Auch heute möchte ich eine kleine Wanderroute durch das Hohe Venn in Belgien beschreiben. Und zwar startet sie dieses Mal am Signal de Botrange. Signal de Botrange ist der höchste Punkt in Belgien und liegt etwas südlich von Mont Rigi und Baraque Michel. Ganz interessant ist es auch für Wohnmobilfahrer, weil man dort auf dem großen Schotterparkplatz übernachten kann.

Für die Wanderung überqueren wir jedoch an dem Turm vom Signal de Botrange die Straße und gehen ein kurzes Stück geradeaus. Man kommt unweigerlich zu einer kleinen Aussichtsplattform, denn vor einem erstreckt sich das sogenannte Wallonische Venn.

Das Wallonische Venn (Fagne Wallonne) ist als Schutzzone C ausgewiesen und darf so ohne weiteres von uns nicht betreten werden. Wollen wir aber auch gar nicht, wir bleiben bei der rund neun Kilometer langen Wanderung schön am Rand.

Außerdem ist das Wallonische Venn gleichzeitig das Quellgebiet der Rur. Zu sehen ist die Rurquelle demnach logischerweise nicht, aber je nachdem, wo man entlang wandert, kann man hier die Rur, die später durch die Eifel fließt, in einem noch sehr jungen Stadium überqueren.

Vor der Aussichtsplattform kann man rechts abbiegen und leicht bergab neben der Schutzzone C entlang wandern. Ich empfehle, gleich an der ersten Möglichkeit nach links abzubiegen. Laut Beschilderung geht es dort auch nach Eupen, aber das wären 20 Kilometer in der einfachen Strecke.

Damit bleibt das Wallonische Venn weiterhin auf der linken Seite, während man rechts den Waldrand neben sich hat. Irgendwann wird der Wald von einer Schneise durchtrennt und es befindet sich an diesem Abzweig ein lothringisches Kreuz. Das Lothringer Kreuz ist gut an seinen zwei Querbalken zu erkennen.

An dem Lothringer Kreuz ist es Zeit, sich vom Wallonischen Venn zu verabschieden und rechts abzubiegen. Zunächst wandert man auf einem gewöhnlichen Forstweg, der schnurgerade durch den Wald führt. Später biegt man aber wieder rechts ab und geht auf einem breiten Wurzelpfad zwischen Wald und Weide entlang.

An dieser Stelle ist die Landschaft zugegebenermaßen gar nicht mehr so venntypisch – aber eben trotzdem schön. Nach einem kurzen Weilchen erreicht man ein paar Wohnhäuser. Diese gehören zu der Ortschaft Sourbrodt und bei Sourbrodt muss ich unbedingt die kleine, freundliche Bäckerei im Ortskern empfehlen. Besonders der dortige Reiskuchen ist ein Genuss. Moni und ich kaufen uns jedes Mal einen eigenen, wenn wir dort sind.

Aber zu Fuß wäre das jetzt für die eigentlich kurze Wanderung doch ein wenig zu weit, besonders, wenn man den Reiskuchen anschließend wieder rauf zum Signal de Botrange tragen müsste. Daher kann man wieder rechts abbiegen und über einen nun deutlich schmaleren Pfad durch den Wald gehen.

Von ganz alleine gelangt man auf einen wieder etwas breiteren Weg und schließlich den Abzweig, wo Eupen mit 20 Kilometern ausgeschildert ist. Damit ist man also wieder am Wallonischen Venn angelangt und man muss nur noch geradeaus wandern, um wieder zur der Aussichtsplattform zu gelangen.
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