fun-Gebäude.

Wissenschaftsmuseum
Wissenschaftsmuseum
Wie ein kleiner Freizeitpark
Wie ein kleiner Freizeitpark

Kleine Wandertour im Great Smoky Mountains Nationalpark

Wir ließen diese Häuser und den Ort allerdings schnell hinter uns, weil wir uns doch lieber dem Great Smoky Mountains Nationalpark widmen wollten. Die Hauptstraße ist hier der Highway 441, der von Nord nach Süd durch den Nationalpark verläuft. Dabei trifft man auch relativ früh auf das Besucherzentrum, an dem wir natürlich als erstes anhielten und uns Informationen besorgten. Man empfahl uns mehrere Wandermöglichkeiten, zu denen wir uns dann irgendwie entscheiden mussten. Zunächst einmal entschieden wir uns für eine sehr einfache Wandertour zu einem nahegelegenen Wasserfall. Hierbei handelte es sich um eine sehr kurze Strecke zwischen dem Besucherzentrum und dem Wasserfall mitten im Wald.

Titanic-Museum
Titanic-Museum
Titanic im kleineren Maßstab
Titanic im kleineren Maßstab
King Kong
King Kong

Die Strecke war total überlaufen und es waren jede Menge Besucher unterwegs. Auch mehrere Schulklassen kamen uns während der kleinen Tour entgegen. Kurios fanden wir zwei ältere Wanderer, die sich offenbar zum ersten Mal in ihrem Leben in die Natur trauten. Die Dame trug eine große klimpernde Schelle, um sich vor Bären zu schützen, während der Mann sogar ein Bärenspray in der Hand hatte. Ich will die Gefahr von Bärenattacken sicherlich nicht herunterspielen, wir sind ja selber schon Bären in Kanada und am Yellowstone Nationalpark begegnet.

Great Smoky Mountains National Park
Great Smoky Mountains National Park
Glocke zum Schutz vor Bären
Glocke zum Schutz vor Bären
Bärenspray
Bärenspray

Aber hier auf diesem kurzen, wirklich sehr kurzen Weg vom Besucherzentrum zum Wasserfall, der auch noch von einer Straße gekreuzt wird und auf dem zahlreiche Wanderer und Touristen mit einer großen Geräuschkulisse unterwegs sind, dürfte mit Bären sicherlich nicht zu rechnen sein. Da machte es schon einen recht kuriosen Eindruck, wenn man so ein Pärchen unterwegs sieht.

Truthähne am Besucherzentrum
Truthähne am Besucherzentrum
Kleiner Wanderweg
Kleiner Wanderweg

Vom Nationalpark zum Blue Ridge Parkway

Gemütlich fuhren wir später auf dem Highway weiter nach Süden und hielten wieder einmal an an mehreren Aussichtspunkten an. Auch an der Grenze zwischen Tennessee und North Carolina stoppten wir auf dem großen Parkplatz und spazierten ein wenig auf dem Appalachian Trail. Es war mal wieder einfach nur schön, hier in der Natur unterwegs zu sein, obwohl es eigentlich ziemlich überlaufen war und jede Menge anderer Besucher unterwegs waren. Das störte uns aber nicht, sondern wir erfreuten uns einfach an der Tatsache, dass wir hier sein durften und konnten.

Bewaldete Berge
Bewaldete Berge
Great Smoky Nationalpark
Great Smoky Nationalpark

Auf dem weiteren Weg nach Süden verließen wir den Nationalpark leider schon, doch wir erreichten wenig später den Abzweig zum Blue Ridge Parkway. Von hier wollten wir nun auf dieser schöne Straße bis Virginia nach Norden fahren. Diese Straße ist sehr kurvig und verläuft durch die Blue Ridge Mountains im Auf und Ab über mehr als 400 Meilen. Gefühlt ist nach jeder Meile ein Aussichtspunkt vorhanden, an dem man kurz anhalten kann. Der erste Eindruck vom Blue Ridge Parkway war auf jeden Fall positiv.

Südlicher Beginn des Blue Ridge Parkways
Südlicher Beginn des Blue Ridge Parkways
Wilde Truthähne auf dem Blue Ridge Parkway
Wilde Truthähne auf dem Blue Ridge Parkway

Wir folgten der Straße, auf der man sich überhaupt nicht verfahren kann. Zugegebenermaßen hatten wir irgendwann nach dem fünften oder sechsten Aussichtspunkt damit begonnen, nicht jeden einzelnen Aussichtspunkt anzusteuern. Denn sonst wären wir nie an unserem Ziel angekommen, weil es einfach so viele sind. Wir hatten Zeit und fuhren ganz gemächlich und gemütlich über diese Bergstraße und hatten ein kleines Motel gebucht, weil die gesamte Strecke an diesem Tag natürlich viel zu lang wäre. Wir erreichten den höchsten Punkt des Blue Ridge Parkway, an dem wir mit einem amerikanischen Reisenden ins Gespräch kamen, der uns stolz von seiner letzten Deutschlandreise berichtete.

Aussichtspunkt
Aussichtspunkt

Wir sehen drei Bären am Straßenrand

Außerdem kamen wir am Besucherzentrum vorbei, das aber zu diesem Zeitpunkt leider schon geschlossen hatte. Es gab aber mehrere kleine Informationszentren, die auch weiterhelfen könnten. Eines davon besuchten wir auch, deckten uns wieder mit Souvenirs ein und genossen von dort abermals die Aussicht über die Berglandschaft. Ein bisschen enttäuscht waren wir über dieses Informationszentrum aber dennoch, weil wir dort nicht erfuhren, was in Kürze mit dem Blue Ridge Parkway passieren würde.

Höchster Punkt des Blue Ridge Parkways
Höchster Punkt des Blue Ridge Parkways

Das Wetter wurde an diesem Tag immer schlechter und aus der grauen Wolkendecke wurde eine dunkelgraue Wolkendecke, aus der irgendwann dann auch Regen fiel. Uns störte das soweit nicht, weil wir wussten, dass dies die Ausläufer des Hurricanes Ian sein würden. Daher nahmen wir das in Kauf, weil es sich mittlerweile nur noch um Regen handelte. Hier, wo wir nun auf den Rest des Hurricanes trafen, handelt es sich mittlerweile nur noch um Regen bzw. schlechtes Wetter. Es war noch nicht einmal mehr ein Sturm, nur noch ein bisschen Wind. Anderen Leuten ging es gerade, vor allen Dingen in Florida, schlechter.

Farbenfrohes Tal
Farbenfrohes Tal

Wir fuhren also auf dieser Wald- und Bergstraße, als ich plötzlich bremsen musste. Halbrechts am Wegesrand standen doch tatsächlich drei Bären. Es war eine Bärenmutter mit ihren zwei Jungen, die alle drei von uns aufgeschreckt wurden, als wir mit dem Auto auf der Straße ankamen. Die Mutter machte einen Sprung ins Unterholz und ihre zwei Bärenkinder sprangen hinterher. Für uns war das ein sehr kurzer Augenblick und wir konnten unseren Augen nicht so recht trauen. Aber es waren tatsächlich Bären, auch wenn wir diese nur für einen Bruchteil einer Sekunde gesehen hatten. Wir freuten uns, dass wir auch auf dieser Reise wieder einmal Bären begegnet sind. Damit hatten wir schon gar nicht mehr gerechnet.

Und plötzlich ist der Blue Ridge Parkway gesperrt

Doch die Freude wich wenig später der Enttäuschung. Denn nur kurz nach dieser Bärenbegegnung kamen wir nicht mehr weiter. Ein Fahrzeug der Ranger versperrte mit Blaulicht die Straße und ließ niemanden mehr durch. Das war blöd und das hätte man uns im Besucherzentrum doch vorab sagen können. Wie wir nämlich später erfuhren, war die Sperrung keine spontane Sache, sondern schon seit Stunden geplant. Aufgrund der tiefhängenden Baumkronen und der Wetterlage mit viel Regen und Wind hat man den Blue Ridge Parkway vorsichtshalber gesperrt. Für uns wurde das zu einem kleinen Problem, denn wir hatten ein Motel gebucht, das direkt an der Straße liegt. Um dort nun hinzukommen müssten wir einen riesigen Umweg machen, der sicherlich auch nicht viel schöner zu fahren gewesen wäre.

Nebel und tief hängende Wolken
Nebel und tief hängende Wolken

Das hätte die Sache daher auf keinen Fall besser gemacht. Es wäre bei diesem Wetter, dass mittlerweile wirklich nicht mehr angenehm war, ein Umweg von 50 Meilen gewesen, wobei wir am Ende der Strecke sowieso wieder über engere Straßen in Richtung Blue Ridge Parkway hätten fahren müssen. Und das Motel bestand aus einem einfachen Holzhaus, inmitten des Waldes direkt an einem Hang. Angesichts der Wetterlage hätten wir uns dort vermutlich gar nicht sicher und wohl gefühlt.

Einer von vielen Aussichtspunkten
Einer von vielen Aussichtspunkten

Also zogen wir es lieber vor, nach Asheville, in die nächstgrößere Ortschaft zurückzufahren, um dort in einem normalen Hotel eine relativ ruhige Nacht zu verbringen. Ohne große Hoffnung kontaktierten wir trotzdem das Motel und informierten es darüber, dass wir heute nicht kommen würden. Gleichzeitig fragten wir selbstverständlich nach, ob eine Reduzierung des Übernachtungspreises vorgesehen sei. Die leicht agressive Reaktion des Motelbesitzers überraschte uns aber dann. Wir hätten ja trotzdem zu ihm fahren können, es seien ja nicht alle Straßen gesperrt, so seine Aussage. Daher würde es keine Reduzierung des Übernachtungspreises geben. Das würden seine Geschäftsbedingungen nicht hergeben.

Begegnung mit einem aggressiven Motelbesitzer

Inhaltlich sehr schade und nicht sehr kundenfreundlich, wie wir fanden, aber vom Tonfall her definitiv völlig unverschämt. Wir hielten ihm entgegen, dass er doch selber die Geschäftsbedingungen aufstellt und diese auch ändern bzw. dehnen könnte, wenn er denn wollte. Kurz gesagt ging es ein wenig hin und her mit der Argumentation, bis ich es leid war und ihm in den Rezensionen einen Stern verpasste. Etwas, was ich sonst so gut wie nie mache. Seine Reaktion darauf kam gleich fünf Minuten später, indem er mir mit einem Anwalt drohte. Völlig verrückt, wir saßen also gemütlich in einem Hotel, der Fernseher lief und draußen regnete es, während wir uns mit einem Motelbetreiber stritten, den wir gar nicht kannten und dem wir auch nichts getan hatten. Aber dieses ganze Verhalten stärkte uns nur darin, dass unsere Entscheidung vollkommen richtig war. Interessanterweise hat der Motelbetreiber noch am selben Abend sein Motel aus dem Angebot von Booking.com herausgenommen.

Aussicht auf die Blue Ridge Mountains
Aussicht auf die Blue Ridge Mountains

Offenbar haben wir es ihm mies gemacht, weil wir wohl nicht die Ersten waren, mit denen er Probleme in solchen Fällen hatte. Anscheinend bezog er das darauf, dass Kunden über Booking.com schwierig seien. Nur eine Woche vor unserem geplanten Aufenthalt erging es nämlich einem anderen Gast wohl ähnlich und auch dort konnte man in den Rezensionen einen gewissen Streitdialog herauslesen. Meine Güte, wäre er uns doch um 10% entgegengekommen, dann wäre das doch gar nicht so eskaliert. Aber ich war nicht in den USA, um anderen Beherbergungsbetrieben Unterricht in Sachen Kundenfreundlichkeit zu geben.

Wildes West Virginia
Wildes West Virginia

Wir machten uns einen schönen Abend in dem Hotel, verzichteten jedoch darauf, im benachbarten Fastfoodladen etwas zu essen. Denn dafür hätten wir allen Ernstes mit dem Auto fahren müssen, weil die Strecke nicht direkt zu Fuß begehbar war. Wir hätten zu Fuß einen riesigen Umweg machen müssen, so dass das Essen definitiv kalt gewesen wäre, wenn wir es zurück ins Hotel gebracht hätten. Außerdem regnete es an einem Stück und es war uns einfach zu doof, rauszugehen. Darüber hinaus mussten wir an diesem Abend unsere Weiterreise neu planen, weil der Blue Ridge Parkway auch in den nächsten Tage gesperrt war.

Zwischenstation am New River Gorge Nationalpark

Samstag, 1. Oktober
Also suchten wir uns andere mögliche Ziele aus, die zwischen uns und New York liegen. Die Wahl fiel auf den New River George Nationalpark in Virginia. Uns war zwar klar, dass wir dort wegen des Wetters nicht wirklich wandern würden, aber da er mehr oder weniger auf dem Weg liegt, würden wir wenigstens mal einen Blick hinein werfen wollen. Dadurch bekommt man ja wenigstens einen Eindruck für spätere Reisen und Aufenthalte in der näheren Umgebung. So war es dann eben auch am nächsten Tag und wir fuhren in den regenreichen Stunden auf der Interstate gen Norden und erreichten die Brücke, die über den New River führt.

Tal des New River
Tal des New River

Sie ist im Nationalpark ein optisches Highlight und befindet sich direkt neben dem Besucherzentrum. Der Regen wollte aber leider keine Unterbrechung bieten und so war es dann wirklich so, dass wir kaum in der Natur unterwegs waren. Wir hielten uns im Besucherzentrum auf, schauten uns dort die kleine Ausstellung an und betraten eine Art Skywalk, um von dort einen Blick auf die Brücke und auf das Tal werfen zu können. Den Rest des Tages verbrachten wir weiter auf der Interstate, auf der wir nun Kilometer machten, was ja auch Vorteile mit sich bringt.

New River Gorge Bridge
New River Gorge Bridge

Wir übernachteten jedoch noch in Virginia und zwar in einem Hotel, das wieder sehr ruhig lag. Direkt neben dem Gebäude befand sich wieder einmal ein Fastfoodladen, zu dem wir zu Fuß keinen direkten Zugang hatten. Es ist so traurig, das mitanzusehen. Wir hätten einfach von dem einen Grundstück auf das andere gehen können, doch eine Mauer verhinderte das. So mussten wir also wirklich einmal um beide Grundstücke herumfahren, um uns eine Kleinigkeit zu essen besorgen zu können. Erschreckenderweise ist das in den USA ziemlich typisch. Das sind so Dinge, die ich in Amerika nicht verstehen werde.

Higher Germany
Higher Germany
Lower Germany
Lower Germany

Besichtigungstour auf dem Schlachtfeld von Gettysburg

Sonntag, 2. Oktober
Das Wetter wurde einfach nicht besser und es regnete wie aus Eimern. Es war zwar kein Sturm und schon gar kein Hurricane, der war schon längst wieder tot, doch es waren immer noch die letzten Regenausläufer die dieser Hurricane eben ans Land brachte. Wir hatten aber ein schönes Hotel in Chambersburg in Pennsylvania gefunden, von dem aus wir nach Gettysburg fahren könnten. So war dann auch der Plan, und wir fuhren auf der Interstate durch Maryland bis Chambersburg, checkten im Hotel ein und drehten dann eine Runde durch Gettysburg, wo wir uns die berühmten Schlachtfelder der gleichnamigen Schlacht anschauten.

Kugel des Bürgerkriegs stecken im Baum
Kugel des Bürgerkriegs stecken im Baum
Ein Teil der Waffen des Bürgerkriegs
Ein Teil der Waffen des Bürgerkriegs
Zahlreiche Monumente in Gettysburg
Zahlreiche Monumente in Gettysburg

Natürlich war auch dies in typisch-amerikanischer Art nicht mal eben zu machen. Das Schlachtfeld von Gettysburg kann man hier während einer Autoroute auf einer mehrere Kilometer langen Strecke besichtigen. Außerdem gibt es noch ein großes Besucherzentrum mit Kino und großer Ausstellungsfläche, das wir uns natürlich auch noch angeschaut haben. Das Wetter war für den Außenbereich natürlich nicht ideal, aber besser als gar nichts. So hatten wir einfach mal einen gemütlichen Sonntagnachmittag mit der Geschichte Amerikas verbracht. Zum Abschluss des Tages gingen wir noch ein bisschen durch die Geschäfte spazieren, um einfach das regnerische Wetter auszusitzen.

Denkmal in Gettysburg
Denkmal in Gettysburg
Kanone und Denkmal
Kanone und Denkmal
Auf einer Autotour durch die Schlachtfelder
Auf einer Autotour durch die Schlachtfelder

Montag, 3. Oktober
Dies würde unser letzter Fahrtag sein. Das war ein bisschen schade, aber wir wussten natürlich seit langer Zeit dass wir am heutigen Tag in New York eintreffen mussten. Doch wir wollten nicht einfach nur so nach New York fahren, sondern wollten auf dem Weg dorthin auch noch etwas besichtigen. Unser Plan war, in Pennsylvania zu schauen, wo und wie die Amish People leben. Wir sind den Amish People ja bereits im Grand Canyon begegnet und finden ihre Lebensweise recht spannend. Das wäre natürlich überhaupt nichts für uns, aber beeindruckend ist es schon, es einfach mal zu sehen.

Hinweisschild auf Amish People
Hinweisschild auf Amish People

Auf den Spuren der Amish People in Pennsylvania

Es gibt mehrere Orte, an denen man sich auf den Spuren der Amish begeben kann und wir steuerten den ein oder anderen Ort an. Es werden sogar ganze Touren angeboten, die wir aber bei dieser schlechten Wetterlage ausschlugen. Es regnete nämlich weiterhin in Strömen, so dass wir uns dafür entschieden, lediglich die einzelnen Besucherzentren zu besichtigen. Besucherzentrum ist vielleicht das falsche Wort dafür, vielmehr handelte es sich um Informationszentren, in denen man auch handwerkliche Produkte der Amish kaufen konnte. Und wieder einmal füllte sich unser Kofferraum mit Andenken, dieses Mal von den Amish People.

Kutsche der Amish People
Kutsche der Amish People
Amish People in einer Kutsche
Amish People in einer Kutsche

Unser letztes Ziel bevor wir New York erreichen würden, befand sich nördlich von Philadelphia auf dem platten Land: Dort befindet sich der National Shrine of Czestochowa, also eine polnische Kirche, für die vor allen Dingen Moni großes Interesse hatte. Die Größe der Kirche war erstaunlich, obwohl die polnische Kirchengemeinde hier in der Region der USA mittlerweile viel kleiner wurde. Diese Information erhielten wir im dazugehörigen Souvenirladen. Ja, in der Tat hatte die Kirche einen eigenen Andenkenladen. Es gab jede Menge polnische und religiöse Artikel zu erwerben und auch einiges Interessantes in der Kirche selber zu sehen.

Polnische Kirche
Polnische Kirche

Nach dem Aufenthalt in der Kirche fuhren wir dann die letzten Kilometer auf unserem Roadtrip in Richtung New York. Ein bisschen wehmütig waren wir schon, obwohl wir wirklich fast alles gesehen hatten, was wir uns vorgenommen hatten. Wir sind auf der Route 66 gefahren, besuchten Disneyland in Anaheim, reisten am Pazifik entlang und besuchten jede Menge Nationalparks, Nationalmonumente, und State Parks. Die Reise war ein voller Erfolg aber leider schon zu Ende.

Souvenirladen in der polnischen Kirche
Souvenirladen in der polnischen Kirche

Am Ende des Roadtrips wieder in New York

Schwierig wurde es noch einmal in New York selber. Wir kamen von Süden und hätten einfach durch den Hollandtunnel nach Manhattan und später nach Brooklyn fahren können, doch auf den Hollandtunnel hatten wir irgendwie wenig Lust. Bei dem Tunnel müssen wir immer an den Film Daylight mit Sylvester Stallone denken und da gruselt es uns ein wenig davor, den Hudson River eben durch diesen Tunnel zu unterqueren. Daher nahmen wir es in Kauf, lieber weiter nördlich über die George Washington Bridge nach Harlem zu fahren und am East River in südliche Richtung bis zur Brooklyn Bridge zu fahren. Das war zwar ein ziemlicher Umweg, vor allen Dingen im New Yorker Berufsverkehr. Das führte außerdem dazu, dass wir im Dunkeln unterwegs waren und das auch noch bei Regen.

Brücke nach New Jersey
Brücke nach New Jersey

Die Fahrt auf der Uferstraße am East River war so kein wahres Vergnügen. Aber wir schaffen das trotzdem, überquerten die Brooklyn Bridge und kamen dann an unserem Hotel in Brooklyn an. Wir hatten eigentlich angenommen, dass wir dort einen Parkplatz in der Tiefgarage hätten, doch da hat man uns abgewiesen, weil das Auto zu hoch wäre. Vielmehr müssten wir das Auto entladen und den Schlüssel an der Rezeption abgeben, damit der Wagen dann auf einen anderen Parkplatz gebracht werden würde. Das war uns zugegebenermaßen eigentlich nicht so recht, aber wir hatten ja jetzt keine Wahl.

Das ist also Pittstown
Das ist also Pittstown

Es regnete immer noch, es war ziemlich dunkel und wir mussten nun zunächst das Auto komplett leerräumen. Nach sechs Wochen Fahrt mit zahlreichen Einkäufen, Koffern usw. war das keine Aufgabe für fünf Minuten. Da wir das Hotelzimmer auch noch im sechsten Stock hatten, brauchten wir mehr als eine Stunde, nur um das im Parkverbot stehende Auto leerzuräumen. Damit mussten wir nun von unserem Chevrolet Suburban leider Abschied nehmen, denn am nächsten Morgen würden wir es zur Mietwagenstation am JFK Airport bringen, von wo aus wir dann zu unserer nächsten Stadtbesichtigung von New York City starten würden.

Vergleich zwischen VW Käfer und Pick-Up
Vergleich zwischen VW Käfer und Pick-Up

1 Kommentar zu „2022 – Von Tennessee nach New York“

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