Auf dem Jakobsweg durch Velbert

Einwohner: 52.000, Kfz-Kennzeichen: ME, Vorwahl: 02051, Postleitzahl: 42551
Hotel-Restaurant „Zur Traube“, Friedrichstr. 233, 42551 Velbert, Tel. 02051/9206-0, Fax 02051/9206-66, zur-traube-velbert(at)t-online.de,  www.zur-traube-velbert.de
Queens Hotel Velbert, G.-Weisenborn-Str. 7, 42549 Velbert, Tel. 02051/492-0, Fax 02051/492-175, velbert(at)queens-hotels.com,  www.queens-hotels.com/velbert
Poststr. 17, 42551 Velbert
Elisabeth-Krankenhaus Kliniken St. Antonius gGmbH, Tönisheider Str. 24, 42553 Velbert, Tel. 02053/4940
Dr. med. Gassan Bani, Hauptstr. 22, 42555 Velbert, Tel. 02052/4847
Apotheke zum Schlotschmet, Blumenstr. 1, 42551 Velbert, Tel. 02051/54995
Deutsches Schloss- und Beschlägemuseum, Oststraße 20 im Forum Niederberg, 42551 Velbert, Tel. 02051/26-2285, Fax 02051/26-2297,  Mo geschlossen, Di bis Fr 10:00 bis 17:00, Sa 14:00 bis 18:00, So 10:00 bis 18:00
Aldi, Hebbelstr. 17, 42549 Velbert,
Lidl, Güterstraße 11, 42551 Velbert/Mitte

Velbert wurde erstmalig im Jahr 875 als Feldbrahti bezeichnet. Fast 1.000 Jahre dauerte es, bis Velbert zur Stadt ernannt wurde. 1860 kam es erst dazu, unter anderem auf Grund der Bedeutung als Standort florierender Betriebe der Schlüssel- und Beschlägefertigung.

Der Pilgerweg führt rechts an der Sparkasse vorbei bis zur ev. Christus-Kirche. Davor geht es rechts bis zur Ampel und anschließend links in die Grünstraße. Am Ende gehen Sie rechts hinter der Agentur für Arbeit in die Güterstraße. Mit Hilfe der Ampel kreuzen Sie nun die Langenberger Straße und gehen weiter geradeaus in die Sieperstraße, in der Sie unter der Eisenbahnunterführung hindurch gehen, rechts abbiegen und der Straße Birkental bis zum weißen frei stehenden Haus folgen. Nach 1,5 km biegen Sie erneut in einen Wald ein. Direkt hinter dem Zugang befindet sich links eine überdachte Parkbank. Gegenüber gehen Sie rechts den Waldweg hinauf.

Am Ende steht ein allein stehendes Haus, davor kurz rechts und sofort wieder links. Dabei nicht von den Verbotsschildern abschrecken lassen. Diese gelten nicht für Fußgänger. Den Golfplatz “Am Knollenberg” lassen Sie links liegen und treffen auf eine enge Kurve der Schmalenhofer Straße. Dort geht es links runter bis auf der rechten Seite die Zufahrt zu Hausnummer 190 bis 194 erscheint. Sie biegen dort rechts ab, gehen über den Bauernhof, passieren den Hochspannungsmast und gehen durch den Wald.

Vor dem nächsten Gebäude, tief im Wald gehen Sie links. Der Waldweg wird an dieser Stelle sehr eng und geht steil bergauf. Sie werden plötzlich vor einem Zaun stehen. Dieser gehört zum Naturfreundehaus, dessen Eingangstor sich ein kleines Stück weiter oben befindet.

Am Naturfreundehaus benutzen wir die Zufahrt, von dort hat man nach links einen Blick auf die knapp 6 km entfernten Langenberger Sendeantennen. Der kleinere von beiden wurde vor einigen Jahren zum Opfer eines Orkans und stürzte um. Sie gehen am Friedhof vorbei und biegen an der Hauptstraße rechts ab. Dabei werden Sie die B224 wieder überqueren und kurz dahinter das Ortseingangsschild von Velbert-Tönisheide passieren.

Etappe 24: Velbert-Tönisheide – Velbert Neviges (3,4 km)

Kfz-Kennzeichen: ME

An der nächsten Kreuzung biegen Sie links in die Kirchstraße ein. Rechts gegenüber vom Tönisheider Kirchplatz steht die denkmalgeschützte evangelische Kirche. Der Name des Velberter Ortsteiles Tönisheide leitet sich von dieser ursprünglich dem Eremiten St. Antonius geweihten Kapelle ab. Der hl. Antonius gehört zu den sogenannten Vier Marschällen (Antonius, Cornelius, Hubertus, Quirinius), die der belgische Herzog Gerhard II. besonders verehrte.

So dürfte die im Jahre 1448 erstmals erwähnte Kapelle auf St. Antonius‘ Heide auf eine Stiftung des Herzogs zurück gehen. Der einschiffige gotische Bau besitzt einen eingezogenen Hauptchor, an dem um 1700 im Norden ein kleiner Kapellenchor angebaut wurde. Der Vorbau mit Eingangshalle und Sakristei ist dagegen erst bei der Restaurierung 1971 bis 1974 entstanden. Die mit der Kapelle verbundene Vikarie wurde im Jahre 1626 an den ev. Pastor in Neviges vergeben. 1892 erreichte die Kirchengemeinde Tönisheide ihre Selbständigkeit.

Auf der folgenden Kirchstraße befindet sich rechts die katholische St. Antoniuskirche, benannt nach St. Antonius von Padua. Nach 800 m erreichen Sie die Nevigeser Straße, die gleichzeitig schon das nächste Ziel verrät, Velbert-Neviges. Gehen Sie dort nach links und sie überqueren ein letztes Mal die autobahnähnlich ausgebaute B224. Nach der Brücke pilgern Sie nach links, erst in die Straße “Auf der Drenk”, dann rechts in die Straße “Auf der Höhe” und abschließend in den Weg “An der Maikammer”. Am Ende befindet sich rechts wieder ein Waldweg, der Sie geradeaus in das Sackgassenende der Schützenstraße bringt.

Gehen Sie die Schützenstraße ganz durch und sie gelangen auf die Bogenstraße. Wenn Sie dieser nach links folgen, stellen Sie fest, dass sie in der 180°-Kehre zur Wilhelm-Straße wird und steil abwärts in die Altstadt von Neviges führt.

Etappe 25: Velbert-Neviges – Wuppertal-Elberfeld (6,9 km)

Einwohner: 20.000, Kfz-Kennzeichen: ME, Vorwahl: 02053, Postleitzahl: 42553
Windrather Hof, Nordrather Str. 72, 42553 Velbert-Neviges, Tel. 02053/2245, Fax 02053/923810,  www.windrather-hof.de
Haus Sondermann, Siebeneicker Str. 310, 42553 Velbert-Neviges, Tel. 02053/5756, Fax 02053/504104
Elberfelder Str. 65, 42553 Velbert-Neviges

Vor der großen Kreuzung befindet sich ein etwas kleinerer Straßenübergang für Fußgänger. Gehen Sie dort links in die Elberfelder Straße, die gleichzeitig Fußgängerzone ist. Folgen Sie der Beschilderung zum Mariendom. Alljährlich kommen Zehntausende nach Neviges, sei es als Touristen oder als Pilger um die weltberühmte moderne Wallfahrtskirche „Maria – Königin des Friedens“ zu besichtigen. Sie hat weltweit große Beachtung und Bewunderung gefunden. Durch eine sehr eigenwillige Bauweise ragt sie aus dem Ortsbild von Neviges hervor. Ein wenig erscheint sie wie ein überdimensionaler Kristall während das Dach den Eindruck eines großen Zeltes vermittelt.

Gleichzeitig wird in der Baukonstruktion noch eine andere Idee erkennbar: Auf einer leichten Anhöhe gelegen und erreichbar über einen breiten, zum Teil über Stufen ansteigenden Pilgerweg, wird der „Mariendom“ zum Zeichen für das Ziel der christlichen Wallfahrt: die „Stadt Gottes auf dem Berge“. Tatsächlich lassen sich am gesamten Bauwerk viele Stadtelemente ausmachen: Die unterschiedlich hohen Außenwände wirken wie eine Häuserfront, da sie in Giebeln abschließen; das Dach deutet mit seiner vielfältigen Gliederung Turmspitzen an.

Die Einheit von Weg und Ziel wird auch darin sichtbar, dass sich die Backsteinpflasterung und die Straßenlaternen des Pilgerweges in den Innenraum fortsetzen. Zur symbolischen Aussage wird nach Angaben der Kirchengemeinde auch der Hauptpfeiler, der das Betondach stützt: Er ist zur Kanzel ausgeformt, d.h.: Das Wort Gottes, das von hier aus verkündet wird, trägt die Kirche. Zeichenhaft wirkt auch die Anlage des zentralen Raumes als großer öffentlicher Platz, den die Emporen wie Häuser mit Fenstern und Balkonen umstehen, den Straßenlaternen ringsum beleuchten und dessen Pflasterung an eine römische Piazza erinnert.

Wenn Sie an hellen Sonnentagen die Wallfahrtskirche betreten, werden Sie die Leuchtkraft der großen Fenster fest stellen. Das eintönige Grau des Betons wird durch das Farbenspiel je nach Lichteinfall übermalt. Die Fenster zeigen Darstellungen, die nicht direkt oder konkret sind, vielmehr sprechen sie in Bildern, deren symbolische Aussage aus der Tradition der christlichen Kunst zu erschließen bzw. zu deuten ist.

In dem sogenannten „Erlösungsfenster“ fällt auf den ersten Blick das Mariensymbol auf, die große Rose, die am Stamm eines Baumes erblüht, der breit und kräftig in die Höhe wächst und sich oben zum Kreuz der Erlösung ausbildet; seine violette Farbe deutet auf die Passion hin: Christus erlöst die Menschheit am Kreuz; Maria ist Mitwirkende an seinem Erlösungswerk. Sie blüht schon vor seinem Tod unten am Stamm des Kreuzes als die „Rose ohne Dornen“. Haupt und Wundmale des Gekreuzigten werden durch rote Trauben angedeutet, dazwischen verteilen sich weiße Glasstücke und zeigen Corpus und Dornenkrone an. Diese Zeichen weisen auf die Eucharistie hin, bei der sich auf dem Altar immer wieder neu unter den Gestalten von Brot und Wein der Kreuzestod Christi, „das Werk unserer Erlösung vollzieht“.

Das Erlösungswerk Christi vollendet sich im Wirken des Heiligen Geistes, das im Rosen- und Heilig-Geist-Fenster der Sakramentskapelle dargestellt ist. In beiden Fenstern, die jeweils durch ihre Winkelform aufeinander zugeordnet sind, verläuft im obersten Bereich ein breites rotes Band: Es stellt den Bereich des Göttlichen dar. Der Mensch hat sich aus eigenem Willen aus diesem Bereich entfernt: Ein breites, graues Band, das sich über beide Fenster hinzieht, zeigt die trostlose Gottesferne an, in der sich die Menschen befinden. In ihre hoffnungslose Welt senkt nun Gott seinen Geist herab und spricht sein Wort, das die geheimnisvolle Rose – Maria – empfängt.

Die in Maria begonnene Erlösung wird vollendet durch die Herabsendung des Heiligen Geistes. Im rechten Fenster kommt der Geist Gottes im Bild der roten Wolke auf die Welt,,mit Sturm und Feuersgluten“. Das Grau der Sünde hat an Umfang verloren; die Farben der Schöpfung im Hintergrund haben sich aufgehellt in lichte und kräftig blaue Töne. Der Erdkreis, am unteren Rand, erscheint bereits ganz in Rot getaucht und geisterfüllt. Auch die Menschen, dargestellt im Bild der Häuser einer Stadt, haben sich vom Geist Gottes ergreifen lassen und ihn bei sich aufgenommen. Sie werden als das „Licht der Welt“ bezeichnet.

Das Fenster in der Marienkapelle zeigt eine Rose, die voll erblüht ist und sich in einzelne Blütenblätter aufzulösen beginnt. Im Blütenaufbruch bringt sie einen Fisch hervor, der sehr ausgeprägt mit Kopf und Schuppenleib gestaltet ist. Der Fisch ist ein frühchristliches Symbol für Christus.
Die Farben Blau, Grün und Rot, die gleichgewichtig das Bild beherrschen, sind alte Symbolfarben für die drei göttlichen Tugenden, die Grundelemente des christlichen Lebens: Glaube, Hoffnung, Liebe. Maria, die Magd des Herrn, hat sich ganz in den Dienst seines Erlösungswerkes gestellt und bringt so Jesus, den Erlöser, das Fundament des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe zur Welt.

Das Schlangenfenster an der Treppe zur Unterkirche vollzieht die abwärtsführenden Stufen der Treppe nach. Auch der mehrfach gewundene grüne Schlangenkörper, der den größten Teil des Fensters einnimmt, bewegt sich mit dem Vorderteil nach unten. Der Kopf hängt an der tiefsten Stelle und macht den Eindruck, dass das Ungeheuer besiegt ist. Die Schlange, das Zeichen des Bösen, scheint in einem Netz zu hängen, geflochten aus Wörtern in alter Schriftart.

Diese nennt die Sünden der Menschen: Neid, Geiz, Habgier, Haß, Lieblosigkeit, Lüge, Maßlosigkeit und Macht. Der sündige Mensch „sinkt“ in die Tiefe, jedoch wenn er nach dem Empfang des Bußsakramentes in der Unterkirche wieder nach oben steigt, hat er die Kraft, die Schlange des Bösen zu zertreten. Die Fußsohlen, gebildet aus weißen Glasstücken, zeigen den neuen Menschen an, der den alten mit seinen Sünden abgelegt hat. Soweit die Beschreibung der Kirchengemeinde.

In der Unterkirche, direkt unterhalb der Marienkapelle, liegt die Krypta. Diesen ursprünglich nicht für liturgische Zwecke gedachten Raum hatten die Franziskaner für ihre täglichen Konventsmessen und das Stundengebet eingerichtet. Im Jahre 2000 entwarf Prof. G. Böhm eine neue Gestaltung für die Krypta: Sie sollte der Klostergemeinschaft und kleineren Pilgergruppen die Feier der Liturgie sowie die stille Anbetung der Eucharistie ermöglichen. Im Zentrum steht der Altar auf einer runden Platte in leuchtendem Rot.

Auf die Stirnwand malte Markus Böhm, der Sohn des Architekten, das Zeichen des Mariendomes: Die Rose, die mit dem Sonnengesang des hl. Franziskus in kunstvoll graphischen Schriftzügen hinterlegt ist. In ihrer runden Mitte birgt sie das eucharistische Brot und stellt es den Gläubigen zur Anbetung dar. Im Übrigen stört sich auch die evangelische Bevölkerung von Neviges nicht an den vielen tausend Pilgern, die alljährlich durch den Ort strömen, bringen diese doch neben ihrer Frömmigkeit auch Geld in die Stadt.

Weil es in alter Zeit noch nicht so viele Einkehrmöglichkeiten gab, versorgten die Nevigeser Hausfrauen die Pilger mit kochend heißem Wasser, damit sich diese ihren mitgebrachten Kaffeepulver aufbrühen konnten. So prangten allmählich an fast allen Türen rund um die Wallfahrtskirche die Schilder “Kaffeewasser”, und das in so reichlicher Anzahl, dass man einer Straße gar den Namen “Kaffeewasserstraße” verlieh. Dieser schöne und einträgliche Brauch hielt sich bis um die Wende zum 20. Jahrhundert. Vorbei ist es auch mit der Kaffeewasserstraße, die dem Neubau des Wallfahrtsdomes zum Opfer fiel.

Am Dom gehen Sie nun geradeaus weiter, als würden Sie dran vorbei gehen, biegen auf der Hauptstraße rechts rein, bis Sie wieder zur Wilhelmstraße gelangen. Dort geht es links weiter. Übrigens treffen Sie hier ganz kurz auch wieder auf die Kaiserroute. Doch Sie biegen rechts in den Pastoratsberg ein und anschließend links in die Straße “Zum Irrtum”. Am Ende steigen Sie die 34 Stufen hoch und gehen nach links. Nun haben Sie wieder einen beträchtlichen Höhenunterschied überwunden und folgen dem Pfad zwischen den Feldern entlang, während Sie sich von Neviges entfernen.

Überqueren Sie die Hohenbruchstraße, gehen kurz in die Konrad-Adenauer-Straße aber biegen dort sofort rechts am rot-weißen Drängelgitter links in den Waldweg hinein. Den Weg gehen Sie bis zum Ende und dann halbrechts am Edeka-Markt vorbei in Richtung S-Bahnhaltestelle Velbert-Rosenhügel. Vor der S-Bahnstation gehen Sie 100 m rechts und dann unterqueren Sie den Bahnhof bis zum Ende des asphaltierten Weges. Anschließend gehen Sie rechts den ausgetretenen Feldweg entlang und den folgenden geteerten Weg hinauf bis zur Haupstraße. Dieser folgen Sie nach links, überqueren sie an der Ampel und gehen 100 m weiter links in den Oberdüsseler Weg. Kurz darauf erscheint links der Farnweg und gleichzeitig der Ortseingang von Wuppertal-Elberfeld.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


Die Weltenbummler – ältester deutschsprachiger Reiseblog (seit 2000)

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