2010 – Mit dem Wohnmobil durch Luxemburg

Luxemburg hat keinen Meeresanschluss und keine großen Berge, ist aber trotzdem ein lohnenswertes Ziel. Besonders die grünen Landschaften und sanften Hügel im Norden des Landes laden zu Wanderungen und Besuchen ein. Geprägt wird der Norden durch das Tal der Sauer (Sûre), ein Fluss, der sich durch die südlichen Ausläufer der Ardennen, in Luxemburg auch als Ösling bezeichnet, schlängelt.

Im Nordosten beginnt die Reise am Dreiländereck von Deutschland, Belgien und Luxemburg, gleich hinter den Überresten des Westwalls, die wir noch zufällig entdeckten. Weil sich das Dreiländereck direkt im Flüsschen Our befindet und dort demnach kein Denkmal aufgestellt werden kann, hat man 1977 in rund 100 Meter Entfernung ein großes Europadenkmal errichtet.

Aber immerhin wird dieses noch von der luxemburgisch-belgischen Grenze geteilt.Unsere Fahrt geht weiter nach Clervaux (auf Lëtzebuergesch: Clerf), wo wir uns von außen das Schloss und von innen die Kirche anschauen. Unweit der Kirche geht es über einen Waldweg hinauf zur Abtei. Dabei treffen wir unterwegs auf ein Denkmal anlässlich des Klöppelkrieges. Im ausgehenden 18. Jahrhundert schlossen sich Eifeler Bauern zu einer Armee zusammen, um Luxemburg von den französischen Besatzern zu befreien. Die Bezeichnung Klöppel kommt von deren Bewaffnung: Einfache Knüppel.

Rund 150 Jahre später gab es in der Region abermals Kämpfe. Diesmal war es der Zweite Weltkrieg, der deutliche Spuren hinterließ. Nicht weit von der luxemburgisch-belgischen Grenze befindet sich in Belgien das Mardasson-Memorial. Es wurde von einer belgisch-amerikanischen Vereinigung 1950 errichtet und erinnert an die Ardennen-Offensive. Das Denkmal ist unglaublich groß und besteht aus einem Stern, dessen fünf Zacken bis zu 31 Meter lang und 12 Meter hoch sind. Kein Wunder, dass man es begehen kann. Zu jeder vollen und halben Stunde ertönt ein Gong. Zurück nach Luxemburg besichtigen wir noch in den Abendstunden das idyllische Esch-sur-Sûre im Tal der Sauer und fahren über Bourscheid weiter Richtung Westen. Uns war noch nicht klar, dass wir nur zwei Jahre später hier wieder herfinden würden, um für einen Wanderführer zu recherchieren.

In Luxemburg gibt es zahlreiche Campingplätze, besonders im Tal der Sauer sind diese sehr schnell gefunden. Dies ist allerdings mit ein Grund, warum es keine ausgewiesenen Stellplätze für Wohnmobile in Luxemburg gibt. In Esch-sur-Sûre hat dies zur Folge, dass teilweise sogar das herkömmliche Parken mit dem Wohnmobil verboten ist, vom Übernachten ganz zu schweigen. Auch in und bei Vianden sieht die Situation nicht wesentlich besser aus. Aber Luxemburg ist nicht groß, also verziehen wir uns für die Nacht schnell über die Grenze nach Deutschland und nutzen dort einen ruhigen Parkplatz als Schlafstätte.

4 Kommentare zu „2010 – Mit dem Wohnmobil durch Luxemburg“

    1. Hallo Sandy,

      ja, davon habe ich mittlerweile gelesen und das freut mich auch. Ich werde auf jeden Fall bald wieder nach Luxemburg fahren und die Stellplätze mal austesten. Gefällt mir sehr gut in Luxemburg.
      Viele Grüße (und danke fürs Folgen übrigens 😉 )
      Michael

  1. Hallo.

    In Vianden steht nicht das Geburtshaus von Victor Hugo, sondern einer seiner Wohnsitze während seines Exils aus Frankreich. Insgesammt 5 Mal war der Schrifsteller zu Besuch und hat sogar tatkräftig mitgeholfen einen Brand zu löschen. Er war bei der Bevölkerung sehr beliebt (haupsächlich bei den Frauen? Er war als Schürzenjäger bekannt)
    V.H. war ein mehr als passabler Maler und hat sein Talent mehrmals am Schloss versucht.

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