Die Dreisprachenspitze am Stilfser Joch ist kein „echtes“ Dreiländereck. Aber es war mal eines und zwar das zwischen Italien, der Schweiz und Österreich. Doch das galt nur bis zum Ende des Ersten Weltkriegs, als im Jahr 1918 Österreich die heutige Region Südtirol an Italien abtreten musste. Das heutige Dreiländereck zwischen Österreich, Schweiz und Italien liegt dementsprechend weiter nördlich, in der Nähe des Reschenpass am Reschensee.
Heute ist die Dreisprachenspitze aber immer noch so etwas wie ein Schnittpunkt dreier Eigenschaften, denn – wie der Name schon sagt – treffen hier drei Sprachen aufeinander. Die Rede ist von Rätoromanisch wird in Graubünden, also in der Schweiz gesprochen. In Italien spricht man bekanntlich Italienisch. Im italienischen Südtirol unterhält man sich jedoch besser auf Deutsch. So gesehen dieser Umstand dementsprechend ein Relikt aus der Zeit als dort noch drei Staaten aufeinander stießen.
Zu erreichen ist die Dreisprachenspitze ziemlich einfach, wobei diese Aussage relativ ist. Zunächst mal muss man das Stilfser Joch erreichen. Parkplätze gibt es dort genügend, aber die Auffahrt auf eine Seehöhe von über 2.700 Metern ist natürlich schon ein wahres Erlebnis. Auf Südtiroler Seite durchquert man dabei 47 Spitzkehren und überwindet ab Trafoi, dem letzten Ort vor dem Passübergang 1.200 Höhenmeter. Im Blog habe ich eine genaue Beschreibung zum Stilfser Joch geschrieben.
Vom Parkplatz aus ist es dann nicht sonderlich anstrengend, zur Dreisprachenspitze zu gelangen. Diese befindet sich rund 100 Höhenmeter über dem Passübergang. Der Zuweg erfolgt über einen steilen, aber breiten Schotterpfad mit tollen Ausblicken auf die Landschaft in der Ortler-Region. Zu sehen ist dort oben ein Grenzstein mit einer Markierung, die die Grenze zwischen Italien und der Schweiz darstellt. Wie gesagt, ein aktuelles Dreiländereck ist es eben nicht mehr.
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