Verlassen Sie die Altstadt von Auxerre wieder in östliche Richtung und gehen Sie am Ufer der Yonne in Richtung Süden. Dabei passieren Sie die Brücke Paul-Bert, bleiben aber auf der westlichen Flussseite. Die Straße trägt den Namen Chemin de Halage und wird zur D163. Am linken Fahrbahnrand verläuft ein Fuß- und Radweg, der Sie immer am Ufer entlang bis in das sechs Kilometer entfernte Vaux bringt.
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels stammt aus meinem Reiseführer über den Jakobsweg von Trier nach Vézelay, der schon lange nicht mehr im Handel erhältlich ist. Die meisten Informationen werden daher veraltet sein und dieser Artikel kann nur als grobe Richtschnur dienen.
Vaux
Infos: Hotelrestaurant Le Saint-Vincent, Quai de l’Yonne, 89290 Vaux, Tel.: 03/86538106, einfache und gemütliche Zimmer ab € 25.
Dort überqueren Sie an der Kirche die Yonne und kommen nach einem weiteren Kilometer in die Ortschaft Champs-Sur-Yonne. Sie haben nun die Möglichkeit über die Weinberge entlang des Wanderweges GR 654 und GR 13 zum Etappenziel zu gelangen oder Sie nutzen den Radfahrweg, der direkt am Fluss entlang führt. Für Fahrradpilger ist dies natürlich keine Frage. Der Weg über die Weinberge ist nur Fußpilgern zu empfehlen. Diese müssen lediglich der Beschilderung folgen und passieren den Ort Irancy, bis Sie in Cravant auskommen.
Pilger an der Yonne überqueren in Champs-sur-Yonne die Nationalstraße 6 und biegen direkt dahinter links ab um am Flussufer weiter zu kommen. Nach gut 3 km durchqueren Sie Vincelles, bleiben aber weiterhin in den Auen der Yonne bzw. am Ufer des Canal du Nivernais und treffen schließlich auf die N6. Auf dieser überqueren Sie die beiden Gewässer und treffen ebenfalls in Cravant ein.
Cravant
Infos: Hotel Les Lilas des 2 ponts, 13 Route de Paris, 89460 Cravant, Tel.: 03/86422391; mit traditioneller Küche, Zimmer mit Dusche für € 23. Hostellerie Saint-Pierre, 5 Rue de l’Eglise, 89460 Cravant, Tel.: 03/86423167, Fax: 03/86423743, Web: www.hostellerie-st-pierre.com, hostellerie-Mail: st-pierre(at)wanadoo.fr; Neun Betten ab € 60.
Das kleine Dorf Cravant liegt an der Mündung der Cure in die Yonne. Gut zu erkennen ist heute noch der Verlauf der Stadtmauer, sofern man von Stadt sprechen kann. Errichtet wurde die Befestigung im 14. Jahrhundert, doch nur noch der Uhrenturm ist übrig geblieben. Der südlich gelegene Schlossturm ist vermutlich noch etwas älter. Die Brücke über den Fluss wurde im 18. Jahrhundert gebaut und die Dorfkirche St-Pierre-et-Paul wurde im 13. Jahrhundert errichtet, hat aber im Laufe seiner Geschichte einige Umbauten erfahren.
Etappe 24 Cravant – Arcy-sur-Cure(13 km)
In Cravant geht es in südliche Richtung weiter über den GR 654. Ca. 2 km dauert es bis Sie die Nationalstraße 6 überqueren. Hier bietet sich die Alternative links nach Vermenton zu gehen.
Die Einwohner von Vermenton bekamen ihren Reichtum in den vergangenen Jahrhunderten durch den Weinanbau und umgaben ihren beschaulichen Ort im 14. Jahrhundert mit einer kleinen Stadtmauer. Die Pfarrkirche mit dem dreigeschossigen Nordturm wurde zwischen dem 12. und dem 14. Jahrhundert erbaut. Der Pilgerweg führt jedoch auf der schmalen Brücke über den Fluss Cure und den Kanal in das kleine Örtchen Accolay.
Accolay
Infos: Hostellerie de la Fontaine, 16 Rue de Reigny, 89460 Accolay, Tel.: 03/86815402, Fax: 03/86815278, Web: www.coeurdelyonne.com, Mail: hostellerie.fontaine(at)wanadoo.fr; 11 Betten ab € 45, Frühstück € 7,50.
Dort geht es anschließend weiter durch die Weinberge mit Blick auf den Fluss an der Abtei Régny vorbei. Rechts erhebt sich der gleichnamige Hügel mit seinen 230 m Höhe. Der Weg trifft hier wieder direkt auf das Ufer und verläuft geradewegs am Fuße des Hanges in den Ort Bessy-sur-Cure.
In Bessy-sur-Cure können sie auf der linken Seite das kleine Rathaus sehen. In früheren Zeiten war in dem Gebäude eine Schule untergebracht. Doch ursprünglich diente das Bauwerk einer St-Jakobskapelle. Spuren des Apostels sind heute aber keine mehr zu finden. Vor dem Rathaus ist ein kleiner Brunnen angebracht, um Trinkwasser aufzufüllen. Gleich um die Ecke befindet sich ein öffentliches WC. Von Bessy-sur-Cure sind es nur noch 1,9 km bis in das südlich gelegene nächste Örtchen. Arcy-sur-Cure beherbergt das Schloss Chasteney, das sich jedoch in Privatbesitz befindet. Zu großen Teilen stammt die Anlage aus dem 14. Jahrhundert, lediglich der linke Gebäudeflügel wurde erst im 18. Jahrhundert errichtet. Die Cure-Brücke stammt ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert.
Ein wenig weiter südlich können Sie die Höhlen von Arcy besichtigen. Entstanden ist es in vielen Jahrmillionen durch den kleinen Fluss Cure, der ein riesiges Höhlennetz aus dem weichen Kalkstein geschaffen hat. Die Gesamtlänge aller Gänge beläuft sich auf bis zu 6 km. Der Hauptteil liegt in der Großen Höhle (Grande Grotte), die auf einer Länge von rund 900 m mehrere Säle bietet und in der zahlreiche Stalagmiten und Stalaktiten zu sehen sind. Bei Forschungsarbeiten fand man in den unterirdischen Gewölben auch Skeletteile und Zähne von verschiedenen Tieren sowie bearbeitetes Knochen- und Steinmaterial, was auf eine frühe Besiedelung der Region schließen lässt. Eine Höhle, die jedoch fast unzugänglich ist, ist mit eingravierten Tierbildern geschmückt.
Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
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