Einwohner: 65.000, Kfz-Kennzeichen: UN, Vorwahl: 02303, Postleitzahl: 59xxx
Hotel Kraka, Gesellschaftsstr. 10, 59423 Unna, Tel. 02303/98672-0
Cafe-Restaurant Hosselmann, Massener Str. 2, 59423 Unna, Tel. 02303/12638
Bahnhofstr. 46, 59423 Unna
Katharinen-Hospital gGmbH, Obere Husemann-Straße 2, 59423 Unna, Tel. 02303/1000
Ulrich Echterhoff, praktischer Arzt, Massener Hellweg 25, 59427 Unna, Tel. 02303/953170
Zahnarzt: Dr. med. dent. Martin Braatz, Ostring 37, 59423 Unna, Tel. 02303/967575
Mühlen-Apotheke Massen, Massener Hellweg 34, 59427 Unna, Tel. 02303/50244
Hellwegmuseum, Burgstr. 8, 59423 Unna, Di bis Fr 10:00 bis 12:30, 15:00 bis 17:00, Sa 11:00 bis 13:00, So 11:00 bis 13:00, 15:00 bis 17:00
Nun wird es wieder etwas belebter. Der folgende Uelzener Weg führt Sie wieder auf den Hellweg, der Sie wiederum in den Citybereich von Unna bringt. Sie treffen automatisch auf den Kirchplatz und die Fußgängerzone.
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels stammt aus meinem nicht mehr erhältlichen Reiseführer über den Jakobsweg von Paderborn nach Aachen. Die meisten Informationen werden daher veraltet sein und dieser Artikel kann nur als grobe Richtschnur dienen.
Um die 1032 zum ersten Mal erwähnte Kirche zu Unna – hier taucht auch der Name Unna erstmalig auf – entstand allmählich das Dorf Unna. Im Zuge der Auseinandersetzung um die Territorialherrschaft mit dem Kölner Erzbischof verlieh Graf Eberhard II. von der Mark Unna wegen seiner strategisch wichtigen Lage am Hellweg um 1290 das Stadtrecht. Die Unnaer Bürger konnten nun ihre Stadt mit einer starken Mauer und mit Wehrtürmen und Stadttoren sichern. Außerdem erhielten sie das Marktrecht, durften die niedere Gerichtsbarkeit ausüben und sich selbst verwalten.
Die Handwerker und Kaufleute schlossen sich ab dem 15. Jahrhundert in Zünften zusammen, deren Mitglieder allesamt ratsfähig waren, d.h. nur sie hatten das aktive und passive Wahlrecht für den Rat. Und in Unna ließen die märkischen Grafen seit 1347 Münzen (silberne Pfennige, Vierlinge und Groschen) prägen, was auf einen regen Regional- und Fernhandel schließen läßt. Gehandelt wurden Getreide, Tücher, Vieh, Felle, Lebensmittel, Wolle, Eisenwaren und Wachs. Wichtige Exportgüter waren Getreide, Bier und Salz aus den Solquellen von Brockhausen (später Königsborn). Auch hier war natürlich ie Nähe zum Hellweg als Fernhandelsweg und Teil des hansischen Verkehrsnetzes für den Unnaer Warenexport von großem Vorteil, zumal die Stadt ab 1469 – wie viele westfälische Orte – zur Städtehanse gehörte. Mancher Unnaer Bürger, der sich im Fern- und Nahhandel betätigte, wurde dadurch reich.
Folgen Sie der Fußgängerzone Bahnhofstraße in Richtung Bahnhof und gehen Sie auf der nördlichen Bahnhofsseite zur Hansastraße. Dieser folgen Sie nach links. Hier befindet sich wieder die nächste Einkaufsmöglichkeit namens Lidl, kurz bevor Sie die Autobahn unterqueren. Anschließend befinden Sie sich auf dem Massener Hellweg, an der sich rechts kurz vor dem Ortsausgang die Marienkirche erhebt.
Von nun an befinden Sie sich auf Dortmunder Stadtgebiet. Ihnen bleiben nun mehrere Möglichkeiten weiter zu pilgern. Die nächsten 9 km geht es überwiegend an der Hauptstraße entlang. Hier finden Sie natürlich allerlei Einkaufs- und Verpflegungsmöglichkeiten. Andererseits ist die Strecke nicht besonders spektakulär. Die Straße wechselt lediglich passend zum Stadtteil, in dem Sie sich gerade befinden den Namen. Erst handelt es sich um den Wickeder bzw. Altwickeder Hellweg, anschließend nennt er sich Asselner und Brackeler Hellweg bevor er zum Wambeler und schließlich zum Körner Hellweg wird.
Alternativ bietet sich eine Fahrt mit der S-Bahn an. Diese fährt direkt auf dem Hellweg. Doch auch hier haben Sie wiederum die Qual der Wahl. Einerseits können Sie sich zur Besichtigung bis südlich der Dortmunder Innenstadt fahren lassen und andererseits können Sie zwei Haltestellen vorher an der Station Dortmund-Körne aussteigen und in Richtung Ruhr weiter pilgern.
Für den Fall, dass Sie die S-Bahnfahrt (zu Recht) an dieser Stelle bevorzugen, so steigen Sie an der Station Dortmund-Wickede in die Linie 4 und fahren bis zur Haltestelle Dortmund-Körne-West. Bei dem Wunsch einer Stadtbesichtigung fahren Sie zwei Stationen weiter bis nach Dortmund-Stadthaus. Dort steigen Sie um in die U-Bahnlinie 49 in Richtung Dortmund Hauptbahnhof.
Etappe 15: Dortmund-Körne – Dortmund-Hohensyburg (14,0 km)
Einwohner: 9.000, Kfz-Kennzeichen: DO, Vorwahl: 0231, Postleitzahl: 44xxx
Tourist-Information, Königswall 18a, 44137 Dortmund, Tel. 0231/140341, info(at)dortmund-tourismus.de, www.dortmund-tourismus.de
Pension Sonnenschein, Wickeder Hellweg 55, 44319 Dortmund, Tel. 0231/211919
Jugendgästehaus Adolph Kolping, Silberstr. 24-26, 44137 Dortmund, Tel. 0231/140074, Fax 0231/142654, jgh-dortmund(at)djh-wl.de, Bettenzahl: 315, ab € 19,90
Klinikum Dortmund gGmbh, Westfalendamm 403-407, 44143 Dortmund, Tel. 0231/45090
Dr. med. Andreas Kocybik, Arzt für Allg.Med., Wambeler Hellweg 27, 44143 Dortmund, Tel. 0231/596565
Zahnarzt Jürgen Pipke, Kaiserstr. 19, 44135 Dortmund, Tel. 0231/528062,
Hellweg-Apotheke Brackel, Brackeler Hellweg 155, 44309 Dortmund, Tel. 0231/252244
Wenn Sie sich für die Dortmunder Innenstadt entscheiden, so müssen Sie nach deren Besichtigung über den Brüderweg in Richtung Osten, biegen nach rechts auf den Heiligen Weg und gelangen auf die Märkische Straße. Dieser folgen Sie knapp 2,5 km. Rechts erscheint die Straße „Auf der Kluse“.
An dieser Stelle kommen Sie auch aus, wenn Sie in Dortmund-Körne bereits die S-Bahn verlassen. Dort gehen Sie aber erst in die Liboristraße, kehren an der gleichnamigen Kirche links in die Paderborner Straße ein bis diese endet. Die Straße Am Zippen führt nach links in Richtung Süden. Folgen Sie dieser halbrechts bis zum Ende, gehen Sie anschließend rechts und vor der folgenden Brücke links runter zum Fuß- und Radweg.
Dieser endet wiederum an der Straße „Im Voßkuhle“. Wenn Sie diese überqueren und sich leicht links halten, sehen Sie schon, dass dort ein weiterer kombinierter Rad- und Fußweg verläuft. Nach 250 m unterqueren Sie zum vorerst letzten Mal die Bundesstraße 1, durchqueren eine Kleingartensiedlung und gelangen auf die Willem-von-Vloten-Straße. An dieser biegen Sie links ab und sind ebenfalls „Auf der Kluse“. Der B1 begegnen Sie das nächste und zugleich letzte Mal erst wieder in Aachen.
Nun verlassen Sie Dortmund südwärts. Bevor es aber ruhiger und schöner wird, pilgern Sie vorher noch an dem alten, stillgelegten ThyssenKrupp-Gelände vorbei. 1841 wurde hier der Grundstein zur Errichtung eines Puddel- und Walzwerkes auf dem Gebiet der Hörder Burg gelegt. Zwei Jahre später konnte die Hermannshütte mit der Produktion beginnen. Von nun an ging es stetig mit der Stahlproduktion bergauf. Es dauerte kein Jahrzehnt als nicht weit von der Hermannshütte entfernt das Hochofenwerk Phoenix-West errichtet wurde.
Waren es ursprünglich 24.000 t Rohstahl, die jährlich produziert wurden, so waren es Ende des 19. Jahrhunderts bereits 500.000 t. Mittlerweile wurden über 6.000 Mitarbeiter beschäftigt und die “Vereinigte StahlWerke AG” stieg zum weltweit zweitgrößten Montankonzern auf. Nach Kriegsende, Demontage, Wiederaufbau und Übernahme durch Krupp kam es aber im Jahr 1998 zum Aus. Dem benachbarten Hochofen Phoenix-Ost ging es nicht wesentlich besser. Nur drei Jahre dauerte es, bis auch dort im wahrsten Sinne des Worts der Ofen aus war und ein letztes Mal Roheisen geschmolzen wurde.
Für die Zukunft des Geländes, auf dem Sie nun pilgern, liegen bereits einige Konzepte vor. Vom Gewerbegebiet über Wohnanlagen mit einem künstlichen See bis zum Industriedenkmal ist an dieser Stelle noch alles möglich. Orientieren Sie sich in den nächsten 3 km an den Radschildern in Richtung Rombergpark.
Der Rombergpark gilt als Erholungspark mitten in der Großstadt. Doch er bietet mehr als nur Entspannung, denn auch ein botanischer Garten befindet sich in ihm. Der heute 65 ha große Park fand 1822 seinen Ursprung im englischen Landschaftspark, in den 1927 der Botanische Garten integriert und später erweitert wurde. Neben viel Grün und Romantik hat der Park im Süden Dortmunds natürlich viele botanische Besonderheiten und Pflanzen aus fernen Ländern zu zeigen.
Einen Besuch wert sind in jedem Fall auch die Pflanzenschauhäuser, die auf einer Fläche von 1.000 m² unter Glas exotisches und tropisches bieten. Aber auch sehr alte Bäume sind hier zu sehen. Unter anderem auch einige der größten Nordrhein-Westfalens. Die dickste Platane Dortmunds ist beispielsweise eines der Naturdenkmäler im Rombergpark. Die Großräumigkeit und Weite des alten englischen Landschaftsgartens mit seinen prägenden Elementen kann nur durch ständige fachkundige gärtnerische Pflege erhalten werden. Die Parkpflege wird behutsam ausgeführt, mit dem Ziel diese romantische Parkanlage langfristig in ihrem Charakter zu erhalten.
Der Botanische Garten Rombergpark ist mit seinen Freilandflächen ganztägig kostenfrei zugänglich. Für einzelne Schaugärten und die Pflanzenschauhäuser (kostenpflichtig) gelten jedoch spezielle Öffnungszeiten. Den Park durchqueren Sie von Nord nach Süd und treffen automatisch nach 1.500 m auf die Zillestraße. Diese überqueren Sie und benutzen die Galoppstraße. Am Ende vor der Schule biegen Sie links ab und folgen der Olpketalstraße bis zur Kirchhörder Straße. Halbrechts befindet sich der Theodor-Freywald-Weg, der Sie durch das Dortmunder Stadtforst führt.
Ab hier werden Sie nun auch endlich in den Genuss der Ruhrgebietsnatur kommen. Dort gehen Sie nun stetig bergauf, bis Sie die Viermärker Eiche erreichen. Vorher unterqueren Sie die Autobahn 45, die in Höhe der Baumkronen durch den Wald verläuft. Nach 800 m auf dem Waldweg erscheint kurz vor der Autobahnunterführung der Biergarten „Waldesruh“.
Hinter der Autobahn nennt sich der Wald „Romberg Holz“. Am Ende des Weges gelangen Sie auf einen Parkplatz, an dem der Viermärkerweg bergab zur Wittbräucker Straße führt. Nachdem Sie diese Hauptverkehrsstraße überquert haben, folgen Sie dem Weg zum Parkplatz des Hotelrestaurants Dieckmann’s. Auf dem Parkplatz zur Ihrer Rechten sehen Sie schon den Waldweg weiterführen. Folgen Sie im Fürstenberg-Holz, wie der Wald an dieser Stelle nun heißt, lediglich dem Waldweg, so gelangen Sie automatisch auf den Weg der zum südlichsten Dortmunder Stadtteil Syburg führt.
An der folgenden Hohenysburgstraße zweigen Sie nun nach links ab. An der Kreuzung Hohensyburg- und Hengsteystraße stehen Sie nun vor der Entscheidung, ob Sie weiter pilgern und somit die Hengsteystraße hinunter gehen oder ob Sie sich lieber erst die Ruine Hohensyburg und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal anschauen möchten. Dafür gehen Sie weiter auf der Hohensyburgstraße und folgen der Beschilderung zum Casino bzw. zum Campingplatz. Anschließend pilgern Sie durch den Park in Richtung Kaiser-Wilhelm-Denkmal und Ruine Hohensyburg. Von dort können Sie einen ersten vorsichtigen Blick in das Ruhrtal werfen.
Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
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