Letztens stellte ich die Möglichkeit vor, mit dem Wohnmobil nach Bologna zu fahren. Heute wollen wir uns einer anderen italienischen Stadt widmen. Und zwar geht es mit dem Wohnmobil nach Cremona.
Cremona erstreckt sich am Ufer des Po und ist deutlich kleiner als Bologna. Doch die Stadt ist nicht nur einen Besuch wert, sondern liegt auch noch ziemlich günstig. Sowohl von Mailand als auch vom Gardasee sind es gerade mal rund 100 Kilometer, die man in die Stadt der Geigenbauer zurücklegt.
Und damit kommen wir auch gleich zum roten Faden, den Cremona zu bieten hat. In der Altstadt stolpert man immer wieder auf Spuren des Violin- und Geigenbaus. So gibt es immer noch einige kleine Geigenbauunternehmen, die diese Tradition aufrecht erhalten und auch ein ziemlich umfangreiches Violinmuseum ist direkt in der Altstadt anzutreffen. Einer der bekanntesten Namen, den man mit der Stadt in Verbindung bringt, ist Antonio Stradivari. Ob er in Cremona zur Welt kam, ist nicht eindeutig geklärt. Man nimmt es an. Gelebt, gewirkt und gestorben ist er in Cremona auf jeden Fall.
Die Stadt ist bekannt für Antonio Stradivari
Einer der Plätze in der Altstadt ist nach dem berühmten Geigenbauer benannt, die Piazza Antonio Stradivari. Dort steht ihm zu Ehren eine Skulptur, die ihn zeigt. Doch die Altstadt von Cremona steht nicht nur für den Geigenbau, sondern bietet noch mehr. Nur wenige Schritte vom Stradivari-Platz entfernt, gelangt man zur beeindruckenden Kathedrale.
Sie dominiert mit ihrer breiten Fassade die Piazza del Comune und wird auf beiden Seiten von weiteren imposanten Bauwerken flankiert. Da wäre an der linken, der nördlichen Seite der Kirchturm mit seiner ziemlich großen Turmuhr. Ihn kann man besteigen und den Blick auf Cremona demensprechend auch von oben genießen.
Rechts der Kathedrale vervollständigt das Bapisterium das sehenswerte Gebäudeensemble. Um und auf dem Platz gibt es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten, so dass man die eigene Küche im Wohnmobil gar nicht nutzen muss.
Apropos Wohnmobil. Wie kommt man denn jetzt nun mit dem Wohnmobil in die Altstadt von Cremona? Am besten gar nicht. Die kleinen Gassen und Straßen sind viel zu eng, Parkplätze sind Mangelware und außerdem gibt es einen wunderbaren Stellplatz vor den Toren der Altstadt.
Mit dem Wohnmobil nach Cremona
Wobei hier nicht ganz klar ist, was dieser Stellplatz sein will. Ist er ein Wohnmobilstellplatz oder doch eher ein Campingplatz? Er nennt sich Camping Parco al Po, aber bietet für einen Campingplatz gerade einmal die Grundausstattung. Kann also sehr gut auch als Wohnmobilstellplatz durchgehen. Denn auch die Preisgestaltung ist eher untypisch für einen Campingplatz. So zahlt man nämlich einen Euro je Stunde und keinen pauschalen Preis für die Übernachtung.
Das Areal ist komplett eingezäunt und es gibt ein Schiebetor, dass sich öffnet. Außerdem steht auch ein Betreiber parat, der weiter hilft und einem alles erklärt. Rechts der Einfahrt gibt es noch ein Sanitärgebäude und das war es dann eigentlich auch schon. Der Rest des Platzes besteht überwiegend aus einer Rasenfläche. Im vorderen Bereich sind ein paar Parzellen bzw. Stellflächen angedeutet, aber im hinteren Bereich ist viel Platz und man kann sich hinstellen wo und wie man möchte.
Nur auf der linken Seite gibt es dann doch noch ein paar Stellflächen, die sogar überdacht sind. Wer also auf den Fernsehempfang verzichtet und lieber schattiger stehen möchte, der hat dort auch diese Möglichkeit. Uns war es dort aber zu eng und wir haben uns lieber die große Wiese mit dem Fasan und dem Hasen geteilt, die dort über den Platz huschten.
Zu Fuß vom Stellplatz in die Altstadt von Cremona
Vom Camping Parco al Po kommt man gut zu Fuß in die Altstadt von Cremona. Einfach den Platz nach rechts verlassen und schon ist man in einer Viertelstunde Fußweg in der Altstadt. Nach 20 Minuten steht man schon vor der Skulptur von Antonio Stradivari. Ideal also auch für einen frühabendlichen Spaziergang durch Cremona. So haben wir es bei unserer Reise mit dem Wohnmobil durch Oberitalien gemacht und sind am nächsten Morgen gleich noch einmal in die Altstadt spaziert.
Wer vom Stellplatz in Cremona in die andere Richtung geht, also die Altstadt hinter sich lässt, braucht nur fünf Minuten, um am Ufer des Po zu stehen. Eine Art Deich, auf dem auch ein Radweg zum Radeln einlädt, verläuft unmittelbar neben dem Wohnmobilstellplatz bzw. Campingplatz. Wer nur im Kreis radeln möchte, findet gleich gegenüber vom Stellplatz einen asphaltierten Rundkurs, auf dem man trainieren kann. So etwas würde ich mir bei uns auch mal wünschen. Viel Spaß in Cremona.