Jakobsweg vom Altenberger Dom nach Köln

Die Entstehungsgeschichte des Altenberger Doms führt Sie zurück in das 12. Jahrhundert. Graf Eberhard von Berg, der zusammen mit seinem Bruder Adolf an der Schlacht bei St. Trond am 7. August 1129 teilgenommen hatte, war von diesem Gemetzel so angewidert, dass er beschloss, sein Leben radikal zu ändern und der Welt zu entsagen. Er wallfahrte nach Rom an das Grab der Aposteln Petrus und Paulus und anschließend nach Santiago de Compostela zum Grab des Apostel Jakobus.

Auf der Rückkehr führte sein Weg vorbei am Zisterzienserkloster Morimond, das damals kurz nach seiner Gründung im Jahr 1115 in höchstem Ansehen stand. Fasziniert von der jungen Gemeinschaft trat er hier in den Orden ein. Zusammen mit seinem Bruder Adolf bestimmte er schon bald, dass ihr Erbgut Berge dem Orden als Kloster übereignet wurde. Mönche von Morimond zogen in die alte Stammburg Berge ein und errichteten hier am 25.08.1133 ein Kloster, das nur wenige Jahre später ins Tal der Dhünn verlegt wurde. Eberhard selbst wurde Abt in Kloster Georgental bei Gotha, das er 1143 von Morimond aus gründete. Sein Bruder Graf Adolf zog sich um 1137 ebenfalls ins Kloster zurück. Als einfacher Mönch lebte er in dem von ihm mitbegründeten Kloster Altenberg bis zu seinem Tod am 12.10.1152.

Am Dom befindet sich ein öffentliches WC. Im Altenberger Dom-Laden haben Sie natürlich die Möglichkeit Souvenirs einzukaufen.  Mo bis Fr 10:00 bis 18:30, Sa und So 10:00 bis 12:30 und 13:00 bis 18:30 Um weiter zu pilgern wenden Sie sich vom Dom ab und gehen nach links und folgen der Pilgermuschel. Hinter dem Friedhof gehen Sie vor dem Privatgrundstück nach links in den kleinen Schotterweg. Nach fast 2 km überqueren Sie die Landstraße, biegen rechts ab und gehen rechts an der Dhünn vorbei. Nun gehen Sie fast einen Kilometer neben der Landstraße entlang, auf der linken Seite können Sie vor den Hügeln das Schloss Farzenich erkennen.

Kurz bevor Sie die Dhünn überqueren könnten, biegen Sie rechts ab. Für 30 m pilgern Sie bergauf und biegen links in den Mühlenweg ein. Zwischen den vielen schönen Fachwerkhäusern haben Sie hier auch die Möglichkeit in einem Schaukasten auf der linken Seite das Modell des Schiffes Prince Royal zu bestaunen. Dieses Linienschiff kreuzte vor über 300 Jahren die Weltmeere. Nicht weit dahinter erscheint Odenthal und die Kirche St. Pankratius. Die Pfarrkirche St. Pankratius ist eine der ältesten Kirchen des Bergischen Landes. Patron ist der frühchristliche Märtyrer Pankratius, der im Alter von 14 Jahren um 304 in Rom in der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian starb.

Bei der Kirche handelt es sich um eine flachgedeckte, dreischiffige romanische Pfeilerbasilika aus dem 11. Jahrhundert. Die Kirchenhalle ist schlicht gegliedert und auch die Pfeiler und Rundbögen weisen sparsame und einfache Zierformen auf. Im Jahr 1701 wurden die Seitenschiffe erneuert und Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Kirchenbau erweitert. Erst wurde die Apsis abgerissen und anschließend wurde das Querschiff, die Apsis und die seitlichen Sakristeien erneuert. Der Turm allerdings blieb in seiner ursprünglichen Bauweise erhalten.

Die Flügel des Kirchenportals bestanden seit dem 14. Jahrhundert aus Eichenholz. Im Jahr 1964 hat man dieses durch ein Bronzeportal ersetzt. Die zwei Weihwasserkessel stammen aus dem 17. Jahrhundert, während der achtseitige Granittaufstein im 12. Jahrhunderts geschaffen wurde. Acht freistehende Säulen mit Würfelkapitellen schützen ihn. Am Vierungspfeiler befindet sich eine holzgeschnitzte Figur des hl. Sebastianus aus dem 17. Jahrhundert sowie im Querschiff eine Madonna die um 1800 entstanden ist. Der um 1900 erstellte Beichtstuhl ist neuromanisch. Ihm gegenüber, am ersten Pfeiler links befindet sich St. Christophorus, auf dem Nebenaltar im Querschiff der hl. Antonius, der Mönchsvater.

Beim Rundgang durch die Seitenschiffe sehen Sie an den Außenwänden die zwölf Apostelleuchter mit den dazugehörenden Kreuzen, an den Pfeilern und den unteren Wänden die 14 Kreuzwegstationen. Der Kreuzweg ist die Arbeit eines unbekannten Malers der sog. Nazarener-Schule im 19. Jahrhundert. Zum Mittelschiff zurückgekehrt, haben Sie einen schönen Blick auf die Orgel mit ihrem klassizistischen Prospekt. Sie wurde 1977 gebaut, wobei man Teile der alten Odenthaler Orgel verwendete.

Im Übrigen hat die Odenthaler Kirche eine der ältesten Glocken der Welt. Eine Führung durch die Kirche, in den Turm und zu den Glocken ist nach Absprache im Pfarrbüro (Tel. 02202/79805) möglich.

Etappe 32: Odenthal – Schildgen (3,1 km)

 Kfz-Kennzeichen: GL, Vorwahl: 02202, Postleitzahl: 51519
Hotel zur Post, Alexander Wilbrand, Altenberger-Dom-Str.23, 51519 Odenthal, Tel. 02202/97778-0, Fax 02202/97778-49, info(at)hotel-restaurant-zur-post.de,  www.hotel-restaurant-zur-post.de, Einzelzimmer von € 82 bis € 108, Doppelzimmer von € 123 bis € 144
Altenberger-Dom-Str. 16, 51519 Odenthal
Dr. med. M. Zimmermann, Altenberger-Dom-Str. 18, 51519 Odenthal, Tel. 02202/79987
Apotheke zur Post, Altenberger-Dom-Str. 18, 51519 Odenthal, Tel. 02202/97170

Die Altenberger-Dom-Straße müssen Sie nun überqueren und weiter dem Pilgerweg folgen. An der Schule halten Sie sich links, gehen aber nicht über die Brücke. Sie benutzen erst die nächste Brücke, gehen rechts und nutzen auch die 200 m weiter liegende Brücke. Auch dort halten Sie sich rechts und gehen den steilen Weg hinauf und gleich wieder auf der anderen Seite hinab.

1.200 m später treffen Sie auf eine asphaltierte Straße, folgen Sie dieser nach rechts um auf die Hauptverkehrsstraße zu gelangen. Dort angekommen gehen Sie nach links und erreichen nach 500 m den Ortseingang von Schildgen.

Etappe 33: Schildgen – Kölner Dom (15,9 km)

 Kfz-Kennzeichen: GL
Express by Holiday Inn Köln-Mülheim Tiefentalstr. 72, 51063 Köln-Mülheim Einzelzimmer ab: € 64, Doppelzimmer ab € 64
Clevischer Ring 9, 51065 Köln
 Zahnarzt: Dr. Stephan Roth, Kirchweg 2, 50858 Köln, Tel. 0221/506090-0
Einhorn-Apotheke Mülheim, Buchheimer Str. 61, 51063 Köln, Tel. 0221/6111
Aldi, Clevischer Ring 94, 51065 Köln-Mülheim, 

Am Gut Hoverhof gehen Sie weiter geradeaus und nach weiteren 500 m befindet sich links die Herz-Jesu-Kirche. Die Herz-Jesu-Kirche erinnert an die Stadt Jerusalem. Mit seinen vielen Türmen können Sie einen Bezug zur Heiligen Stadt klar erkennen. Ebenso ist die Kirche in drei Bereiche gegliedert. Der Hof, das Atrium und der Kirchensaal werden durch gläserne Wände lichtdurchflutet. Der Bau wird bestimmt durch den Glockenturm im Hof sowie dem kleinen Türmchen über dem Eingangsportal. Der Innenhof wird als Paradies bezeichnet und ist umgeben von bronzenen Kreuzwegstationen Erbaut wurde sie 1959 wie die Wallfahrtskirche in Velbert-Neviges in Sichtbeton. Kein Wunder, es handelt sich bei beiden Kirchen um den selben Architekten und sein Markenzeichen, Gottfried Böhm.

Gegenüber der Kirche mündet der Schlagbaumweg in die Hauptstraße. Diesem folgen Sie bis auf den Hoppersheider Weg, von dem wiederum rechts die Straße “Leuchtergemark” abführt. Leuchtergemark mündet in den Dünnwald. Die Bezeichnung Dünnwald ist auf die Dünen zurück zu führen, die mittlerweile vom Waldboden bedeckt sind. Diese Dünen entstanden nach der letzten Eiszeit als Sand aus den Schotterfluren des Rheines auf das heutige Waldgebiet geweht wurde. Der Name Dünnwald leitet sich aus dem mittelalterlichen Duinewalt ab.

Wenn Sie aus dem Wald heraus kommen, befinden Sie sich bereits in Köln. Doch bis dahin sind es noch 2 km in denen Sie zuvor die Brücke passieren, sich dahinter sofort links halten und erst an der übernächsten Kreuzung links abbiegen. Sie treffen auf den Dünnwalder Mausepfad, halten sich rechts, überqueren die Bahngleise und stehen auf der Berliner Straße. An dieser Stelle kann es unter Umständen Sinn machen, den Bus zu nutzen um in die Kölner Innenstadt und damit zum Dom zu gelangen. Bei aller Liebe, aber Köln ist nun einmal eine Millionenstadt und die Berliner Straße ist nicht gerade eine Prachtallee. Doch wer sich nicht abschrecken lassen möchte, biegt hier links ab und folgt der Berliner Straße immer geradeaus.

Wenn Sie sich für den öffentlichen Personennahverkehr entscheiden, so benutzen Sie die Buslinie 4 an der Haltestelle „Odenthaler Straße“. Diese bringt Sie bis zur Kölner Innenstadt und demzufolge natürlich auch zum Dom. Anderenfalls pilgern Sie über die Berliner Straße. Vorteilhaft ist hier die Einkaufsmöglichkeit Aldi auf der rechten Seite. Doch viel mehr gibt es über die Berliner Straße nicht zu berichten, außer dass sie durch die Kölner Stadtteile Höhenhaus und Mülheim führt. So verläuft die Straße 4,5 km stadteinwärts immer geradeaus auf den Rhein zu, bis man kurz vorher den Clevischen Ring erreicht hat. Doch auch diese Straße wird überquert und 600 m später folgt man der Vorfahrtstraße in die Mülheimer Freiheit.

Nun befinden Sie sich in unmittelbarer Nähe des Rheins, und pilgern parallel zu ihm stromaufwärts. An dieser Stelle ist auch schon der Kölner Dom sichtbar. Auf der rechten Seite erreichen Sie die Hafenstraße, die einmal im Bogen verläuft und so ein zweites Mal auf die Mülheimer Freiheit trifft. Nach dem zweiten Mal biegen Sie direkt an der Litfaßsäule dahinter rechts ab und nutzen anschließend die sehr steile Fußgängerbrücke. Auf der kleinen Rheininsel gehen Sie nun fast 1,5 km geradeaus und unterqueren die Rheinbrücke sowie Kölns sicherstes Verkehrsmittel, die Seilbahn.

Diese bietet seit 1957 eine schöne Aussicht aus der Vogelperspektive. Mehr als zwölf Mio Fahrgäste erlebten bereits die Faszination, hoch über dem Rhein zu schweben und dabei Kölns atemberaubendes Panorama zu schauen. Der Preis liegt bei € 3,80 pro Erwachsenem.  Die Seilbahn fährt in der Zeit zwischen Ende März und Ende Oktober täglich von 10:00 bis 18:00. Sie gelangen automatisch in den Rheinpark und biegen dort sofort nach der Brücke rechts ab zum Rhein.

Jetzt befinden Sie sich auch auf dem Rheinradweg, der gleichzeitig von der Nordsee bis in die Schweiz verläuft. 1.400 m gehen Sie nun an der Rheinpromenade entlang, verlassen den Park und biegen vor den Kölner Messehallen rechts ab. Auch die nächste Brücke wird unterquert, doch dort gehen Sie dahinter sofort rechts die Treppen hinauf und überqueren an dieser Stelle nun endlich den Rhein um direkt zum Kölner Dom zu gelangen.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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