Sowohl die Queen Mary 2 als auch die Queen Elizabeth gehören zur Reederei Cunard und bieten ähnliche Eleganz und Komfort. Dennoch sind es zwei völlig unterschiedliche Schiffe. Auf der Queen Mary 2 war ich bisher zwei Mal unterwegs als ich mit dem Schiff den Atlantik nach New York überquerte und wieder zurück reiste. Die Queen Elizabeth lernte ich kennen, als ich auf dem Schiff Island kennen lernte.

Ich will an dieser Stelle ein wenig auf die Unterschiede der beiden Schiffe eingehen, die mir während dieser Reisen aufgefallen sind. Die Basisdaten der beiden Schiffe will ich nur kurz ankratzen. Denn die stehen ja auch bei Wikipedia zum Nachlesen. Ganz weglassen will ich sie aber auch nicht, da sie in manchen Dingen natürlich eine Erklärung für die Unterschiede sind.

Queen Mary 2 und Queen Elizabeth im Vergleich
Da wäre also die Queen Mary 2, die extra für die Überquerungen des Nordatlantiks gebaut wurde und noch als echter Transatlantikliner zählt. Sie ist übrigens das einzige Schiff dieser Art. Die Queen Elisabeth ist, wie ihr baugleiches Schwesterschiff Queen Victoria, mehr für die klassische Kreuzfahrt konzipiert worden. Auf der Queen Victoria war ich übrigens selber noch nicht, habe sie aber im Hafen von Southampton zumindest mal sehen können.

Die Queen Mary 2 (Baujahr 2004) bringt es auf eine Länge von 345 Metern und eine Breite von 41 Metern. Sie besteht aus 13 Decks. Die Queen Elizabeth (Baujahr 2010) hingegen ist 294 Meter lang und 32 Meter breit. Dabei hat sie 12 Decks, wobei ich die oberen Decks aufgrund ihrer Größe gar nicht mehr zählen würde. Sonst könnte ich auch die Aussichtsplattform auf der Queen Mary 2 als 14. Deck bezeichnen. Dabei geht man hier nur eine Treppe hoch und läuft man quasi auf den Kabinen von Deck 13 umher.

Eleganz auf dem Ozean
Beide Schiffe sind sehr elegant, was ihre Ausstattung betrifft, aber auch beim Thema Umgang. So gibt es zum Beispiel eine Kleiderordnung, auf die ich an dieser Stelle aber nicht näher eingehen werde.

Dass die Queen Mary 2 breiter ist, merkt man auf jeden Fall. So ist zum Beispiel der Queen’s Room als eine Art Ballsaal sowohl von steuerbord als auch von backbord erreichbar. Auf der Queen Elizabeth ist das nicht der Fall, weil der Raum zwar ähnlich breit ist, jedoch dadurch an einer Schiffsseite der Platz fehlt.

Beide Schiffe haben als Hauptrestaurant das Britanniarestaurant, das sich in beiden Fällen über die Decks 2 und 3 erstrecken. Hier ist es aber ähnlich wie bei dem Queen’s Room, denn das Britannia geht über die gesamte Schiffsbreite und bietet dadurch eine majestätische Mitteltreppe. Auf der Queen Elizabeth ist das Britannia-Restaurant etwas schmaler und nach steuerbord gedrängt, weil backbord noch die dazugehörige Küche untergebracht ist. Auf der Queen Mary 2 werden die beiden Speisedecks von der Küche im hinteren Teil von Deck 2 aus versorgt. So sitzen daher die Gäste auf Deck 3 quasi auf der Küche.

Cunard-Schiffe vom Bug zum Heck
Hier kommt aber eben auch die unterschiedliche Bauweise der Schiffe ins Spiel. Die Queen Elisabeth hat ein relativ steiles Heck während die Queen Mary 2 hinten eben mehrere offene Decks zeigt und dadurch in ihrer Linie sanft abfällt. Daher kann man im Britannia-Restaurant auf der Queen Elizabeth auch ganz hinten sitzen und in das Kielwasser blicken. Das geht auf dem größeren Schiff halt nicht.

Beide Schiffe haben weiter vorne auf den Decks 2 und 3 außerdem das Royal Court Theatre, das für Vorführungen und Kinofilme genutzt wird. Auf der Queen Elizabeth ist das Theater ganz vorne im Bug. Doch auf der Queen Mary 2 geht es nach vorne sogar noch weiter. Man kann sowohl steuerbord als auch backbord noch an diesem ohne schon großen Theatersaal vorbei gehen, um zum Illuminations zu gelangen. Einen Saal wie das Illuminations gibt es auf der Queen Elizabeth schlicht nicht.

Hier werden auch noch Vorträge gezeigt und mehrmals am Tag wird eine große Kuppel hinab gelassen, so dass der Saal als Planetarium dient. Darüber hinaus ist das Illuminations auf der Queen Mary 2 eher der Ort, an dem Kinofilme gezeigt werden.

Die Queen Elizabeth ist etwas kleiner und das merkt man auch
Die Decks 4, 5 und 6 sind auf beiden Schiffen eher bedeutungslos und beherbergen fast nur Kabinen. Doch mit Deck 7 zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen den beiden Queens. Denn auf der Queen Elizabeth ist auch Deck 7 nur mit Kabinen versehen. Auf der Queen Mary 2 spielt sich dahingegen sehr viel Leben auf Deck 7 ab und es gibt dort keine einzige Kabine.

Es beginnt am Bug mit dem Fitnessstudio und dem angrenzenden Wellnessbereich, der sich bis auf Deck 8 erstreckt. Zum Heck hin folgen schließlich mehrere Speisemöglichkeiten. Es beginnt mit der Carinthia Lounge und geht fast nahtlos über in das King’s Court Restaurant. Hierbei handelt es sich um das Büffetrestaurant. Kurz vor den Außendecks am Heck gibt es weitere aufpreispflichtige Restaurants, wenn einem das nicht reicht, was man bisher schon gesehen hatte.

Die Bibliothek auf der Queen Mary 2 ist am Bug von Deck 8 untergebracht. Auf der kleineren Queen Elizabeth ist die Bibliothek eher mittschiffs, erstreckt sich dafür aber auf den beiden Decks 2 und 3. Verbunden sind die beiden Bereiche über eine schöne hölzerne Wendeltreppe.

Während bei der Queen Mary 2 das eigentliche Oberdeck erst bei Deck 12 beginnt und die beiden Decks 10 und 11 überwiegend aus Kabinen bestehen, beginnt das luftige Leben auf der Queen Elizabeth bereits auf Deck 9. Abgesehen davon, dass die Oberdecks in ganz unterschiedlichen Höhen sind, unterscheiden sie sich auch in ihrer Art sehr.

Große Unterschiede bei den Außenbereichen
Die Queen Mary 2 ist nämlich zum Beispiel sehr großzügig in ihrem Außenbereich und bietet viel Platz. Außerdem kann man sowohl steuerbord als auch backbord an den Aufbauten vom Bug zum Heck gehen. Das geht auf Deck 9 der Queen Elizabeth so in dieser Form nicht. Denn dafür muss man das Büffetrestaurant durchqueren. Um an dem Restaurant vorbeizugehen, müsste man noch ein Deck höher und dann kann man außen entlang gehen. Klingt kompliziert, aber es ist so, dass der vordere Poolbereich auf der Queen Elizabeth etwas tiefer liegt als die Außenseiten des Schiffes. Man kann dort also nicht am Pool liegen und gleichzeitig aufs Meer blicken. Das geht nur beim hinteren Pool, ebenfalls auf Deck 9. Dazwischen befindet sich aber, wie gesagt, das Büffetrestaurant.

Mal davon abgesehen, dass es auch ein wenig kleiner ist als das Büffetrestaurant auf der Queen Mary 2, trägt es auch einen anderen Namen. Denn hier heißt es nicht King’s Court, sondern Lido.

Einen ganz wesentlichen Unterschied gibt es aber auch noch bei den Außendecks. Zunächst einmal haben beide Schiffe einen komplett umlaufenden Außenbereich. Das bedeutet, man kann das Schiff komplett umrunden. Der Weg nennt sich Walkathon und wird auch gerne als Joggingstrecke genutzt. Auf der Queen Mary 2 kommt man dabei auch vorne in einen offenen Bereich, jedoch nicht ganz nach vorne zur Bugspitze. Hier sieht man auch den größten Unterschied dieser Walkathons. Auf der Queen Elizabeth durchquert man nämlich eine Art Tunnel, um von steuerbord nach backbord zu gelangen und es ist nicht möglich, die Bugspitze zu sehen. Am Heck hat man ebenfalls ein Dach über dem Kopf, genauer gesagt, die Kabinen von Deck 4. Das heißt, dass der Außenspaziergang auf Deck 3 der Queen Elizabeth immer überdacht ist.

Der Außenbereich von Deck 7 auf der QM2
Ganz anders ist es wieder bei der größeren Queen Mary 2. Denn hier gibt es den Rundweg auf dem höher gelegenen Deck 7, der vorne auch noch zu einer Aussichtsplattform führt und außerdem Ausgangspunkt für die beiden Außenfahrstühle am Bug ist.
Man sieht also, dass die beiden Schiffsaufbauten komplett anders sind und man sie nicht wirklich vergleichen kann. Es sind eben zwei völlig verschiedene Schiffsarten. Keinen Unterschied gab es bei der Kabinenausstattung und auch kaum beim Umgang zwischen Passagieren und Crew. Wobei ich hier bemerkt habe, dass es sich auf der Queen Elizabeth ein wenig legerer anfühlte. Die Atlantiküberquerungen erschienen uns noch einen kleinen Ticken stilvoller. Allerdings können wir das an keinen sichtbaren Dingen festmachen. Es war eventuell mehr ein Gefühl.

So oder so haben uns die Fahrten mit der Reederei Cunard außerordentlich gut gefallen und wir freuen uns schon auf das nächste Mal.