Das Vulkansystem Krafla wollten wir uns auch anschauen, als wir mit der Queen Elizabeth nach Island fuhren. In der Hafenstadt Akureyri hatten wir Landgang und schnappten uns einen vorreservierten Mietwagen. Mit diesem fuhren wir zum Goðafoss, zum See Mývatn und in das Vulkansystem.

Zu sehen hatten wir jede Menge und vieles davon gehörte bereits zum Krafla-Vulkansystem, so zum Beispiel das Geothermalfeld Hverir oder der Krater Hverfjall.
Das Krafla-Vulkansystem bildet eine spannende Landschaft
Aber nördlich davon befindet sich eben auch noch der eigentliche Vulkan und einige kleinere Sehenswürdigkeiten. Wir folgten also der Straße ab dem Hverir-Geothermalfeld nach Norden und waren schon unterwegs von der Landschaft absolut beeindruckt.

Weniger sehenswert, aber sicherlich technisch sehr interessant, ist das Krafla-Kraftwerk, das wir unterwegs auch noch passierten. Dass es sich um ein Kraftwerk handelt, ist zwar irgendwie offensichtlich, aber für uns in dieser Form eher unbekannt. Wir kennen Kraftwerke, gleich welcher Art, in der Regel mit hohen Kühltürmen und Schloten an einem zentralen, eingezäunten Ort.

Am Krafla-Vulkan sieht das Kraftwerk jedoch ein wenig anders aus. Viele lange Rohre ziehen sich durch die Landschaft und scheinen mehrere Gebäude und Einrichtungen miteinander zu verbinden. Aus einigen von ihnen steigen dichte Qualmwolken nach oben und unsere Straße führt eben mitten durch diese Anlage.

Mit dem Mietwagen nach Krafla
Die Straße ist übrigens eine Sackgasse und nicht viel später kommen zwei Parkplätze. Einer auf der linken Seite ist Ausgangspunkt für eine Wandertour zum Leirhnjukur, einem Gipfel an den Lavafeldern von Krafla. Der andere Parkplatz befindet sich direkt am Rande eines Kratersees. Dieser heißt Víti und entstand in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch vulkanische Tätigkeit – logisch.

Der Krater ist ein Maar, wie man auch die Maare aus der Vulkaneifel kennt. Nur ist es hier in Island nicht so schön grün zugewachsen, sondern noch ursprünglich. Eine raue Landschaft umgibt den Krater mit seinem See, dessen Wasser leicht grünlich schimmert.

Rückweg nach Akureyri
Oben am Kraterrand kann man wandern, einen weiteren, viel kleineren See erreichen und Víti dabei umrunden. Es hatte uns sehr gut gefallen, doch irgendwann mussten wir mal langsam zurück. Wir hatten an dem Tag ja bereits jede Menge gesehen und wir waren dabei satte 100 km von unserem Schiff entfernt. Das bedeutete noch eineinhalb Stunden Autofahrt und die Rückgabe des Fahrzeugs an der Vermietstation. Aber es hatte alles geklappt und wir freuten uns, hier einen so wunderbaren ersten Eindruck von der isländischen Natur und Landschaft bekommen zu haben.

Kurz hinter dem Krafla-Kraftwerk sahen wir am Straßenrand sogar noch eine Dusche, aus der dauerhaft heißes Wasser sprudelte. Daneben noch ein Waschbecken mit Handtuch. Irgendwie unvorstellbar, aber schön.
