Mit dem Wohnmobil durch die Normandie – von Eu nach Étretat

Mobil Reisen: Normandie – Die Routen

  1. EU – Étretat

Länge der Tour: ca. 125 km, ohne Abstecher.
Strecke: D1015 bis Le Tréport – D940 bis zur Einmündung zur D925 – D925 bis Dieppe – D75 bis Saint-Aubin-sur-Mer – D68 bis Veules-les-Roses – D925 bis Fécamp – D940, D211 und D279 bis Étretat.
Empfohlene Reisedauer: Mindestens ein Tag.
Reisehöhepunkte auf dieser Tour: Panoramen in Dieppe und Fécamp** – Wanderung an der Steilküste von Étretat***

Die Reise durch die Normandie beginnt in einem kleinen Städtchen, dessen sehr kurzer Name an die Europäische Union erinnert – Eu. Die Ortschaft liegt am Fluss Bresle, der mit seinen etwas über 70 km Länge Grenzfluss ist. Beim Überfahren des Flusses erreichen wir zum ersten Mal normannischen Boden. Das eigentliche Zentrum von Eu darf nur mit Fahrzeugen bis zu einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen befahren werden. Etwas unklar ist allerdings, ob dies nur für Lastwagen gilt oder auch für Wohnmobile. Da es aber auch vor dem Verbotsschild ausreichend Parkgelegenheiten gibt und der Ort nicht besonders groß ist, stellt dies kein Problem dar. Schon bei der Anfahrt in den Ort hinein, sehen wir die mächtige Abtei von Eu, die das Zentrum der Ortschaft bildet. Das auf den ersten Blick unscheinbare Eu hat eine bedeutende Geschichte und bezeichnet sich selbst als das letzte königliche Landgut Frankreichs.

Wir treffen in Eu zum ersten, aber nicht zum letzten Mal auf die Geschichte von Wilhelm, dem Eroberer (Guillaume le Conquérant). Wilhelm wurde im 11. Jahrhundert in Falaise geboren und starb bei Rouen. Sein Leichnam liegt in der Abteikirche Saint-Étienne in Caen begraben. Somit werden wir noch öfter auf die Ortschaften seines Wirkens treffen. Den Beinamen Eroberer erhielt er nicht zu Unrecht. Unter seiner Führung wurde das Herzogtum der Normandie so gestärkt, dass Wilhelm es wagte, ein benachbartes Land zu überfallen. Im Jahr 1066 stach er in See um England zu erobern. Es kam zur legendären Schlacht von Hastings, aus der Wilhelm als Sieger hervortrat und so später zum König von England wurde. Wilhelm I, wie er fortan hieß, war der englische König, auf den der Bau des Londoner Towers zurückzuführen ist.

In Eu fand 15 Jahre vor der Schlacht von Hastings die Hochzeit zwischen Wilhelm und Mathilde von Flandern statt. Mit dieser Heirat leistete sich Wilhelm einen offenen Streit mit Papst Leo IX., der diese Ehe unterbinden wollte, weil zwischen Mathilde und Wilhelm ein zu nahes Verwandtschaftsverhältnis bestünde. Ein Gedenkstein mit den Abbildungen des Brautpaares steht vor der Abtei und erinnert an das Ereignis.

Steht man vor der Abtei von Eu, so sieht man auf der gegenüber liegenden Seite zugleich das Schloss aus dem 16. Jahrhundert. Dieses im Renaissancestil gehaltene Bauwerk mit dem dahinter liegenden Garten wurde von Henri de Guise (Heinrich von Guise) erbaut und war später die Sommerresidenz von König Louis Philippe, der als letzter „König der Franzosen“ bezeichnet wird. Er traf sich auf dem Schloss mit der englischen Königin Victoria und unterzeichnete mit ihr die Entente Cordiale, ein diplomatisches Abkommen zwischen den beiden Ländern.

Öffnungszeiten Schloss: ganzjährig können die Außenanlagen, der Park und der angrenzende Garten besichtigt werden. Das Museum im Inneren ist vom 15. März bis zum 1. Sonntag im November geöffnet. 10-12 Uhr und 14-18 Uhr, Di und Fr Nachmittag geschlossen. Es gibt deutschsprachige Führungen.

Bei einem Rundgang durch die überschaubare Ortschaft trifft man des Weiteren auf die Stiftskirche Notre Dame und Saint Laurent. Dieses gotische Bauwerk präsentiert im Inneren eine sehenswerte Krypta aus dem 12. Jahrhundert. Fertig gestellt wurde das Gotteshaus erst im 16. Jahrhundert. Am Ende der Rue Reine Mathilde ist zudem noch die aus dem 17. Jahrhundert stammende Kapelle des Jesuitenkollegs zu sehen (Chapelle du collège des Jésuites), in der sich die Mausoleen von Katharina von Kleve und Heinrich von Guise befinden. Katharina war nicht nur Ehefrau von Heinrich, sondern auch Gräfin von Eu.

Für Naturliebhaber empfiehlt sich der „Chemin Vert du Petit Caux“. Dieser Wanderweg befindet sich auf einer alten Bahntrasse und verläuft über 17 Kilometer von Eu zur Küstenstadt Le Tréport. Eine genaue Karte gibt es beim Touristenbüro von Eu.

Praktische Hinweise – Eu
Office de Tourisme, Place Guillaume le Conquérant, 76260 Eu, Tel.: 02 35 86 04 68, Fax: 02 35 50 16 03, Web: www.ville-eu.fr. Öffnungszeiten Mai-Juni 9.30-12.30 Uhr und 14-18.30 Uhr, Juli-August 9.30-18.30 Uhr, März, April, September, Oktober 9.30-12.30 Uhr und 14-18 Uhr, November, Dezember, Januar, Februar 9.30-12.30 und 14-17.30 Uhr, Sonn- und Feiertags zwischen Mai und Sept. nur 10-13 Uhr.
Camping Municipal, Parc du Chalet, Tel.: 02 35 86 20 04; April – Okt.; 1 ha, kommunaler Campingplatz im Wald neben dem Schlossgelände und -park, die Zufahrt zum Campingplatz führt am Schloss vorbei und durch das angrenzende Wäldchen; 30 parzellierte Stellplätze auf Wiese sowie 15 Plätze auf Schotter. Die Duschen werden ab 21 Uhr geschlossen; Standardausstattung; saubere Sanitäreinrichtung, Spielplatz, Volleyballfeld, V & E für Wohnmobile.

Route: Über die Rue Charles Morin begeben wir uns auf die Chaussée de Picardie und folgen dieser bis zum Kreisverkehr, wo wir links auf die D1015 abbiegen. Am nächsten Kreisverkehr geht es erneut nach links und wir folgen der Beschilderung nach Le Tréport, welches nur rund einen Kilometer entfernt ist.

Mit Le Tréport erreichen wir die Alabasterküste (Côte d’Albâtre), an der wir uns von nun an westwärts bewegen. Sie reicht bis in das über 100 km entfernte Le Havre und ist von den bis zu 100 Meter hohen Steilklippen geprägt, die ihren Namen durch das alabasterfarbene Gestein erhalten haben. Unterbrochen werden die Steilküsten lediglich von einigen wenigen Taleinschnitten, in denen sich heute die Küstenorte der Haute-Normandie befinden.

Einer dieser Küsteneinschnitte beherbergt an der Mündung der Bresle das Städtchen Le Tréport. Die Stadt unterteilt sich in eine Unter- und eine Oberstadt, wobei es sich bei letzterem nur um eine moderne Wohnsiedlung auf der westlichen Steilküste handelt. Zunächst fällt einem in Le Tréport selbstverständlich der Hafen auf, der sich mit zahlreichen Yachten präsentiert. Am Kai entlang gelangt man nach wenigen Metern zum steinigen Strand, wo man zum ersten Mal einen wunderbaren Blick auf die Steilküste werfen kann. Gleichzeitig erreicht man die Promenade sowie die kleinen und schmalen Gassen der Altstadt. Sehenswert sind hier die etwas versteckten Fresken an den Wänden einiger Häuser, die liebevoll das Leben in Le Tréport widerspiegeln. Erschaffen wurden die Gemälde erst im Jahr 2001 durch den Künstler Paule-Adeline Vieillescazes. Auf einem der Bilder ist auch ein Fahrstuhl zu erkennen, der den Höhenunterschied der Steilküste überbrückt. Und tatsächlich, geht man einige Meter weiter, gelangt man zum Einstieg in den kostenlosen Lift. Er befördert die Passagiere von der Promenade bis hinauf auf die Felsküste, dabei fährt der Fahrstuhl durch einen engen Tunnel schräg durch das Felsmassiv. Ängstliche Personen werden sicherlich die über 300 Stufen bevorzugen, die unter freiem Himmel ebenfalls nach oben führen.

Oben angekommen erreicht man ein Informationsbüro und eine kleine Aussichtsplattform, die einen schönen Blick auf das Meer und die weiter unterhalb liegende Stadt preisgibt. Bei einem Rundgang wundert man sich zunächst über halb verfallene Stufen, die scheinbar ins Leere führen. Sie gehörten einst zum Hotel Trianon, welches im Jahr 1913 fertig gestellt wurde. Es sollte der Auftakt werden für ein groß angelegtes Projekt um den Fremdenverkehr in der Stadt zu fördern. Doch ein Jahr später begann der Erste Weltkrieg und machte die großen Pläne der Stadtoberen zunichte. Das Hotel wurde zu einem Militärkrankenhaus der Briten umfunktioniert und im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht gesprengt. Übrig blieben nur diese Stufen, die auf die erste Terrasse führten. Aufmerksame Beobachter werden festgestellt haben, dass auf den erwähnten Fresken in der Altstadt das Hotel berücksichtigt wurde und abgebildet ist.

Neben dem großen Kreuz, welches im Original ein Holzkreuz aus dem Jahr 1860 war, befinden sich noch Überreste der so genannten Kahlburg. Sie ist der erste Teil des Atlantikwalles, dem wir auf der weiteren Reise durch die Normandie noch öfter begegnen werden. 32 Räume auf vier Etagen beherbergte die Kahlburg, die 1942 auf Grund der Operation Jubilée errichtet wurde. Es lohnt sich, etwas die Stufen hinab und gleich rechts zu der Straße zu gehen, wo man noch weitere Betonbauten der Kahlburg entdeckt, die teilweise schon zugewachsen und verfallen sind.

Zurück zur Promenade sollte man noch einen Abstecher über den Quai François 1er machen, wo täglich Fische und Meeresfrüchte frisch verkauft werden. Die Uhrzeiten sind natürlich abhängig von den Gezeiten und der Ankunft der Fischerboote.

Praktische Hinweise – Le Tréport
Office de Tourisme, Quai Sadi Carnot, 76470 Le Tréport, Tel.: 02 35 86 05 69, Fax: 02 35 86 73 96, Web: www.ville-le-treport.fr. Öffnungszeiten Juli, August 9.30-19 Uhr, sonst 10-13 Uhr und 15-17 Uhr.
Camping Municipal “Les Boucaniers”, Rue Pierre Mendes France, 76470 Le Tréport, Tel.: 02 35 86 35 47, Fax: 02 35 86 55 82, April – Sept; der städtische Campingplatz befindet sich in einem kleinen Industriegebiet in der Nähe des Hafens. Die Ortschaft ist allerdings von dort gut zu Fuß erreichbar. Der Platz ist baumbestanden und ruhig trotz der Größe von 200 Plätzen, die in Parzellen angelegt sind. Komfortausstattung; drei verschiedene Sanitärgebäude, Spielplatz, V & E für Wohnmobile.
Camping Parc International du Golf, 102 Route de Dieppe, 76470 Le Tréport, Tel. 02 35 86 33 80, Fax 02 35 50 33 54, April – Sept; 150 Plätze, die sich je nach Saison auf verschiedenen Wiesen befinden. Sehr gepflegter Platz, deutschsprachig. Komfortausstattung. V & E für Wohnmobile.
Camping Ferme, Camping auf dem Bauernhof. Kurz vor dem Camping Parc du Golf weist ein kleines Hinweisschild auf diesen Bauernhof hin. Große Wiese mit einfacher Sanitärausstattung.
Wohnmobilstellplatz, gleich hinter dem Campingplatz Les Boucaniers, ca. 50 Plätze auf Asphalt, die nicht immer ausreichen. Dann wird sich auch schon mal auf die Straße gestellt. Kostenpflichtige Übernachtung, max. 48 Stunden, V & E für Wohnmobile.
Restaurant L’Aquarius, 42, François 1er, Tel.: 02 35 86 59 62. Traditionelle Küche im gehobenen Ambiente mit Panoramasaal.
Restaurant Le Homard Bleu, 45, François 1er, Tel. 02 35 86 15 89. Fischgerichte und traditionelle Speisen, Außenterrasse.
Restaurant La Pile d’Assiettes, 1, place Notre Dame, Tel.: 02 35 84 65 61, kleines, gemütliches und preiswertes Lokal.
Räucherei, Sainte Croix, Tel.: 02 35 86 29 36. Heringe, Makrelen, Schellfisch und Lachs werden mit Buchenholz geräuchert.

Route: Am Abzweig zum Stellplatz in Le Tréport beginnt zugleich die D940 (Avenue Paul Parray), der wir folgen werden, um den Ort zu verlassen. Die Fahrt verläuft durch die kleinen Weiler Floques und Les Quesnets bevor die Straße in die D925 einmündet. Dort biegen wir rechts ab und folgen der Hauptstraße bis zum Kreisverkehr nach Criel-sur-Mer, wo wir entweder der D925 folgen um die Ortschaft zu umrunden oder rechts abbiegen, um zum Campingplatz zu gelangen.

Camping Les Mouettes, Rue de la Plage, 76910 Criel-sur-Mer, Tel.: 02 35 86 70 73; Apr. – Okt.; 80 Stellplätze, ruhig gelegen, nur wenige Meter vom Meer entfernt, die Ortschaft ist rund einen Kilometer entfernt. Steile Einfahrt von der Straße D16. Sehr freundlich und man spricht auch Englisch. Standardausstattung.
Camping Municipal Le Mont Joli-Bois, 29, Rue de la Plage, 76910 Criel-sur-Mer, Tel.: 02 35 50 81 19, Fax: 02 35 50 22 37, ganzjährig geöffnet; knapp 100 Stellplätze, nur wenige Meter vom Camping Les Mouettes entfernt, aber nicht ganz so küstennah. Standardausstattung.
Cidrerie Tailleux, 35, Rue de Chantereine, Tel.: 02 35 86 78 54, Criel-sur-Mer. Terminvereinbarung empfohlen. Cidre-Schnaps aus Eichenfässern inkl. einer Betriebsbesichtigung.

Route: In Criel-sur-Mer begeben wir uns wieder auf die D925 in Richtung Dieppe und folgen der Landstraße. Fast schnurgerade verläuft die Strecke ohne Sichtweite zum Meer. Gut einen Kilometer hinter Biville-sur-Mer (Campingplatz) erscheint der Abzweig nach rechts zum Kernkraftwerk Penly, das mit zwei Druckwasserreaktoren betrieben wird. Es ist das erste von drei Atomkraftwerken in der Normandie, welchem wir begegnen werden. In Neuville, einem Vorort von Dieppe, folgen wir der Beschilderung nach Dieppe Centre Ville.

Wohnmobilstellplatz, Rue de la Plage, Criel-sur-Mer, 50 Stellplätze direkt am Meer auf Schotter und Wiese. Im Ort der Beschilderung nach Criel-Plage folgen.
Camping Le Clos Savoye, Chemin du Clos Savoye, 76630 Biville-sur-Mer, Tel.: 02 35 83 61 06, ganzjährig geöffnet; 8 ruhig gelegene Plätze, allerdings in unmittelbarer Nähe zur D925, kein Zugang zur Küste. Die Ent- und Versorgung ist gegen eine geringe Gebühr auch ohne Übernachtung möglich. Standardausstattung; Waschmaschine, behindertenfreundlich, V & E für Wohnmobile.
Camping de Val Boise, 56, Avenue Capitaine Porthéous, 76370 Berneval-le-Grand, Tel.: 02 35 85 29 18, Fax: 02 35 06 07 20, April – Okt.; mitten im kleinen Ort mit etwas mehr als 20 Stellplätzen. Die Steilküste ist in wenigen Gehminuten erreicht, Mindestausstattung.

Die erste etwas größere Stadt, der wir begegnen, ist Dieppe. Zugleich ist Dieppe das erste französische Seebad gewesen, was allerdings auch daran lag, dass es von der Pariser Gesellschaft damals am günstigsten zu erreichen war und noch heute fahren viele Hauptstädter nach Dieppe. Auch von England aus ist Dieppe mittels Fähren schnell und gut erreichbar. So kommt es nicht von ungefähr, dass die Stadt nach dem Vorbild des englischen Seebads Brighton gestaltet wurde. Neben der Fährverbindung nach England und der Größe des Yachthafens, in dem rund 500 Schiffe Platz haben, spielte Dieppes Hafen auch im Zweiten Weltkrieg eine große Rolle. Im August 1942 startete und scheiterte die Operation Jubilée, bei der alliierte Landungstruppen, überwiegend Kanadier, die Stadt befreien wollten und durch den Widerstand der deutschen Wehrmacht große Verluste hinnehmen mussten.

Einen schönen Überblick auf die Stadt erhält man von der westlichen Steilküste aus, wo sich zugleich eine Burg aus dem 15. Jahrhundert befindet und erhaben über der Stadt zu wachen scheint. Sie ist ein Nachfolgebau einer früheren Festung, die bereits im 12. Jahrhundert errichtet wurde. Bis zum Jahr 1923 wurde sie als Kaserne benutzt, doch zu Verteidigungszwecken dient diese heute natürlich nicht mehr. Vielmehr ist im Inneren das Schlossmuseum untergebracht. Neben Kupferstichen und zahlreichen Gemälden, die sich mit dem Thema Meer befassen sind auch zahlreiche Kunstgegenstände aus Elfenbein zu bewundern. Im 15. Jahrhundert waren zahlreiche Handwerker in Dieppe ansässig, die mit Elfenbein arbeiteten.

Öffnungszeiten Schlossmuseum: Mi-Mo 10-12 und 14-17 Uhr, von Juni bis Sept. bis 18 Uhr.

Bei dem prächtigen Blick auf Stadt und Meer sieht man natürlich hinter der Burg auch die Kirchen von Dieppe. Geht man in die Altstadt hinab, gelangt man zunächst zur Kirche Saint-Rémy. Das gotische Gebäude stammt aus dem 16. Jahrhundert, hat aber im Laufe der Zeit einige Elemente der Renaissance erhalten. Im Inneren befindet sich eine der wichtigsten Orgeln, die noch aus der Zeit vor der Revolution stammen. Erschaffen wurde sie in den 1730er Jahren von Claude Parizot, der als bedeutender Orgelbauer des 18. Jahrhunderts gilt. Nachdem sie 1932 die Auszeichnung eines historischen Monuments erhielt, hat man sich dennoch nicht sehr um sie gekümmert und so musste sie 1990 komplett restauriert werden.

Öffnungszeiten Kirche Saint-Rémy: nur von Mitte Juni bis Mitte Sept. Mi-So 15-18.30 Uhr.

Etwas größer und komplett im Stil der Renaissance ist die St. Jakobskirche, die sich am Place Saint Jacques erhebt, der wiederum durch die Rue Saint-Jacques zu erreichen ist. Diese mehrfache Nennung des Heiligen Jakob zeigt, dass Dieppe ein wichtiger Ort für die Engländer war, die sich auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela befanden.

Praktische Hinweise – Dieppe
Office de Tourisme, Pont Jehan Ango – B.P. 152 Quai du Carenage, 76204 Dieppe, Tel.: 02 32 14 40 60, Fax: 02 32 14 40 61, Web: www.dieppetourisme.com.
Camping Vitamin, 865 Chemin des Vertus, 76550 Saint-Aubin-sur-Scie, Tel.: 02 35 82 11 11, Web: www.camping.vitamin.com, Apr. – Mitte Okt.; südlich von Dieppe ist der Platz über die N27 zu erreichen. Hinter dem großen Kreisverkehr das Einkaufszentrum links liegen lassen und die erste größere Ausfahrt rechts ab. Standardausstattung; Swimmingpool, Restaurant, Bar, Animation, Spielplatz, Waschmaschine, Trockner, V & E für Wohnmobile.
Camping des 2 rivières, 76880 Martigny, Tel.: 02 35 85 60 82, Fax: 02 35 85 95 16, Web: www.camping-2-rivieres.com, April – Mitte Okt.; südlich von Dieppe liegen der Ort Martigny an der D154 und mehrere künstliche Seen. Zwischen zwei dieser Gewässer befindet sich der Campingplatz mit einem kleinen Shop und Waschmaschine, regelmäßig werden Grillabende veranstaltet. Angler sind gerne Willkommen. Standardausstattung.
Wohnmobilstellplatz, Quai de la Marne, Dieppe, auf der rechten Uferseite. Rund 50 Plätze für maximal 24 Stunden, V & E für Wohnmobile.
Restaurant Brasserie 1930, 138 Grande Rue, Tel.: 02 35 84 13 87. Gediegenes Restaurant mit traditionellen Speisen.
Restaurant Windsor, 18, Boulevard de Verdun, Tel.: 02 35 84 15 23. Meeresspezialitäten mit Blick auf den Ärmelkanal.
Restaurant Relais Gambetta, 95 Avenue Gambetta, Tel.: 02 35 84 12 91.

Route: Dieppe verlassen wir über die etwas kleinere D75 (Rue Toustain) und fahren küstennah weiter Richtung Westen. Nach einer kurzen Steigung befinden wir uns auf der Steilküste und finden kurz hinter Dieppe einen Parkplatz, von dem aus man einen wunderbaren Blick über den Ärmelkanal hat. Von dort geht es hinab in den kleinen Ort Pourville-sur-Mer.

Camping Relais Motard, 1015 Rue de la Mer, 76550 Hautot-sur-Mer, Tel.: 02 35 83 92 49, Web: www.relais-motard.com. Mitte April – Okt.; die Küste ist rund 800 m entfernt, es existieren eine kleine Bar und ein einfaches Restaurant. Überwiegend Festcamper, aber es gibt eine kleine Wiese an der Einfahrt für ca. 20 Campingurlauber, Hunde erlaubt. Mindestausstattung.
Camping Le Marqueval, Pourville-sur-Mer, 76550 Hautot-sur-Mer, Tel.: 02 35 82 66 46, Fax: 02 35 40 10 36, Web: www.campinglemarqueval.com, Ende März – Mitte Okt. großer, belebter Platz mit 300 Stellflächen, überwiegend jedoch Dauercamper, als Alternative kann der gegenüber liegende Camping Relais Motard dienen. Die Einfahrt ist 100 m weiter auf der anderen Straßenseite. Standardausstattung. V & E für Wohnmobile.
Camping La Source, 63, Rue Tisserands, Petit Appeville, 76550 Hautot-sur-Mer, Web: www.camping-la-source.fr, Mitte März – Mitte Okt.; südwestlich von Dieppe, über die D925 erreichbar, in unmittelbarer Nachbarschaft der Bahnlinie. Rund 120 Plätze auf Wiese, Standardausstattung; Swimmingpool, Fernsehraum mit Bar und Billard, Spielplatz, Tischtennis, Sportfeld, V & E für Wohnmobile.

Route: Auf der D75 verläuft die Fahrt weiter gen Westen. Anfangs durch Wald erreichen wir nach wenigen hundert Metern Varengeville-sur-Mer wo sich auf der linken Seite eine Cidrerie im Schlosspark befindet.

Varengeville-sur-Mer ist nur eine kleine Gemeinde, die schnell durchquert ist, wenn man nicht gerade Claude Monet heißt. Der normannische Künstler blieb nämlich länger an diesem Ort und ließ sich ein wenig inspirieren, wobei einige seiner Werke die Ortschaft zeigen. Ebenso blieb auch Jean Ango im 16. Jahrhundert in diesem Ort. Er war Reeder, Kapitän und Freibeuter aus Dieppe. Es ist bis heute nicht ganz geklärt, ob er oder ein Kapitän eines seiner Schiffe vielleicht sogar Brasilien entdeckt haben könnte. Heute kann man sein ehemaliges Wohnhaus in Varengeville entdecken. Wesentlich interessanter ist aber das Schloss von Varengeville bzw. das, was sich im Schlosspark des zweistöckigen Herrenhauses befindet. Es ist die erste von mehreren Cidrerien, denen wir noch begegnen werden. Die Herstellung des Cidre wird hier anschaulich erklärt und es besteht selbstverständlich die Möglichkeit, sich mit dem leckeren Apfelwein einzudecken. Ansonsten wird der Schlossgarten oftmals für Tanzabende oder Hochzeiten genutzt.

Öffnungszeiten Chateau de Varengeville: tägl. 9-19 Uhr.

Route: Die Route de Dieppe, wie die D75 auch genannt wird, wird in Le Haut Blancmesnil automatisch zur Route de la Mer. Nach einer scharfen Rechtskurve erreichen wir den kleinen Ort Sainte-Marguerite-sur-Mer, wo sich an der hübschen Kirche auf der linken Seite ein kleiner Rastplatz befindet.

Sainte-Marguerite-sur-Mer ist nur ein kleiner Ort auf dem weiteren Weg. Doch bietet Sainte-Marguerite einen schönen Picknickplatz auf der linken Seite neben der kleinen Kirche. An der benachbarten Kapelle erinnert eine Gedenktafel an die bereits erwähnte Operation Jubilée im Jahr 1942.

Praktische Hinweise – Sainte-Marguerite-sur-Mer
Office de Tourisme, Mairie, 76119 Sainte-Marguerite-sur-Mer, Tel.: 02 35 04 03 74, Fax: 02 35 85 12 34.
Restaurant La Buissonnière, Tel.: 02 35 83 17 13. Meerespezialitäten, schön am Waldrand gelegen.
Restaurant La Terrasse, Tel.: 02 35 85 12 54. Der Name des Restaurants verrät den Standort. Mit Blick auf das Meer kann man hier verschiedene Menüs probieren. Parkplatz, Außenterrasse.

Route: Über Quiberville führt die D75 an leuchtenden Rapsfeldern vorbei bis Saint-Aubin-sur-Mer.

Praktische Hinweise – Quiberville-sur-Mer
Office de Tourisme, 983, rue de l’Eglise, 76860 Quiberville-sur-Mer, Tel.: 02 35 04 08 32, Fax: 02 35 04 08 32, Web: http://perso.orange.fr/quiber.saaneetvienne.
Camping Municipal „De la Plage“, 123, Rue de la Saâne, 76860 Quiberville, Tel.: 02 35 83 01 04, Fax: 02 35 85 10 25, April – Okt. ; großer Campingplatz, der nur durch die D75 vom Strand abgetrennt ist. Hinter dem Platz befindet sich eine große Wiese mit Sportplatz. Die rund 200 Stellplätze sind parzelliert und auf Wiese. Standardausstattung; Aufenthaltsraum, Tischtennis, Waschmaschine.

Route: In Saint-Aubin-sur-Mer wird die D75 automatisch zur D68. Dieser folgen wir bis Veules-les-Roses, wo sie in die bereits bekannte und größere D925 einmündet.

Camping L’Isolette, Rue de L’Isolette, 76740 Saint-Aubin-sur-Mer, Tel.: 02 35 83 00 03, Fax 02 35 85 36 27, April – Okt.; Achtung, enge Zufahrt. 1 ha große Fläche für 40 Wohnmobile und Zelte auf einer Wiese, nennt sich selbst Naturcampingplatz. Sehr gemütlich und ruhig. Mindestausstattung.
Camping Municipal, Tel.: 02 35 83 11 71. Dieser kommunale Platz kann nur als Alternative und der Vollständigkeit halber erwähnt werden, da fast ausschließlich Dauercamper zu finden sind.
Camping Les Garennes de la Mer, 76740 Bourg-Dun, Tel.: 02 35 83 10 44, April – Mitte Okt.; kleiner und einfacher Platz in ruhiger Lage am Südrand des Ortes, ca. 5 km von der Küste entfernt. Mindestausstattung.
Camping Les Pommiers, Rue Jean Antheaume, 76740 Sotteville-sur-Mer, Tel.: 02 35 97 62 12, Web: www.campinglespommiers.fr, April – Okt.; kleiner Platz auf der Südseite des Ortes mit 68 Stellplätzen und einem kleinen Restaurant im alten Bauernhaus inkl. Terrasse. Standardausstattung.
Camping Les Mouettes, 34, Avenue Jean-Moulin, Veules-les-Roses, Tel.: 02 35 97 61 98, Fax: 02 35 97 33 44, März – Nov.; 150 Stellpätze mit W-Lan. Standardausstattung; kleiner Sportplatz, behinderten- und kinderfreundlich.
Camping Municipal Etennemare, Rue du Hameau d’Etennemare, 74640 Saint-Valery-en-Caux, Tel.: 02 35 97 15 79, ganzjährig geöffnet, etwas über 100 Stellplätze, am Ortsrand gelegen, Standardausstattung.
Wohnmobilstellplatz, Plage Ouest (Weststrand) in Saint-Valery-en-Caux, Zahlung der Sani-Station mit Jetons, die im Touristenbüro erhältlich sind. Mit Blick auf das Meer, 72 Stunden Maximum, Übernachtung gratis, V & E für Wohnmobile.

Route: In Veules-les-Roses entscheiden wir uns, dem Verlauf der D925 zu folgen und über Cany-Barville den direkten Weg nach Fécamp zu benutzen.

Camping Municipal, 15, Route de Barville, 76450 Cany-Barville, Tel.: 02 35 57 17 70, Fax: 02 35 97 72 32. Apr. – Sept.; 100 Plätze in Parzellen auf Wiese. Standardausstattung; Waschmaschine, Fußballplatz, Spielplatz, Bar.
Camping Les 3 Plages, 76540 Sassetot le Mauconduit, Tel.: 02 35 27 40 11, Fax 02 35 28 23 20, Mitte Apr. – Mitte Sept.; ca. 100 parzellierte Stellplätze, Standardausstattung; kleines Geschäft.
Wohnmobilstellplatz, Digue Jean Corruble, 76450 Veulettes-sur-Mer, nördlich von Cany-Barville im Ort Veulettes-sur-Mer gelegen, kostenpflichtiger Stellplatz mit rund 50 Plätzen auf Asphalt und Wiese, Brötchenservice, V& E für Wohnmobile.

Bei der Anfahrt auf Fécamp kann man den Ort auf der linken Seite schon gut erkennen. Doch bevor man hinein fährt, sollte man rechts in die kleine Straße (Route du Phare) abbiegen, auf der man auf einen der Küstenabschnitte gelangt, die Fécamp eingrenzen. In einer 180°-Grad-Kurve befindet sich eine kleine Kapelle mit einer golden schimmernden Statue auf dem Dachfirst. Nach einer Legende gelobte der normannische Herzog Robert der Prächtige, der Vater von Wilhelm, dem Eroberer, drei Kirchen zu bauen nachdem er bei einem Schiffsunglück mit dem Leben davon kam. Eine davon ist eben diese kleine Kirche. Sie steht herrlich auf einem der Steilküsten und ist von fast jeder Stelle in Fécamp zu sehen. Umgekehrt hat man von diesem Platz einen tollen Blick auf die Stadt und den Ärmelkanal. Bei guter Sicht kann man auch schon die berühmte Steilküste des 20 km entfernten Étretat erkennen, zu der wir noch später kommen werden. Rund um die Kirche kann man ein wenig auf dem Küstenabschnitt spazieren gehen und die zahlreichen Überreste aus dem Zweiten Weltkrieg betrachten, die zum Teil noch sehr gut erhalten sind. Ein kleiner, beschilderter Rundweg erklärt die einzelnen Bauwerke dieses Teils des Atlantikwalls. Hauptsächlich dienten die Anlagen in Fécamp zum Abhören feindlicher Funksprüche.

Anschließend geht es in die Stadt hinein. Dabei passieren wir Teile des Hafengeländes und sehen nach der Linkskurve auf der rechten Seite das Touristenbüro. Direkt dahinter geht es rechts zu einem weiteren Teil des Hafens und gleichzeitig zum Wohnmobilstellplatz. Da dieser kostenlos und sehr gut gelegen ist, sollte man ihn auch ohne Übernachtung aufsuchen, selbst wenn man nur die Stadt besichtigen möchte. An dem folgenden Kreisverkehr hat man entweder die Möglichkeit gleich in Richtung Strand und Promenade zu gehen oder erst nach links abzubiegen, um sich das etwas modernere Zentrum mit den Einkaufsmöglichkeiten und zwei interessanten Kirchen anzuschauen. Die erste von ihnen ist die Kirche Saint Étienne, die leider etwas herunter gekommen wirkt und sich mit ihrem fast kreisrunden Grundriss auf dem Place A. Bellet erhebt. Wesentlich imposanter erscheint da die nur wenige Meter dahinter liegende Abtei Trinité, an der sich auf einer Seite gleichzeitig das Rathaus von Fécamp anschließt. Auf dem Gelände der Abtei wurde im 7. Jahrhundert die erste kleinere Kirche gebaut, die allerdings bei einem Angriff der Wikinger zerstört wurde. Unter Herzog Richard I. wurde sie neu erbaut, aber war viel zu klein für die Anzahl der Gläubigen, so dass sie zu einer Kathedrale erweitert wurde. Doch auch diese romanische Kirche wurde nach wenigen Jahrzehnten zerstört, diesmal durch ein Feuer. Das heutige gotische Gebäude stammt überwiegend aus dem 13. Jahrhundert, hat aber zwei größere Umbauten im 18. Jahrhundert erlebt, aus der zum Beispiel auch die Frontfassade stammt.

Öffnungszeiten der Abtei Trinité: April-Sept. 9-19 Uhr, sonst, 9-12 Uhr und 14-17 Uhr. Der Eingang ist an der Seite.

Über die verkehrsberuhigte Zone im Zentrum von Fécamp gelangt man schließlich in Richtung Promenade zu einem weiteren Höhepunkt der Stadt. Der Benediktinerpalast (Palais Bénédictine) wurde vom Architekten Camille Albert geplant und im Jahr 1888 fertig gestellt. Doch schon nach vier Jahren zerstörte ein Großbrand das Gebäude, welches aber umgehend in der heutigen Form wieder errichtet wurde. Heute befinden sich in dem reich verzierten und unbedingt sehenswerten Gebäudekomplex nicht nur temporäre Ausstellungen (z.B. Dali in 2008), sondern auch eine Sammlung alter Kunstgegenstände sowie eine Ausstellung über Pflanzen und vor allem Gewürze aus aller Welt. Gerne wird der Küstenabschnitt zwischen Eu und Le Havre auch mit der Route de l’Ivoire et des Epices (Straße des Elfenbein und der Gewürze) in Verbindung gebracht, als in früheren Zeiten diese beiden Produkte gehandelt und in der Region transportiert wurden. Der Höhepunkt des Palastes ist aber wohl die Destillerie im Keller, in der der leckere Benediktinerlikör hergestellt wird und natürlich in der kleinen Boutique gekostet sowie käuflich erworben werden kann.

Öffnungszeiten Benediktinerpalast: Mitte Juli bis Ende Aug. 10-19 Uhr, sonst 10-13 und 14-18.30 Uhr, Eintrittskarten werden nur bis eine Stunde vor Schließung verkauft.

Über die Rue Alexandre le Grand erreicht man auf dem weiteren Weg schließlich die Promenade von Fécamp, die von mehreren Lokalen und dem großen Casino geprägt ist. Auf dem Weg zum Hafen kommt man wieder zurück zum Stellplatz und zur Touristeninformation.

Abschließend kann man im Haus Nummer 27 des Boulevard Albert 1er das Museum „Neufundland und Fischerei“ besichtigen. Es berichtet über die Seefahrer, die bis nach Neufundland fuhren, um dort Kabeljau zu fangen. Mehrere Schiffsmodelle, Werkzeuge, Ausrüstungsgegenstände und eine Gemäldesammlung sind zu diesem Thema zu besichtigen.

Öffnungszeiten Museum „Neufundland und Fischerei“: Mi-So 10-12 Uhr und 14-17.30 Uhr, im Juli und August tägl. 10-19 Uhr.

Praktische Hinweise – Fécamp
Office de Tourisme, 113, rue Alexandre le Grand – BP 112 (Okt.- März)
Office de Tourisme, Quai Sadi Carnot – BP 112, 76403 Fécamp (Apr.-Sept.), Tel.: 02 35 28 51 01, Fax: 02 35 27 07 77, Web: www.fecamptourisme.com.
Camping de Reneville, Chemin de Nesmond, 76400 Fécamp, Tel.: 02 35 28 20 97, Fax 02 35 29 09 09, Web: www.campingdereneville.com, Mitte März – Mitte Nov.; dieser Campingplatz hat mehrere Terrassen, die sich an der westlichen Steilküste von Fécamp befinden. Daher haben fast alle der rund 150 Stellplätze ein tolles Panorama auf das Meer. Komfortausstattung; Spielplatz, kleine Snack-Bar, Waschmaschine, Trockner. V & E für Wohnmobile.
Wohnmobilstellplatz, Quai Sadi Carnot. Direkt neben dem Touristenbüro, die Straße gehört zum Hafen. Man hat einen schönen Blick auf das Treiben im Yachthafen. Der Platz ist zwar nur für zehn Fahrzeuge gedacht, aber es sind regelmäßig wesentlich mehr Wohnmobile vor Ort. Kostenlos, dafür keine Ver- und Entsorgung.
Restaurant Auberge de la Rouge, Route du Havre, Tel.: 02 35 28 07 59. Etwas außerhalb von Fécamp und nur in der Saison geöffnet, Spezialität sind Steinbutt und Austern. Parkplatz.
Restaurant La Maree, 77, quai Bérigny, Tel.: 02 35 29 39 15. Hummermedaillon und Langusten werden in gediegener Atmosphäre angeboten.
Restaurant Chez Nounoute, 3, place Nicolas Selle, Tel.: 02 35 29 38 08. Dienstagnachmittag und Mittwoch geschlossen. Günstiges Restaurant für Muscheln und Meeresfrüchte.
Internetcafé, Avenue du Cany/Quai Guy de Maupassant. Nur 100 Meter von der Touristeninformation entfernt befindet sich ein Jugendzentrum. In der ersten Etage ist ein Internetcafé untergebracht. Mitgebrachte USB-Sticks und Speicherkarten werden zuvor auf Viren untersucht.

Route: Am Hafen von Fécamp beginnt die Rue du Président René Coty (D940) und führt steil bergauf aus der Stadt hinaus. Kurz hinter dem Kreisverkehr in Saint-Léonard erscheint der Abzweig der D211 in Richtung Yport. In einer kurvigen Straße geht es hinab in das von Wald umgebende Yport.

Ein wirklich ruhiger Ort an der normannischen Küste ist Yport. Die Gemeinde ist noch recht jung und wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet, doch archäologische Ausgrabungen haben ergeben, dass auch hier schon im Mittelalter eine Siedlung gewesen sein muss. Diese Tatsache wundert nicht, wenn man sich die Lage von Yport anschaut, denn auch diese Gemeinde ist wie alle anderen in der Haute-Normandie von Steilküsten eingegrenzt und bietet einen der wenigen Zugänge zum Meer. Daher baut die Geschichte von Yport im Wesentlichen auf den Fischfang auf, der aber schon im letzten Jahrhundert wieder eingestellt wurde. Heute lebt die Stadt vom Tourismus und obwohl es drei Campingplätze gibt, ist Yport nie überlaufen. Bekannt ist die Stadt auch durch das Gemälde „Les Falaises a Yport“ von Monet, welches er im Jahr 1861 schuf.

Praktische Hinweise – Yport
Office de Tourisme, Place J.P. Laurens, 76111 Yport, Tel.: 02 35 29 77 31, Fax: 02 35 10 52 24
Camping La Pature, 76111 Yport, Tel.: 02 35 27 30 04, Apr. – Sept.; sehr kleiner Campingplatz (Aire Naturelle), die Rezeption besteht aus einem sehr alten Wohnwagen, der Besitzer ist aber sehr freundlich. Der gemütliche Platz verfügt über eine große Wiese für maximal 40 Wohnmobile oder Zelte. Mindestausstattung.
Camping Le Rivage, 76111 Yport, Tel.: 02 35 27 33 78, Mitte März – Mitte Sept.; dieser Platz befindet sich gleich gegenüber vom Campingplatz La Pature. Genauer gesagt, befindet sich dort die obere Einfahrt. Der Platz ist am Hang errichtet und hat daher noch einen zweiten Zugang weiter unten. Dadurch fährt man von der oberen Einfahrt kommend zunächst über den gesamten Platz bis zur Rezeption. Die 90 Stellplätze sind terrassenförmig angelegt und bieten einen schönen Blick auf das Meer und die kleine Stadt. Man sollte vermeiden, einen Platz am oberen Eingang zu erhalten. Dort ist der Platz nicht bewacht, die Sanitäranlagen sind sehr weit entfernt und das Panorama nicht ganz so schön. Standardausstattung; Tischtennisplätze, Flugdrachenverleih, Spielplatz, Brötchenservice. V & E für Wohnmobile.
Camping La Chênaie, 104, Rue H. Simon, 76111 Yport, Tel.: 02 35 27 33 56, ganzjährig geöffnet; der Campingplatz ist der einzige der drei Plätze in Yport, der zwischen den Steilküsten liegt, jedoch ist er nicht an der Küste, sondern am anderen Ende des Ortes im Binnenland. Dadurch ist er sehr waldreich, wird aber von der Zufahrtstraße begrenzt. 80 Stellplätze auf Wiese, Standardausstattung.

Route: Richtung Les Loges verlässt man Yport wieder über die D279, einer kleinen Verbindungsstraße zur D940. Alternativ kann man aber auch über die kleinere und enge D211/D11 in Küstennähe entlang fahren. In beiden Fällen trifft man am Etappenziel Étretat auf die Kreuzung Rue Jaques Offenbach/Avenue Nungesser et Coli.

Camping Les Pommiers, 190, Rue des Pommiers, 76400 Saint Léonard, Tel.: 02 35 27 69 96, Apr. – Okt.; 75 gemütliche und parzellierte Stellplätze unter Bäumen. Nördlich der D940, aber sehr einsam gelegen, gut drei Kilometer von der Küste entfernt. Standardausstattung; Waschmaschine, Trockner, Snackbar, Shop, Brötchenservice.
Camping L’Aiguille Creuse, 76790 Les Loges, Tel.: 02 35 29 52 10, Fax: 02 35 10 86 64, Web: www.campingaiguillecreuse.com, Apr. – Sept.; wenige Kilometer vor Étretat befindet sich auf der linken Seite der Platz in unmittelbarer Nähe der Hauptstraße (D940) am westlichen Ortsende von Les Loges. Er verfügt über rund 100 Stellplätze; Standardausstattung; Swimmingpool, Spielplatz und Bar.

Eine der schönsten Ortschaften der Normandie ist Étretat. Zugegebenermaßen ist der kleine Ort im Sommer sehr überlaufen und ein beliebtes Ausflugsziel bei Franzosen und ausländischen Touristen und der Autor dieses Buches konnte hier schon Urlauber-Fahrzeuge aus Marokko und Weißrussland sichten, doch beherbergt Étretat nun mal auch DAS Wahrzeichen der Normandie.

Schon bei der Einfahrt in die Stadt wird man, je nach Uhrzeit, merken, dass es nicht lohnt, mit einem Wohnmobil in den engen Straßen einen der drei Parkplätze aufzusuchen, die sowieso immer belegt sind. Sinnvoller ist es daher, sein Fahrzeug entweder direkt auf dem Camping- bzw. Stellplatz abzustellen oder durch den Ort hindurch zu fahren und am Ortsausgang (Richtung Le Havre) auf dem dortigen Parkstreifen zu parken. Flächenmäßig ist das kleine Zentrum sehr überschaubar und schnell besichtigt. Zentraler Punkt ist die hölzerne Markthalle aus dem Jahr 1926, die über dem Tor eine Gedenkplatte an die vergangen Kriege trägt und zu der Zeit als Militärkrankenhaus genutzt wurde. Im Inneren sind heute zahlreiche Souvenirläden zu finden, die von Postkarten über Fahnen und Batiktüchern alles verkaufen, was man als Tourist braucht oder auch nicht. Der Wochenmarkt findet schon lange nicht mehr in der Markthalle statt, sondern kann jeden Donnerstag auf dem Nebenplatz besucht werden, an dem sich zu früheren Zeiten ein Bauernhof, ein Teich und ein Kanal befanden.

Auf dem Weg von der Markthalle, die von mehreren Restaurants und weiteren Andenkenläden umgeben ist, passiert man den Boulevard René Coty, wo altes Fachwerk zu bewundern ist. Besonders auf der rechten Seite fällt der Blick automatisch auf das rustikale Hotel Salamandre, in dem im Untergeschoss ein leckeres Restaurant untergebracht ist.

Am Ende des Boulevards trifft man auf einen der Parkplätze und gleich dahinter geht es wenige Stufen hinauf auf die Promenade, die nicht nur einen herrlichen Blick auf das Meer bereit hält, sondern auch auf die Steilküste rechts und links sowie auf die berühmte Felsnadel, die aus dem Meer hervor ragt. Die Promenade ist namentlich von West nach Ost in vier verschiedene Terrassen unterteilt (Terrasse C. Courbet, Terrasse Claude Monet, Terrasse Maurice Leblanc und Terrasse F. Boudin). Diese tragen die Namen von Künstlern, die in Étretat tätig waren. Am berühmtesten sind hierbei wohl die Gemälde von Claude Monet, deren Motive die Steilküste von Étretat zeigen. Mehrere Schilder weisen auf den Maler hin und zeigen die Standorte des Künstlers als er die Werke schuf.

Am östlichen Ende der Promenade steigt, ein wenig versteckt, zunächst eine Treppe nach oben und endet auf dem rechten Felsabschnitt. Oben auf dem so genannten Falaise d’Amont angekommen, sieht man zunächst die Kapelle Notre Dame de la Garde. Sie stammt aus dem Jahr 1950 und ersetzte eine Kapelle, die rund 100 Jahre zuvor errichtet, aber im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Gleich hinter der Kapelle erhebt sich in 24 Meter Höhe ein strahlend weißes Denkmal auf einem Parkplatz über einer Flugzeugnachbildung aus Beton, die im Boden eingelassen wurde. Es soll an die beiden französischen Piloten erinnern, die im Jahr 1927 die erste Atlantiküberquerung vollenden wollten. Jedoch erreichten sie nie ihr Ziel und blieben auf dem Weg zum amerikanischen Kontinent bis heute verschollen. Zuletzt gesichtet wurden sie bei Étretat, weshalb man ihnen dieses Denkmal widmete.

Zugleich ist der Falaise d’Amont der beste Aussichtspunkt auf das Seebad und den Falaise d’Aval. Deutlich ist die Felsnadel (L’Aiguille) zu erkennen, die sich vor der Küste aus dem Meer erhebt sowie das Aval-Tor (Porte d’Aval), das eine weitere Besonderheit bietet. Nur wer genau hinschaut, wird den dunklen Flecken in der Felswand als Höhleneingang deuten und nur wer Geduld hat, wird diesen Höhleneingang auch nutzen können. Denn man muss schon bis zur Ebbe warten, damit die vom Meerwasser umspülte Höhle begangen werden kann. Ist das Wasser einmal zurückgewichen, so kann man über eine in den Fels installierte Sprossenleiter die Höhle betreten. Die Mitnahme einer Lichtquelle ist nicht unbedingt erforderlich, da man nur wenige Meter in die Dunkelheit geht und es am Ende wieder etwas heller wird. Die Überraschung ist dann perfekt, denn die vermeintliche Höhle ist ein Tunnel und man gelangt durch diesen auf die andere Seite des Felsmassivs, wo man noch ein wenig weiter spazieren gehen kann. Doch sollten die aushängenden Gezeitenpläne beachtet werden, damit man rechtzeitig wieder durch den Tunnel in Richtung Étretat geht, anderenfalls ist man bis zur nächsten Ebbe von der Außenwelt abgeschnitten. In der Hochsaison ist jedoch Wachpersonal vorhanden, dass einen kurz vor Einsetzen der Flut darauf hinweist, dass man wieder zurück zu gehen hat.

Zudem kann man sich auf dem Weg zum Tunnel noch die auf dem Meeresboden befindlichen Anlagen zur Austernzucht anschauen. Diese wurden im Jahr 1777 angelegt und dienten der Überlieferung nach der Austernzucht für Königin Marie-Antoinette. Natürlich sind die Becken heute nicht mehr in Betrieb. Einen guten Überblick über die Becken hat man von oben, genauer gesagt von der Steilküste. Auch hier geht ein Wanderweg von der Promenade bis hinauf auf den Kieselsteinbogen. Auf der linken Seite kann man dabei den Golfern auf dem sehr schön angelegten Platz zuschauen, während rechts die Wellen an die 51 m hohe Felsnadel schlagen. Ebenfalls sieht man von dort oben wieder sehr schön die Ortschaft und natürlich die Steilküste auf der anderen Seite, wo sich die Kapelle Notre Dame und das Fliegerdenkmal befinden. Oben auf der Steilküste kann man weit auf einem ausgetretenen Pfad entlang wandeln.

Zurück in das Zentrum hat man noch die Möglichkeit schräg gegenüber der Touristeninformation in die Rue Guy de Maupassant in Richtung Campingplatz zu gehen. Doch weit in die Straße muss man gar nicht, denn schon am Anfang befindet sich auf der linken Seite das ehemalige Wohnhaus des Schriftstellers Maurice Leblanc. Dieser schuf den Helden Arsène Lupin, weshalb der Garten und das Anwesen auch als Le Clos A. Lupin bezeichnet wird. Im Inneren des Hauses wird das Wirken von Leblanc erklärt, wobei man unter anderem auch das Arbeitszimmer des Schriftstellers zu sehen bekommt.

Museum Wohnhaus Maurice Leblanc, Rue Guy de Maupassant, Tel.: 02 35 10 59 53, von April bis Sept. tägl. 10-17.45 Uhr, sonst nur am Wochenende 11-16.45 Uhr.

Mein Tipp! Etwas außerhalb von Étretat befindet sich in Richtung Le Havre an der D940 das Herrenhaus Manoir de Cateuil. In diesem wird Ziegenkäse aus eigener Zucht hergestellt. Ebenso kann man sich bei einer Führung zwischen März und November mit dem hausgemachten Apfelwein oder den selbst hergestellten Schokopralinen in acht verschiedenen Geschmacksrichtungen eindecken.

Praktische Hinweise – Étretat
Office de Tourisme, Place Maurice Guillard – B.P.3, 76790 Étretat, Tel.: 02 35 27 05 21, Fax: 02 35 28 87 20, Web: www.etretat.net. Öffnungszeiten Mitte Juni bis Mitte Sept. 9-19 Uhr, sonst 10-12 und 14-18 Uhr.
p Camping Municipal, 69 Rue Guy de Maupassant, 76790 Étretat, Tel.: 02 35 27 07 67, Apr. – Sept.; der kommunale Platz ist rund einen Kilometer vom Zentrum und dem Strand entfernt und hat 73 Plätze, von denen aber nicht alle an Wohnmobilisten vergeben werden. Hier sollte man frühzeitig einchecken, da der Platz oft am Abend belegt ist. Die Sanitäreinrichtungen sind sauber, aber ein wenig eng. Eine Seite des ruhigen Platzes ist vom Wald begrenzt, Standardausstattung; Waschmaschine, Spielplatz. V & E für Wohnmobile.
Wohnmobilstellplatz, 69 Rue Guy de Maupassant, 76790 Étretat. Der Stellplatz (ca. 20 Plätze) gehört zum Campingplatz, man erreicht seine Einfahrt hinter der Campingzufahrt. Das Sanitärgebäude darf nicht benutzt werden, die dortigen Campingtouristen erhalten hierfür eine Pinnummer. In den Übernachtungskosten, die günstiger sind als die auf dem Campingplatz, ist die Ver- und Entsorgung enthalten, V & E für Wohnmobile.
Restaurant Brasserie Bio La Salamandre, 4 Boulevard René Coty, Tel.: 02 35 27 17 07. Im Erdgeschoss des gleichnamigen Hotels in rustikaler Atmosphäre. Man kann auch draußen sitzen, doch dies ist eher ungemütlich und auf dem schmalen Bürgersteig ein wenig eng.
Restaurant Hôtel Le Corsaire, Rue Général Leclercm, Tel.: 02 35 10 38 90. Meerespezialitäten an der Promenade.
Restaurant Hôtel l’Escale, Place Foch, Tel.: 02 35 27 03 69. Verschiedene Speisen direkt an der Markthalle.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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