Die Toadstool Hoodoos in Utah sind eine kleine Sehenswürdigkeit, die vielleicht gerne mal übersehen wird. Kein Wunder, sie befinden sich nämlich zwischen Page und Kanab. Und diese beiden Ortschaften stehen bei den Reisenden in der Region für ganz andere Sehenswürdigkeiten.
Page liegt in Arizona und bietet mit dem Glen Canyon, dem Antelope Canyon und dem Horseshoe Bend schon eine ganze Menge an besonderen Sehenswürdigkeiten.
Kanab liegt wiederum weiter westlich auf der Nordseite der Staatsgrenze zwischen Utah und Arizona. Der Ort ist bekannt und beliebt als Ausgangspunkt für The Wave, für den Zion Nationalpark und auch noch für den Bryce Canyon Nationalpark. Auch der weniger bekannte Coral Sand Dunes State Park ist von Kanab nur ein Katzensprung entfernt.
Die beiden Städte Page und Kanab sind durch den Highway 89 miteinander verbunden. Dabei verläuft er durch den Süden des Grand Staircase-Escalante National Monument. Es ist das größte Naturschutzgebiet innerhalb der 48 US-Bundesstaaten, die miteinander das sogenannte Kernland der USA bilden. Einen sehr kleinen Teil des Grand Staircase-Escalante National Monument will ich mit diesem Artikel zeigen.
Sehenswürdigkeit im Grand Staircase-Escalante National Monument
Denn genau auf der Hälfte der Strecke zwischen Page in Arizona und Kanab in Utah befinden sich die sogenannten Toadstool Hoodoos. Den Parkplatz kann man eigentlich nicht verfehlen. Dennoch hier mal die Koordinaten: 37.100758, -111.873553.
Von hier aus heißt es, los zu wandern. Allerdings nicht weit, sondern einen knappen Kilometer. Dabei durchquert man eine Landschaft, die ein wenig wirkt wie eine Mischung aus ausgetrocknetem Bachbett und Wüste. Die Beschilderung ist zwar spärlich, aber vorhanden. Außerdem kann man den Weg ganz gut erkennen.
Nach spätestens einer Viertelstunde sieht man dann den ersten der Toadstool Hoodoos und da wäre gleich mal die Frage zu klären, was eigentlich ein Hoodoo ist. Wer schon mal im Bryce Canyon Nationalpark unterwegs war, der kennt Hoodoos bereits. Auch in Südtirol kann man eine Art Hoodoos erleben, dort nennt man sie eher Erdpyramiden.
Hoodoos entstehen durch Erosion, ähnlich wie Erdpyramiden
Diese Hoodoos sind Erdsäulen, auf denen oftmals ein Fels oder Stein als eine Art Dach bzw. Deckel auf der Spitze sitzt. Die Erdpyramiden entstehen durch Erosion. Das weiche untere Gestein wird im Laufe der Zeit durch Wind, Wetter und Wasser abgetragen, während der oben liegende Stein nicht davon betroffen ist und sogar noch eine Art Schutz bietet, damit der eigentliche Hoodoo stehen bleibt – vereinfacht ausgedrückt.
Bei den Toadstool Hoodoos handelt es sich um eben solche Säulen, auf denen oben ein Fels liegt. Es scheint wie ein Balanceakt zu sein, der – das muss man aber auch sagen – theoretisch jederzeit zusammenbrechen könnte.
Die geringere Bekanntheit der Toadstool Hoodoos dürfte wohl auch damit zusammenhängen, dass es deutlich weniger sind als die Hoodoos im Bryce Canyon. Dabei sind sie nicht minder schön. Sie stehen relativ weit auseinander und haben eine beachtliche Höhe von mehreren Metern.
Schöne Landschaft bei den Toadstool Hoodoos
Außerdem hat die Landschaft rund um die Hoodoos eine unterschiedliche Farbgebung, was auf die in den unterschiedlichen Erdschichten eingelagerten Mineralien zurück zu führen ist. Ein wenig erinnerte uns die Umgebung an die alten Folgen der originalen Star Trek-Serien. Wäre jetzt irgendwo Captain Kirk hinter einem der Hoodoos um die Ecke gekommen, dann hätten wir uns wohl nicht groß gewundert.
Einzig das Wetter hatte uns an dem Tag wenig verwöhnt. Eine dichte Wolkendecke lag über dem Grand Staircase-Escalante National Monument. Bei blauem Himmel wäre der Anblick sicherlich noch schöner gewesen. Aber wir waren trotzdem sehr zufrieden. Vor allen Dingen auch deshalb, weil kaum ein anderer Tourist sich hierher verirrt hat.
Die Toadstool Hoodoos hat man also beinahe ganz für sich alleine und außerdem kann man sich ihnen ungestört nähern und sie sogar berühren. Ich kann sie nur empfehlen.