Kfz-Kennzeichen: E, Vorwahl: 0201
Haus und Strandbad Scheppen, Hardenbergufer 369, 45239 Essen, Tel. 0201/402007
Sie erreichen die Holzbrücke und müssen sich nun entscheiden, welchen Weg Sie am Baldeneysee gehen möchten. Empfehlenswert ist der südliche. Dafür müssen Sie die Holzbrücke, die den Beginn des Sees markiert überqueren, am Ende eine Schleife drehen und unter der Brücke hindurch gehen. Die nördliche Seeseite bietet Ihnen die Villa Hügel als Besichtigungspunkt und das Schloss Baldeney. Die südliche allerdings bietet Ihnen mehr Ruhe und Natur, sofern es sich nicht um einen sonnigen Sonntagnachmitag im Sommer handelt. Denn dann ist der Baldeneysee hoffnungslos überlaufen und es tummeln sich Tausende von Radfahren, Spaziergängern und Inlineskatern auf einem schmalen Weg. Unfälle sind in diesem Fall an der Tagesordnung.
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels stammt aus meinem nicht mehr erhältlichen Reiseführer über den Jakobsweg von Paderborn nach Aachen. Die meisten Informationen werden daher veraltet sein und dieser Artikel kann nur als grobe Richtschnur dienen.
Auch der Baldeneysee, der den Namen des am Nordufer gelegenen Schlosses trägt, ist ein Stausee. Das Wehr steht in Essen-Werden. Sie werden es auf Grund der Fließrichtung wie bei den anderen vier Stauwehren auch erst am Ende des Sees sehen. Der Baldeneysee entstand im Jahr 1933 und dient der Wasserversorgung. Der Weg verläuft die gesamte Zeit sehr dicht am Ufer entlang, parallel zur Hespertalbahn.
1877 entstand die Hespertalbahn als Anschlussbahn der Zeche Pörtingssiepen. Das ehemalige Empfangsgebäude des Königlich Preußischen Bahnhofs zu Kupferdreh wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut. Im Inneren ist u.a. das Dekor der Wartesäle zum Teil erhalten; hervorzuheben ist das Stuckdekor im Wartesaal der 1. Klasse.
Nach ca. 4 km treffen Sie auf das Haus Scheppen. Fragen Sie einen Ruhrgebietler, egal wo, nach dem Haus Scheppen, wird er zur Antwort geben, dass sei doch der Bikertreffpunkt am Baldeneysee. Und richtig, das Haus Scheppen hat heute in der Region Berühmtheit erlangt, als DER Treffpunkt für Motorradfahrer. Aber auch Radler und Wanderer kehren hier gerne ein. Dementsprechend voll ist der Platz fast zu jeder Jahreszeit.
So kommt es nicht von ungefähr, dass sich hier mittlerweile zwei Trinkhallen angesiedelt haben und die Enten und Gänse an diesem Ort sehr zutraulich sind. Der Pilgerweg verläuft weiter am Baldeneysee entlang. Direkt nach dem Haus Scheppen liegt auf der rechten Seite der Campingplatz. Im Anschluss daran gehen Sie zwischen mehreren Segelclubs vorbei in Richtung Essen-Werden. Auf dem Weg dorthin haben Sie freie Sicht auf die Villa Hügel, die etwas oberhalb des Sees auf der nördlichen Seeseite liegt. Ebenfalls können Sie auf der anderen Uferseite gut das Regattahaus mit der Zuschauertribüne erkennen.
Die landschaftlich reizvoll gelegene Villa Hügel wurde von dem Industriepionier Alfred Krupp selbst geplant und entstand in den Jahren 1870 bis 1873. Außer als privates Wohnhaus der Familie Krupp sollte die Villa zugleich der Repräsentation des Unternehmens Krupp dienen. Kaiser und Könige, Regierungschefs und Politiker vieler Nationen waren hier zu Gast. Am Ende des Sees, nach knapp 7 km Länge erreichen Sie das Werdener Wehr. Überqueren Sie dieses und halten sich geradeaus auf dem Kopfsteinpflaster, so gelangen Sie zur Hauptstraße, biegen dort links ab und kommen automatisch zur Brücke, die Sie nach Essen-Werden führt.
Sollten Sie dem nördlichen Weg folgen wollen, so gehen Sie einfach auf dem Fuß- und Radweg an der Holzbrücke geradeaus. Verlaufen können Sie sich an dieser Stelle nicht. Sobald Sie jedoch an der Regattastrecke angekommen sind, erkennbar an der Tribüne, bietet sich Ihnen die Möglichkeit zu einer Besichtigung der Villa Hügel. Andernfalls pilgern Sie immer am Ufer geradeaus bis Sie zum oben beschrieben Wehr gelangen.
Etappe 22: Essen-Werden – Velbert (15,5 km)
Einwohner: 10.000, Kfz-Kennzeichen: E, Vorwahl: 0201, Postleitzahl: 45239
Hotel Ratskrug, Heidhauser Str. 196, Tel. 0201/402434, Fax 0201/404413
JH Essen-Werden, Pastoratsberg 2, 45239 Essen, Tel. 0201/491163, Fax 0201/492505, jh-essen(at)djh-rheinland.de
Hufergasse 26-30, 45239 Essen
Kliniken Essen-Süd, Probsteistr. 2, 45239 Essen, Tel. 0201/84080
Dr. Barbara Faupel-Bauer, Jacobsallee 16, 45239 Essen, Tel. 0201/408091
Zahnarzt: Dr. med. dent. Georg Fröhle, Heckstr. 31, 45239 Essen, Tel. 0201/493126
Roland-Apotheke Werden, Heckstr. 27, 45239 Essen, Tel. 0201/492425
Sie überqueren ein letztes Mal die Ruhr mittels der Gustav-Heinemann-Brücke und stehen direkt vor dem Essener Stadtteil Werden. Wenn Sie der Abteistraße folgen, gelangen Sie nach wenigen Metern zur Abtei. Der Friesen-Missionar Liudger erstand im Januar 799 ein Grundstück am Südufer der Ruhr. Auf ihm gründete er das Benediktinerkloster Werden um das sich eine Siedlung bildete, aus der der gleichnamige Ort hervor ging.
Ein Jahrzehnt später, Liudger war mittlerweile Bischof in Münster, weihte er die Abteikirche ein und starb am 26.03.809 in Billerbeck. Sein Leichnam wurde anschließend in Werden beigesetzt. Werden hat sich in den folgenden Jahrhunderten weiter entwickelt. 974 verlieh Abt Folkmar das Markt- und Münzrecht für Werden und knapp 300 Jahre später wurde zum ersten Mal eine Ruhrbrücke erwähnt. Allerdings zerstörte sie 1642 ein Hochwasser wieder, so dass in den nächsten 200 Jahren das Ufer nur mit einer Fähre erreicht werden konnte.
Der letzte Abt verlässt Werden im Jahr 1802, als das Stift Werden an Preußen fiel, das Kloster geschlossen und die Abtei aufgehoben wurde. Nach sechs Jahren wird die abteiliche Residenz sogar Zuchthaus, währenddessen werden mittlerweile die Stadttore abgerissen. Im Jahr 1929 verlor Werden seine Selbständigkeit und wurde ein weiterer Stadtteil von Essen. Führungen durch die Schatzkammer Di bis So 10:00 bis 12:00 und 15:00 bis 17:00 nach telefonischer Anmeldung erfolgen. Eine Führung durch die Basilika und Lucius Kirche ist außerhalb der Gottesdienste nach telefonischer Anfrage möglich. Führungen: Tel. 0201/4042-81, Fax 0201/4042-87, fuehrungen(at)st.ludgerus-werden.de Eintrittspreise: Erwachsene € 2, Schüler, Studenten, Rentner und Gruppen ab zehn Personen € 1, Kinder unter sechs Jahren frei
Vor der Haltestelle an der Kirche befindet sich rechts die Straße Klemensborn. Dieser folgen Sie bis zur Straße An der Stadtmauer. Gegenüber der Hausnummer 19 führen Sie Treppen hoch hinaus bis auf den Pastoratsberg, wo sich gleichzeitig die Jugendherberge befindet. Vor der Jugendherberge verläuft der Pilgerweg quer durch den Wald, an dieser Stelle leicht zu erkennen, da es sich hier um den Ruhrhöhenwanderweg handelt und er mit einem Dreieck gekennzeichnet ist. Die folgende Straße heißt An der Altenburg und führt uns links wieder in den Wald hinein. Vorher passieren wir das Restaurant La Buvette. Wenn Sie durch den Wald gehen und es hinter den Wohnhäusern nicht mehr weiter geht, biegen Sie rechts ab. Der an dieser Stelle asphaltierte Weg geht steil hinab, bis Sie auf Leitplanken treffen. Vor diesen Schutzplanken biegen Sie links ab um wieder den Waldweg zu nutzen.
Der Weg führt Sie an Feldern vorbei bis zu einem allein stehenden Haus. Hinter diesem Haus geht es links weiter. An dieser Stelle haben Sie bereits 3 km seit der Ruhr hinter sich. Kurz darauf treffen Sie auf die Barkhovenallee, die es nun zu überqueren gilt. Am Wegekreuz gehen Sie geradeaus in die Jacobsallee, dessen Namensursprung allerdings unbekannt ist und möglicherweise nichts mit dem Apostel zu tun hat. Am Ende der Jacobsallee befinden Sie sich nun auf dem Heidhauser Platz direkt vor dem alten Rathaus von Essen-Heidhausen.
Die vielbefahrene Heidhauser Straße, gleichzeitig die B224, überqueren Sie hier zum ersten aber nicht zum letzten Mal. Gehen Sie in die Straße Brakeler Wald, dort geradeaus bis zur Feuerwehr und biegen rechts in den Iländerweg ein. Dort pilgern Sie wieder bis zum Ende und überqueren abermals die B224. Auf der anderen Straßenseite befindet sich nach 15 m auf der linken Seite ein schmaler Durchgang, der Sie in ein Neubauviertel führt. Diesem Weg folgen Sie bis zum Ende, dort wo sich das Feld befindet und biegen links ab.
Wenige Meter später erreichen Sie die Honnschaftenstraße an der Haltestelle Am Strötgen. Pilgern Sie nun nach rechts für einen Kilometer auf der relativ breiten aber ruhigen Honnschaftenstraße entlang. 6 km hinter der Ruhr erreichen Sie den Tüschener Weg. Folgen Sie diesem, aber halten Sie sich dann links und nicht rechts in den Weg zur Ruhrlandklinik. Der Tüschener Weg geht nun lange Zeit bergab. Sie werden jetzt merken, dass Sie sich dem Bergischen Land nähern. Hinter der 180°-Kurve sind Sie an der tiefsten Stelle angekommen. Was das bedeutet, benötigt keine große Erwähnung. Folgen Sie dem Tüschener Weg jetzt wiederum bergauf.
Unterdessen verlassen Sie, ohne es zu merken, das Essener Stadtgebiet und befinden sich auf dem Gebiet von Heiligenhaus. Ein erster urkundlicher Nachweis auf Heiligenhaus fällt auf das Jahr 875 zurück. Er lautet: ”cis hilinciweg”, was soviel bedeutet wie “Diesseits des Hellweges”. Deutlicher fällt 1390 der Hinweis auf ein Heiligenhäuschen aus, bei dem es sich um eine dem hl. Hubertus geweihte Kapelle handelt. Ab etwa 1500 werden Schmiede, Weber und Spinner gewerblich tätig, nach 1700 legen Schlosser und Gießer die Grundlage für die heutige Industrie. Zur Stadt wird Heiligenhaus erst nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1947.
Im Stadtteil Hetterscheidt bildet die Abtsküche, ein alter Klosterbesitz der Abtei Werden, ein hübsches Ensemble aus Alter Schule (1783), Jakobuskapelle (1909), Wachturm (1537), Abtskücher Hof (1744) und weiteren Fachwerkhäusern. Der Tüschener Weg wird zur Tüschener Straße. Knapp 2 km laufen Sie an Feldern vorbei, bis Sie wieder an eine Hauptstraße gelangen. Dort gehen Sie knapp 50 m links weiter bergauf, biegen noch vor der Haltestelle an dem Schild Wolterskotten in die Sackgasse rechts ein. Nach wenigen Metern folgt der gleichnamige Weg Wolterskotten nach links. Er führt erst breit angelegt in den Wald, doch wird er nachher nur noch zu einem ausgetretenem Trampelpfad, der an der von-Behring-Straße endet. Gehen Sie dort rechts, leicht bergab bis auf der linken Seite ein großer Garagenhof erscheint. Gegenüber diesem befindet sich ein Holzhaus.
Hinter dem Holzhaus ist eine kleiner Waldweg zu erkennen. Dieser führt Sie wiederum zum Rinderbach, dafür biegen Sie an der ersten Gabelung im Wald links ab. Hier treffen Sie auf eine Feuerwache. Diese lassen Sie links liegen, gehen aber nicht über die Brücke, sondern an dem Umspannwerk vorbei. Sie unterqueren eine Straßenbrücke und gehen dahinter direkt links auf die Kleingartenanlage zu. Noch vor den Kleingärten zweigt der Weg rechts ab. Folgen Sie dem Schotterweg bergauf bis zur Unterquerung der Autobahn 44 und geradeaus weiter am Rinderbach entlang. Wenige Meter später haben Sie die Möglichkeit den Bach zu überqueren und auf der anderen Seite weiter zu gehen.
Vor Ihnen befindet sich eine alte Eisenbahnbrücke unter der Sie am Parkplatz hindurch gehen. Auf der Parkstraße angekommen, gehen Sie rechts und sofort wieder links in den Uelenbeek. Auf der linken Seite sehen Sie den Eingang zu einem Wildgehege. Es handelt sich um den kostenlosen Tierpark des Herminghausparks. Gehen Sie im Wildgehege den linken Weg hinauf, am Freibad entlang. Es geht wieder weiter hinauf.
Oben im Park angekommen gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich zu verlaufen. Orientieren Sie sich vor der Miniaturgolfanlage dem Wanderweg mit dem Rautensymbol an den Bäumen und Sie treffen auf das Restaurant Waldschlösschen. Dort überqueren Sie die Poststraße und gehen vor der Haltestelle wieder in den Fußweg hinein. Es teilt sich der Weg. Benutzen Sie den mittleren Weg, der leicht schräg nach oben führt. Am Ende des Waldweges führt eine kleine Straße in die Blumenstraße, dort rechts abbiegen und nach 400 m überqueren Sie die vielbefahrene Friedrich-Ebert-Straße. Sie gelangen in die Einkaufszone von Velbert. Auf der linken Seite befindet sich ein öffentliches WC, direkt gegenüber besteht eine Filiale von Aldi. Wenn Sie vor der folgenden Sparkasse links abbiegen würden, kämen Sie zum Schlösser- und Beschlägemuseum.
Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
Die Weltenbummler – ältester deutschsprachiger Reiseblog (seit 2000)