Bezwungen! Und zwar den höchsten Berg von Großbritannien, den höchsten Gipfel von Schottland und den Ben Nevis. Das sind ja gleich drei Dinge auf einmal? Von wegen, der Ben Nevis ist natürlich der höchste Berg von Großbritannien und erhebt sich im Westen Schottlands. Doch wie kommt man rauf? Eigentlich ist die Besteigung des Ben Nevis keine große Sache. Der Berg selbst ist mit 1.344 Metern Höhe nicht besonders groß. Doch man startet bei einer Tour beinahe auf Meereshöhe, weswegen man einen deutlichen Höhenanstieg zu bewältigen hat. Dennoch ist der Ben Nevis leichter zu besteigen als der Carrauntuohil, dem höchsten Berg von Irland. Denn dieser bietet mit seiner gefürchteten Devil’s Ladder eine kleine, fiese Gemeinheit beim Aufstieg. Beim Ben Nevis ist das nicht der Fall.
Doch beginnen wir von vorne, am Fuße des Bergs. Da befindet sich nämlich ein Campingplatz. Und dieser bietet sich geradezu für zwei Übernachtungen an, wenn man den Berg erklimmen möchte. Rund 500 Meter vom großen und gepflegten Campingplatz, der mit allen Einrichtungen dienen kann, die so ein Platz mit sich bringt, existiert ein Besucherzentrum. Dort kostet der Tagesparkplatz 3 Pfund, für Wohnmobile sogar zehn Pfund. Für mich stand daher schnell fest, dass ich zwei Nächte auf dem Campingplatz verbringen werde. Warum soll ich zehn Pfund bezahlen und abends noch weiterfahren müssen, wenn ich nach der womöglich anstrengenden Wanderung einfach für ein paar Pfund mehr bequem auf dem Campingplatz bleiben kann?
Direkt neben dem Besucherzentrum befindet sich ein Einstieg in den Wanderweg. Einen weiteren Einstieg gibt es ein kleines Stück weiter im Tal, nämlich an der Jugendherberge. Beide Wege treffen sich nach kurzer Zeit. Eine Ausschilderung ist kaum vorhanden, aber auch nicht erforderlich. Man folgt entweder einfach den vielen Wanderern oder verlässt ganz einfach den breiten Weg nicht. Auf den ersten Höhenmetern, es dürften so 300 gewesen sein, ist der Weg sogar mit breiten und großen Steinen gepflastert. Das macht die Sache nicht wirklich anspruchsvoll. Lediglich beim Abstieg, wenn die Kräfte vielleicht langsam schwinden, ist es ermüdend, „treppab“ steigen zu müssen. Ungefähr auf 600 Höhenmetern folgt die einzige T-Kreuzung, an der man möglicherweise falsch gehen könnte. Einfach rechts halten – oder den anderen hinterher.
Der Ausblick ist die ganze Zeit unglaublich schön – vorausgesetzt, es sind keine Wolken vorhanden. Und das ist das größere Problem beim Ben Nevis. Er ist laut Statistik am Besucherzentrum nämlich nur an zehn Tagen im Jahr nicht in Wolken gehüllt. Außerdem ist es oben auf dem Gipfel empfindlich kühl. Das sollte auf keinen Fall unterschätzt werden.
Das obere Viertel des gesamten Wegs besteht aus einem Weg zwischen Geröll und Schotter. Gras wächst hier nicht mehr. Dafür gibt es an einer Stelle, kurz vor dem Gipfel, einen ziemlich steilen Abhang. Sollte man nicht übersehen, denn da geht es steil runter – nehme ich an, er war ja in Wolken gehüllt 😉 Oben wird dann das obligatorische Foto gemacht, vergeblich auf besseres Wetter gehofft, eine kleine Pause eingelegt und dann geht es den selben Weg wieder hinab. Dass ich Pingu mit hinauf genommen habe, ist natürlich Ehrensache. Sowohl am Campingplatz als auch am Besucherzentrum kann man sich anschließend ein Zertifikat über seinen Aufstieg kaufen. Das ließ ich mir als Sammler von solchen geografischen Zertifikaten natürlich nicht entgehen.
Den Track zu der Wanderung gibt es, wie gewohnt, im Reiseforum. Dort freue ich mich auch über Kommentare und Fragen. Noch mehr Bilder, Eindrücke und Reiseinformationen aus Schottland gibt es auch in meinem ausführlichen Reisebericht „Mit dem Wohnmobil nach Schottland„.
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Hallo Michael,
werde am kommenden Mittwoch nach Glasgow fliegen. Ben Nevis steht auch bei mir auf dem Programm.
Bin mal gespannt, da aktuell die Windverhältnisse sehr schlecht werden sollen…
Viele Grüße und Danke für die Info mit dem Zertifikat, welches ich mir auch zulegen möchte, sollte es klappen 😉
Michael
Hallo Michael,
na dann wünsche ich ganz viel Spaß und vor allen Dingen gutes Wetter 😉
Viele Grüße nach Schottland (wo du ja jetzt heute angekommen sein müsstest)
Michael
Hallo,
wir wollen den Ben Nevis dieses Jahr auch auf unserer Schottland-Tour besteigen. Ist es richtig, dass man vom Parkplatz ca. 3 Stunden bis hoch braucht?
PS: Wir sind keine geübten Wanderer aber etwas sportlich und U40. 🙂
Hallo,
sportlich und U40? Dann sollte das in knapp drei Stunden zu machen sein. Ich habe gerade mal nachgeschaut, was die Exif-Daten unserer Bilder sagten und wir brauchten etwas weniger als vier Stunden. Hatten es aber auch nicht sonderlich eilig.
Viele Grüße und viel Spaß auf dem Ben
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Hallo Michael,
einen sehr schönen Bericht hast du da verfasst. Wenn es für dich in Ordnung ist, würde ich ihn gerne in meine Ben Nevis-Reiseberichte Liste aufnehmen: https://ben-nevis.de/reiseberichte/
Das mit dem Aufstiegszertifikat war mir bislang nicht bekannt, ist ja witzig. So eins werde ich mir bei meiner nächsten Nevis-Wanderung auch holen 🙂
Hallo Ben,
na klar darfst du verlinken. Würde mich freuen. Informative Seite hast du über den Berg. Als Vorschlag würde ich den Campingplatz im Glen Nevis noch aufführen und vorstellen. Für mich als Wohnmobilist wäre das von großem Interesse. Oder ich hab’s jetzt übersehen.
Viele Grüße
Michael