Jakobsweg auf dem Hellweg

Etappe 12: Werl – Hemmerde (10,9 km)

 Einwohner: 35.000, Kfz-Kennzeichen: SO, Vorwahl: 02922, Postleitzahl: 59457
Bahnhofstr. 7, 59457 Werl
Mariannen-Hospital gGmbh, Unnaer Straße 15, 59457 Werl, Tel. 02922/8010
Dr. med. Marcus Heidtmann, Facharzt f. Allgemeinmedizin, Unnaer Str. 5, 59457 Werl, Tel. 02922/2626
Zahnarzt: F.-J. Heimann, Hedwig-Dransfeld-Str. 40, 59457 Werl, Tel. 02922/3005
Hellweg-Apotheke, Unnaer Str. 3, 59457 Werl, Tel. 02922/7001-2

Die Soester Straße führt Sie automatisch in den Innenstadtbereich von Werl. An der scharfen Linkskurve gehen Sie nach rechts und haben die Möglichkeit über die Fußgängerzone Steinerstraße bis zum Kloster und zur Basilika zu gelangen. Das Stadtgebiet von Werl umfasst eine Fläche von 76 km² auf dem knapp 35.000 Menschen leben. Seit dem Jahr 1272 besitzt Werl das Stadtrecht und profitierte, wie auch schon Bad Westernkotten und Bad Sassendorf, von den Salzvorkommen.

Seit 1661 birgt Werl eines der ältesten und ehrwürdigsten Gnadenbilder in seinen Mauern. Viele Prozessionen und auffallende Gebetserhörungen sind sprechende Zeugnisse dafür, dass das Werler Gnadenbild nicht umsonst den Ehrentitel „Trösterin der Betrübten“ trägt. Nach dem letzten Krieg wurde Maria noch zur „Mutter der Heimatvertriebenen“. Das Zweite Vatikanische Konzil nennt sie „Urbild der Kirche“. Bis in die Zeit vor der Reformation wurde in Werl ein sehr altes Kreuz verehrt, zu dem viele Pilger von nah und fern kamen. In den Glaubenswirren geschändet, kam es abhanden und wurde erst 1952 wiedergefunden.

Kriege und Religionswirren konnten die Wallfahrt zwar beeinträchtigen, sie jedoch nicht zum Erliegen bringen. Nach der Vertreibung der Kapuziner in der Säkularisation kamen 1848 die Franziskaner nach Werl. Sie sind bis heute die Hüter des Gnadenbildes und die Betreuer der vielen Pilger. Bei der 200 Jahrfeier 1861 weilten rund 100.000 Pilger und zahlreiche Bischöfe in Werl. Werl ist ein stiller Wallfahrtsort geblieben, der nicht viel von sich reden macht. Der Empfang der heiligen Sakramente der Buße und der Eucharistie stehen bei den Pilgern im Vordergrund.

Sehenswert ist neben der Wallfahrtsbasilika mit der Marienfigur auch die frühgotische Propsteikirche St. Walburga. Die Pfarrei St. Walburga gehört zu den ältesten im Kölner Erzbistum. Sie war ursprünglich eine Eigenkirche der Grafen von Werl, die im 11. Jahrhundert ihren Sitz in das sauerländische Arnsberg verlegten. Ausgrabungen bestätigten eine Saalkirche aus der Mitte des 10. Jahrhunderts sowie eine Basilika aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Ende des 12. Jahrhunderts bestätigte Papst Coelestin II., dass die Kirche dem Prämonstratenkloster Wedinghausen geschenkt wird. Knapp drei Jahrzehnte später fiel auch die erzbischöfliche Kapelle St. Nikolai an das Kloster.

Marktplatz in Unna
Marktplatz in Unna

Der Grundstein der ersten Wallfahrtskirche wurde von den Kapuzinern gelegt. Sie ist 1669 unter dem Titel “ Maria Heimsuchung“ eingeweiht worden. Gut 100 Jahre später musste sie wegen Baufälligkeit einem Neubau weichen, der in den Jahren 1786 bis 1789 entstand. Ursprünglich etwas kleiner, wurde sie 1859 um zwei Joche nach Osten erweitert und erhielt damit ihre heutige Gestalt. Die alte Wallfahrtsbasilika dient heute vorrangig als Beichtkirche und als Gottesdienstraum für Gruppen. Die Ausstattung ist im Stil des Spätbarocks. Kernstück des Hochaltares ist ein Drehtabernakel. Das Gemälde darüber zeigt die Heimsuchung Mariens. Die Statuen sind der hl. Liborius (links) und der hl. Bonifatius (rechts).

Durch die kleinen verwinkelten Gässchen gehen Sie zum Kälbermarkt um von dort aus über die Neuerstraße zum Alten Schloss zu gelangen. An der Straße Am Alten Schloss gehen sie in die Steinerbrücke bis zum Ende, dort wieder rechts und sofort wieder links in die Kastanienallee. Diese trifft auf die Lindenallee, der Sie nach rechts folgen. Auf der rechten Seite sehen Sie bereits Lidl schräg gegenüber der Sparkasse Werl. An dieser Stelle ist es äußerst sinnvoll, wenn Sie ihre Vorräte noch einmal auffrischen. Auf der nächsten Etappe ist keinerle Einkaufsmöglichkeit vorhanden.

Am Supermarkt biegen Sie links ab in die Unnaer Straße bis in die kleine Sackgasse. An dem allein stehenden Haus geht der Weg nach rechts bis auf die Büdericher Straße. Dort unterqueren Sie die Autobahn 445 und gelangen in den Werler Ortsteil Büderich, der sich im Übrigen wiederum aufteilt in Westbüderich und Ostbüderich.

Der Straße Am Feldrain folgen Sie bis zur Schlesienstraße und folgen dieser nach links. Nun haben Sie zwei Möglichkeiten. Einerseits gehen Sie wenige Meter geradeaus und biegen dann erst nach rechts in den Büdericher Hellweg bis zur Hochstraße. Dort gehen Sie wieder rechts und gelangen auf die Straße “In der Linde”. Auf diesem Wege gehen Sie zwar über den Hellweg, allerdings verpassen Sie dann die St. Kunibertkirche. Dafür müssten Sie von der Schlesienstraße bereits vorher in die Kunibertstraße einbiegen und parallel zum Hellweg pilgern. Am Ende gelangen Sie automatisch zur Kreuzung “In der Linde” und Hochstraße.

Etappe 13: Hemmerde – Unna (9,3 km)

 Kfz-Kennzeichen: UN, Vorwahl: 02308

Folgen Sie nun der Straße bis zur Twittenstraße, gehen dort nach links und anschließend rechts wiederum in die Grötekittelstraße. Von dort geht es nun 2.500 m an einer Baumreihe nur geradeaus. Erst an der Hemmerder Landwehr biegen Sie für 500 m nach links ab um zum Hemmerder Hellweg zu gelangen. Hier pilgern Sie ebenfalls fast 6 km nur geradeaus. Der Weg ist nach 800 m nur kurz durch ein Privatgrundstück unterbrochen, dass Sie rechts umgehen. Anschließend folgen Sie weiter dem Hemmerder Hellweg, der erst zum Stockumer und dann zum Mühlhausener Hellweg wird.

Normalerweise würde der Hellweg an dieser Stelle auch weiter gehen, doch wird er nun von der Bahnlinie unterbrochen. Sie gehen rechts unter der Bahnunterführung her, benutzen anschließend den höher gelegten Fußweg und biegen nach links ab in die Mülhausener Dorfstraße. Nach rund einem Kilometer geht es links in die Twiete und vor dem nächsten Bahnübergang geht es wieder weiter auf dem Uelzener Hellweg.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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