Mit dem Wohnmobil ins Baltikum – Insel Saaremaa

Insel Hiiumaa – Insel Saaremaa – Pärnu
Entfernung: ca. 260 km, ohne Abstecher.
Strecke: Nebenstraßen bis Kihelkonna – Straße 78 bis Kuressaare – Straßen 10, 79, und 75 bis Orissaare – Straße 10 über die Insel Muhu – Straße 10 bis Lihula – Straße 60 bis Pärnu.
Abstecher: Halbinsel Sõrve.
Reisedauer: Mindestens drei Tage.
Höhepunkte: Insel Saaremaa als Gesamtes***, Besichtigung von Kuressaare**, Stadtbesichtigung von Pärnu**.

Die größte Insel der Ostsee ist Gotland, doch nur wenig kleiner ist Saaremaa. Sie ist die größte Estlands und damit auch die größte des gesamten Baltikums. Wer bereits Gotland besucht hat, wird aber auf Saaremaa keinen geologischen Unterschied feststellen.

Bevor Estland seine Unabhängigkeit wieder erlangt hat, war die Insel eine rein landwirtschaftliche Region. Auch heute noch sind bei Urlaubern die dort hergestellten Fisch-, Milch- und Fleischprodukte sehr beliebt. Zudem macht die gute Infrastruktur die Insel mittlerweile zu einem beliebten Ausflugs- und Reiseziel. So reisen jährliche über 200.000 Touristen über die Häfen der Insel ein. Die fast 3.000 km² Fläche entsprechen ungefähr 6% des gesamten estnischen Territoriums. Viele Einwohner der als ausgesprochen sicher geltenden Insel verriegeln ihre Türen nicht und sind zudem sehr offenherzig. Ein Grund hierfür kann in der jüngeren Geschichte liegen, als es zu Zeiten der Okkupation nicht so einfach möglich war, die Insel zu betreten. Für einen Besuch bei den Insulanern musste man eine Einladung vorzeigen, das galt auch für die „sowjetischen Esten“ des Festlandes. Gerne wird gescherzt, dass die Insel sogar verfeindete Mafiosi zum Waffenstillstand bringt. Denn immerhin möchte man ja hier Urlaub machen, korrupte Geschäfte und Schießereien können besser woanders stattfinden.

Während der Fähr-Überfahrt von Hiiumaa kann man ständig nördliche Küste betrachten, die im Gegensatz zum südlichen Inselufer steil abfällt. Nach der Ankunft der Fähre in Triigi kann man die 22 m hohe Steilküste über eine staubige Straße Richtung Panga erreichen. Sie führt rund 12 km wie fast überall auf der Insel durch dichten Wald. Bei klarer Sicht ist von der Klippe aus sogar der Leuchtturm von Kõpu zu erkennen.

Vor der Fahrt nach Panga sollte man in Leisi rund 5 km auf der Straße 79 südwärts fahren. Die dort aneinander gereihten fünf Windmühlen am rechten Straßenrand repräsentieren den einstigen Mühlenreichtum von Saaremaa. In den letzten Jahrhunderten gab es insgesamt rund 800 Mühlen auf dem vom Wasser umgebenden Land. Doch wie auch in anderen Ländern haben sämtliche Mühlen im Laufe der Zeit ihre Bedeutung verloren. Auch diese fünf Mühlen sind nur noch ein Überbleibsel von einst neun Windrädern, die an dieser Stelle errichtet waren, dennoch oder gerade deswegen sind sie das beliebteste Fotomotiv auf der Insel. Besichtigt werden kann die Hauptmühle von Mai – Oktober 10 – 18 Uhr. Informationen: Tel.45-28 91 0, Web: www.leisivald.ee.

Noch ein kleines Stück weiter südlich erreicht man die Siedlung Karja. Die dortige Kirche aus dem 14. Jahrhundert ist mit einem reichhaltigen Innendekor ausgestattet. Zahlreiche aus Dolomit geschnitzte Figuren verzierten die Pfeiler des Bauwerks.

Praktische Hinweise – Leisi/Panga
Touristeninformation, Kuressaare mnt 11, Tel.: 45-73 07 3, Web: www.leisivald.ee, E-Mail: infopunkt(at)leisivald.ee.
Feste und Folklore: Bierfest im Juli, das größte Volksfest auf Saaremaa, meistens in Verbindung mit einem Motorradtreffen.
Restaurant Sassimaja, gemütliche Gaststube an der Kreuzung nach Triigi. Im Restaurant ist auch die Touristeninformation untergebracht.
Ferienhof Panga, Tel.: 52-08 01 5, E-Mail: info(at)panga.ee, Web: www.panga.ee. Im Dorf Panga befindet sich ein kleines sogenanntes Feriendorf. Dabei handelt es sich um ein großes Gebäude, das 30 Betten, ein Restaurant und einen Bootsverleih anbietet. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einen Wohnmobilstellplatz zu nutzen.

Route: Von der Steilküste Panga geht es nun 31 km auf Schotterpiste über den Ort Mustjala nach Kihelkonna im Westen der Insel. ●

Eine Kirche ohne Turm stand einst in Kihelkonna. Sie ursprünglichwurde so niedrig erbaut, damit sie von Seeräuber und Piraten nicht gesehen werden konnte. Doch anscheinend half diese Vorsichtsmaßnahme nichts, denn das Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert wurde trotzdem mehrfach geplündert. Das Gotteshaus, dessen Turm im Jahr 1899 schließlich doch gebaut wurde, ist heute das einzig Sehenswerte in dem Dorf. Die war auch schon mal anders, denn die Ortschaft erlangte damals als Seehafen Berühmtheit. Zu dieser Zeit fand sogar ein für die damaligen Verhältnisse imposanter Aufschwung statt. Das Postamt wurde mit einem Telegrafen und einem Telefonapparat ausgestattet und Geschäfte siedelten sich an.

Heute begegnet dem Kirchenbesucher im Inneren ein Altar aus dem 16. Jahrhundert. Geht er an der Kirche vorbei, sieht er einen weiteren Glockenturm. Dieser relativ niedrige Turm stammt aus dem 17. Jahrhundert und konnte, wie beschrieben, vom Meer aus nicht gesehen werden.

Im Westen des kleinen Dorfes beginnt einer der ältesten, geschützten Naturräume Europas. Im Vilsandi-Nationalpark (Vilsandi Rahvuspark) kann man bereits seit dem Jahr 1914 Vogelbeobachtungen machen. Vilsandi ist eine 8 km² große Insel, die jedes Jahr zahlreiche Ornithologen anzieht, da das kleine Eiland von einer großen Anzahl Seevögeln als Brutgebiet genutzt wird. Die Insel, die im Norden von Kiefernwäldern bedeckt und im Süden eher kahl ist, kann von Papisaare aus mit dem Schiff erreicht werden. Die wenigen Einwohner auf Vilsandi arbeiten meistens in der Wetterstation in unmittelbarer Nachbarschaft zum Leuchtturm. Dieser aus Kalkstein bestehende Turm wurde 1809 errichtet. Zu dem Zeitpunkt arbeiteten dort 5 bis 8 Leuchtturmwärter, heute wird aber auch hier in dieser Abgeschiedenheit alles elektronisch geregelt.

Route: Auf der asphaltierten Straße 78 geht es nun weiter südostwärts in Richtung Kuressaare. ●

Anfang der 1950er Jahre versuchte die sowjetische Armee eine Eisenbahnlinie auf der Insel anzulegen. Sie sollte den Strandschutz mit Munition versorgen. Ruinen dieser militärischen Anlagen sind noch heute hinter der kleinen Siedlung Viki zu sehen, die wir als nächstes passieren. In Viki selbst befindet sich das Bauernhofmuseum Mihkli. Gegründet im Februar 1959 handelt es sich um einen typischen Bauernhof West-Saaremaas. Zu sehen gibt es in den acht Gebäuden des Hofes typische Arbeitsgeräte und Gebrauchsgegenstände, zum Teil aus dem 19. Jahrhundert als der Hof gebaut wurde. Lediglich die neue Mühle, rund 100 m entfernt, stammt aus dem Jahr 2001 und wurde als Ersatz für die 1994 abgebrannte Mühle errichtet. Öffnungszeiten Bauernhofmuseum (Mihkli talumuuseum): April bis September Mi – So 10 – 18 Uhr.

Etwas weiter südlich erreichen wir die mit 59 m höchste Erhebung der Insel. Als Höhenrücken oder gar als Berg kann man den Viidumägi kaum bezeichnen, doch es war die erste Landfläche von Saaremaa, die zu sehen war als sich die Insel in grauer Vorzeit vor mehreren Jahrtausenden langsam aus dem Meer erhob. Noch immer steigt Saaremaa an, allen Unkenrufen der Klimaerwärmung und dem daraus resultierenden Anstieg der Ozeane zum Trotz. Es wird sogar vermutet, dass es nur noch wenige Jahrhunderte dauern wird, bis Saaremaa mit der nächstgelegenen Insel, Muhu, zusammen wächst.

Von Viidumägi aus hat man einen schönen Überblick über den Westteil von Saaremaa und besonders über das Naturschutzgebiet Viidumäe, in dem sich viele seltene Pflanzenarten befinden. Stolz sind die Insulaner auf eine endemische Pflanze, die nur hier gedeiht. Es handelt sich um den Saaremaa-Klappertopf (Rhinanthus osiliensis). Man kann sich durch das Naturschutzgebiet führen lassen und die Viidumäe-Ausstellung besichtigen, geöffnet Juni – Aug. Mi – So 10 – 18.00 Uhr, Web: www.viidumae.ee.

An der Küste gelegen, bildet Kuressaare den gesellschaftlichen Mittelpunkt der Insel Saaremaa. 15.000 Menschen leben heute in der Inselhauptstadt, die als kleiner Marktflecken am Ufer des Põduste-Fluss entstand. Geprägt wird Kuressaare von der gut erhaltenen Festung, die das westestnische Bistum errichten ließ. Als man sie gegen Ende des 14. Jahrhunderts zum Bischofssitz erhob, wollte man damit die Handelsbeziehungen, insbesondere mit Rīga ausbauen. Doch wie schon oben beschrieben, steigt die Insel langsam aus dem Meer und somit stieg auch der Meeresboden mit an. In der Folge wurde das Hafenbecken kleiner, doch der Tiefgang der Handelsschiffe gleichzeitig größer. Kuressaares Seehandel verlor an Bedeutung. Erschwerend kam hinzu, dass das Bistum aufgelöst wurde und nun die Ländereien durch den dänischen König verwaltet wurden. Nur der Bruder des Königs hatte Hoffnung auf eine florierende Wirtschaft und verlieh dem Ort im Jahr 1563 die Stadtrechte. Doch das einzige, was im Ort gut funktionierte, war die regelmäßige Zerstörung der alten Holzhäuser durch zahlreiche Feuersbrünste. Das Rathaus aus dem 17. Jahrhundert und eben die Burg sind die einzigen Gebäude, die die Brände überstanden. Der letzte fand während des Nordischen Krieges im Herbst 1710 statt. Weitere Einzelheiten zur Geschichte von Kuressaare sind im Museum der Burg zu besichtigen, die als eine der besterhaltenen Festungen des Baltikums gilt, geöffnet Mai – Aug. 10 – 18.00 Uhr, sonst Mi – So 11 – 18.00 Uhr, Web: www.saaremaamuuseum.ee. Dort befindet sich in einem der Türme auch ein kleines Café. Gebaut wurde die mächtige Burg in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Doch sie wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert. So stammen die Rundtürme aus dem 15. und die hohen Erdwälle um die Burg herum aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Zwischen der Burg und den Wällen schwappte einst das Wasser der Ostsee und war damit zur damaligen Zeit eine Festung, die man besser gar nicht versucht anzugreifen. Eine Besichtigung des Inneren lohnt sich vor allem wegen des Speisesaals und der Bischofswohnräume und wegen der schönen Aussicht von den Burgmauern.

Noch vor wenigen Jahren herrschte eine Tristesse im Stadtbild, die Touristen eher abschreckte. Doch es hat sich in sehr kurzer Zeit viel getan und es entstanden zahlreiche neue Gebäude in Kuressaare. Unter anderem wurden zwei neue Gesundheitszentren gebaut, womit man an die Zeiten der 1930er Jahre wieder anknüpfen möchte, als bereits damals schon der Ort durch den Heilschlamm zu einem Kurort empor strebte. Im Rathaus, das direkt am Zentralplatz gelegen ist, befindet sich heute die Touristeninformation. Über dem Portal steht der lateinische Text: „Immer füllt es seine Pflicht zu Gunsten der Menschen, wobei es sich immer von seiner Bürgerschaft beraten lässt.“ Wenn Sie das Rathaus verlassen und nach rechts abbiegen, gelangen sie automatisch zur Laurentiuskirche, die sich auf der linken Seite befindet. Sie wurde im spätklassizistischen Stil erbaut.

Die Altstadt, wie man sie heute sehen kann, stammt weitgehend aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Gleichzeitig entwickelte sich Kuressaare zu einem Kurort. Die erste Heilschlammbadeanstalt wurde 1840 gegründet und ließ weitere folgen. Heute existieren mehrere moderne Thermenhotels und der Gesundheitstourismus wird das ganze Jahr hindurch betrieben. Südlich von Kuressaare liegt die 9 km² große Insel Abruka in der Ostsee. Ihr größter Teil steht unter Naturschutz, bietet dennoch Platz für ein Gästehaus, einen Zeltplatz und einen Friedhof auf dem sich ein Denkmal für die Opfer des Estonia-Unglücks befindet. Nach Abruka pendelt eine Fähre von Roomassaare aus. Sie fährt in der Zeit von Mitte Mai bis Ende September Di, Do und Sa um 8.45 und 14.30, Fr um 17.00 Uhr und So um 15.45 Uhr. In der Winterzeit nutzt man je nach Witterung eine Straße, die übers Eis führt.

Rund 50 km weiter südöstlich befindet sich eine weitere Insel, Ruhnu. Sie kann nur mit dem Flugzeug erreicht werden, das zweimal pro Woche von Kuressaare und Pärnu aus startet. Ruhnu verfügt über eines der ältesten Holzgebäude Estlands. Es handelt sich dabei um die aus dem Jahr 1644 stammende Holzkirche. Des Weiteren gibt es auf Ruhnu ein kleines Museum über die Inselgeschichte, welches aber zum Saaremaa-Museum gehört, geöffnet Mitte April – Ende September Do – So 11 – 16.00 Uhr.

Doch zurück in Kuressaare geht es an den östlichen Stadtrand und zum Nachbarort Kudjape, wo sich der Friedhof der Hauptstadt befindet. Er wurde 1780 angelegt und trägt den Namen des einstigen Gutshofes, der hier stand. Die Grabsteine des Friedhofes erzählen dem Besucher die gesamte estnische Geschichte. Man findet zahlreiche deutsche Namen der hier früher lebenden so genannten Deutschbalten, bei denen es sich um angesehene Einwohner und Adelsfamilien handelte. Außerdem findet man Gedenksteine, die an die Deportationen im Zweiten Weltkrieges erinnern oder auch an den Untergang des Fahrschiffes Estonia. Im westlichen Teil des Friedhofes liegen die Gräber der im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten ungeachtet ihrer Nationalität nebeneinander.

Praktische Hinweise – Kuressaare
Touristeninformation, Tallinna 2, Tel.: 45-33 12 0, E-Mail: turism(at)kuressaare.ee, Web: www.kuressaare.ee. Öffnungszeiten: Mo – Fr 9 – 17.00 Uhr.
Feste und Folklore: Im Juni Johannisfeuer und das Walzerfestival im Burghof, Kuressaarer Operntage im Juli sowie die Schlosstage, Meerestage und Kammermusikfestival im August.
Restaurant La Perla, Lossi 3, Tel.: 45-36 91 0, täglich geöffnet von 12 – 23.00 Uhr. Das einzige italienische Restaurant in Kuressaare.
Veski Windmill Tavern, Pärna 19, Tel.: 45-33 77 6, Web: www.veskitrahter.eu, täglich geöffnet von 11 – 24.00 Uhr, am Wochenende bis 1.00 Uhr. Wie der Name schon verrät, ein in einer alten Windmühle untergebrachtes gemütliches Restaurant, inklusive Sitzmöglichkeit auf dem Balkon und Live-Musik.
Café Wildenberg, Tallinna 1, Tel.: 45-45 32 5, E-Mail: wildenberg(at)hot.ee. Gemütliches Musikcafé mitten in der Stadt, geöffnet ab 8.00 – Ende offen. Wifi-Angebot.
Hotel Arensburg, Lossi 15, Tel.: 45-24 70 0, Fax: 45-24 72 7, E-Mail: arensburg(at)sivainvest.ee, Web: www.sivainvest.ee. Zentral in der Altstadt gelegen befindet sich das Hotel mit 25 gemütlich eingerichteten Zimmern. Zum Haus gehört das oben erwähnte Restaurant Veski.
Gästehaus Kuus sõlme, Roomassaare tee 7, Tel.: 45-38 86 6, fax: 45-33 37 1, Web: www.saaremaa.ee/housing, E-Mail: abr(at)tt.ee. Zweigeschossige und gemütliche Holzvilla mit 6 Doppelzimmern. Das Gebäude befindet sich rund 4 km außerhalb des Stadtzentrums direkt am Meer.
Camping/Wohnmobilstellplatz am Yachthafen, Tel.: 45-33 45 0. Wie bereits in Tallinn ist auch am hiesigen Yachthafen die Übernachtung mit Wohnmobil bzw. -wagen möglich. Dies gilt auf Saaremaa auch für die Häfen von Roomassaare, Triigi, Kõiguste, Mõntu und dem nahe gelegenen Nasva. Bis auf Kõiguste verfügen alle über ein WC. Dieser in Kuressaare bietet zudem ein Restaurant, eine Bar und Internetanschluss, Ver- und Entsorgung möglich. Allerdings war der Stellplatz beim letzten Besuch in 2008 mit zahlreichem Schiffszubehör, Ankern, Fangnetzen, Trailern so zugestellt, dass es keinen Platz mehr für Wohnmobile gab.
Wohnmobilstellplatz, In unmittelbarer Nähe zur Burg auf der Pargi tee steht das Spa Hotel Meri. Auf dem dortigen Schotterparkplatz, direkt an der Durchfahrtsstraße, ist das Übernachten im Wohnmobil erlaubt.
Wohnmobilstellplatz im Feriendorf Suure Tõllu, Tel.: 50-83 02 2, E-Mail: suurtoll(at)suurtoll.ee, Web: www.suurtoll.ee. Rund 3 km außerhalb von Kuressaare befindet sich dieses Feriendorf, am kleinen Ort Lilbi Es bietet 50 Betten, ein Restaurant, Dusche, Internet per Wifi, Fahrrad- und Autoverleih, Lagerfeuerstelle und eine Bar sowie Wohnmobilstellplätze.

ABSTECHER AUF DIE HALBINSEL SõRVE

Route: Von Kuressaare aus führt die breite Landstraße 77 südwestwärts erst zur schmalsten Stelle der Insel bei Salme und von dort weiter auf die Halbinsel Sõrve. ●

Mehrere meterhohe Sanddünen prägen das Bild der Halbinsel Sõrve, die rund 30 km in die Ostsee hinausragt. Sie ist trotz der Nähe zur Inselhauptstadt relativ ruhig und beinahe menschenleer. An der Südspitze der Halbinsel liegt die Sääre-Nehrung, die einstmals besiedelt war. Das Dorf Sääre existiert heute nicht mehr. Nur ein Leuchtturm aus dem Jahr 1960 ist von der Siedlung übrig geblieben. Und selbst an diesem trifft man nur noch einmal im Monat auf einen Mitarbeiter, wenn dieser zur Technikkontrolle vorbeischaut. Der Vorgänger des heutigen Leuchtturmes wurde im Jahr 1170 erbaut und mit Holz und später mit Öl betrieben. Leider ist von diesem Leuchtfeuer seit November 1944 nichts mehr zu sehen, als dieser gesprengt wurde.

Im Norden der Halbinsel liegt der kleine Ort Tehumardi. So beschaulich, wie er heute vorzufinden ist, war er in der Nacht auf den 9. Oktober 1944 nicht. 1.500 Soldaten der deutschen Wehrmacht und der Roten Armee standen sich hier gegenüber und lieferten sich eine blutige Schlacht, wie sie die Insel nie zuvor erlebt hat. Rund ein Drittel der Soldaten verließen nach diesem Nahkampf die Halbinsel nicht mehr. Der Bildhauer Matti Varik schuf ein Denkmal, das 1967 enthüllt wurde und an diese blutige Nacht erinnern soll. Weitere Denkmäler auf der Halbinsel Sõrve sind einige Ortsschilder, zu denen der passende Ort fehlt. Diese Siedlungen wurden ebenfalls im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Praktische Hinweise – Mändjala
Camping Mändjala, an der Straße 77 auf der linken Seite gelegen, Tel.: 52-25 30 0, Web: www.mandjala.ee, E-Mail: mandjala.kamping(at)mail.ee. Relativ großer Campingplatz (2,5 ha) für rund Stellflächen. Der Platz liegt unter Kiefern direkt am Strand und bietet auch Holzchalets an. Die Sanitäranlagen sind sauber und modern. Geöffnet von Mai – September, gute Standardausstattung.
Tehumardi Camping,  Tehumardi, Tel.: 45-71 66 6, Web: www.tehumardi.ee. Das Erholungszentrum Tehumardi (2 ha) wurde Anfang 2004 eröffnet und liegt an der schmalsten Stelle zwischen Saaremaa und der Halbinsel Sõrve. Es bietet Blockhütten, Doppelzimmer im Hauptgebäude, einen Zeltplatz und Stellplätze für Wohnmobile und Caravans. Diese befinden sich ordentlich angelegt im Kreis unter Kiefern. Die Sanitäreinrichtungen sind sauber und modern, bei voller Belegung des Platzes kann es aber zu Engpässen und Wartezeiten kommen. Der Platz liegt nur wenige Meter vom Strand entfernt, hierfür muss allerdings die Straße überquert werden, zudem ist der Platz wesentlich günstiger als der Campingplatz Mändjala. Gute Standardausstattung.

  • HAUPTROUTE

Route: Zurück über die Straße 77 geht es durch Kuressaare bis nach Upa, wo wir links abbiegen um nach Kaarma zu gelangen. ●

Die einzige Kirche mit zwei Kirchenschiffen auf der Insel, befindet sich in Kaarma. Sie wurde zwar einstmals mit nur einem Kirchenschiff errichtet. Doch der Boden unter dem Gotteshaus war zu weich und so versank die Kirche allmählich mit der Folge, dass das Gewölbe der Decke einstürzte. Daraufhin plante man bei dem Neubau Anfang des 15. Jahrhunderts eine weitere Reihe von Stützpfeilern. Diese teilen seitdem das Langhaus in zwei Schiffe. Interessant ist hierbei eine Gedenktafel, die an diesen Wiederaufbau erinnert. Sie ist am Portal des barocken Turmes zu sehen. Es ist jedoch nicht bekannt, wann die Tafel dort angebracht wurde. Sollte sie gleichzeitig mit dem Wiederaufbau angebracht worden sein, dann wäre der Text in estnischer Sprache ungewöhnlich alt.

In unmittelbarer Nähe der Kirche kann man einen kleinen Erdwall erkennen. Dieser ist ein Überbleibsel einer ehemaligen Wallburg, die sich in Kaarma befand. Ansonsten wird in Kaarma der wichtigste Bodenschatz von Saaremaa abgebaut. Dolomit entsteht aus kalziumreichen Sedimentgestein unter Hinzufügung von Magnesiumsalzen und wird für zahlreiche Bauwerke benutzt. So sind einige Gebäude in Kuressaare aus Dolomit errichtet, aber auch die meisten Grabsteine auf dem Friedhof von Kudjape bestehen aus diesem Stein. In Kaarma existieren einige Steinmetzwerkstätten, die sich mit der Bearbeitung dieses Minerals befassen. Doch auch einige Bauwerke auf dem Festland bestehen zu Teilen aus dem Dolomit, das in Kaarma gefördert wurde, so zum Beispiel die Nationalbibliothek in Tallinn. In der Inselhauptstadt gibt es einige Souvenirgeschäfte, in denen schön geschnitzte Andenken aus dem Dolomitgestein zu erwerben sind.

Route: Kaarma verlassen wir ostwärts auf der kleinen Landstraße und treffen nach wenigen Kilometern auf die Straße 79 und folgen der Beschilderung Leisi. Rund 6 km später folgt ein Abzweig nach rechts(südöstlich) in Richtung Kaali. ●

Ein kleiner kreisrunder See beim Ort Kaali ist die Hauptattraktion von Saaremaa. Das darin befindliche Wasser schimmert leicht grünlich, es gibt keinen Zu- oder Abfluss und rund 50.000 Menschen kommen jährlich hierhin um das Naturphänomen zu betrachten. Das mitten in einem Wald gelegene Gewässer ist zudem von einem mehrere Meter hohen Erdwall umgeben, der nicht von Menschenhand geschaffen wurde. Es ist gerade mal ein Jahrhundert her, als man noch annahm, dieser See wäre durch eine unterirdische Gasexplosion entstanden. Doch weit gefehlt. Die Ursache kam weder aus dem Erdinneren noch von diesem Planeten. Der Bergbauingenieur Ivan Reinwald fand im Jahr 1937 einige Meteoritensplitter und konnte eindeutig beweisen, dass es sich bei dem so genannten Kaali-Krater um die Einschlagsstelle eines Meteoriten handelt. In der unmittelbaren Umgebung des Hauptkraters gibt es acht weitere Krater, die durch Bruchstücke des Meteoriten entstanden sind. Es wird vermutet, dass der Einschlag im Zeitraum von vor 3.000 bis 7.000 Jahren statt gefunden haben soll, doch genau konnte das bisher nicht geklärt werden. Der Wasserstand im Kaali-Krater ändert sich je nach Niederschlagsmenge und Jahreszeit. Weil die naturverbundenen Esten ungewöhnliche Naturerscheinungen als Heiligtümer hielten, gaben Sie dem Krater früher den Namen Pühajärv, was so viel wie Heiliger See bedeutet. Direkt neben dem Wald gibt es am Parkplatz ein kleines Hotel, das zum Meteoriten-Informationszentrum gehört. Im Informationszentrum bzw. im Museum für Meteoritik und Kalkstein erfährt man einiges über Eigenschaften und Materialien eines Meteoriten.

Praktische Hinweise – Kaali
Restaurant Kaali Thrater, Tel.: 45-91 18 2, Web: www.kaalitrahter.ee, E-Mail: info(at)kaalithrater.ee. 100 Plätze auf über zwei Etagen mit Innenhof und Souvenirverkauf. Das Restaurant gehört zum Gästezentrum Kaali.
Gästezentrum Kaali, Tel.: 45-91 18 2, Web: www.kaali.kylastuskeskus.ee, E-Mail: kaali(at)kylastuskeskus.ee. Die Hotelrezeption ist zugleich der Eingang des Besucherzentrums. Das Gebäude befindet sich rund 150 m vom Krater entfernt und bietet eine Sauna und einen Souvenirladen, in dem Andenken aus Dolomit gekauft werden können.

Route: Über die kleine Straße am Informationszentrum vorbei führt der Weg nun zur Landstraße 10, wo wir  links abbiegen, um nach Orissaare zu gelangen. ●

Auf dem Weg nach Orissaare passieren wir nach rund 11 km die auf der rechten Seite liegende Kirche von Valjala. Sie ist die älteste Kirche auf Saaremaa und hat romanische Baustilelemente. In ihrer unmittelbaren Nähe kann man eine bis zu 8 m hohe und 120 m lange Wallmauer erahnen, die einstmals zu einer hier stehenden Wallburg gehörte.

Praktische Hinweise – Valjala
Restaurant Kalaküla, Tel.: 53-85 89 66, E-Mail: info(at)kalakula.ee, Web: www.kalakula.ee. Rustikales Fischrestaurant in Jõelapa bei Valjala. Als Besonderheit wird hier auch Bogenschießen angeboten.

Kurz bevor man wieder die Ostsee erreicht, befindet sich am Wegesrand die Pöide-Kirche, die mehr an eine Festung als an eine Kirche erinnert. Hohe Kalksteinmauern mit schmalen Fensteröffnungen prägen das Bild des Gotteshauses. Im Inneren ist der Chorbereich mittlerweile restauriert worden, nachdem 1940 der Kirchturm durch einen Blitzeinschlag in Brand geriet, die Kirche nach dem Krieg geplündert und das gesamte Bauwerk anschließend als Heuschober benutzt wurde. An der Kanzel auf der Nordseite befindet sich ein Grabstein, der an einen Ritter erinnert. Dieser ehemalige estnische Gutsherr wurde im dänischen Kopenhagen enthauptet, weil er sich zu Schweden bekannte.

Gleich hinter der Kirche liegt einer der ältesten Gutshöfe Saaremaas, das Gut Oti, das sich heute in Privatbesitz befindet. Dort starb 1917 der deutsche Dichter Walter Flex.

Route: An der Kreuzung bei der Kirche fahren wir nun 5 km nordwärts auf der Straße 75 bis nach Orissaare. ●

Eine kuriose Gemeindechronik kann Orissaare vorlegen. In den 1920er Jahren plante man hier eine Industriesiedlung und nahm Maß für 50 Haushalte, die hier zusätzlich angesiedelt werden sollten. Doch eines haben die Planer vergessen – die Flächen für die Industrie. So kam es, dass die hier angesiedelten Menschen sich in das normale Leben der hier bereits ansässigen Einwohner einfügten und hauptsächlich in der Viehzucht tätig waren. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Ortschaft zu einem Bezirkszentrum und kann heute einen Segelhafen vorweisen. So dürfte es demnach diesmal keine Probleme mit der weiteren Planung geben, denn Orissaare soll sich als Urlaubsdorf etablieren. Heute leben in der Ortschaft, die schon von weitem durch die riesige Sendeantenne zu erkennen ist, rund 1.100 Einwohner.

Nur fünf Autominuten weiter nördlich erreicht man die Ruinen einer ehemaligen Ordensburg bei Masilinna. Neben dem Segelhafen von Orissaare konnten Sie ein altes Schiff sehen. Dieses fand man im Jahr 1985 vor der Küste im lehmigen Meeresboden wieder und diente ehemals der Kalkbeförderung um die Ordensburg zu errichten. Zerstört wurde die Burg durch Befehl des dänischen Königs, der sie sprengen ließ, damit sie nicht in die Hände der Schweden fällt. Heute wird die Burg restauriert.

Praktische Hinweise – Orissaare
OG Hostel, Sadama 5, in der Nähe des Yachthafens. Tel.: 45-45 39 8, E-Mail: hostel(at)oris.edu.ee, Web: www.oris.edu.ee. 60 Betten auf zwei Etagen in einem unscheinbaren Haus. Zum Hostel gehört ein Restaurant, Bootsverleih und Internetanschluss.

Route: Über die Straße 75 gelangen wir von Orissaare entlangder Küste wieder zur Landstraße 10, die uns auf die nächste Insel bringt. ●

Ein unaufmerksamer Autofahrer bemerkt nicht, dass er soeben Saaremaa verlassen und die nächste Insel erreicht hat. Muhu, die drittgrößte Insel Estlands liegt zwischen Saaremaa und dem estnischen Festland und ist mit einem Damm mit Saaremaa verbunden. Ein Pastor namens Carl Wilhelm Freundlich aus Liiva hatte die Idee zu diesem 1896 fertiggestellten Damm, der zu Beginn natürlich nicht so befestigt war wie heute. Im Winter kam es deshalb oft genug vor, dass das Eis der Ostsee den Damm zur Seite drückte. Erst im Laufe der Zeit wurde die Straße befestigt und so war ein gefahrloses Passieren möglich. Bis zum Jahr 1914 existierte sogar ein Wärterhäuschen am Ufer von Muhu, in dem der Bedienstete den Verkehr über den Damm regelte. Doch der Bau des Dammes war zugleich natürlich ein Eingriff in die Natur, denn die nun geschlossene Meerenge zwischen den beiden Inseln wächst auf Grund der ausbleibenden Strömung langsam mit Schilf zu. Benannt wurde der Damm, dessen Errichtung vier Jahre dauerte, nach dem russischen Gouverneur Zinovjev, die Esten nannten ihn Väina tamm (Damm der Meerenge).

An der Stelle, wo sich vor einhundert Jahren das Wärterhäuschen befand, ist heute das Kriegsdenkmal der trauernden Mutter und ein Gedenkstein sowie eine Infotafel zum Dammbau zu sehen. 2.000 Menschen leben auf Muhu, die  eigenständige Traditionen für sich bewahrt haben. Auf den nationalen Sängerfestivals fallen die Sänger von Muhu immer besonders auf, da ihre Trachten äußerst farbenfroh sind. Die Männer tragen schwarz-orangefarbene Strickjacken und die Frauen gelbgestreifte Röcke. Gleich nach der Überquerung des Dammes erscheint rechts das kleine Dorf Linnuse. Dort befindet sich die einzige Mühle des Landkreises, die noch in Betrieb ist. Sie wurde 1980 vom Müller Jüri Ling rekonstruiert, der sie gerne auch dem Besucher vorführt, geöffnet Mitte April – Ende September Do – So 11 – 18.00 Uhr.

Auf der Hauptstraße, die über Muhu verläuft, erreicht man die Katharina-Kirche (Katariina kirik). So wie schon bei anderen Kirchen auf der Insel fehlt auch hier der Kirchturm. Hinzu kommt bei diesem Gotteshaus aus dem Jahr 1267 die teleskopartige Bauweise sowie eine schöne Holzkanzel im Renaissance-Stil. Sie sollten Muhu jedoch nicht einfach durchqueren. Machen Sie einen Abstecher zum südlichen Teil des Eilands und besuchen Sie dort den Gutshof Pädaste. Dieser besteht aus einigen Gehöften des Dorfes, die als Lehngut zusammengeschlossen wurden und somit im Jahr 1566 den Gutshof Pädaste gründeten. Die Besitzer wechselten sich im Laufe der Zeit immer wieder ab, stammten aber in der Regel aus den Adelsfamilien Saaremaas. Der Gutshof wird von fünf Granitgebäuden umgeben und liegt so nah am Meer, wie kein anderes Gut im gesamten Baltikum. Pferdestall und Käseküche wurden zu Hotelzimmern ausgebaut, gegenüber stehen die Schmiede, Werkstatt und der Speicher. Das zweistöckige Haupthaus wurde im Jahr 1875 errichtet.

Im Norden der Insel liegt das kleine Dorf Kallaste, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Ortschaft am Peipus-See. Hier im Norden Muhus befindet sich eine bis zu 7 m hohe Steilküste mit einigen Höhlen, die das Meer im Laufe der Zeit ausgewaschen hat. Das dortige Dolomitgestein bringt es auf ein Alter von 3.000 Jahren. Am westlichsten Zipfel Muhus befindet sich das Museumsdorf Koguva. Einige der Häuser, die bis zu 200 Jahre alt sind, werden heute noch bewohnt. Ansonsten sind in den über 100 Häusern Bauernstuben und Schlafräume aus der Wende zum 19. Jahrhundert zu besichtigen, geöffnet Mai – September tägl. 10 – 19.00 Uhr, sonst Mi – So 10 – 17.00 Uhr.

Auf der weiteren Reise Richtung Osten trifft man auf die letzte Sehenswürdigkeit der drittgrößten estnischen Insel. Östlich von Hellamaa erhebt sich ein beachtenswertes Gebäude, in dem heute die Gemeindeverwaltung und die Bibliothek untergebracht sind. Zuvor wurde das Haus bis zum Jahr 2002 als orthodoxe Schule benutzt. Doch ursprünglich erbaut wurde es im Jahr 1866 als apostolisch-orthodoxe Kirche.

Praktische Hinweise – Insel Muhu
Feste und Folklore: Festival der Zukunftsmusik im Juli.
Hotel Pädaste, Pädaste, Muhu, Tel.: 45-48 80 0, Fax: 45-48 81 1, Web: www.padaste.ee, E-Mail: info(at)padaste.ee. Luxuriöses Hotel im oben beschriebenen Gutshof, über das schon im Wall Street Journal und in der Times berichtet wurde. Man kann wählen zwischen herkömmlichen Zimmern, einer Unterkunft im Gästehaus oder sogar einem kompletten Privathaus mit allem erdenklichen Komfort. Geöffnet hat es ganzjährig außer im Februar.
Camping Aki, Liiva küla, Tel.: 51-48 21 1, Web: www.muhusaar.ee, E-Mail: aki(at)neti.ee. Direkt neben der Katharinenkirche befinden sich kleine Holzchalets, Zeltcamping ist hier auch möglich (1 ha). Ansonsten bietet der kleine Platz 24 Betten in 8 Häusern und einen Pub. Geöffnet von Mai – September. Einfache Standardausstattung.

Route: In Kuivastu geht es mit der Fähre wieder zurück zum Festland. Diese Fahrt ist die kürzeste und dauert ca. 30 Minuten. Sie kostet für ein Wohnmobil 70,00 EEK und pro Person 35,00 EEK. Die Fähre pendelt bis zu 20mal täglich. Informationen findet man im Reservierungsbüro von Kuressaare (s. Route 16). Von dort geht es über die Straße 10 bis nach Lihula und dort auf die Straße 60 bis nach Pärnu. ●

Auf der rechten Seite erscheint kurz nach dem Fähranleger ein kleines privates Oldtimer-Museum des pensionierten Juristen Valerie Kirss auf der rechten Seite. Dort sind mehrere alte Autos und Fahrräder untergebacht, unter anderem auch ein Fahrzeug von Cruschtschow und eines von Stalin. Das Museum ist lediglich in einer kleinen Scheune untergebracht und hebt sich dadurch von großen Ausstellungshallen ab, geöffnet Di – So 10 – 17.00 Uhr.

Pärnu wird heute von rund 44.000 Menschen bewohnt und liegt an der Mündung des gleichnamigen Flusses in die Ostsee. Dort fand man auch die ersten Spuren von Menschen, die vor rund 11.000 Jahren hier siedelten. Erstmalig erwähnt wurde der Ort im Jahr 1241 als der Hafen von Perona, wie die Ortschaft einstmals hieß, festgehalten wurde. Anschließend errichtete man die Domkirche und mit der Zeit folgte die erste feste Ansiedlung. Diese wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch den Einfall der Litauer zerstört.

Konrad von Madern, ein Ritter des Deutschen Ordens, war für den Wiederaufbau verantwortlich, der erst zwei Jahre nach dem Angriff erfolgte. Doch man baute nicht eine, sondern gleich zwei neue Städte. Zum einen wuchs um die Domkirche erneut das alte Pärnu, während sich auf der linken Flussseite Uus-Pärnu (Neu-Pärnu) wesentlich schneller entwickelte. Neu-Pärnu erhielt bereits im Jahr 1318 die Stadtrechte. Doch im Laufe der Jahre und nach weiteren Zerstörungen durch Kriege und Feuer wuchsen die beiden Ortsteile zusammen und Pärnu entfaltete sich zu einer Großstadt.

Um die Wende zum 17. Jahrhundert wurde in Pärnu sogar für einige Zeit die Universität von Tartu untergebracht. Doch den wahren Aufschwung erhielt die Stadt durch den Bau einer Badeanstalt für Schlammkuren. Das hiesige Klima nutzten einige Privatunternehmer und ließen ein leer stehendes Wirtshaus am Strand zu einer Badeanstalt umbauen. Die 1838 fertig gestellte Badeanstalt besaß fünf Baderäume, in denen Warmwasserbäder angeboten wurden und die in den Wintermonaten sogar als Sauna genutzt wurde. Damit war der Grundstein für die so genannte Sommerhauptstadt Estlands gelegt. Zahlreiche Esten machen heute noch Urlaub an der Pärnu-Mündung.

Die erste Badeanstalt bestand ausschließlich aus Holz und so kam es, dass sie im Ersten Weltkrieg abbrannte und erst 1927 wieder aufgebaut wurde. Im heutigen Schlammkurbad werden Knochen- und Gelenkkrankheiten, Erkrankungen am Nervensystem und gynäkologische Erkrankungen behandelt. Dabei werden unter anderem Wasser-, Schlamm- oder  Lasertherapien sowie Akupunkturen angewendet. Die Einwohner von Pärnu waren die ersten Esten, die über eine regelmäßige Zeitung in estnischer Sprache verfügten. Johann Voldemar Jannsen gründete die Zeitung „Perno Postimees“ im Jahr 1857 und exakt 80 Jahre später gab es eine weitere Neuheit. 1937 legte das erste Schiff im Hafen von Pärnu ab, das die erste regelmäßige Fährverbindung über die Ostsee begründete. Von dem Moment an konnte man regelmäßig die schwedische Hauptstadt Stockholm ansteuern. Leider folgten der Zweite Weltkrieg und die Einstellung der Verbindung. Während der Sowjetherrschaft war der Hafen von Pärnu für fast fünf Jahrzehnte geschlossen und kann erst seit 1990 wieder angesteuert werden.

Straßenfahrzeuge hingegen können heute am Besten auf der Tallinna mnt. bzw. vor dem Endla Theater einen Parkplatz (1) finden. Von dort kann man einen bequemen Stadtbummel durch die Altstadt starten. Gehen wir an dem Theater aus dem Jahr 1967 links vorbei, so treffen wir als erstes auf die unübersehbare gelb-grüne St. Katharinenkirche (Katariina kirik, 2) aus dem Jahr 1768, geöffnet täglich 11 – 18.00 Uhr, Sa und So 9 – 18.00 Uhr. Sie wurde auf Befehl von Zarin Katharina II. erbaut, die vier Jahre zuvor die Stadt bereiste und an einem Gottesdienst in einer Kirche teilnahm, die vorher an dieser Stelle stand. Der Innenraum ist dunkel gehalten und wird dominiert durch eine barocke und frühklassizistische Einrichtung. Der Grundriss des barocken Gotteshauses stellt ein griechisches Kreuz dar. Zahlreiche apostolische Kirchen orientierten sich bei deren Bau an der St. Katharinenkirche von Pärnu.

Unser Spaziergang durch die Stadt geht weiter über den kleinen Platz neben der Kirche, wo sich auch das klassizistische Gebäude des Rathauses (Raekoja, 3) befindet. Es wurde 1797 errichtet und der russische Zar Alexander I. hielt sich 1806 während seines Pärnu-Aufenthaltes dort auf. Auf der rechten Seite des kleinen Platzes verläuft die Hauptstraße der Stadt, die Rüütli-Straße. Es ist die Fußgängerzone mit zahlreichen interessanten Wohn- und Geschäftshäusern. Zuallererst finden wir aber in Haus Nummer 16 an der Ecke die Tourismusinformation (4). Auf derselben Seite sehen wir ein wenig später das Gebäude der ehemaligen Zentralbücherei. Es stammt aus dem Jahr 1875 und wurde im Neo-Renaissance-Stil errichtet. Das Geschäftshaus gegenüber mit der Hausnummer 27 stammt aus dem Jahr 1903. Zwei Häuser weiter rechts steht seit 1681 das Haus mit dem Treppenaufgang. Hier verweilte der schwedische König Karl XII. 10 Tage lang, bevor er mit seinen Truppen weiter in Richtung Narva zog. Aber er war nicht die einzige Persönlichkeit, die hier nächtigte, auch Katharina II., die über ein halbes Jahrhundert später hier war, nächtigte in diesem Gebäude.

Geht man die Straße weiter aufwärts, so erreicht man das Haus Nummer 40. Hierbei handelt es sich um ein ehemaliges Schulgebäude aus den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts. Das Innenleben des Gebäudes hat schon so ziemlich jede Einrichtung gesehen. Nach dem dort das Mädchengymnasium untergebracht war, befand sich später das Büro der Eisenbahngesellschaft in dem Haus. Während der Sowjetherrschaft war dort ein Club für junge Offiziere der Sowjets eingerichtet. Heute ist dort eine Spielhalle und der Mirage-Nachtclub untergebracht.

Gegenüber findet sich in Nummer 41 ein schönes Beispiel für den Jugendstilbau nach dem Ersten Weltkrieg, während Haus Nummer 45 im gotischen Stil Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. In ihm befindet sich unter anderem auch das Bristol Hotel, das nach der Okkupation wieder restauriert wurde. Bereits um die Jahrhundertwende 1900 war das Hotel hier eingerichtet. Am Ende der Rüütli Straße befindet sich das Pärnu Museum (5), in dem die Geschichte der Stadt und der Region seit der ersten Besiedlung anschaulich vermittelt wird, geöffnet Mo – Sa 10 – 18.00 Uhr, Web: www.pernau.ee.

Gleich daneben sieht man die apostolisch-orthodoxe Kirche (Apostliku õigeusu issandamuutmise kirik, 6) aus dem Jahr 1904 und das Denkmal, das an das ehemalige Endle-Theater erinnern soll, welches im Zweiten Weltkrieg an dieser Stelle zerstört wurde. Gehen wir nun die Rüütli-Straße zurück und biegen nach links in die Nikolai Straße ein, wo sich die barocke Elisabeth-Kirche (Eliisabeti kirik, 7) befindet. Als die einzige lutherische Kirche der Stadt weggenommen und der russischen Garnison zur Verfügung gestellt wurde, spendete die Kaiserin 8000 Rubel, um ein neues sakrales Bauwerk errichten zu lassen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche um- und ein Querschiff an der Südseite angebaut. Verziert ist von außen jedoch nur die Westfassade, der Rest des Gebäudes ist schlicht gehalten, geöffnet täglich 12 – 18.00 Uhr, So 10 – 13.00 Uhr.

Wenn Sie sich nun geradewegs von der Kirche entfernen und auf der Kuninga Straße entlang schlendern, so gelangen Sie automatisch zum Tallinner Tor (Tallinna Värav, 8). Dieses im Südwesten der Altstadt gelegene Bauwerk, ist das einzig übrig gebliebene seiner Art im Baltikum. Es ist ein Überbleibsel eines Walls, der in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts rund um Pärnu angelegt wurde. Das Tallinner oder Königstor (nach König Carl Gustav) genannte Stadttor ist eines von dreien, die sich in der Festung befanden. Zudem gab es sieben Bastionen, die nach den Himmelsobjekten Mond, Sonne, Jupiter, Merkur, Mars, Venus und Saturn benannt wurden und mit einem Wall verbunden waren. Neben dem Tallinner Tor blieb nur noch ein kleines Stück der Festung zwischen dem Tor und der Venus-Bastion übrig. Die restliche Anlage wurde in der Zarenzeit eingeebnet, als man beschloss, diese aus der Liste der Kriegsbefestigungen zu streichen. Das aus Granit- und Ziegelsteinen errichtete und mit Dolomit verzierte Tor führt heute nicht auf direktem Wege nach Tallinn, wie der Name vermuten lassen könnte. Zu der Zeit der Errichtung in den Jahren 1675 bis 1686 gab es noch keine Brücke über den Fluss Pärnu, so dass die Straße nach Tallinn erst nach Westen führt und später nach Norden abzweigte. Die Brücke über den Fluss wurde erst im Jahr 1803 errichtet. Heute kann der Besucher Pärnus die Wallanlage erahnen, in dem er der Grünanlage folgt, die sich nun um den Altstadtkern erstreckt.

Eine weitere kleine Parkanlage befindet sich hinter dem Tor der Munamägi. Dieser hat natürlich nichts mit dem größten baltischen Berg, dem Suur Munamägi zu tun. Es handelt sich vielmehr um eine kleine Erhebung, die im Volksmund dieselbe Bezeichnung erhielt, weil auch sie eierförmig ist. Ursprünglich befand sich dort in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein kleines Café, heute ist der kleine Munamägi leider etwas verwahrlost.

Von hier gelangt man über die Mere pst. an alten Holzvillen vorbei in Richtung Strand. Das Haus Nummer 7 des Mere Boulevards beispielsweise ist eines der besten Beispiele für den frühen Jugendstil in Estland. Es wurde 1905 fertig gestellt und diente in der Zeit von 1927 bis 1935 als Sommercasino für Wohlhabende und nach dem Zweiten Weltkrieg als Club. 1999 wurde das Gebäude restauriert. Eine weitere interessante Villa befindet sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite. 1945 war dort ein Teil des städtischen Sanatoriums eingerichtet, rund 50 Jahre später wurde dieses Anwesen ebenfalls restauriert.

Auf dem weiteren Weg zum Strand passieren wir den Kuursaal (9). Dieser wurde 1880 erbaut und offenbart eine zylindrische Bühne. Bei dem doppelten Buchstaben u handelt es sich übrigens nicht um einen Tippfehler, sondern um das estnische Wort für Kursaal, ausgesprochen wird es jedoch wie im Deutschen. Auf der Strandpromenade ist als nächstes die Badeanstalt in ihrem neoklassizistischen Gewand zu sehen. Flankiert wird es vom Strandcafé und dem Strandhotel, das nach einer grundlegenden Restaurierung im Jahr 1994 wieder eröffnet wurde. Von den Zimmern und der Präsidentensuite hat man einen wunderschönen Blick auf das Baltische Meer.

Wer in Pärnu seinen Kindern eine Freude machen möchte, sollte den Tieren im Mini-Zoo einen Besuch abstatten. Der Name des Tiergartens ist Programm, denn ein größeres Lebewesen als die 5 m große Netzpython wird man hier nicht finden. Hauptsächlich findet man hier Schlangen, Spinnen und Reptilien. Doch dieser Zoo stellt nicht nur Tiere aus, sondern züchtet und klärt auch auf. So konnten in den letzten Jahren schon zahlreiche Ringelnattern und Kreuzottern ausgesetzt werden, geöffnet täglich 10 – 19.00 Uhr (Mai – August), sonst 12 – 16.00, Web: www.hot.ee/minizoo.

Abschließend sei noch die Insel Kihnu zu erwähnen. Auf dem 16 km² großen Eiland, das in der Bucht von Pärnu liegt, befinden sich die vier kleine Ortschaften Lemsi, Rootsiküla, Säärekula und Linaküla sowie eine Kirche und einen Friedhof. Wer die Insel nicht per Schiff oder im Winter und Herbst per Flugzeug erreichten möchte, kann sie zumindest von Pärnu aus sehen. Der 12 km entfernte Leuchtturm von Kihnu wurde im Jahr 1864 gebaut und ist gut sichtbar.

Praktische Hinweise – Pärnu
Touristeninformation, Rüütli 16, 80011 Pärnu, Tel.: 44-73 00 0, Fax: 44-73 00 1, E-Mail: info(at)visitparnu.com, Web: www.visitparnu.com, Öffnungszeiten: Mo – Fr 9 – 18.00 Uhr, Sa 10 – 16.00 Uhr, So 10 – 15.00 Uhr (Juni – August); Mo – Fr 9 – 17.00 Uhr, Sa und So geschlossen (September – 13. Mai); 9 – 18.00 Uhr, Sa und So 10 – 15.00 Uhr (14. Mai – Ende Mai).
Feste und Folklore: Im April startet seit fast 5 Jahrzehnten am letzten Wochenende das Pärnuer Radrennen. Das Estnische Country Festival auf der Rüütlistraße findet jährlich Mitte Juni statt, im Juli hingegen wird das Pärnu Film Festival gefeiert und die Tage der Gilde finden auf der Rüütli Straße mit zahlreichen Artisten statt. Ebenfalls im Juli treten auf dem Wasserfestival viele Musiker, Sportler und Künstler auf.
Restaurant Ahven, Haapsalu mnt. 7, Tel.: 44-25 93 3. Gemütliches Fischrestaurant auf der Westseite des Parnu-Flusses.
Pappa Pizza, Kuninga 34, Tel.: 44-30 61 6., täglich geöffnet bis 24.00 Uhr, am Wochenende bis 2.00 Uhr.
Internetcafé Rüütli Internetipunkt, Rüütli 25, Tel.: 44-31 44 2. Sieben Computer stehen zur Verfügung (25,00 EEK/Std.). Geöffnet von 9 – 21.00 Uhr, Sa und So 9 – 18.00 Uhr.
Hotel Villa Johanna, Suvituse 6, Tel.: 44-38 37 0, Fax: 44-38 37 1, E-Mail: villa-johanna(at)villa-johanna.ee, Web: www.villa-johanna.ee. Rund 300 m vom Strand entfernt, liegt das Hotel mitten im Lõbustuspark südlich der Altstadt. Es verfügt über eine Sauna, eine Bar, vier Einzel- und neun Doppelzimmern, die modern ausgestattet sind.
Best Western Hotel Pärnu***, Rüütli 44, Tel.: 44-78 91 1, E-Mail: hotparnu(at)pergohotels.ee, Web: www.pergohotels.ee. Das beste Hotel am Platze liegt natürlich äußerst zentral in der Hauptstraße Pärnus. Es bietet in 7 Etagen 240 modern eingerichtete Zimmer mit Farb-TV, Telefon und Mini-Bar, eine Bar, ein Restaurant, einen bewachten Parkplatz, Sauna, Wifi.ee.
Lepanina Hotell, Valge Külalistemaja, Pärnu mnt. 20, Häädemeste, Tel.: 44-65 02 4, Fax: 44-65 02 4, E-Mail: lepanina(at)lepanina.ee, Web: www.lepanina.ee. Südlich von Pärnu an der Via Baltica liegen die drei Ortschaften Hääedemeste, Kabli und Majaka, in denen sich jeweils ein Hotel der Lepanina-Kette befindet. Sie liegen direkt am Meer und sind allesamt modern ausgestattet. Das Hotel in Majaka öffnete erst im September 2004 seine Pforten. Für eine Entscheidung empfiehlt sich hier der Vergleich im Internet.
Camping Konse Puhkeküla, Suur-Jõe 44a, Tel.: 53-43 50 92, Fax: 44-75 56 1, E-Mail: info(at)konse.ee, Web: www.konse.ee. Das Feriendorf Konse (1,5 ha) ist noch relativ neu und liegt direkt am Fluss Pärnu, der Strand und auch die Altstadt sind nur 15 Gehminuten entfernt. Der Platz bietet ca. 50 Stellplätze auf Rasen mit Stromanschlüssen. Vorhanden sind eine Waschmaschine mit Trockner, eine komplett eingerichtete Küche und ein Gästehaus mit verschieden großen Zimmern sowie eine Sauna, Ruderboot- und Fahrradverleih, Internetanschluss und ein rustikaler Aufenthaltsraum. Komfortausstattung.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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