Meine Eindrücke von Port-of-Spain sind zugegebenermaßen schon lange her. Aber ich habe nie über die Stadt geschrieben und will das jetzt einfach mal nachholen. Port-of-Spain ist die Hauptstadt des Karibikstaates Trinidad und Tobago und wir erreichten sie als wir mit einem Frachtschiff von Europa nach Südamerika fuhren. Natürlich habe ich in dem damaligen Reisebericht ein wenig über unseren Landgang berichtet, aber Port-of-Spain nie einen eigenen Blog-Artikel gewidmet.
Extrem viel zu widmen gibt es natürlich auch nicht. Wir hatten ja lediglich einen kurzen Landgang. Während dieser Stunden konnten wir den Hafen verlassen und ein wenig durch die Straßen schlendern. Auffällig waren zunächst einmal die vielen Schiffswracks im Hafenbereich und auch direkt an der Küste. Dafür konnten wir damals zunächst keine Erklärung finden.
Nur ein kurzer Landgang in Port-of-Spain
Unser ursprünglicher Plan war eigentlich, das Frachtschiff in Trinidad und Tobago zu verlassen. Wir wollten von dort mit der Fähre nach Venezuela rüber fahren. Diese Fähre sahen wir , als wir durch die Meerenge Bocas del Dragón fuhren und dabei venezoelanische Gewässer befuhren. Aber wir hatten schon vorher unsere Reiseplanung geändert und waren daher nur kurz auf Trinidad und Tobago.
Im Vorfeld unserer Reise informierten wir uns natürlich beim Auswärtigen Amt über das Land und erfuhren dort, dass es gewisse Stadtviertel gibt, vor denen gewarnt wird. Smartphones mit Kartendiensten gab es noch nicht und so spazierten wir durch die Innenstadt, nur mit einem schlecht kopierten Stadtplan in der Hand. Wir hatten drei Ziele: Wir wollten in ein Internetcafé (damals noch absolut üblich), in der Botschaft von Suriname ein Visum beantragen und ein wenig einkaufen.
Ein paar Erledigungen in Trinidad und Tobago
Eigentlich hat fast alles gut geklappt, abgesehen vom Besuch in der Botschaft von Suriname. Denn ausgerechnet an dem Tag war in Suriname Feiertag und die Botschaft hatte geschlossen. Aber einkaufen gehen konnten wir problemlos und Infos in einem Internetcafé erhielten wir auch. Es gab zwar nur einen freien Computer, aber während der eine seine Mails abrief, konnte der andere in der Zeit die bereit liegende Zeitung durchblättern. Was dort geschrieben stand, war nicht sehr beruhigend. Die Rede war von einem weiteren Rekordjahr an Morden in der Stadt.
Das ermunterte uns, die Dinge zu erledigen, die wir zu erledigen hatten und anschließend den Hafen aufzusuchen, um wieder an Bord der Marfret Normandie zu gehen. Da es damals noch keine Bilder mit GPS-Informationen gab, ist es uns nach dieser langen Zeit unmöglich zu sagen, wo wir entlang gegangen sind. Aber wir haben Bilder von der Rosary Church an der Henry Street und Bilder von der St. Patrick’s Church.
Langer Spaziergang durch das Stadtzentrum von Port-of-Spain
Alleine diese beiden Gotteshäuser liegen rund eineinhalb Kilometer auseinander und jeweils über einen Kilometer vom Hafen entfernt. Zu Fuß waren wir schon immer gut. Irgendwo dazwischen standen wir an der Botschaft von Suriname, haben wir Einkäufe gemacht und uns von Einheimischen den Weg erklären lassen. Diese waren übrigens allesamt sehr freundlich zu uns, auch in den Stadtvierteln, vor denen gewarnt wurde. Denn durch diese Viertel spazierten wir auch, wenn auch nicht ganz freiwillig, sondern eher zwangsläufig.
Auf die typischen Sehenswürdigkeiten mussten wir aus Zeitgründen verzichten, aber das war uns recht egal. Denn so spazierten wir vielmehr durch authentische Wohnviertel und hatten Kontakt zur einheimischen Bevölkerung, die mit Tourismus eher wenig zu tun hatte. Die Eindrücke von Port-of-Spain, die wir auf diese Weise bekamen, waren auf jeden Fall spannend und interessant. Aber als Reiseland steht Trinidad und Tobago bei mir nicht ganz oben. Dafür ist mir das dortige Klima einfach zu feucht und zu warm. Die Straßenzüge, die wir sahen, waren klassisch südamerikanisch und die modernen Hochhausbauten in Hafennähe waren bei unserem Besuch noch Rohbauten.
Schöner Artikel, man muss natürlich auch wirklich sagen, dass in Zeiten von Corona der Wunsch aus dem stressigen Alltag mal entfliehen zu können, höher als zu normalen Zeiten.
Freue mich schon drauf, dass hoffentlich bald wieder reisen kann 😉