Kurzbesuch am Lake Mead bei Las Vegas

Es war wirklich nur ein kurzer Besuch, den wir am Lake Mead gemacht hatten. Wir kamen nämlich gerade aus Arizona, besichtigen den Hoover Damm, als wir die Grenze zu Nevada passierten und auf dem Weg nach Las Vegas waren. Aber eben als wir den beeindruckenden Staudamm besichtigten, der nach dem 31. Präsidenten der USA benannt ist, stolperten wir ein wenig über den See.

Camper auf dem Weg zum See
Camper auf dem Weg zum See

Na ja, stolpern ist jetzt vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Denn es ist ja nur logisch, dass es dort einen See gibt, wo eine Staumauer errichtet wurde. Der Colorado River wird dort gestaut, wie ich schon im Beitrag über den Hoover Damm beschrieben hatte. Doch an der Staumauer selber sieht man nur einen ganz kleinen Teil des Lake Mead. Im Verhältnis zum Rest des Lake Mead ist das sogar nur ein Bruchteil. Das kann man ganz gut auf der Karte erkennen, wenn man zunächst auf den Hoover Damm klickt und langsam rauszoomt. Dann werden einem die beeindruckenden Maße des Sees halbwegs klar.

Der holt jetzt mit seinem Auto das Boot aus dem Wasser
Der holt jetzt mit seinem Auto das Boot aus dem Wasser

Tolle Ausblicke auf den Lake Mead

Als wir den Bereich des Hoover Damms verließen und eigentlich in Richtung Las Vegas aufbrechen wollten, sahen wir noch einen Hinweis zu einem Aussichtspunkt, dem wir gerne noch folgten. Von diesem Aussichtspunkt hat man ein wirklich tolles Panorama auf den Lake Mead. Und selbst hier sieht man eigentlich nur einen Teil des riesigen Gewässers. Aber das war schon eine ganz andere Größenordnung als das, was man direkt an der Staumauer sieht.

Und wir wurden neugierig. Wir sahen jede Menge Inseln, verschiedene Wasserlinien an den Ufern und eine Art Marina ganz weit unten. Dort konnten wir Bewegung erkennen. Autos fuhren auf einer weitläufigen Fläche entlang, kleine Boote legten an Stegen an und das alles wirkte so interessant, dass wir beschlossen, wenigstens dort einmal noch anhalten zu wollen.

Überblick über den Lake Mead
Überblick über den Lake Mead

Also verließen wir den Highway 93 an der nächstmöglichen Ausfahrt und zahlten wenig später die Gebühr für den Besuch. Denn der Lake Mead ist eine National Recreation Area und wird vom National Park Service (NPS) verwaltet. Zwar hatten wir die Jahreskarte für die US-amerikanischen Nationalparks mit dabei, doch diese hatte hier keine Gültigkeit. Auch wenn unser Besuch nur von kurzer Dauer sein würde, weil es schon später Nachmittag war, so war es uns das aber wert.

Der Lake Mead wird vom National Park Service verwaltet

Wir fuhren anschließend die Straße hinab und erreichten kurz vor dem Ufer einen riesigen Parkplatz, auf dem wir unseren Wagen abstellten. Die Fläche war abschüssig und einige Schilder verrieten, dass der Wasserstand des Lake Mead in den letzten Jahren in deutlich unterschiedlicher Höhe war. Dort wo wir und viele andere Autos standen, hätten wir vor einigen Jahren nicht parken können. Diese Uferlinien konnte man auch gut in der Landschaft erkennen. Es ist halt ein Stausee, der mal mehr und mal weniger Wasser beinhaltet.

Ufer
Ufer

Ein kleines Highlight war für uns die Beobachtung, wie ein Freizeitkapitän mit seinem Boot am Steg anlegte und sein Auto holte. Denn das war ja nicht nur ein kleiner Pkw, sondern ein klassischer Pickup. Damit wollte er nun sein Boot aus dem Wasser holen. Solche Tätigkeiten sieht man ja auch immer wieder an deutschen Gewässern. Doch von dort kennen wir das nur so, dass man jede Menge Menschen sieht, die einen Trailer ins Wasser lassen und den Vorgang ganz aufgeregt durchführen. Der Mann war aber nun alleine und wirkte völlig tiefenentspannt.

Mit dem Pickup ins Wasser

Er fuhr rückwärts mit dem Anhänger ins Wasser, stand mit dem Pickup auch im Wasser, stieg aus, fuhr das Boot vom Steg zum Trailer, verband die beiden Einheiten und stieg wieder ins Auto ein. Fertig. Für uns, die wir davon keine Ahnung haben, so das absolut lässig und zugleich professionell aus. Wie gesagt, in Deutschland haben wir schon ganze Personengruppen gesehen, die das vollführten und da wirkte es so, als sei das mit mehreren Teilnehmern ein ganzes Tageswerk. Dieser Mann erledigte die Prozedur ganz allein in wenigen Minuten.

Wir gingen noch ein wenig am Ufer spazieren, fuhren zu einem anderen Anleger und besuchten auch noch die eigentliche Marina. Dort war zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht ganz so viel los. Man merkte, dass die meisten Menschen eher auf dem Wasser unterwegs waren. Immerhin standen zahlreiche Autos am Ufer herum, aber vor Ort waren nur sehr wenige Personen zu sehen. Auch auf dem See konnten wir nur einige Boote ausmachen, denn wie schon weiter oben erwähnt, ist der Lake Mead echt groß und an der Marina überblickt man nur einen kleinen Teil des Gewässers.

Viele Fische im Lake Mead
Viele Fische im Lake Mead

Uns hat es gut gefallen und es hat irgendwie Lust gemacht, mit einem eigenen Boot auf dem Lake Mead herumzudümpeln. Wir konnten uns gut vorstellen, wie das hier an einem Wochenende aussehen würde, wenn die Stadtbewohner einen Ausflug auf dem Wasser machen wollen.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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