Schwefelgestank im Hverarönd

Hverarönd, kurz auch Hverir, so lautet der Name des Geothermalfeldes im Osten von Island. Wir haben es besucht, als wir mit der Queen Elizabeth nach Island fuhren und im kleinen Hafenort Akureyri Zeit für einen Landgang hatten. Im Ort nahmen wir uns einen Mietwagen und fuhren unter Anderem zum bekannten See Mývatn und gleich im Anschluss zu Hverarönd.

Straße zum Pass Námaskarð
Straße zum Pass Námaskarð

Rund eineinhalb Stunden fährt man ohne Pause von Akureyri über die Ringstraße bis zum Geothermalfeld. Kurz bevor man es von Westen her erreicht, überquert man noch den Námaskarð-Pass. Als klassischer Bergpass ist er kaum der Rede wert, denn er misst gerade einmal rund 410 Meter in der Höhe. Aber man merkt eben beim Befahren der Straße, dass es kurzzeitig in die Höhe geht.

Überall dampft es im Hverir-Feld
Überall dampft es im Hverir-Feld
Und der Dampf stinkt nach Schwefel
Und der Dampf stinkt nach Schwefel

Mit der Passüberquerung überwindet man einen Teil des Berges Námasfjall. Der Námasfjall erhebt sich genau zwischen dem Geothermalfeld Hverarönd und dem weiter westlich gelegenen Mývatn.

Weite Landschaft in Island
Weite Landschaft in Island

Bei der kurzen Abfahrt vom Pass hinab sieht man bereits aus dem Auto heraus die zahlreichen Dampfwolken, die sich aus dem rotbraunen Boden Islands erheben. Spätestens beim Öffnen der Türen auf dem Parkplatz von Hverarönd wird man auch den dazugehörigen Gestank erschnuppern. Es riecht stark nach Schwefel, aber das gehört einfach dazu.

Michael Moll
Michael Moll

Schwefelgestank im Hverarönd-Geothermalfeld

Uns erinnerte das Geothermalfeld stark an unseren Besuch im Yellowstone-Nationalpark. Kein Wunder, beide sind natürlich durch das Thema Vulkanismus miteinander vergleichbar und beide sind dadurch auch vom heißen Wasser geprägt. Das heiße Wasser hier in Island spürt man alleine schon durch einen kurzen Aufenthalt in einer der vielen Dampfwolken.

Ausblick zum Mývatn-See
Ausblick zum Mývatn-See
Blick vom Berg hinab zu Hverir
Blick vom Berg hinab zu Hverir

Aber Vorsicht, man sollte vorher tief einatmen und die Luft anhalten, bevor man durch so eine Dampfwolke namens Fumarole spaziert. Normalerweise sind diese Fumarolen sehr gemächliche Dampfwolken, die ziemlich entspannt aus dem Erdreich dampfen. Doch an einer Stelle hat man im Hverarönd die Austrittsmöglichkeit wie eine Art Flussquelle mit Steinen eingefasst.

Geothermalfeld Hverarönd
Geothermalfeld Hverarönd

Entstanden ist daraus ein pyramidenförmiger und sehr enger Auslass, aus dem der Dampf der Fumarole realtiv heftig ausströmt und dabei auch ganz schön zischt. Das Ganze ist auf jeden Fall ziemlich spannend zu beobachten.

Hverarönd von oben
Hverarönd von oben
Geothermalfeld
Geothermalfeld

Aufstieg auf den Námasfjall

Besonders gut beobachten kann man das gesamte Feld aber natürlich von weiter oben. Daher ließen wir es uns nicht nehmen, den Berg Námasfjall an seiner Westflanke zu erklimmen. Mehrere Wege führen hinauf auf die hügelige Gebirgslandschaft, die nach einem kurzen Aufstieg schnell erreicht ist.

Heißer Dampf tritt aus
Heißer Dampf tritt aus

Oben angekommen hat man nicht nur einen tollen Ausblick auf Hverarönd, sondern man kann auch sehen, dass es auch hier oben einige Fumarolen gibt, die ihren Dampf ablassen. Außerdem kann man in Blick Richtung Südwesten in der Ferne auch noch den großen See Mývatn erkennen.

Hverarönd in Island
Hverarönd in Island
Hverir von oben
Hverir von oben

Wir fanden es absolut spannend und lohnenswert, von Akureyri nach Hverarönd zu fahren und würden bei einem längeren Aufenthalt auf Island auf jeden Fall hier wieder Halt machen und vielleicht noch eine kleine zusätzliche Wanderung in der Umgebung starten.

Schutz vor Dreck
Schutz vor Dreck

3 Kommentare zu „Schwefelgestank im Hverarönd“

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