Schon so oft sind wir auf unseren Reisen an der Lüneburger Heide vorbeigefahren. Und schon so oft haben wir uns dabei jedes Mal gesagt, dass wir eines Tages mal etwas mehr Zeit mitbringen sollten, um ein wenig durch die Heidelandschaft zu wandern. Endlich war es dann soweit, als wir mit dem Wohnmobil durch Deutschland tourten und gerade von der Ostseeküste zurück kamen.
Wir hatten noch etwas Zeit im Gepäck und außerdem auch ein paar Verpflichtungen in der Lüneburger Heide. So kam es, dass wir am frühen Abend in Undeloh ankamen und dort auf Anhieb einen schönen, einfachen Stellplatz einer Privatperson fanden, auf dem wir unser Wohnmobil abstellen konnten.
Mit der Maßgabe, dass wir an diesem Abend also nicht mehr weg fahren mussten, sondern nach einer Wanderung auch gleich ins Bett fallen konnten, war die Sache natürlich einfach. Die Dame des Platzes machte große Augen, als wir ihr sagten, dass wir noch heute loswandern würden.
Wanderung in der Lüneburger Heide
So spät war es ja nun auch noch nicht und es schien, als würde es eine knappe 9-Kilometer-Wanderung werden. Wir sind es gewohnt, auch am Abend noch so eine Strecke zu absolvieren. Daher ging es gleich mal los. Unser Ziel sollte der Wilseder Berg sein.
Wir gingen am Heide-Erlebniszentrum vorbei, um Undeloh in südliche Richtung zu verlassen. Schräg gegenüber lässt man noch einen Parkplatz links liegen und taucht man in einen Wald ein.
Noch hatten wir nicht viel von der Heide gesehen, doch das änderte sich nach rund 900 Metern. Der Wald lichtete sich und vor uns breitete sich ein kleiner Teil der Heidelandschaft aus.
Leider waren wir ein wenig spät im Jahr dran und der Sommer zuvor war viel zu heiß. So war die Heideblüte weitestgehend schon vorbei. Ein schöner Anblick war es aber dennoch, wenn auch nicht so farbenprächtig.
Zu Fuß zum Wilseder Berg
Wir bogen links ab und sofort rechts, um zwischen Heide und Feldrand nach Westen zu spazieren. Gleichzeitig kamen uns die letzten Kutschen des Tages entgegen, die Besucher durch die Heide bringen.
Nach einiger Zeit hatten wir uns erneut nach links zu wenden, um nach einem kurzen Anstieg den Wilseder Berg zu erreichen. Der Wilseder Berg ist der höchste Punkt in der Lüneburger Heide, auch wenn er gerade einmal 169 Höhenmeter zählt. Doch bietet er von seiner flachen Kuppe – wenn man beim Wilseder Berg überhaupt von Kuppe sprechen kann – einen schönen Ausblick auf noch viel mehr Heidelandschaft.
Nachdem wir uns dort kurze Zeit aufhielten und die Aussicht genossen, marschierten wir weiter. Nun sollte es nach Osten gehen, immerhin wollten wir langsam auch wieder an den Rückweg denken. Doch dort liegt noch die Ortschaft Wilsede, die man auf einem fast schnurgerade Weg nach rund eineinhalb Kilometern erreicht.
Zu Besuch in Wilsede und am Totengrund
Wilsede besteht aus ein paar einzeln verstreuten Häusern, in denen ein Museum und ein paar Gasthäuser untergebracht sind. Doch alles war bereits geschlossen und wirkte sehr ausgestorben, allerdings auf eine schöne und angenehme Art und Weise. Autos von außerhalb sind in Wilsede ausgeschlossen und so ist das Dorf ein sehr ruhiger und malerischer Ort. Zumindest am Abend in der Nachsaison. Wie es im Hochsommer am sonnigen Wochenende sein mag, will ich mir nicht ausmalen.
Von Wilsede aus hätten wir relativ einfach nach Undeloh zurückgehen können. Doch die Dame am Stellplatz empfahl uns, den Weg über Totengrund zurückzulegen. Dafür mussten wir zunächst an alten knorrigen Bäumen südwärts, um diesen Aussichtspunkt zu erreichen.
Dabei handelt es sich um ein kleines Tal oder besser gesagt um eine Senke, in die man hinab blickt. Ebenfalls ein sehr schöner Anblick. Über einen Nebenweg sind wir dann zurück nach Wilsede und von dort über einen direkten Weg nach Undeloh, zu unserem Ausgangspunkt. Unterwegs sahen wir zahlreiche Ortsbezeichnungen und Beschilderungen dorthin. Wir waren uns einig, dass wir hier auf jeden Fall nochmal hinfahren würden, um auch den Rest der Lüneburger Heide mit ihren interessanten Punkten zu erwandern.
Die gesamte Strecke betrug letztendlich etwas mehr als 12 Kilometer.
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