Harmlos beginnen die Pellinger Hochflächen mit weiten Feldern, über die wir unseren Blick streifen lassen können. Wenig später tauchen wir in einen dichten Wald und wandern im leichten Auf und Ab und in Begleitung herrlichen Vogelgesangs in einen Wald ein. Mit Ruhe und Genuss wandern wir abseits der Touristenpfade und erfreuen uns an der Einsamkeit in der Natur.
Pkw/Parken: Parken an der Bundesstraße 268 zwischen Pellingen und Zerf, am Abzweig nach Lampaden.
ÖPNV: Ab Trier Hbf. mit der Buslinie 207 bis Haltestelle Lampaden, Dreikopf.
Rundweg: Ca. 9 Kilometer/2,5 Stunden
Streckenprofil: Wurzelige und schotterige Waldwege
Einkehr: Keine Einkehr an der Strecke
Am Wegesrand: Pellinger Hochflächen; Reutersberg;
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels stammt aus meinem nicht mehr erhältlichen Reiseführer über Wanderungen rund um Trier. Die meisten Informationen werden daher veraltet sein und dieser Artikel kann nur als grobe Richtschnur dienen.
Wir lassen die Landstraße an der T-Kreuzung zurück und wandern sofort zwischen den Feldern auf einem schmalen Trampelpfad, auf dem wir uns langsam aber sicher von der Straße entfernen. Zu unserer Linken sehen wir nicht nur einige Windkrafträder, sondern können unseren Blick genauso wie zur Rechten weit über die Felder schweifen lassen. Kein Wunder, befinden wir uns hier auf den sogenannten Pellinger Hochflächen.
Die Pellinger Hochflächen sind beinahe 40 Quadratkilometer groß und haben eine Ausdehnung von rund 15 Kilometern in Nord-Süd-Richtung. Die Landschaft ist wellig und liegt zwischen 400 und 500 Meter über dem Meeresspiegel. Begrenzt wird das Plateau von dem Tal der Ruwer, einem weiteren Zufluss in die Mosel und dem Tarforster Plateau. Während die steilen Hänge der Pellinger Hochflächen überwiegend dicht bewaldet sind, befinden sich in den Quellmulden saftige Grünflächen und auch das Hochland ist von Offenland geprägt.
An der ersten Kreuzung biegen wir rechts ab, gehen bis zu einer Gabelung und wenden uns nach links. Über eine kleine Kuppe wandern wir hinweg und biegen schon bald wieder an der ersten Möglichkeit nach rechts ab. Der schmale Trampelpfad trifft auf einen quer verlaufenden Traktorweg, an dem wir links abbiegen und kurz darauf in einen Wald eintauchen. Wir gehen leicht hinab und durchschreiten eine scharfe Haarnadelkurve nach rechts, um gleich darauf an einem Hang linksherum zu wandern. Über die bewaldeten Täler, die von den Pellinger Hochflächen abgehen, genießen wir gelegentlich die Aussicht, wenn die Buchen und Eichen den Blick frei geben. Wir wenden uns nach rechts und gehen durch eine S-Kurve. Anschließend umrunden wir den nächsten kleineren Bergrücken, haben nun dichten Nadelwald zu unserer Rechten und Laubwald zu unserer Linken. Kleinere Bachläufe überqueren wir nach längeren Regenperioden, die später in den Praweltsbach oder in den Mawelbach münden werden, die hier in der Umgebung des 439 Meter hohen Reutersbergs des Hunsrücks entspringen.
Der Hunsrück erstreckt sich genau in der Mitte von Rheinland-Pfalz südlich des Moseltals und berührt dabei auch noch Teile des Saarlandes. Er reicht bis zum Mittelrhein und beherbergt dort auch noch das Mittelgebirge des Binger Walds. Der Erbeskopf liegt genau westlich von Trier und ist nicht nur der höchste Punkt des Hunsrücks, sondern auch von ganz Rheinland-Pfalz. Dabei ist er allerdings mit 816 Metern Höhe der einzige Gipfel über 800 Metern. Dagegen ist der hiesige Reutersberg mit seinen 439 Metern sehr bescheiden. Im Gegensatz zur Mosel oder zur Eifel ist der Hunsrück touristisch wenig erschlossen, wie wir auch an der Wanderung auf den Pellinger Hochflächen spüren. Im Umkehrschluss hat dies aber auch zur Folge, dass man sich hier noch sehr gut abseits des Tourismus bewegen kann. Nicht ganz unschuldig an dieser Entwicklung dürfte auch der zu Beginn der 1990er-Jahre zu Ende gegangene Kalte Krieg sein. Während der deutschen Teilung war der Hunsrück Standort zahlreicher militärischer Einrichtungen der Nato.
Wir wandern weiter mit einem weiten Rechtsbogen um ein Tal herum und biegen nach einiger Zeit auf einen schmalen Pfad, der uns für ein kurzes Stück an Höhe gewinnen lässt. Wir folgen dem Pfad ebenfalls an einem Hang entlang und erreichen eine T-Kreuzung, an der wir den weiten Blick über Oberemmel und Wiltingen genießen und das Tal der Mosel erahnen können. An der T-Kreuzung biegen wir links ab und gehen auf dem Berggrat geradeaus, flankiert von hohen Bäumen, aus denen der Gesang der Vögel zu uns dringt.
Vor einer Lichtung verlassen wir unseren Landwirtschaftsweg und halten uns halblinks, durchschreiten eine weite Rechtskurve und gehen wieder ein kleines Stück bergauf. Eine Einmündung von links ist uns Zeichen ihr zu folgen und durch den herrlichen Nadelwald zu wandern. Schon nach wenigen Metern halten wir uns aber an einer Gabelung halbrechts und wandern in einem weiten Linksbogen Richtung Waldrand, wo wir nicht weit entfernt einen Bauernhof sehen können.
Wir bleiben jedoch auf unserem Weg am Waldrand entlang und laufen nun im leichten Auf und Ab am Rande der Pellinger Hochflächen geradeaus weiter. Weitere Bauernhöfe erkennen wir zur Rechten, lassen aber auch diese unberührt. An mehreren Einmündungen wandern wir vorbei, überqueren kleinere Feldwege und sehen auch schon die eingangs gesichteten Windräder. Wir nähern uns der Landstraße und haben mit einem steten Geradeauslauf schon bald unseren Ausgangspunkt erreicht.
Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
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