Dreiländereck Tschechien-Slowakei-Östereich

Das war nichts. So die Kurzform für den Besuch am Dreiländereck von Tschechien, der Slowakei und Österreich. Zumindest vorläufig. Ich werde es in der Zukunft sicherlich noch einmal probieren. Aber der erste Versuch, dieses Dreiländereck zu besuchen, ist gescheitert. So etwas kann passieren, aber wie es ist dazu gekommen?

Fischteiche am Ufer der Thaya
Fischteiche am Ufer der Thaya

Wir waren mit dem Wohnmobil in Österreich unterwegs und hatten zuvor schon das Dreiländereck von Österreich, Ungarn und der Slowakei aufgesucht. Das war, wie bei vielen Dreiländerecken, relativ einfach. Unsere weitere Fahrt führte uns grob an der Grenze zur Slowakei nach Norden, bis wir in der Ortschaft Hohenau an der March auskamen.

Damm auf dem Weg zum Dreiländereck
Damm auf dem Weg zum Dreiländereck

Die March ist fast auf der gesamten Länge der Grenze zwischen Österreich und der Slowakei Grenzfluss und so befindet sich auch das Dreiländereck an der March, genauer gesagt in der March. Und dort kommt eben noch ein anderer Fluss ins Spiel. Die Thaya ist nämlich auf einige Kilometer ebenfalls Grenzfluss, aber zwischen Österreich und Tschechien. An der Mündung der Thaya in die March befindet sich dann der Schnittpunkt aller drei Staaten.

Unterwegs am Dreiländereck Tschechien-Slowakei-Österreich

Sämtliche Ufer im Bereich des Dreiländerecks sind von viel Natur umgeben. Sehr erfreulich. Viel Wald, viel Grün und wenig Platz für den Menschen. Erst recht, wenn man von österreichischer Seite kommt. Den Wagen ließen wir an einer Art Damm stehen, rund eineinhalb Kilometer vom Dreiländereck entfernt. Den Rest wollten wir zu Fuß begehen. Schnell stellten wir fest, dass am Ufer der Thaya jede Menge kleine Fischerhäuser stehen. Manche von ihnen waren besetzt und so gab man uns noch ein paar Hinweise, wie wir zum Dreiländereck kämen.

Der Damm am Thaya-Ufer
Der Damm am Thaya-Ufer

Gleichzeitig wedelten wir wie verrückt mit den Händen vor unseren Gesichtern umher, weil uns dermaßen viele Mücken umlagerten, dass der Besuch des Dreiländerecks kein Vergnügen war. Aber so weit kamen wir ja gar nicht. Wir folgten zunächst dem schmalen Pfad zwischen ein paar Fischteichen und dem südlichen Ufer der Thaya, doch dieser wurde immer enger und unzugänglicher, so dass wir uns halbrechts hielten und wieder auf den Damm zurückkehrten.

Hohes Dickicht verhindert die weitere Wanderung

Diesen Tipp gab man uns auch, also waren wir gar nicht so verkehrt. Auch den Hinweis, dass wir kurz darauf scharf links den Damm verlassen sollten, beherzigten wir. Doch weit kamen wir trotzdem nicht, denn schon nach wenigen Metern war das Gras mehr als hüfthoch. Und neben den tausenden von Mücken wollten wir uns nicht auch noch Zecken oder dergleichen einfangen. Kurzum, die kurze Wanderung erinnerte an abenteuerliche Touren durch Dickicht fern jeglicher Zivilisation. Die Messung auf der Karte ergab, dass wir lediglich 400 Meter vom Dreiländereck entfernt waren, doch es gab leider keinerlei Durchkommen.

Hohes Gras auf dem Weg zum Dreiländereck Tschechien-Slowakei-Österreich
Hohes Gras auf dem Weg zum Dreiländereck Tschechien-Slowakei-Österreich

So gaben wir den Plan für diesen Tag auf, das Dreiländereck Tschechien, Slowakei und Österreich zu erreichen. Auch die Versuche von der Slowakei oder von Tschechien dorthin zu gelangen, wären von keinem Erfolg gekrönt gewesen. Denn dort gab es noch viel mehr Natur und die Wege wären deutlich länger gewesen. Daher versuchten wir es ja von österreichischer Seite aus. Außerdem wäre das noch eine ziemlich weite Fahrt gewesen, um überhaupt erstmal einen adäquaten Parkplatz in einem der beiden Länder zu erreichen. Und die Zeit hatten wir dafür einfach nicht. Wir hatten ja noch einiges in Österreich für einen unserer nächsten Reiseführer zu erledigen. Also verschoben wir das Projekt auf ein anderes Mal, denn wir würden sicherlich noch irgendwann mal in der Zukunft wieder in der Nähe sein und könnten dann den Besuch am Dreiländereck von einem der anderen beiden Staaten angehen. Unserer Meinung nach dürfte das am sinnvollsten dann von Tschechien aus sein. Wobei wir dann aber wohl ein Fahrrad dabei haben sollten, denn der nächstgelegene Parkplatz scheint 16 Kilometer entfernt zu sein.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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