Die Donatusstraße gehen Sie bis zum Ende durch, überqueren die Bonner und die Helmholtzstraße, lassen die Sportplätze rechts liegen und treffen nach geraumer Zeit auf die Mathildenstraße. Dort ist auch bereits die Abtei von Brauweiler ausgeschildert. Folgen Sie der Beschilderung für Autofahrer, d.h. in Richtung Ortskern. Hinter der Rechtskurve erscheint unübersehbar die orange-weiße Abtei.
In der Abtei findet man Abbildungen von Jakobus an mehreren Stellen. Zum einen bei den Aposteln, die an der Ostseite des linken Querhauses den Renaissance-Michaelsaltar einfassen. Zum anderen vor der Orgeltribüne, ebenfalls nicht alleine sondern mit den anderen Jüngern. Im Südquerhaus befindet sich seit 1902 ein Fenster, das mehrere Szenen aus dem Leben Jakobus darstellt. Nach der Besichtigung gehen Sie ein kurzes Stück in die Richtung, aus der Sie gekommen sind und biegen dann rechts in die Bernhardstraße ab. Bevor Sie nun nach knapp einem Kilometer die B477 überqueren, werfen Sie doch noch mal einen Blick nach links über die Felder. Am Horizont sehen Sie in weiter Ferne unverkennbar die Skyline von Köln.
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels stammt aus meinem nicht mehr erhältlichen Reiseführer über den Jakobsweg von Paderborn nach Aachen. Die meisten Informationen werden daher veraltet sein und dieser Artikel kann nur als grobe Richtschnur dienen.
Sie gehen jedoch weiter geradeaus neben der Landstraße vorbei an dem nächsten Wegekreuz, dem Ortseingangsschild von Frechen-Königsdorf bis in den Ort hinein. 200 m hinter dem Kreisverkehr gelangen Sie auf die Aachener Straße. Es handelt sich hierbei tatsächlich um dieselbe Aachener Straße, die Sie in Köln hinter dem Melatenfriedhof verlassen haben. Überqueren Sie diese nun und gehen Sie geradeaus in die Wohnsiedlung, bis Sie auf den Vorgebirgsweg treffen. Dort bleiben Ihnen nur zwei Möglichkeiten. Nutzen Sie die rechte, Sie sehen schon, dass die Straße für den Autoverkehr gesperrt ist und in ein Waldgebiet mündet. Sie brauchen nun für die nächsten 3 km nur auf dem breiten Waldweg zu bleiben.
Dieser endet automatisch an der Hauptstraße, auf der Sie ein kleines Stück nach rechts gehen um sie dann zu überqueren. Folgen Sie dem Fußgängerweg, der Sie gleichzeitig über die Autobahn 4 in Richtung Naherholungsgebiet führt. Gleich hinter der Brücke gehen Sie nach rechts und pilgern parallel zur Autobahn. Leider existiert an dieser Stelle dementsprechend eine gewisse Lärmbelästigung.
Der Wegesrand ist zwar im Laufe der Zeit ziemlich dicht zugewachsen, doch an manchen Stellen können Sie durch die Gebüsche einen Blick auf eine dahinter liegende Brachfläche werfen. Es handelt sich um den Braunkohletagebau Frechen der Rheinbraun AG. Mittlerweile ist dieser zum Teil wieder zugeschüttet worden. Interessant ist an dieser Stelle, dass keine 2 km in südlicher Richtung, also in Laufrichtung nach links, der Kerpener Ortsteil Mödrath stand. In den 1960er Jahren wurden die Einwohner dort allerdings umgesiedelt. An der Stelle der Kirche in der damaligen Ortsmitte befindet sich heute ein Gedenkstein und ein Kreuz. Für die Zukunft ist geplant, dieses Brachland unter Wasser zu setzen und somit einen künstlichen See zu schaffen.
Braunkohleabbau ist in dieser Region übrigens an der Tagesordnung. In der gesamten Bundesrepublik berühmt geworden ist die Region mit dem Begriff Garzweiler bzw. Garzweiler II. Auch hierbei handelt es sich um einen der Orte, die den gigantisch großen Braunkohlebaggern im Wege stehen bzw. standen. Doch Ihr Weg führt nun weiter zu dem neu errichteten Mödrath, jenseits der Autobahn 61. Dafür folgen Sie dem Weg bis zur Schranke auf der linken Seite, gehen an ihr vorbei und halten sich rechts bis zur Beisselstraße. Anschließend geht es in die Cyriakusstraße, die am Ende in das Naturschutzgebiet Parrig führt.
Nach Überquerung der Autobahn kommen Sie am Schloss Lörsfeld vorbei. Das Schloss Lörsfeld ist eine mittelalterliche Anlage aus dem 13. Jahrhundert. Genauer gesagt wurde es im Jahr 1262 erstmalig urkundlich erwähnt. Der Park, der das Schloss umgibt, ist allerdings nicht so alt. Dieser wurde erst im 19. Jahrhundert im Stil des englischen Landschaftsgartens angelegt. Das Backsteingebäude war ursprünglich ein Wasserschloss. Doch durch den Braunkohleabbau und der damit verbundenen Grundwasserabsenkung trockneten die Gräben aus. Erst 1990 wurde das Schloss umfangreich renoviert.
Hinter dem Schloss biegen Sie links ab in die Straße “Altes Forsthaus”, überqueren die Erfttalstraße, gehen weiter südlich bis zur Quirinusstraße auf der rechten Seite. Dieser folgen Sie bis zur Kirche und gehen hinter der Kirche rechts in die Friedhofstraße.
Nun haben Sie zwei Möglichkeiten. Für den Fall, dass Ihre Vorräte aufgebraucht sind, empfiehlt es sich geradeaus bis zur Hahnenstraße zu gehen. Dort erscheint der recht günstige Pennymarkt, direkt vor dem Rathausgebäude. Anderenfalls können Sie auch vor dem Friedhof links in den Fußweg abbiegen. Sie gelangen auf die Alte Landstraße, biegen dort rechts ab und treffen etwas weiter südlich auch auf die Hahnenstraße, wo sich die nächste Einkaufsmöglichkeit Lidl befindet.
Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
Die Weltenbummler – ältester deutschsprachiger Reiseblog (seit 2000)