Trier
Touristinformation Trier, An der Porta Nigra, 54290 Trier, Tel.: 0651/97808-0, Fax: 651/97808-76, Web: www.trier.de/tourismus, Mail: info(at)tit.de. Dominformation, Liebfrauenstr. 12/Ecke Domfreihof, 54290 Trier, Fax: 0651/979079-0, Fax: 0651/979079-9, Web: www.dominformation.de, Mail: info(at)dominformation.de.Infos: Altstadt Hotel, Am Porta-Nigra-Platz, 54290 Trier, Tel.: 0651/145560, Fax: 0651/41293, Web: www.hotels-trier.de, Mail: rezeption(at)hotels-trier.de; Edle Zimmer in ehemaligen Patrizierhaus aus der Gründerzeit; EZ € 67 bis 100, DZ € 98 bis 150. Hotel Römischer Kaiser, Am Porta-Nigra-Platz 6, 54292 Trier, Tel.: 0651/9770-0, Fax: 0651/9770-99, Web: www.hotels-trier.de, First-Class-Hotel mit Blick auf die Porta Nigra; EZ € 67 bis 100, DZ € 98 bis 150. Gästehaus der Barmherzigen Brüder, Nordallee 1, 54292 Trier, Tel.: 0651/208-1026, Web: www.bb-trier.de, Mail: gaestehaus(at)bb-trier.de; Einzelzimmer ab € 41. Hotel „Am Ufer“, Zurmaiener Str. 81-83, 54292 Trier, Tel.: 0651/145397-0, Fax: 0651/145397-33, Web: www.am-ufer.de, Mail: info(at)am-ufer.de. Zimmer ab € 43 direkt an der Mosel gelegen. Jugendherberge Hille´s Hostel, Gartenfeldstr. 7, 54295 Trier, Tel.: 0651/7102785, Fax: 040/3603436847, Web: www.hilles-hostel-trier.de, Mail: info(at)hilles-hostel-trier.de; Fahrradkeller, Küche, Waschmaschine, Zimmer ab € 14.

Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels stammt aus meinem Reiseführer über den Jakobsweg von Trier nach Vézelay, der schon lange nicht mehr im Handel erhältlich ist. Die meisten Informationen werden daher veraltet sein und dieser Artikel kann nur als grobe Richtschnur dienen.
Trier trägt den Titel „älteste Stadt Deutschland“, was darauf schließen lässt, dass schon die Römer ihre Finger im Spiel hatten. Der römische Name Triers heißt Augusta Treverorum und war bereits Ende des 3. Jahrhunderts ein Vorort der Provinz Belgica prima und zugleich Bischofssitz. Aber Trier wurde zudem auch Sitz des Praefectus Praetorio Galliarum, eine römische Zivilverwaltung für das Gebiet zwischen Nordsee und Nordafrika, sowie der Sitz gallischer Sonderkaiser. Schließlich wurde Trier selber eine Kaiserresidenz. So weilten in der Stadt die Kaiser Konstantin nebst Söhnen und Kaiser Valentinian und Gratian. Die Mutter von Kaiser Konstantin, Helena, hinterließ der Trierer Kirche in Erinnerung an Jesus Christus ein Tuchbündel als Herren-Reliquie. Doch auch die kaiserlichen Wohngebäude hinterließ sie nach ihrem Tod in den 20er Jahren des 4. Jahrhunderts. Aus diesen entstand in der Folgezeit ein imposanter Gebäudekomplex mit zwei großen Basiliken.
Der Zuständigkeitsbereiche des Trierer Bischofs reichte entlang der Mosel bis nach Koblenz und Boppard sowie bis zur unteren Saar. Doch die Trierer Kirchenprovinz reichte bis zur Französischen Revolution sogar bis nach Metz, Toul und Verdun. Aber Städte mit so einem großen Machteinfluss sind natürlich begehrt und so kamen erst die Hunnen und schließlich die Franken, die im 5. Jahrhundert der Stadt große politische und militärische Bedeutung abnahmen. Doch Bischofssitz blieb Trier weiterhin und so konnten die Basiliken wieder aufgebaut werden.
Das 7. Jahrhundert war geprägt durch den Bau der Taufkirche Tholey und durch zahlreiche Klostergründungen. So entstanden durch Mitglieder des fränkischen Hochadels die Klöster St. Martin, St. Maria zu den Märtyrern und St. Irminen in Trier sowie das Kloster Mettlach. In der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts ist der Großraum um Trier vollständig christianisiert und das Bistum erweiterte wieder seine Grenzen und umfasste auch den Westerwald sowie den Taunus bis nach Wetzlar. In der Zeit Karls des Großen wird die Stellung Triers als Sitz des Erzbischofs erneuert und die Stadt verfügte über zahlreiche Kirchen, die Trier damit zu einem Vorort Galliens machen.
Trier und das französische Reims konkurrieren in den folgenden Jahrzehnten um den Vorsitz vor allen Bischöfen in Gallien, doch im Jahre 882 verwüsten die Normannen abermals die Stadt und das Reich von Karl dem Großen wird geteilt. Damit geriet Trier in eine Randlage zwischen dem östlich gelegenen Germanien sowie dem westlichen Gallien und konnte sich damit in dem Konkurrenzkampf nicht durchsetzen.
Mitte des 10. Jahrhunderts werden die durch die Normannen erlittenen Schäden beseitigt und in der Trierer Geschichte erscheint Bischof Egbert. Dieser gründete an der Grabstätte der früheren Trierer Bischöfe ein Benediktinerkloster. Während seiner Zeit wurde der Dom ausgeschmückt und angesiedelte Künstler schufen Behälter für symbolträchtige Reliquien. Doch der Dom war seit dem Normannensturm 882 weiterhin stark beschädigt und der folgende Bischof Poppo von Babenberg ließ die heutige Ostfassade errichten. Er war es auch, der das römische Stadttor Porta Nigra in eine mehrstöckige Stiftskirche umwandeln ließ. Anfang des 11. Jahrhunderts entdeckte man das Grab des Apostels Matthias, was dazu führte das Trier nun Pilgerziel wurde und der Reliquienkult in der Stadt ständig stieg.

Den Höhepunkt des Bistums Trier gab es in der Zeit des Erzbischofs Balduin von Luxemburg. Er war der Bruder vom deutschen König Heinrich VII. und Großonkel von Karl IV. Während seiner Schaffenszeit entstand das Kollegium der sieben Kurfürsten zur Wahl des deutschen Königs (Goldene Bulle 1356). Er schaffte es durch eine gezielte Erwerbs- und Finanzpolitik das Bistum zu sichern und prägte sein Amtsgebiet durch die wichtige Kirchenversammlung des Jahres 1310. Im Jahr 1473 gründeten die Benediktiner die Trierer Universität. Große Verluste erlitt das Bistum durch die Reformationszeit ab dem 16. Jahrhundert. Ein Großteil des Westerwaldes und des Taunus sowie das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken und die Grafschaft Nassau-Saarbrücken fielen aus der Diözese heraus. Mit der Erlaubnis des Papstes gewann Erzbischof Jakob III. von Eltz die Abtei Prüm hinzu. Metz, Toul und Verdun gehörten wiederum seit 1552 zu Frankreich. In den Jahren 1560 und 1580 siedelte man Jesuiten erst in Trier und schließlich in Koblenz an, die wenig später auch die Universität übernahmen.
Es folgten erst der Dreißigjährige Krieg, der Pfälzische Erbfolgekrieg, Reunionskrieg und der Spanische Erbfolgekrieg. In dieser Zeit erlitt Trier zahlreiche Schäden und mehrfach besetzt. Aus diesem Grund zogen sich die Kurfürsten und Erzbischöfe weiter zurück und residierten immer öfter in Koblenz. Nach der Französischen Revolution waren weltliche Strukturen die Vorgaben für die geistlichen. Das Departement Sarre erhielt eine neue Diözese Trier, die von Napoleon an Charles Mannay übertragen wurde. Doch nach Ende der Herrschaft Napoleons und dem Wiener Kongress kam es zu langen Verhandlungen über die neuen Verhältnisse zwischen Staat und Kirche. Im Jahr 1821 erschien die päpstliche Bulle „De salute animarum“, die das Bistum Trier neu festlegte. Es umfasste die preußischen Regierungsbezirke Koblenz und Trier und einige kleinere Areale.
Wenn Sie mit der Deutschen Bahn anreisen und den Hauptbahnhof von Trier verlassen, sehen Sie vor sich schon direkt das erste Baudenkmal der Stadt, den Balduinbrunnen. Der Ökonomierat Wilhelm Rautenstrauch schlug Ende des 19. Jahrhunderts vor, dass sich der Bahnhofsvorplatz als idealer Standort für ein Denkmal eignet. Dabei dachte er an den Begründer des Trierer Kurstaates, Kurfürst Balduin von Luxemburg, der wesentlich mehr für die Stadt leistete als der Kaiser. Die Errichtung des Balduinbrunnens dauerte trotz Begeisterung und Zustimmung drei Jahre, da erst die notwendigen 25.000 Mark in einer Spendenaktion zusammen gesammelt werden mussten. Enthüllt wurde der Brunnen schließlich am 18. Mai 1897.
Wenn Sie sich am Brunnen links halten und durch die Christophstraße gehen, erreichen Sie nach 300 m die Porta Nigra und damit den Zugangsbereich in die Trierer Innenstadt. Sie sollten einen Stadtrundgang durch Trier der Einfachheit halber am Wahrzeichen der Stadt, der Porta Nigra beginnen. Sie ist das nördliche Stadttor und von dort aus geht es südwärts weiter. Jedoch besteht zuvor noch die Möglichkeit zwei Bauwerke zu besichtigen, die in der Trierer Geschichte eine wesentliche Rolle spielen. Sie liegen außerhalb der römischen Stadtmauer und sind über die Paulinstraße zu erreichen, die von der Porta Nigra in nördliche Richtung wegführt. Folgen Sie der Straße rund 600 m und biegen Sie rechts ab.
Vor Ihnen steht das Gotteshaus St. Paulin. Dieses ist im 4. Jahrhundert entstanden und überstand den Ansturm der Franken relativ unversehrt. Doch im Jahr 1093 fiel die Kirche einem verheerenden Brand zum Opfer. Rund 50 Jahre später wurde der Nachfolgebau geweiht, der jedoch im Jahr 1674 von den Franzosen zerstört wurde. Das heutige Bauwerk stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Kurfürst Franz Georg von Schönborn einen Neubau errichten ließ. Das sakrale Bauwerk zählt heute zu den schönsten des Spätbarocks.
Öffnungszeiten: Mo 9:00 bis 18:00, Di 11:00 bis 18:00, Mi bis Do 9:00 bis 18:00, Fr 10:00 bis 18:00 Uhr, Sa bis So 9:00 bis 18:00; von Oktober bis Februar jeweils nur bis 17:00.
Gehen Sie vor Kirche nach rechts durch die Thebäerstraße und Sie erreichen nach rund 300 m das alte Kloster der Reichsabtei St. Maximin. Es wurde durch Güterschenkungen das reichste und größte Kloster des Bistums Trier. Nach den Zerstörungen im Jahr 882 wurde es in der ottonischen Zeit wieder aufgebaut. Auch hier folgte jedoch im 13. Jahrhundert ein Brand woraufhin das Bauwerk nach dem alten Umriss neu gestaltet wurde. Doch wie schon die Kirche St. Paulin wurde auch dieses Bauwerk durch die Franzosen zerstört und musste Ende des 17. Jahrhunderts neu errichtet werden.
Anfang des 19. Jahrhunderts beherbergten die barocken Gebäudeteile eine Kaserne und wurden im Jahr 1914 durch Neubauten ersetzt. Doch auch diese verschwanden in der Nachkriegszeit, so dass es sich heute um ein relativ modernes Gebäude handelt. Wenn Sie der Abtei den Rücken kehren und in die Maximinstraße einbiegen, halten Sie sich an der ersten Möglichkeit links, gehen durch die Petrusstraße und sehen schon vor sich wieder die Porta Nigra, zu der Sie nun nur noch die Theodor-Heuss-Allee überqueren müssen. Dieses alte und nördlichste Stadttor der Römerstadt Trier ist mittlerweile stark verwittert und verrußt und hat daher auch seinen Namen, denn Porta Nigra bedeutet nichts weiter als „Schwarzes Tor“. Gebaut wurde die Porta Nigra im 2. Jahrhundert in einer Art Baukastensystem, denn es wurde kein Mörtel verwendet. Die Sandsteinquader halten durch ihr eigenes Gewicht und ursprünglich durch Eisenklammern, die mit Bleidübeln verbunden waren. Doch als im Mittelalter Metall dringend benötigt wurde, hat man diese heraus gebrochen.
Das Bauwerk besteht aus einem Mittelbau mit zwei Toren, der rechts und links von Türmen geprägt ist. Auf der nach Norden ausgerichteten Seite stehen die Türme halbkreisförmig hervor dienten somit bei der Abwehr von feindlichen Angriffen der Überwindung des toten Winkels. Zu sehen sind vier Etagen, die den Mittelbau etwas überragen. Das Erdgeschoss ist fensterlos und beherbergt einen Zugang auf den Wehrgang der ehemaligen Stadtmauer. Wenn Sie innerhalb des Mittelbaus stehen, sehen Sie, dass dieser nur zwei Etagen hat. Durch ein Gatter konnte der Torhof nach außen hin abgesperrt werden.
Ganz fertig gestellt wurde das Bauwerk jedoch nie. Nach Norden führte die Ausfallstraße Richtung Rhein in die germanischen Provinzen. Diese ist heute die Paulinstraße, der Sie zur Kirche St. Paulin gefolgt sind. In die andere Richtung ging der Besucher Triers durch das Tor und befand sich auf der nach Süden verlaufenden Cardo Maximus, die heutige Simeonstraße. Der Name der Straße leitet sich ab durch den Einsiedler Simeon, der sich in der Porta Nigra niederließ und lebte. Wie schon weiter oben beschrieben, wurde das Tor später zu einer Kirche umgewandelt. Öffnungszeiten: April bis September 9:00 bis 18:00, Oktober und März 9:00 bis 17:00, November bis Februar 9:00 bis 16:00; € 2,10. Es existiert die Möglichkeit einer Sammeleintrittskarte für die Porta Nigra, das Amphitheater und die Thermen am Viehmarkt; € 6,20.
Heute befindet sich neben der Porta Nigra das Museum Simeonstift. Es wurde 1904 gegründet und ist seit 1958 in dem benachbarten Gebäude untergebracht. Schwerpunkt der Ausstellung ist die Geschichte der Römerstadt, die mittels eines großen Modells dargestellt wird. Leider ist das Museum bis zum Frühjahr 2007 wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Der Bau des Simeonstiftes ist die älteste erhaltene Stiftsanlage in dieser Form in Deutschland. Der stimmungsvolle und sehenswerte Innenhof wird umgeben von einem zweigeschossigen Umgang mit Doppelkapelle und Brunnen.

Wenn Sie durch die Porta Nigra gehen und auf die Simeonstraße treten, erreichen Sie das auf der rechten Seite liegende Touristenbüro. Ein wenig die Straße hinab, passieren Sie das Café Bley auf der linken Seite im Haus Nummer 19. Hierbei handelt es sich um das Dreikönigenhaus aus dem Jahr 1230. Dieses frühgotische Bauwerk wurde als Wohnturm errichtet und hat seinen Namen von einem Gemälde, das einstmals im Haus untergebracht war. Wenn Sie genau hinschauen, sehen Sie über der heutigen rechten Eingangstür den damaligen Zugang in den ersten Stock. Zu damaligen Zeit mussten sich die Bewohner und Hauseigentümer selber verteidigen und brachten daher die Eingänge weiter oben. Zu erreichen waren Sie in der Regel über eine Leiter oder eine Holztreppe, die bei Gefahr nach oben gezogen wurde. Das Haus wurde im 19. Jahrhundert komplett umgebaut, daher sind Details aus der Anfangszeit nur schlecht zu rekonstruieren. Jedoch sind die Wandbemalungen in ihrem Muster noch original. Die Farbe ist natürlich aufgefrischt.
Wenn Sie nun die Simeonstraße weiter in das Innere der Altstadt hinab gehen, weitet sich die Straße und wird automatisch zum Hauptmarkt. Von diesem zweigen sechs Straßen ab, unter anderem auf der rechten Seite auch die Jakobstraße. Der Hauptmarkt wurde das Zentrum des mittelalterlichen Triers, als die Stadt im Jahr 958 das Marktrecht erhielt. Zu sehen gibt es auf dem Platz den Pranger, natürlich nur rekonstruiert und nicht in Betrieb gewesen, die Zugänge zum Dom und zum Judenviertel sowie den Zugang zur Kirche St. Gangolf und die Steipe.
Das Wort Steipe bedeutet im Dialekt der Trierer nichts anderes als Stütze und bezeichnet in diesem Fall das Gebäude an der rechten westlichen Ecke zur Dietrichstraße. Die Steipe ist in Trier ebenfalls ein bedeutsames Gebäude und war das Repräsentationsgebäude für den Stadtrat. Es verfügte über Gesellschaftsräume und Trinkstuben. Eingeweiht wurde es im Jahr 1483 nachdem man ein halbes Jahrhundert daran baute. Doch 1944 wurde es komplett zerstört und erst 1970 wieder aufgebaut. Direkt an der Hausecke sehen Sie nun die erste Statue des hl. Jakobus auf Ihrem Weg nach Vézelay. In der Steipe befindet sich im Übrigen auch ein interessantes Spielzeugmuseum mit mehr als 5.000 Exponaten rund um Puppen und Blechspielzeug. Öffnungszeiten: tägl. 11:00 bis 18:00, November bis März Di bis So 11:00 bis 17:00; € 4.
Wenn Sie einmal um das Haus herum schauen sehen Sie in direkter Nachbarschaft das so genannte Rote Haus. An der Fassade können Sie die lateinische Inschrift Ante Romam Treviris Stetit Annis Mille Trecentis lesen, was so viel bedeutet wie „Vor Rom stand Trier 1300 Jahre“. Diese Inschrift zeigt den Stolz der Bürger auf ihre sehr alte Geschichte und der Sage, dass Trier 1300 Jahre älter sein soll als Rom. In der südöstlichen Ecke des Hauptmarktes befindet sich der Marktbrunnen aus dem Jahr 1595. Dieser ist mit zahlreichen Abbildungen von Ungeheuern und kleinen Äffchen verziert. Doch im Mittelpunkt steht der hl. Petrus als Schutzpatron des Domes sowie der Stadt. Um ihn herum sind die vier Kardinaltugenden des guten Stadtregimentes abgebildet: Gerechtigkeit, Mäßigkeit, Klugheit und Stärke. Mitten auf dem Platz erhebt sich das Marktkreuz aus dem Jahr 958, das von Bischof Heinrich errichtet wurde. Es gilt als Symbol des Marktfriedens und erinnert auch daran, dass der Markt sich in früheren Zeiten am Moselufer befand und später sein Standort geändert wurde. Bevor Sie jetzt jedoch durch die schmale Gasse auf der Ostseite zwischen den klassizistischen Gebäuden zum Dom gehen haben Sie die Möglichkeit die versteckt liegende Kirche St. Gangolf zu besichtigen.
Auf der Südseite sehen Sie das Haus Nummer 11. Eine Inschrift verrät, dass es sich um das Geburtshaus des Bischofs Dr. Matthias Eberhard handelt. Direkt daneben ist ein schmales Tor, das zu einer Art Hinterhof führt. Doch dabei ist dies der Zugang zur Kirche, die komplett von Wohnhäusern umgeben ist. An dem barocken Portal ist die Statue des hl. Gangolf angebracht. Es stammt aus dem Jahr 1732, das Gotteshaus selber ist jedoch älter und stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Die aktuelle Turmhöhe ist erst im 16. Jahrhundert zustande gekommen, als dieser nach einer Stiftung um zwei Stockwerke erhöht wurde.
Wenn Sie nun durch die Gasse zum Dom gehen, erhebt sich vor Ihnen die älteste Kirche Deutschlands. An der Stelle, wo sich heute der Dom befindet war ursprünglich ein Palast für Kaiser Konstantin. Doch dieser verließ die Stadt nach dem Tode seiner Mutter und der Palast sollte Platz machen für das größte Gotteshaus der Antike. Dabei gilt zu beachten, dass dieses damalige sakrale Gebäude rund viermal so groß war, wie der Dom, der nun vor Ihnen steht. Die Kirche bedeckte die Fläche des Freihofes und der nebenan liegenden Liebfrauenkirche und reichte fast bis zum Hauptmarkt.
Noch heute erkennen Sie römische Mauern im Bauwerk die bis zu 25 m hoch sind. Neben dem Eingang zum Dom liegt eine Granitsäule, die auf die römische Zeit hinweist. Zahlreiche Abrisse, An- und Umbauten musste der Dom über sich ergehen lassen, doch der Kern ist bis heute erhalten geblieben. Der Trierer Dom präsentiert heute drei Krypten, eine Domschatzkammer sowie eine Heiltumskammer. Der Domschatz gilt mi seinen Elfenbein- und Goldschmiedearbeiten als besonders kostbar. In dem Bauwerk sind Architektur, Kunst und sakrale Skulpturen aus eineinhalbtausend Jahren Geschichte vereint. Die Westfassade, die Sie zuerst sehen, wenn Sie sich vom Hauptmarkt nähern, bringt es auf eine Breite von 53 m und ist eine der größten, die es im Kirchenbau gibt.
Im 13. Jahrhundert entstand im Stil der Hochgotik der Kreuzgang, in dem später die Domherren bestattet wurden. Das Gotteshaus zeigt sich mittlerweile mehr als Rundbau und der Grundriss gleicht einer zwölfblättrigen Rose, die auch an die zwölf Apostel erinnert. Diese sind im Übrigen auf die tragenden Pfeiler aufgemalt und nur von einem einzigen Punkt komplett sichtbar. Dieser Standort ist mit einem in den Boden eingelassenen schwarzen Stein erkennbar. Im Jahr 1717 hat es einen schwerwiegenden Brand im Dom gegeben, der eine umfangreiche Restaurierung notwendig machte. Dabei wurde der Dom in großen Teilen barockisiert. In den folgenden Jahrhunderten kümmerte man sich mehr um die Erhaltung des Bauwerkes, so kam es Mitte des letzten Jahrhunderts zu einer wichtigen Restaurierung, bei der die Standfestigkeit des Domes wieder hergestellt werden musste. Öffnungszeiten: tägl. 6:30 bis 18:00, November bis März 6:30 bis 17:30.
Wer sich nun fragt, ob das rechts daneben stehende Gebäude dazu gehört, dem sei gesagt, dass es sich hierbei um die Liebfrauenkirche handelt. Diese wurde im Stil der französischen Hochgotik errichtet. Baubeginn war das Jahr 1235 unter Erzbischof Theoderich von Wied. Doch während der Arbeiten ging die Gelder aus und der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden führte eine Kollekte in seiner Diözese durch, damit die Liebfrauenkirchen zu Ende gebaut werden konnte. Die Altarinsel wurde nach dem Zweiten Weltkrieg eingerichtet, als das ursprüngliche Inventar fast gänzlich zerstört wurde. Öffnungszeiten: tägl. 7:30 bis 18:00, November bis März 7:30 bis 17:30, Eintritt frei. Im Dom und in der Liebfrauenkirche finden regelmäßig Führungen statt. Sie dauern eine Stunde und beginnen täglich um 14:00; € 3.
Gegenüber der Liebfrauenkirche sehen Sie die Dominformation und auch die Pilgermuschel an der rechten Seite der Außenwand bzw. auch auf dem kleinen Stein in dem Innenhof. Im Gebäude der Dominformation ist nämlich auch das Büro für Jakobuspilger eingerichtet. Dieses Pilgerbüro der St. Jakobusbruderschaft wurde im Jahr 2004 offiziell eröffnet und hilft Ihnen bei Fragen rund um den Jakobsweg weiter. Sie erhalten hier den Pilgerpass nebst Stempel, Pilgerandenken, Literatur und man hilft Ihnen auch gerne bei der Auswahl von Unterkunftsmöglichkeiten.
Die St. Jakobusbruderschaft Trier wurde im Jahr 2003 wieder neu gegründet. Es gab bereits bis zur Französischen Revolution eine Bruderschaft, die rund 500 Jahre in Trier Bestand hatte. Zu der damaligen Zeit existierte auch ein Jakobsspital, das sich um die Pilger auf dem Weg nach Nordspanien kümmerte. Unter der Dominformation haben archäologische Funde bewiesen, dass sich dort der wohl erste Gebets- und Versammlungsraum Triers befunden hat. Die Grabungen können in der Zeit von April bis Oktober an jedem Samstag um 15:30 mittels Laufsteg besichtigt werden. Die Führung dauert eine Stunde und koste € 4.
Verlassen Sie die Dominformation und biegen Sie nach rechts ab so gehen Sie über die Liebfrauenstraße, wo es an der nächsten Möglichkeit wieder nach links abzweigt. Am so genannten Roten Turm geht es vorbei bis zur römischen Palastaula oder auch Basilika genannt. Dieses Langhaus liegt inmitten einer 700 m langen Niederterrasse und erstreckt sich vom Dom bis zu den Kaiserthermen. Die Außenmauern bringen es auf eine Wanddicke von 2,70 m. Unterhalb der Reihen mit den jeweils neun Fenstern sind noch Spuren der Außengalerien zu erkennen, die rings um das Gebäude verlaufen. Der rechteckige Saal im Inneren bringt es auf eine Länge von 67 m und ist 27,5 m breit sowie 30 m hoch. Am südlichen Ende stand ursprünglich eine weitere Aula quer, so dass der eigentliche Grundriss T-förmig war. Die Halle war von innen mit einer prunkvollen Marmorverkleidung versehen und hatte zahlreiche Glasmosaike sowie hübsch verzierte Ornamente.
Die Halle war in der gesamten Größe von 1.700 m² sogar beheizt und der Boden war mit schwarzen und weißen Marmorplatten dekoriert. Seit dem 19. Jahrhundert wird die Palastaula als evangelische Kirche benutzt. Zuvor gehörte sie mit dem kurfürstlichen Palais zur kurfürstlichen Residenz. Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10:00 bis 18:00, So 12:00 bis 18:00, November bis März Di bis Fr 11:00 bis 12:00 und 15:00 bis 16:00, So 12:00 bis 13:00.
In dem kurfürstlichen Palais befindet sich heute die Bezirksregierung. Doch das Gebäude hatte in seiner wechselvollen Geschichte bereits mehrere andere Funktionen. Bis zum Jahr 1794 beherbergte es die geistlich-weltliche Macht und nach Einmarsch der französischen Truppen wurde es zum Lazarett und schließlich zur Kaserne umfunktioniert. Der schöne Rokoko-Palast verfügt noch heute über die Nord- und Ostflügel, die unter Kurfürsten Lothar von Metternich errichtet wurden. Vom Palastgarten aus können Sie den Südflügel sehen, der mit einer prächtigen Rokoko-Treppe versehen ist. Besichtigungen des Inneren sind leider nur nach Vorabsprache möglich, da es heute als Verwaltungsgebäude benutzt wird.
Südlich vom Palais schließt sich der bereits erwähnt Palastgarten an. Mit Hainbuchenwänden und einem sich drehenden Wasserspiel ist diese barocke Gartenkunst ein kleines Blumenparadies. Am Ostrand des Palastgartens befindet sich das Rheinische Landesmuseum. Es zeigt Kunst- und Kulturgüter aus vorgeschichtlicher, römischer, frühchristlicher und mittelalterlicher Zeit. Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9:30 bis 17:00, Sa u. So 10:30 bis 17:00, November bis April Mo geschlossen, € 2,50.
Noch ein Stück weiter südlich erreichen Sie die Kaisertherme. Diese waren einstmals 250 m lang. Doch heute ist nur noch ein Teil des östlichen Mauerwerks erhalten geblieben. Diese Therme hatte alles, was ein Bad benötigt, vom Warmwasserbad zum runden Saal des Warmluftbades über das Kaltwasserbad bis hin zum Gymnastikplatz und Massageraum. Aufgeheizt wurde das Wasser durch zahlreiche Feuerstellen an den Außenmauern und in den Innenhöfen. Die westliche Fassade beherbergte drei Eingänge und besaß einen imposanten Portalbau. Die Thermen, die über ein weit verzweigtes Netz von Gängen verfügten, zählten zu den größten des römischen Reiches. Im Nordosten des Gebäudes wurde im 4. Jahrhundert unter Kaiser Valentinian I. noch ein kleines Badehaus eingerichtet. Wenn Sie nun die Weimarer Allee überqueren und auf der Olewiger Straße außerhalb der Stadtmauer rund 300 m weit gehen, so treffen Sie auf das auf der linken Seite liegende Amphitheater.
Dabei handelt es sich um den ältesten Bau der Römer. Das Theater stammt aus der Zeit um 100 n.Chr. Schon zu der damaligen Zeit hatte es ein Fassungsvermögen für rund 20.000 Personen. Die Sitzreihen verteilten sich auf Ränge und waren durch breite Umgänge abgetrennt. Wie man festgestellt hat, gab es sogar schon damals reservierte Plätze, wie man an Inschriften erkennen konnte. Im Osten des Theaters schließt sich der Weinlehrpfad an. Der Zuschauerraum unterhalb des Weinberges wurde in den Hügel hinein gebaut. Die gegenüberliegende Seite wurde schlicht und einfach aufgeschüttet.
In der Mitte des ersten Jahrtausends diente das Theater als Stadttor. Unterhalb der Arena befand sich eine Art Keller und es wird vermutet, dass man dort eine Hebebühne eingearbeitet hatte. Zur mittelalterlichen Zeit hat man das Theater zweckentfremdet und ihm Steine entnommen, die man für andere Bauvorhaben nutzen konnte. Öffnungszeiten: April bis September 9:00 bis 18:00, Oktober und März 9:00 bis 17:00, November bis Februar 9:00 bis 16:00; € 2,10 bzw. € 6,20 für die Sammeleintrittskarte (siehe Porta Nigra).
Gehen Sie nun zurück über die Olewiger Straße an den Kaiserthermen vorbei. Dabei treffen Sie auf die Kaiserstraße, der Sie rund 250 m folgen. Rechts biegen Sie ab in die Neustraße und sofort wieder links in die Straße zum Viehmarktplatz, wo sich ebenfalls römische Thermen befinden. Am Rande des Platzes befindet sich die Antoniuskirche aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Das Kirchenschiff ist sehr weiträumig und bietet eine Rokoko-Kanzel aus dem Jahr 1762. Ursprünglich befand sie sich in einem Dominikanerkloster, das in der Nähe des Domes stand und 1812 abgerissen wurde. Ansonsten ist das Gebäude im spätgotischen Stil errichtet worden.
Gleich hinter der Kirche beginnt die Brückenstraße. Im Haus Nummer 10 mit den grünen Fensterläden im Obergeschoss wurde der Begründer des modernen Sozialismus geboren nach dem zwischenzeitlich in der DDR eine ganze Stadt benannt wurde: Karl Marx. Er galt zusammen mit Friedrich Engels als bedeutendster Vordenker der frühen Arbeiterbewegung und ist bekannt als Autor seines bekanntesten Werkes: Das Kapital. Sein Geburtshaus, das früher die Hausnummer 664 trug, ist heute besonders bei asiatischen Touristen beliebt. Ein weiteres Gebäude der Stadt, in dem Marx lebt befindet sich in der Fußgängerzone der Simeonstraße. Dort im Haus Nummer 8 ist eine Gedenktafel ihm zu Ehren angebracht. Karl Marx starb im Alter von 64 Jahren in London, wo er auch bestattet wurde.
Sein Geburtshaus wurde 1727 errichtet, die Bauten im Hof sind im gotischen Stil erhalten geblieben, während die Fassade in den 1930er Jahren umgebaut wurden. Im Gebäude ist heute die Forschungsstelle der Friedrich-Ebert-Stiftung für historisch-kritische Marx-Engels-Forschung untergebracht. Öffnungszeiten: Mo 13:00 bis 18:00, Di bis So 10:00 bis 18:00, November bis März Mo 14:00 bis 17:00, Di bis So 10:00 bis 13:00 und 14:00 bis 17:00; € 3.
Gehen Sie nun wieder zurück zur Antoniuskirche, biegen dort links ab in die Johannisstraße und gehen Sie an der Windmühlenstraße nach rechts. An der nächsten Kreuzung sehen Sie auf der Ecke die St. Pauluskirche. Dort befindet sich ein Hinweisschild des Landschaftsverbandes Rheinland, der den hiesigen Jakobsweg mit dem Muschelsymbol markiert haben. An der Ecke biegen Sie links ab in die Böhmerstraße. Es erscheint auf der linken Seite die St. Irminen. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet und nach hl. Irmina benannt. Die Klostergebäude erhielten unter Napoleon jedoch eine andere Bestimmung. Grundlage für den Bau der Klosteranlagen waren die römischen Speicheranlagen, die auf Grund des regen Schiffsverkehrs erbaut und genutzt wurden. Als die Römer verschwanden gingen Sie in den Besitz des fränkischen Königs Dagobert I. über. Dieser schenkte die Gebäude dem Erzbischof Modoald. Er gründete das Benediktinerkloster und übergab es seiner Verwandten Modesta, die zur Äbtissin wurde. Ihre Nachfolgerin war wiederum die Tochter des Königs Dagobert II, die hl. Irmina.
Auf dem Grundstück des Klosters ist noch heute ein 80 m langes Teilstück der alten Trierer Stadtmauer zu erkennen. Gut zu erkennen ist der halbrunde Mauerbau in Richtung Nordost, wo sich die Porta Nigra befindet und die Mauer weiter führen würde.
Wenn Sie nun weiter zum Moselufer gehen und an der Straße Katharinenufer links abbiegen, so kommen Sie zu zwei Hebekränen, die über ein drehbares Dach verfügen. Dieses ruht auf runden Unterbauten. Die Kräne zeugen von dem regen Handel, der auf der Mosel betrieben wurde. Innerhalb der Kräne befinden sich Laufräder, die durch Muskelkraft und Seilzüge bewegt werden. Der Kran, dem Sie zuerst begegnen, wurde 1413 gebaut. Der zweite Hebekran ist wesentlich jünger und stammt aus dem Jahr 1774.
Von den Kränen aus haben Sie einen Blick über die Mosel und auf das gegenüberliegende Ufer, wo sich die Mariensäule erhebt. Sie steht in 300 m Höhe und wurde am 8. Oktober 1866 von Bischof Pelldram enthüllt. Die Säule selber bringt es auf eine Höhe von 40 m und besteht aus Sandquadern ähnlich wie die Porta Nigra. Das Material für das Monument stammt zu großen Teilen aus der alten Trierer Stadtmauer. Die Errichtung der Mariensäule wurde aus Spenden frommer Einwohner finanziert. Die Kosten für die abendliche Beleuchtung werden heute auf dieselbe Weise bezahlt.

Südlich des zweiten Kranes befindet sich die älteste römische Brücke nördlich der Alpen. Die so genannte Römerbrücke ist mittlerweile 2.000 Jahre alt aber dem heutigen Verkehr noch gewachsen. Sie hat sieben Pfeiler, von denen fünf noch aus der Römerzeit stammen. Sie bestehen hauptsächlich aus Quadern aus Basaltlava. Diese sind an der Südseite spitz, damit sie als Eisbrecher dienen können und mit Eisenklammern verbunden. Ursprünglich trugen Sie eine hölzerne Fahrbahn, doch unter Kurfürst Balduin von Luxemburg wurden dann steinerne Bögen angebaut. Die beiden nicht-römischen Pfeiler stammen aus dem Jahr 1715. Am östlichen Brückenkopf, an dem Sie sich nun befinden, war die alte Stadtmauer mit integriert, die hier zum westlichen Stadttor ausgebaut wurde.
Sie verlassen nun langsam den Innenstadtbereich und erreichen als nächstes die Barbarathermen. Gehen Sie hierfür noch ein Stück am Ufer in südliche Richtung. Auf der linken Seite erscheint die Gilbertstraße, in die Sie schließlich einbiegen. Direkt auf der linken Seite befinden sich die Thermen. Ihren Namen erhielten Sie auf Grund des Stadtteils St. Barbara, in dem sie stehen bzw. des Klosters das sich in der Nähe befand. Von der Größe her sind sie in etwa mit den Kaiserthermen vergleichbar, haben jedoch mehr Räumlichkeiten. Ebenso sind einige Innen- und Lichthöfe vorzufinden, die den gesamten Gebäudekomplex etwas auflockern.
Doch die Höfe dienten eher der Erwärmung und der Wasserversorgung. Wie es bereits auch in der römischen Zeit üblich war, waren die Bäder innen und auch von außen prunkvoll ausgestattet bzw. dekoriert. Überreste hiervon finden sich im Landesmuseum. So wie auch das Amphitheater hat man im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Steine für andere Zwecke abgetragen, daher ist von der Pracht nicht mehr viel zu sehen. Leider sind die Thermen bei Drucklegung dieses Buches wegen dringender Baumaßnahmen bis auf weiteres geschlossen.
Auf Ihrem Weg die Römerstadt zu verlassen begegnen Sie nun der letzten Sehenswürdigkeit Triers. Doch sie ist ein unbedingtes Muss, da sie ebenfalls ein Pilgerziel ist. Begeben Sie sich hierfür auf der Gilbertstraße weiter nach Osten bis Sie nach rund 600 m die Saarstraße erreichen. Dort biegen Sie rechts ab und überqueren nach ca. 1 km die Aulstraße. Direkt dahinter erhebt sich auf der linken Seite hinter einer hohen Mauer die Benediktinerabtei St. Matthias.
Es wird vermutet, dass hier die erste christliche Gemeinde Galliens entstanden ist. Das Bauwerk selber stammt aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Während der Bauarbeiten entdeckte man die Überreste des Apostels Matthias. Man hatte sie zum Schutz vor Plünderungen versteckt. Durch die Entdeckung der Reliquien wurde die Abtei Ziel von Matthiaspilgern.
Die gewölbte Pfeilerbasilika ist heute noch im Wesentlich in der ursprünglichen Form erhalten geblieben. Es wird behauptet, dass die Schatzkammer das schönste Kunstwerk Triers beherbergt. Dabei handelt es sich um Holzpartikel des Kreuzes Christi. Die Kammer entstand in den Jahren 1230 bis 1235. Die Errichtung der Fassade der Basilika dauert wesentlich länger. Die Portale beispielsweise stammen aus den Anfängen des 18. Jahrhunderts. Das mittlere von ihnen zeigt Statuen des Apostels, des Ordensgründers Benedikt und seiner Schwester Scholastika. Die Türme der Abtei wurden im Jahr 1786 gekrönt.
Wenn Sie in das Innere gehen, werden Sie das spätgotische Netzgewölbe erkennen aber auch sehen, dass sich die Gewölbe in den Seitenschiffen im romanischen Stil präsentieren. Das Apostelgrab ist am Altar zu sehen während sich die Krypta unterhalb des Chores befindet. Dort werden unter anderem die beiden Sarkophage der ersten Bischöfe, Eucharius und Valerius aufbewahrt. Öffnungszeiten: tägl. 8:00 bis 19:00.
Beachten Sie im Übrigen vor der Abtei das Pacelli-Kreuz, benannt nach Papst Pacelli bzw. Papst Pius XII. Eine Inschrift auf dem Sockel sagt, es wären von hier aus noch 1.395 km bis nach Santiago. Die Angabe stimmt so allerdings nicht ganz, da es sich um die Luftlinie handelt und nicht um den wahren Pilgerweg zu Fuß.
Beim Verlassen der Basilika St. Matthias gehen Sie nach links und folgen der Straße bis Sie nach rund 700 m auf der linken Seite einen Bahnübergang sehen. Sie folgen zwar der Straße aber biegen vor der Überquerung der Bahngleise rechts ab. Direkt an der nächsten Möglichkeit geht es wieder rechts. Anschließend treffen Sie auf die Bundesstraße 51. Diese wird überquert und auf der anderen Straßenseite befinden Sie sich nun am Moselufer. Folgen Sie diesem nach links und gehen dem Wasserlauf entgegen. Der Fahrrad- und Wanderweg entfernt sich nach wenigen Metern an der Schleuse ein wenig von der Straße bzw. wird er von den Bahngleisen abgetrennt.
Hinter dem Estricher Hof können Sie auf der anderen Flussseite das Schloss Monaise erkennen. Auf gleicher Höhe zweigen die Bahngleise wieder ab und Ihr Weg wird nun wieder durch die Bundesstraße begleitet. Kurz danach haben Sie zwei Möglichkeiten. Sie können einerseits noch ein Stück direkt am Ufer weiter gehen, dürfen dann aber nach 600 m die kleine Unterführung nicht verpassen, an der es nach links geht. Andererseits können Sie auch schon hier links abbiegen und über die Trier Straße den Konzer Stadtteil Karthaus betreten. Über die Trierer Straße gehen Sie rund 900 m bis auf der linken Seite die hohen und unscheinbaren Wände des Kartäuserklosters erscheinen.
Konz
Infos: Park Hotel, Granastr. 26, 54329 Konz, Tel.: 06501/2157, Fax: 06501/77882, Web: www.park-hotel-konz.de, Mail: info(at)park-hotel-konz.de; ab € 49 im Sommer.
Konz ist eine mittelalterliche Siedlung, dessen Stadtbild jedoch aus der Zeit des 19. und 20. Jahrhunderts geprägt ist. Die Ortschaft liegt direkt am Zusammenfluss von Saar und Mosel. Schon im 4. Jahrhundert ließ Kaiser Valentinian auf einem kleinen Hügel mit Blick auf die Saarmündung eine Villa errichten. Rund 1000 Jahre später gründete Bischof Balduin von Luxemburg das hiesige Kartäuserkloster, das von St. Alban geweiht wurde. Ursprünglich lag dieses außerhalb der Trierer Stadtmauern, doch es wurde wie so viele Gebäude im Jahr 1674 durch die Franzosen zerstört. Wenige Jahre später errichtete man es in Konz neu. Doch in der Säkularisation wurde es aufgehoben und es verfiel in den folgenden Jahren zusehends. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts nahmen sich die Franziskanerinnen des Klosters an und bauten die Ruine wieder auf. Die Kirchenfassade im Stil der Renaissance besteht aus roten Sandsteinquadern während im Inneren die Decken mit Barock- und Rokokostuckarbeiten versehen sind.

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 120 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
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