Jakobsweg von Witten nach Hattingen

Einwohner: 102.000, Kfz-Kennzeichen: EN, Vorwahl: 02302, Postleitzahl: 58455
Verkehrsverein Witten, Ruhrstr. 43, 58449 Witten, Tel. 02302/19433
Berliner Str. 17-19, 58452 Witten
Marien-Hospital Witten, Marienplatz 2, 58452 Witten, Tel. 02302/1730
Dr. med. Kurt-Martin Schmelzer, Hauptstr. 23, 58452 Witten, Tel. 02302/56747
Zahnarzt Dr. Ekkehart Dörnemann, Hörder Str. 346, 58454 Witten, Tel. 02302/47003
Marien-Apotheke, Hauptstr. 85, 58452 Witten, Tel. 02302/56044

Leider bleibt es Ihnen nun nicht erspart, 2 km neben der Herbeder Straße entlang zu gehen bis auf der rechten Seite der Fußweg wieder hinab zur Ruhr führt.

Anschließend erreichen Sie die Schleuse von Herbede, die sich direkt unterhalb der Ruine Hardenstein befindet. Die Ruine sehen Sie auf dem anderen Ufer der Ruhr. Die Herbeder Schleuse wurde in den 1780er Jahren ausgebaut. Allerdings stellte man bereits zwei Jahrzehnte später den Schiffsverkehr oberhalb von Witten wegen zu geringer Transportleistungen wieder ein. Hinzu kamen Zerstörungen durch Hochwasser und Eisgang.

Nun pilgern Sie für wenige hundert Meter direkt an der Ruhr entlang, bevor Sie den Fluss wieder überqueren. Dafür folgen Sie dem Weg bis zum Ende und biegen zweimal hintereinander links ab. Folgen Sie nun am Besten der Ausschilderung des Radweges und gehen Sie weiter zur ehemaligen Wasserburg „Haus Herbede“. Sie pilgern durch das Naherholungsgebiet am Mühlengraben und unterqueren direkt vor dem Kemnader Stausee die Autobahn 43. Am Stausee gehen Sie zwischen Ufer und der wenige Meter entfernten Autobahn entlang bis zum Kemnader Stauwehr.

Der in den 1970er Jahren fertig gestellte See ist Mittelpunkt eines Erholungsgebietes im Bochumer Süden. Gleichzeitig ist er ein bedeutendes Winterquartier für eine Vielzahl von Wasservögeln. Aufgestaut wird der 125 ha große See durch ein Klappenwehr, das wassermengenabhängig gefahren wird, um einen weitestgehend gleichbleibenden Wasserspiegel zu halten. Dieses Wehr überqueren Sie und sind mal wieder auf der nördlichen Ruhrseite.

Das Stauwehr befindet sich im Übrigen in einem Drei-Städte-Eck zwischen Bochum, Witten-Herbede und Hattingen. Die Ruhr grenzt hier gleichzeitig Bochum im Norden und Hattingen, dass Sie als nächstes kennen lernen werden, im Süden ab. Auf der südlichen Ruhrseite sehen Sie die Burg Blankenstein aus dem Jahr 1226. Diese wurde vom Grafen Adolf von der Mark gegründet aber während des Dreißigjährigen Krieges baufällig, so dass im Jahr 1662 ein Großteil der Befestigung abgetragen wurde.

4,5 km gehen Sie nun weiter auf dem Leinpfad bis Sie an mehreren Gestüten vorbei und unter einer Brücke hindurch kommen. Hinter der Brücke biegen Sie in die Rauendahlstraße nach links ein. Noch an vielen Stellen im Ruhrtal ist der Leinpfad zu erkennen. Hier zogen früher meist mehrere Kaltblutpferde die Ruhrschiffe stromaufwärts. Nach dem Ausbau der mittleren Ruhr zur Schiffahrtsstraße in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war der Fluss 1780 bis Witten befahrbar. Er wurde bis zum Beginn des Eisenbahnbaus zum wichtigsten Transportweg der Kohle, aber auch anderer Handelsgüter.

Die bereits erwähnten „Ruhraaken“ besaßen eine Tragkraft von ca. 150 t. Die Fahrt der Schiffe stromaufwärts gegen die Strömung war dementsprechend zeitaufwändig. Der Leinpfad wechselte gelegentlich das Ufer, so dass die Zugpferde immer wieder mit dem Schiff auf die andere Seite der Ruhr gebracht und neu angespannt werden mussten. Wie Sie sich vorstellen können war dieses Transportmittel der flexibleren Bahn dauerhaft nicht gewachsen. Nach ihrem Höhepunkt 1850 ging die Schiffahrt allmählich zurück und wurde 1889 schließlich ganz eingestellt. Auf der rechten Seite erscheint das Restaurant „Winkelstübchen“. Biegen Sie dort links ab, und kehren Sie wieder zum Leinpfad zurück. Nur noch 2 km und sie erreichen automatisch den Campingplatz „Ruhrbrücke“, dort gehen Sie über die Brücke und Sie erreichen den historischen Innenstadtkern von Hattingen.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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