Mit dem Wohnmobil durch die Normandie – Nach Argentan

  • Bagnoles-De-l’orne – Argentan

Länge der Tour: ca. 115 km, ohne Abstecher.
Strecke: D916 bis la Ferté-Macé – D18 bis Flers – D562 bis Thury-Harcourt – D6 bis Falaise – D658 bis Argentan.
Empfohlene Reisedauer: Mindestens ein Tag.
Reisehöhepunkte auf dieser Tour: Wanderung durch die „Normannische Schweiz“** – Besichtigung von Argentan*

Route: Über die D916 geht es schnell in den nahe gelegenen Ort la Ferté-Macé.

Ein Industrie- und Handelszentrum ist Ferté Macé und kann daher kaum mit besonderen Sehenswürdigkeiten aufwarten. Selbst die Kirche im Zentrum ist Mitte des 19. Jahrhunderts aus Platzgründen abgerissen worden. Nur der Turm blieb bestehen und erhebt sich neben dem neueren, modernen Gotteshaus.

Nicht uninteressant ist jedoch das Spielzeugmuseum, welches im einstigen Badehaus untergebracht ist und in verschiedenen Themenbereichen die Entwicklung des Spielzeuges der letzten drei Jahrhunderte präsentiert.

Öffnungszeiten Musée du Jouet (Spielzeugmuseum): Juli und August tägl. 15-18 Uhr, April-Juni und Sept. nur am Wochenende, sonst geschlossen.

Praktische Hinweise – Ferté Macé
Office de Tourisme, 11, Rue de la Victoire, 61600 Ferté Macé, Tel.: 02 33 37 10 97, E-Mail: otsi.la-ferte-mace(at)wanadoo.fr, Web: www.tourisme-lagfertemace.fr. Öffnungszeiten Di-Fr 9-12.30 Uhr und 13.30-18 Uhr, Mo und Sa 9.30-12 Uhr und 14-17.30 Uhr.
Camping Municipal, Boulevard Harmonic, 61600 La Ferté Macé, Tel.: 02 33 37 44 15 Mitte Apr. – Sept.; kleiner Campingplatz mit 30 Rasenstellflächen im Norden der Stadt. Der D916 zum Sportkomplex folgen. Wohnmobile mit Doppelachse sind auf diesem Platz nicht erlaubt! Mindestausstattung.

Route: Am Ortseingang von Ferté Macé biegen wir auf die D18 in Richtung Flers. Dieses erreichen wir nach einer 25 km langen Fahrt durch die landwirtschaftlich geprägte Region.

Das kleine Städtchen Flers hat keine besondere Bedeutung, doch es bietet im Westen des Ortes eine schöne Burg. Diese befindet sich an einem See am Rande der Innenstadt und ist von diesem teilweise umgeben. An selber Stelle stand bereits im 12. Jahrhundert eine kleinere Holzburg, die durch das jetztige Bauwerk ersetzt wurde. Allerdings war Flers niemals ein bedeutsamer oder strategisch günstiger Ort, so dass eine Befestigung nicht notwendig war. Nachdem das Schloss Jahrhunderte lang im Besitz verschiedener Familien war, wurde es im Jahr 1901 von der Stadtverwaltung aufgekauft, die daraufhin ein Museum in dem zweistöckigen Gebäude einrichtete. Es präsentiert Gemälde und Skulpturen des 19. Jahrhunderts sowie die Geschichte der Region und angewandte Kunst im Bereich von Möbelstücken und Dekorationen.

Öffnungszeiten Schlossmuseum (Musée du Château): Apr.-Okt. Mo-Fr 10-12 und 14-18 Uhr, Sa und So nur 10-12 Uhr.

Neben dem Schloss existiert noch ein sehenswerter Schlosspark auf einer Fläche von rund 7 Hektar, der sich entlang des Sees befindet. Im Ort kann eine überdachte Markthalle aus der Mitte des 19. Jahrhunderts besichtigt werden sowie zwei kleinere Kirchen.

Praktische Hinweise – Flers
Office de Tourisme, Place du Docteur Vayssières, 61100 Flers, Tel.: 02 33 65 06 75, Fax: 02 33 65 09 84, E-Mail: otsi.flers(at)wanadoo.fr; info(at)agglo-paysdeflers.fr, Web: www.flers-tourisme.com.
Camping Municipal du Mont, 61100 Cerisy-Belle-Étoile, Tel.: 02 33 96 02 43, Fax: 02 33 98 44 59, Apr. – Aug.; nordwestlich von Flers existiert das Dorf Cerisy-Belle-Étoile, wo sich an der D18 in einer S-Kurve der kleine Platz mit 12 Rasenplätzen befindet. Mindestausstattung.
Camping du Pays de Flers, La Fouqerie, 61100 Flers, Tel.: 02 33 65 35 00, Fax: 02 33 98 44 59, E-Mail: camping.paysdeflers(at)wanadoo.fr, Apr. – Mitte Okt.; Spielplatz, Hunde erlaubt, der Platz befindet sich im Südosten der Stadt in der Nähe der D18 und ist dort ausgeschildert. Standardausstattung.

Route: Flers verlassen wir nordwärts auf der D562. Bei Clécy nähern wir uns der so genannten „Normannischen Schweiz“.

Camping Municipal, 14100 Conde-sur-Noireau, Tel.: 02 31 69 45 24, Fax: 02 31 59 15 51, Mai – Sept.; im Ort am Kreisverkehr links und der Beschilderung folgen, in unmittelbarer Nähe zum Sportkomplex. Kleiner, ruhiger Platz mit etwas über 30 Stellplätzen, von Bäumen umgeben. Mindestausstattung.

Mit Clécy erreichen wir ein kleines Dorf, welches als Ausgangspunkt für die Normannische Schweiz gilt. Es liegt direkt an der Orne, die im Laufe der Zeit aus dem amorikanischen Massiv eine faszinierende Landschaft erschaffen hat. Die Orne und ihre Nebenflüsse fließen durch Wälder und an Felsen vorbei, welche sich als beliebtes Terrain für Sportler etabliert haben. Paraglider, Kajak-Wanderer und Felskletterer sind in der Region zwischen dem südlichen Clécy und dem weiter nördlichen Thury-Harcourt keine Seltenheit.

Besonders schön an der Normannischen Schweiz ist allerdings die Tatsache, dass es keine herausragende Sehenswürdigkeit gibt, an der sich dann zahlreiche touristische Einrichtungen befinden und die dementsprechend überlaufen ist. Vielmehr besticht die Region eher durch ihre Bescheidenheit. Denn würde man nicht wissen, dass es hier einige hübsche Felsformationen mit Aussichtspunkten und ruhige, bewaldete Täler gibt, so würde man wohl einfach die Normannische Schweiz unbeachtet lassen, was jedoch viel zu schade wäre.

So gibt es zum Beispiel 27 ausgeschilderte Wanderwege von einem bis zu 16 Kilometer Länge mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen und einer Gesamtlänge von 180 km. Wer sein Mountainbike dabei hat, wird ebenfalls auf seine Kosten kommen, denn hier werden 38 verschiedene Strecken mit unterschiedlichem Profil angeboten, die zusammen eine Länge von über 800 km ergeben. Startorte sind in der Regel Clécy, Thury-Haucourt oder auch Saint-Omer und Pont-d’Ouilly. Die beiden Touristeninformationen in Clécy und Thury-Haucourt geben gerne Informationen zu Wanderwegen und Sportmöglichkeiten heraus.

Für Kinder und erwachsene Modellbauliebhaber gibt es in Clécy in einem alten Bergfried auf über 300 m² die schönsten Landschaften Europas im Miniaturformat. Der Gründer des Chemin fer Miniature, Yves Crué, kommt ursprünglich aus Le Havre und war dort schon fasziniert von den zahlreichen Lokomotiven der Stadt. Nachdem er kurzzeitig und widerwillig den elterlichen Betrieb einer Cidrerie übernahm, entschloss er sich nach kurzer Zeit, lieber Modelleisenbahnen zu bauen und zu präsentieren. Schon in den 1970er Jahren war er damit erfolgreich aber ausgerechnet ein Besuch in Deutschland bei einer größeren Modelleisenbahn kommentierte er mit den Worten: „Wir müssen mehr tun.“ So konnte bereits 1986 eine der größeren Eisenbahnminiaturanlagen Europas in Betrieb genommen werden.

Öffnungszeiten Chemin fer Miniature: Juli und August tägl. 10-12 und 14-18.30 Uhr, April, Mai, Juni und Sept. Di-So 10-12 und 14.18 Uhr.

Praktische Hinweise – Normannische Schweiz
Office de Tourisme, Place du Tripot, 14570 Clécy, Tel.: 02 31 69 79 95, Fax: 02 31 79 15 42, E-Mail: otsi.clecy(at)wanadoo.fr, Web: www.ot-suisse-normande.com. Mai, Juni, Sept. Di-Sa 10-12.30 Uhr und 14.30-18.30 Uhr, So 10-12.30 Uhr. Im Juli und August auch Mo geöffnet.
Office de Tourisme, Place Saint Sauveur, 14330 Thury-Haucourt, Tel.: 02 31 79 70 45, Fax: 02 31 79 15 42, E-Mail: otsi.thury(at)wanadoo.fr, Web: www.ot-suisse-normande.com. Öffnungszeiten wie in Clécy.
Camping des Rochers des Parc, 14570 Clécy, Tel.: 02 31 69 70 36, Fax: 02 31 66 96 08, E-Mail: campingclecy(at)ocampings.com, Apr. – Mitte Okt.; direkt am Ufer des Flusses Orne, hinter der Brücke in den Weiler Le Vley sofort rechts. Ca. 90 Stellplätze auf Wiese, einfacher aber freundlicher und ruhiger Campingplatz. Standardausstattung.

Route: Durch Saint-Rémy geht es weiter an der Orne entlang bis wir in Thury-Harcourt auf die D6 treffen und rechts der Beschilderung nach Falaise folgen.

Camping de la Vallée du Traspy, Rue du Pont Benoît, 14220 Thury-Harcourt, Tel.: 02 31 79 61 80, E-Mail: info(at)campingtraspy.com, Web: www.campingtraspy.com, Apr. – Sept.; große Parzellen auf Wiese und Mobilheime, direkt an einem kleinen See gelegen, Standardausstattung. V & E für Wohnmobile.

In der folgenden Stadt Falaise kam in den 20er Jahren des 11. Jahrhunderts ein Mensch zur Welt, dessen Spuren wir auf unserer bisherigen Reise durch die Normandie bereits mehrfach gesehen haben. Der König von England und vorheriger Herzog der Normandie, Wilhelm der Eroberer erblickte in Falaise das Licht der Welt.

So wundert es natürlich nicht, dass die Stadt über eine standesgemäße Festung verfügt, die das Stadtbild prägt. Leicht erhöht befindet sie sich auf einem Felsen im Westen der Stadt und ist vom Campingplatz aus gut erkennbar. Zu Zeiten, als noch die normannischen Könige ihren Sitz in der Burg hatten (bis 1066, dem Jahr als Wilhelm zum König von England gekrönt wurde) war die Burg aber weitaus kleiner und bestand nur aus einem der drei Türme.

Die anderen beiden wurden erst nacheinander im Laufe der folgenden Zeit bis zum 13. Jahrhundert errichtet und dienten der besseren Verteidigung und dem größeren Wohnraum innerhalb der Burgmauern.

Ab dem 17. Jahrhundert hat die Festung aber ihre Bedeutung verloren und wurde als solche nicht mehr genutzt. Mitte des 19. Jahrhunderts stellte man sie sodann unter Denkmalschutz und begann damit, den eingetretenen Verfall aufzuhalten.

Im Jahr 1944 erlitt sie nur wenige Schäden und das obwohl es in der Stadt zum so genannten „Kessel von Falaise“ kam. Die siebte deutsche Armee blieb zunächst auf Befehl Hitlers in der Stadt und wurde in wenigen Tagen im August von französischen und amerikanischen Panzerdivisionen eingekreist. Es kam zu heftigen Kämpfen, als die deutschen Soldaten dann schließlich doch die Stadt in Richtung Osten verlassen sollten. Der Korridor, der noch übrig blieb, hatte lediglich eine Breite von maximal acht Kilometern und stand ständig unter Beschuss oder erlitt starke Bombardements.

In den zwei Wochen der Kämpfe verlor die deutsche Wehrmacht rund 50.000 Soldaten und einen großen Anteil an Waffen. Vier Tage nach der Eroberung von Falaise konnten die Alliierten ihren nächsten wichtigen Schritt machen und die französische Hauptstadt Paris einnehmen. An den Kämpfen rund um Falaise war auch die 1. Polnische Panzerdivision beteiligt, die ebenfalls Verluste hinnehmen musste. Ihnen zu Ehren befindet sich auf halber Strecke zwischen Caen und Falaise direkt an der N158 bei Grainville-Langannerie ein Soldatenfriedhof mit über 600 Gräbern.

An die Schlacht rund um Falaise erinnert das August-Museum (Musée Août 1944) im Chemin des Roches. Auf sehr engem Raum zeigt es Überbleibsel von Waffen auf beiden Seiten und erlärt ausführlich die damaligen Truppenbewegungen in der Region.

Öffnungszeiten Musée Août 1944: Apr.-Okt. tägl. 10-12 Uhr und 14-18 Uhr.

In Falaise gibt es aber auch ein anderes schönes Museum, in dem bewegliche Puppen gezeigt werden. Diese Püppchen werden in dem Animationsmuseum (Musée des Automates) in verschiedenen Szenerien wie zum Beispiel der Tour de France dargestellt.

Öffnungszeiten Musée des Automates: Apr.-Okt. tägl. 10-18 Uhr, sonst nur am Wochenende und Feiertagen 14-18 Uhr.

Praktische Hinweise – Falaise
Office de Tourisme, BP 54 Boulevard de la Libération, 14700 Falaise, Tel.: 02 31 90 17 26, Fax: 02 31 90 98 70, E-Mail: info(at)otsifalaise.com, Web: www.otsifalaise.com.
Camping Municipal, Rue du Val d’Ante, Tel.: 02 31 90 16 55, Fax: 02 31 90 53 38, E-Mail: camping(at)falaise.fr, Mai – Sept.; kommunaler Platz mit sauberen Sanitäreinrichtungen. Parzellierte Stellplätze auf Wiese, teilweise unter Bäumen mit hervorragendem Blick auf die Burg, in Nachbarschaft zu einem Tennisplatz. Standardausstattung. V & E für Wohnmobile.

Route: Auf der D658, die im weiteren Verlauf zur D958 wird, fahren wir geradewegs zum Routenziel Argentan.

Die Stadt Argentan liegt im Herzen einer Kalksteinebene und ist von zahlreichen Wäldern umgeben, durch die wir bei der Anfahrt gekommen sind. In früheren Zeiten war die Stadt ein wichtiger Knotenpunkt für die Eisenbahnverbindungen und wurde dadurch stark industrialisiert. Besonders die Metall- und die Nahrungsmittelindustrie hat sich in Argentan etabliert.

Heute geht der Wille der Stadtoberen allerdings mehr in Richtung Tourismusförderung. Das auch nicht zu Unrecht, denn die eigentlich unscheinbare Stadt hat doch die ein oder andere Sehenswürdigkeit im Angebot, trotz großer Zerstörungen im August 1944. Zuallererst sei die Kathedrale Saint-Germain zu erwähnen, die sich in der gleichnamigen Straße befindet und deren Bau im 15. Jahrhundert begann. Fertig gestellt wurde das ansehnliche Gotteshaus doch erst 300 Jahre später. Beim Gang durch das prachtvolle Portal auf der Nordseite betritt man ein gotisches Kirchenschiff, welche über eine Apsis im Renaissance-Stil und einem sehenswerten Mittelturm verfügt. Der Glockenturm an der Seite ist eines der letzten Elemente, welches fertig gestellt wurde. Besonders schön anzuschauen ist die Kirche in den Abendstunden ab 22.30 Uhr, wenn sie herrlich illuminiert wird.

Von der Kirche entfernt man sich auf der Rue de la Vicomte um an der nächsten größeren Kreuzung auf der rechten Seite den Tour Marguerite (Margeritenturm) zu erreichen. Dieser ist einer der letzten Überbleibsel der einst imposanten Stadtmauer, die es auf 16 Türme brachte. Dieser hier erhebt sich auf vier Etagen und bringt es bei einem Durchmesser von zehn Metern immerhin auf eine Höhe von 30 m. Der Turm bzw. der Wehrgang des Turmes kann bestiegen werden und bietet von oben einen schönen Ausblick auf die Stadt.

Öffnungszeiten Tour Marguerite: Juni-Sept. 10-18 Uhr.

Über die nur wenige Meter enfernte Rue Saint-Martin gelangen wir in nördliche Richtung zu einer weiteren sehenswerten Kirche. Die dortige Saint-Martinkirche stammt ebenfalls aus dem 15. und 16. Jahrhundert und hat im Untergeschoss noch einige sehenswerte Glasfenster aus der Bauzeit erhalten können. Schön ist auch der achteckige Turm des Gotteshauses.

Auf dem Weg zur Kirche passierten wir auf der Rue Saint-Martin auch das Haus Nummer 33. Die dortige Wohnung ist an die ehemalige Kirche Notre-Dame angeschlossen, von der allerdings nicht mehr viel zu erkennen ist. In dem Haus befand sich die Wohnung zweier Abtissinnen. Leider ist das Bauwerk zurzeit wegen Baufälligkeit geschlossen. Vielleicht ändert sich das in naher Zukunft, denn im Inneren befinden sich sehr schöne Deckemalereien, die unter Denkmalschutz stehen.

Gehen wir auf der Rue Saint-Martin wieder zurück und in die spätere Rue du Griffon so gelangen wir automatisch zum Place du Marché. Dabei spazieren wir an schönen Hausfassaden aus dem 16. und dem 17. Jahrhundert vorbei und überqueren den kleinen Platz, wo im Mittelalter der Galgen stand.

Am Place du Marché, auf der Rückseite der Kirche Saint-Germain, befinden sich mehrere interessante Bauwerke der Stadt. Der Donjon, wie der Bergfried auch genannt wird, stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist wie der Margeritenturm ein Überbleibsel der ehemaligen Stadtbefestigung. Erbaut wurde dieser auf Befehl von Henri I., König von England. Sein Eingang befindet sich in der Seitenstraße in südliche Richtung.

Öffnungszeiten Bergfried: Juni-Sept. tägl. 10-18 Uhr.

Gleich daneben erhebt sich das einstige Schloss, in dem heute seit fast 200 Jahren der Justizpalast untergebracht ist. Daher kann das Bauwerk nicht von innen besucht werden.

Dahingegen aber kann die kleine Kapelle besichtigt werden, die ebenfalls wie das Schloss im 14. Jahrhundert entstand. In ihr ist heute die Touristeninformation untergebracht.

Für zwei weitere sehenswerte Gebäude sollte man jedoch zunächst sein Fahrzeug auf dem Campingplatz im Süden der Stadt abstellen. Direkt neben dem Platz erhebt sich das Maison des Dentelles (Haus des Spitzenhandwerks). Es handelt sich um ein ehemaliges Herrenhaus des 19. Jahrhunderts, das herrlich am kleinen Noë-See liegt. Ausgestellt werden feinste Spitzen in sämtlichen Formen, ob Klöppelspitze, Nadelspitze oder mit Maschinen gefertigte Spitzen. Die ältesten der ausgestellten Werke stammen aus dem 16. Jahrhundert und zeigen die Bedeutung der Stadt als Handwerksort für Spitzen.

Öffnungszeiten Maison des Dentelles: April-Mitte Okt. Di-Sa 9-11.30 Uhr und So 15-17.30 Uhr.

Etwas weiter die Rue de la Noë hinab erreichen Sie die Benedikinerabtei, in der die dort lebenden Nonnen auch heute noch die Herstellung von Spitzen praktizieren. Die Spitze von Argentan ist eine seltene und daher beliebte Spitze, die ebendort hergestellt wird. Nach einer kurzen Filmvorführung kann man den Nonnen bei ihrem Handwerk zuschauen und sich natürlich anschließend ein Andenken mit nach Hause nehmen.

Öffnungszeiten Abtei: Mo-Sa 14.30-16 Uhr.

Mein Tipp! In den Sommermonaten bietet die Stadt Argentan Kutschfahrten durch die Stadt oder auch in der Umgebung an. Bedingt durch die nahe Lage zum Pferdegestüt Haras du Pin (s. nächste Route) ist die Region rund um Argentan bei Pferdefreunden sehr beliebt. Informationen über die Kutschfahrten gibt das Touristenbüro.

Praktische Hinweise – Argentan
Office de Tourisme, Chapelle St Nicolas – BP 205, 61201 Argentan, Tel.: 02 33 67 12 48, Fax: 02 33 39 96 61, E-Mail: tourisme(at)argentan.fr, Web: www.argentan.fr. Öffnungszeiten Mo-Fr 9.30-12.30 Uhr und 14-18 Uhr, Sa 9.30-12.30 Uhr und 13.30-17.30 Uhr, im Juli und August Di-Fr 9-18.30, Sa und Mo 9-13 Uhr und 14-18.30 Uhr.
Camping Municipal, 34, Rue de la Noé, 61200 Argentan, Tel.: 02 33 36 05 69, Fax: 02 33 39 96 61, E-Mail: tourisme(at)argentan.fr.  Apr. – Okt.; Zentral gelegen, dennoch an einem ruhigen See, kleiner Platz mit 23 Stellplätzen; Standardausstattung; Waschmaschine, Trockner.
Camping du Val de Baize, 18, Rue de Mauvaisville, 61200 Mauvaisville, Tel.: 02 33 67 27 11, Fax: 02 33 35 39 16, Apr. – Sept.; fällt unter die Rubrik Naturelle Camping. Südlich von Argentan im kleinen Dorf Mauvaisville, zu erreichen über die D958/N158, hinter dem kleinen Sportflugplatz rechts abbiegen. Mindestausstattung.
Restaurant Bistro de l’Abbaye, 25, Rue Saint-Martin, Tel.: 02 33 39 37 42. Leckere, regionale Produkte.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


Die Weltenbummler – ältester deutschsprachiger Reiseblog (seit 2000)

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kleine Rechenaufgabe Die Zeit für die Eingabe ist abgelaufen. Bitte aktivieren Sie das Captcha erneut.