2019 – Mit dem Wohnmobil nach Oberitalien – Teil 1

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Kirche oberhalb vom Lago Iseo
Kirche oberhalb vom Lago Iseo

Weltkulturerbe in Oberitalien

Und so war es schließlich auch eine der ruhigsten Nächte auf der Reise. Diese ging am nächsten Morgen weiter und zwar ein kurzes Stück nach Norden. Ich wollte noch einen weiteren Sacro Monte besichtigen, genauer gesagt, den Sacro Monte di Oropa. Diese Klosteranlage befindet sich an den südlichen Hängen der Alpen, die ja auch zu Oberitalien gehören und erforderte daher mal wieder eine schöne Bergfahrt.

Auf der Piazza in Orta San Giulio
Auf der Piazza in Orta San Giulio

Aber diese lohnt sich, denn die gesamte Anlage ist schon ziemlich groß und in der Klosterkirche kann man zudem noch die Schwarze Madonna besichtigen. Sehenswert auch der nahegelegene Friedhof im Halbkreis und natürlich die Kapellen, die das eigentliche Weltkulturerbe sind. Idealerweise gibt es neben dem Großparkplatz am Sacro Monte di Oropa auch noch einen Wohnmobilstellplatz in Waldrandlage. Es passt also alles.

Sacro Monte di Orta
Sacro Monte di Orta

Nach dem Besuch vom Sacro Monte di Oropa verließ ich jedoch vorläufig die Alpen. Nach Süden fuhr ich weiter durch Oberitalien und gelangte in die Po-Ebene. Dort steuerte ich eine der größeren Städte in Oberitalien an. Turin war das Tagesziel. Doch Turin machte es einem nicht ganz leicht. Es gibt zwar mehrere Wohnmobilstellplätze in Turin, doch der erste, den ich ansteuerte und auf den ich Hoffnungen für einen schönen Stadtrundgang setzte, war völlig überlaufen. Die Wohnmobile parkten schon draußen an der lauten Hauptstraße und das war nun nicht das, was ich mir wünschte.

Villa in Giulio Orta
Villa in Giulio Orta

Stellplatz mit Mittagspause ist für mich kein Stellplatz

Außerdem hatte der Stellplatz geschlossen bzw. Mittagspause. Das Tor und die Rezeption waren zu und ich hätte bis zum frühen Nachmittag warten müssen, nur um mich anzumelden. Das ist natürlich nicht das, was ich unter Wohnmobilstellplatz verstehe. Wenn ich Öffnungszeiten möchte, dann kann ich auch auf einen Campingplatz gehen. Damit fiel dieser Stellplatz für mich aus und ich fuhr zum nächsten.

Candelo
Candelo

Gleich gegenüber vom Fiat-Werk gab es dann meinen zweiten Versuch. Aber auch hier standen die Reisemobile bereits in einer Schlange vor der Schranke und ich hatte schlechte Karten für eine Übernachtung. Nun blieb nur noch der dritte und der an der Altstadt nächstgelegene Stellplatz. Über diesen hörte ich bisher jedoch nichts gutes, da es sich eher um einen Großparkplatz handeln soll, der bei Spielen von Juventus Turin benutzt wird.

Rasencouch
Rasencouch

Das wäre natürlich nicht so dramatisch, doch außerhalb der Spieltage wird er von Menschen genutzt, denen man einen gewissen Hang zur Kriminalität nachsagt und die auch sonst keinen vertrauenserweckenden Eindruck machen. Und genauso war es dann auch, als ich nach weiterer kurzer Fahrt dort ankam. Ich brauchte gar nicht lange zu überlegen, um für mich festzustellen, dass ich dort nicht bleiben wollte.

Festungsmauer von Candelo
Festungsmauer von Candelo

Kein Stellplatz in Turin ist frei

Jetzt blieb für mich nur noch eine Alternative. Und die sah so aus, dass ich den Wagen irgendwo in der Stadt parkte und nach einem Stadtrundgang weiter fahren würde. Das war zwar nicht mein ursprünglicher Plan und es passte mir auch nicht, dass das Wohnmobil einfach irgendwo steht, doch ich hatte kaum eine andere Wahl.

Speicherstadt Candelo
Speicherstadt Candelo
Stellplatz in Candelo
Stellplatz in Candelo

Glücklicherweise fand ich einen Parkplatz direkt am Ufer des Po und nur wenige Gehminuten vom Zentrum entfernt. So entfiel zumindest ein längerer Spaziergang, um überhaupt in die Innenstadt zu gelangen. Das Wetter spielte mit und ich konnte einige schöne Fotos machen, was mich dann halbwegs wieder zufrieden stellte.

Wohnmobilstellplatz Candelo
Wohnmobilstellplatz Candelo
Kapellen in Oropa
Kapellen in Oropa

Doch ich musste anschließend raus der Stadt. Übernachten brauchte ich jetzt hier sowieso nicht mehr und einen Platz bekam ich eh nicht. Aber ich hatte jetzt ein Problem: Es gab für mich nur eine Richtung, die in Frage käme und zwar nach Süden. Alle anderen Fahrtrichtungen innerhalb von Oberitalien wären ziemlich dämlich für mich gewesen und hätten im Endeffekt zu einem Hin und Her innerhalb der Region geführt.

Neue Kirche in Oropa
Neue Kirche in Oropa

Weiterfahrt in Richtung Ligurien

Doch in Richtung Süden sah die Aussicht auf einen vernünftigen Stellplatz auch in Oberitalien nicht besonders gut aus. Ich versuchte es zunächst einmal etwas gelassen zu sehen und fuhr auf der Autobahn durch die unspektakuläre Po-Ebene nach Süden bis zu einem Einkaufszentrum direkt an der Autobahn bei Mondovi. Dort hätte ich auch übernachten können, aber zu dem Zeitpunkt war ich noch ein wenig zu anspruchsvoll. Denn den späten Nachmittag wollte ich nun nicht gerade auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums verbringen.

Kloster in Oropa
Kloster in Oropa
Ausblick am Sacro Monte di Oropa
Ausblick am Sacro Monte di Oropa

Das wäre etwas gewesen, wenn man spät ankommt. Aber spät war es eigentlich noch nicht. Also beschloss ich, die Autobahn nach Savona bei Ceva zu verlassen. Dort gibt es eine Straße durch ein Tal, die bis Ormea führt. Und in Ormea sollte es einen netten, kleinen Stellplatz geben. Auf dem Weg dorthin kam ich noch durch einen kleinen Ort namens Bagnasco. Hier sah ich im letzten Augenblick ein Hinweisschild zu einem Stellplatz oder Campingplatz, der in fünf Kilometern kommen solle.

Friedhof in Oropa
Friedhof in Oropa
Sacro Monte di Oropa
Sacro Monte di Oropa

Na gut, dachte ich, probiere ich das. Ich ahnte nicht, dass die fünf Kilometer steil bergauf gehen würden. Oben im Ort angekommen, war von einem Stellplatz weit und breit nichts zu sehen. Ich fragte mich durch und erhielt unterschiedliche Informationen, die mich jedoch nicht weiter brachten. Also wollte ich gerade den Berg wieder hinab fahren, als ich plötzlich ein verdrehtes Schild sah und ich es daher vorher nicht erkennen konnte.

Überfüllter Stellplatz in Turin
Überfüllter Stellplatz in Turin
Zentrum von Turin
Zentrum von Turin

Camping in Oberitalien

Und dieses Schild zeigte tatsächlich auf einen kleinen Campingplatz. Doch der war komplett unbenutzt, ausgestorben und absolut menschenleer. Es machte keinen Sinn, hier zu bleiben und so fuhr ich wieder hinab in das Tal nach Ormea. Dort angekommen hätte es tatsächlich schön sein können. Die Ortschaft sah nett aus und ich hätte noch einen kurzen Rundgang machen können.

Ausblick über Turin
Ausblick über Turin

Doch es blieb beim „hätte“. Denn der Platz, der ebenfalls nett wirkte, war absolut voll. Und ausgerechnet hier gab es auch keine Möglichkeit mehr, sich vor dem Platz aufzustellen. Dafür war einfach kein Platz. Das hieß also weiter fahren.

Die Superga bei Turin
Die Superga bei Turin

Und es gab nur noch eine Möglichkeit vor der Küste. Das musste jetzt passen, denn ansonsten wäre ich am späten Abend an der ligurischen Küste angekommen und ich konnte mir nicht vorstellen, dort zu dieser Uhrzeit noch einen freien Platz ergattern zu können. Diese eine Möglichkeit war der Nava-Pass (Colle di Nava). Dort gibt es einen Schotterparkplatz, auf dem kleine Wohnmobile bis dreieinhalb Tonnen bis zu 12 Stunden parken dürfen. Ich habe mir das zwar angeguckt, weil ich sowieso dran vorbei kam. Doch wohl fühlte ich mich dort nicht.

Stellplatz in Ligurien
Stellplatz in Ligurien

Also fuhr ich dann doch weiter und kam nach kurzer Zeit an der Mittelmeerküste an. Etwas früher als geplant und doch viel zu spät an diesem Tag. In Imperia fuhr ich nach Osten, weil ich wusste, dass es dort eine größere Auswahl geben würde. Doch alle Plätze, die ich ansteuerte, waren restlos belegt.

Küste bei Sanremo
Küste bei Sanremo

Alle Plätze sind voll

Schon von Weitem lachten mich die Schilder mit der Aufschrift „Completo“ an. Ich war schon ein wenig verzweifelt, weil ich einfach keine Idee mehr hatte, wo ich noch hinfahren sollte und auch das Navi fing nun auch noch an zu spinnen. Wollte es doch, dass ich mitten auf einer Brücke scharf rechts abbiegen. Es wollte sich wohl selbst von der Brücke stürzen. Ja aber nicht mit mir. So verzweifelt war ich dann doch noch nicht.

Wohnmobile in Sanremo
Wohnmobile in Sanremo

In Cerva versuchte ich mein Glück auf einem überdimensionalen Wohnmobilstellplatz und schon bei der Fahrt zur Schranke sah ich, dass es mindestens eine freie Parzelle gab. Ich stellte den Wagen an der Rezeption ab, doch die hatte eigentlich schon geschlossen. Das Betreiberpärchen war aber noch da und aß zu Abend. Sie diskutierten ein wenig hin und her, weil sie selber nicht wussten, dass es noch einen Platz gab.

Villa Nobel
Villa Nobel

Ich blieb hartnäckig und sagte ihnen, dass wir doch gucken sollten. Da würde ich doch noch hinpassen. Die Dame des Hauses ließ sich erweichen und ging mit mir über den Platz bis zu seinem hintersten Ende. Währenddessen versperrte ich mit meinem Kastenwagen die gesamte Zufahrt. War ja eigentlich auch egal, war ja alles voll. Aber ausgerechnet jetzt wollte ein Besucher mit seinem Pkw vom Platz herunter fahren. Ach, was hat er gehupt und gemeckert. Aber die Besitzern blieb völlig gelassen und ging mit mir zu der freien Stellfläche.

Port Maurice in Ligurien
Port Maurice in Ligurien

Die letzte freie Parzelle am Meer

Und siehe da, ich hatte recht. Da war noch genug Luft für mich und ich durfte diese Parzelle nutzen. Das war zu so vorgerückter Stunde nach so einer anstrengenden Fahrt ein wahrer Segen für mich. Ich habe nur noch kurz was gegessen und fiel dann ins Bett.

Altstadt von Imperia
Altstadt von Imperia

Ich war also nun an der Küste. Ungewollt zu früh. Andererseits war das nicht schlecht, denn so hatte ich mehr Zeit hierfür. Ich beschloss, am nächsten Morgen zunächst einmal in Richtung Westen zu fahren. Normalerweise hätte ich die Autobahn genutzt, wenn ich für mich an der Küste ein Ziel erreichen wollte. Doch ich wollte natürlich die Chance nutzen auf der Strada Statale 1 immer wieder mal anzuhalten, Fotos zu machen und Sachen bzw. Ortschaften zu besichtigen.

Brunnen in Imperia
Brunnen in Imperia

Blöd war nur, dass das Thema Fotografieren recht schwierig werden würde. Denn der Himmel war stark bewölkt, das Licht war schlecht und überdies war es auch noch recht kühl. Den Stellplatz verließ ich als Erster. Ist doch immer schön, wenn man als Letzter kommt und als Erster wieder geht. Ich war sogar so früh, dass ich auf die Besitzerin warten musste, um zahlen zu können. Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich sogar noch früher aufgebrochen.

Imperia an der ligurischen Küste
Imperia an der ligurischen Küste

Schlechtes Wetter in Oberitalien – mal wieder

Die Sache mit dem Fotografieren war aber nicht nur wegen des Wetters kompliziert, sondern auch wegen der Tatsache, dass man an der Küstenstraße nur selten Gelegenheit bekommt, mal eben anzuhalten und die schöne Aussicht festzuhalten. Vorausgesetzt, es gab überhaupt eine schöne Aussicht. Denn die ligurische Küste ist nicht selten ziemlich zugebaut und man hat nicht immer freien Blick auf das Meer.

Kirche in Albenga
Kirche in Albenga

So fuhr ich also bis Sanremo, kurz vor die französische Küste, und steuerte dort den riesigen Wohnmobilstellplatz an. Die ersten Stellflächen wurden im Laufe des Vormittags frei, aber voll und zwar sehr voll war der Platz immer noch. Beneidet habe ich die Wohnmobilfahrer dort nicht. Es war ein schlichter, großer Parkplatz, auf dem man wohl nur etwas Genuss verspüren kann, wenn man in der ersten Reihe unter Palmen und mit Blick auf das Mittelmeer steht. Und das taten im Verhältnis zur Anzahl der Fahrzeuge nur wenige.

Geschlechtertürme in Albenga
Geschlechtertürme in Albenga

Und ob der Ausblick so schön war, sei dann auch mal dahingestellt. Denn nicht zu übersehen war der viele Dreck und Müll, der einfach irgendwo ins Gebüsch geschmissen wurde. Jedes Mal wenn ich in der Region unterwegs bin, frage ich mich, warum man hier einfach seinen Müll in die Landschaft kippt und warum sich anscheinend keiner daran stört. Ich würde mich nicht wohl fühlen und finde es einfach nur traurig.

Gasse in Albenga
Gasse in Albenga

Auch die ligurische Küste gehört zu Oberitalien

So spazierte ich ein wenig an der Küste Sanremos entlang und schüttelte den Kopf angesichts des Unrats. Für den Spaziergang zog ich mir zudem etwas Warmes an, denn es war nicht nur kühl, sondern auch recht windig. Ich weiß nicht, wieso es so ist, aber jedes Mal, wenn ich am Mittelmeer bin, stimmt was mit dem Wetter nicht. Ich erinnere mich sehr gut an meine erste Fahrradreise durch Europa. Damals radelte ich auch hier entlang und zwar im strömenden Regen. Und auf späteren Reisen wurde es nicht besser. Daher muss ich immer schmunzeln, wenn ich daran denke, dass ich bei meinen beiden Nordkap-Aufenthalten immer bestes Wetter hatte.

Mittelmeer in Ligurien
Mittelmeer in Ligurien

Im Laufe der nächsten Zeit fuhr ich dann langsam wieder nach Osten und besichtigte die Ortschaften, die sich wie Perlen an der Küste entlangreihen, so zum Beispiel Albenga oder auch Pietra Ligure.

Isola Gallinara bei Alassio
Isola Gallinara bei Alassio

Das Wetter besserte sich zwar im Laufe der Zeit, doch wirklich schön wurde es dennoch nicht. So war ich irgendwann mal genervt genug, um mich dafür zu entscheiden, die Küste vorläufig zu verlassen. Ich wollte wieder ins Hinterland von Oberitalien und fuhr irgendwo zwischen Savona und Genua nach Norden. Ich hatte Lust auf eine Stadtbesichtigung ohne schlechte Parkmöglichkeiten, ohne Wasser, Promenade und Küste. Außerdem wollte ich gerne auf einen schönen Campingplatz, bei dem eben nicht der Mittelmeer-Aufschlag mit bezahlt werden müsse.

Strand in Pietra Ligure
Strand in Pietra Ligure

Von Ligurien durch Oberitalien nach Piemont zurück

Ich entschied mich für Pavia. Zwischen Küste und Pavia gab es in Oberitalien keinen anderen Ort, der mich reizte oder den ich benötigte. Da kam mir das kleine Städtchen südlich von Mailand gerade recht. Und im Anschluss daran könnte ich dann auch nach Mailand fahren. Doch das käme erst später.

Küste bei Pietra Ligure
Küste bei Pietra Ligure

Ich erreichte Pavia am frühen Abend und steuerte dort den Campingplatz Ticino an, der sich westlich der Altstadt befindet. Es dauerte ein kurzes Weilchen bis ich einchecken konnte, doch nach dieser Prozedur durfte ich eine schöne Parzelle mein Eigen nennen. Das tat gut. Frische Luft unter den Bäumen, ein wenig Platz um mich herum und endlich mal wieder Strom. Denn so langsam gingen mir die Akkus für meine zahlreichen Geräte aus, die ich ja ständig mit mir herumschleppe.

Ligurische Küste
Ligurische Küste

Vom Campingplatz aus kann man entweder am Ufer des Ticino in die Stadt gehen oder man nimmt den Bus. Ich entschied mich für die Fuß-Variante, jedoch entlang der Straße. Ich wollte im Abendlicht noch ein paar nette Bilder machen und war eben nicht hier, um gemütlich am Flussufer entlang zu bummeln.

Pavia
Pavia

Stadtbummel in Pavia

Nach kurzer Zeit in der Altstadt angekommen, besichtigte ich natürlich die klassischen Sehenswürdigkeiten wie den Dom, der von innen deutlich beeindruckender wirkte als von außen. Ich ging auch zur Brücke, die sich über den Fluss spannt und an der ein deutschsprachiges Zitat von Einstein hängt, weil dieser einige Zeit in Oberitalien, genauer in Pavia lebte.

Altstadt in Pavia
Altstadt in Pavia

Zum Abschluss des Abends genehmigte ich mir mal wieder eine Pizza, die hier mal wieder außerordentlich gut war. Weil es schon spät wurde, ging ich auf dem selben Weg zurück zum Campingplatz. Auf dem Weg zurück war mir allerdings an einer Stelle etwas unwohl, weil an einem heruntergekommen Gebäude ein paar Typen herumlungerten, denen man rein optisch einen Hang zur Kriminalität nachsagen würde.

Der Po
Der Po

Ich spürte beim Vorbeigehen auch deutlich, wie ich beäugt wurde und blickte mich nach kurzer Zeit vorsichtig um. Und in der Tat machte sich einer der Typen auf, mir hinterher zu gehen. Ich beschleunigte ein wenig meinen Schritt und erreichte zum Glück andere Passanten, womit den Typen dann auch los wurde.

Kuppel im Dom zu Pavia
Kuppel im Dom zu Pavia

Kurze Fahrt durch Oberitalien von Pavia nach Mailand

Mein nächstes Ziel in Oberitalien sollte also Mailand sein. Ich verließ den Campingplatz in Pavia, fuhr aber zunächst noch zu einer Klosteranlage außerhalb der Stadt, wo sich übrigens auch ein Wohnmobilstellplatz befindet. Nach kurzer Besichtigung steuerte ich Mailand an. Das Navi führte mich die wenigen Kilometer über die mautpflichtige Autobahn und ich gab mich damit zufrieden.

Dom in Pavia
Dom in Pavia

Nach Verlassen der Mautstelle sah ich auf der rechten Seite einen riesigen Einkaufskomplex und ich überlegte noch schnell, ein paar Lebensmittel einzukaufen. Allerdings überlegte ich nicht schnell genug und rauschte an der dafür notwendigen Ausfahrt vorbei. An der nächsten Ausfahrt also gewendet und einen zweiten Versuch gestartet. Doch auch dieser war nicht von Erfolg gekrönt.

Brücke in Pavia
Brücke in Pavia

Allerdings lag das dieses Mal nicht an der Ausfahrt, sondern vielmehr an der Einfahrt. Denn der Parkplatz hatte eine Höhenbegrenzung, die ich erst sehen konnte, nachdem ich mich auf der entsprechende Spur einfädelte und zwischen zwei hohen Bordsteinkanten hockte. Mir blieb nichts anderes übrig, als anzuhalten, den Rückwärtseingang einzulegen und dem nachfolgenden Verkehr damit zu signalisieren, dass ich hier nicht weiter fahren könne. Haben die zwar nicht sofort auf Anhieb verstanden, aber irgendwann setzten die nachfolgenden Fahrzeuge dann doch mal zurück und ich konnte mich aus dieser misslichen Lage befreien.

Erinnerung an Albert Einstein in Pavia
Erinnerung an Albert Einstein in Pavia

Verdammte Höhenbegrenzungen

Also ließ ich es mit dem Einkaufen bleiben und dachte mir, dass ich mein Geld auch woanders loswerden kann, wenn man mich dort nicht parken lassen möchte. Mein Plan war, dass ich zum Wohnmobilstellplatz im Nordwesten von Mailand fahren würde. Von dort wollte ich zu Fuß in die Stadt gehen. Es gibt zwar Möglichkeiten mit dem öffentlichen Nahverkehr, aber darauf hatte ich absolut keine Lust.

Camping in Pavia
Camping in Pavia

Ich wusste bereits, dass der Stellplatz keine Schönheit ist, aber er war eben zweckmäßig für die Stadtbesichtigung. Auf dem Weg dorthin kam ich durch Stadtviertel, in denen ich mein Wohnmobil nicht stehen lassen wollte. Allerdings würde ich dort auch nicht zu Fuß entlang gehen wollen. Kurz: Es wirkte nicht einladend und ich habe mir vorgestellt, wie ich dort am Abend wieder auf dem Weg zurück zum Stellplatz wäre. Es ist eben nicht alles in Oberitalien rosarot und schön.

Klosterkirche bei Pavia
Klosterkirche bei Pavia

Auch wenn ich meine Wertsachen weg packen würde, würde man mich als Touristen wahrnehmen, der in dieser Gegend normalerweise nicht vorzukommen scheint. Um ehrlich zu sein, hatte ich darauf wenig Lust. Und die Lage wurde nicht besser, je mehr ich mich dem Stellplatz näherte. Als ich dort ankam, schaute ich mir den potenziellen Fußweg zum Dom nochmal auf der Karte an und war mir sicher, dass ich das nicht tun würde.

Typische Mautstelle
Typische Mautstelle

Planänderung in Mailand

Da ich wusste, wo ich in Mailand hin wollte, was ich unbedingt sehen und fotografieren musste, konnte ich gut abschätzen, dass ich eigentlich gar keine Übernachtung bräuchte. Ich entschied mich, einen halbwegs sicheren Parkplatz in Innenstadtnähe zu suchen. Vom Verkehr her war ja heute nicht so viel los. Und sollte ich doch keinen Parkplatz finden, könnte ich ja immer noch auf die Stellplatz-Variante zurückgreifen.

Grünes Hochhaus in Mailand
Grünes Hochhaus in Mailand

Ich wählte einen Parkplatz bei Googlemaps aus und ließ mich dahin navigieren. Auf dem Weg dorthin sah ich noch das begrünte Hochhaus, dass ich sonst nicht erreicht hätte. Mir war klar, dass ich dieses absolut sehenswerte Hochhaus auf dem Weg raus aus der Stadt nochmal genauer in Augenschein nehmen würde.

Mailänder Dom
Mailänder Dom

Doch vorher fuhr ich zum anvisierten Parkplatz, der zwar nicht ganz günstig war, aber dennoch deutlich günstiger als der Wohnmobilstellplatz. Ich zog ein Parkticket, schnappte mir meine Klamotten und zog los. Nach nur einer Viertelstunde war ich bereits im bunten Treiben der Altstadt.

Mailänder Dom von der Südseite
Mailänder Dom von der Südseite

Zu Besuch in Mailand

Der Mailänder Dom stand natürlich ganz im Mittelpunkt meines Interesses. Aber auch den angrenzende Palazzo und die Galleria genannte Einkaufsmeile mit den sündhaft teuren Modeboutiquen ließ ich mir nicht entgehen. Gleich dahinter kommt die Scala, wobei ich den Bau von außen ziemlich unbedeutend finde. Davor erhebt sich die Statue von Leonardo da Vinci und ich ging durch die Straßen Mailands, bis ich alles, was ich sehen wollte, gesehen habe.

Etwas angestrengt aber zufrieden kehrte ich wieder zum Wohnmobil zurück. Das einzige, was mir fehlte, war leider die Besichtigung des Doms von innen. Die Schlange an Besuchern war einfach viel zu lang. Da hätte ich mich noch nicht einmal angestellt, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte bzw. wenn ich auf dem Stellplatz übernachtet hätte. Somit fehlte mir auch die Möglichkeit, das Dach des Mailänder Doms zu betreten. Aber gut, man kann nicht alles haben. Vielleicht ergibt sich ja in Zukunft eine weitere Gelegenheit hierfür.

Leonardo da Vinci in Mailand
Leonardo da Vinci in Mailand
Grüne Hochhäuser in Mailand
Grüne Hochhäuser in Mailand

Wie geplant stoppte ich das Wohnmobil an dem Bosco Verticale, wie die beiden begrünten Hochhäuser genannt werden. Das fand ich eine ziemlich spannende Sache, aber die besten Aufnahmen davon würde man natürlich sicherlich aus der Höhe bzw. aus der Luft machen. Aber auch hier gilt, dass man nicht alles haben kann.

Bosco Verticale in Mailand
Bosco Verticale in Mailand

Weiterfahrt durch Oberitalien

Nach der Außenbesichtigung der Türme verließ ich also Mailand und fuhr auf der Autobahn relativ zügig in die nächst interessante Stadt – nach Bergamo. Auf Bergamo war ich jetzt allerdings nicht so recht vorbereitet. Denn geplant hatte ich den Besuch dort noch nicht. Ich war im Gesamten schneller unterwegs als ich eingeplant hatte. Das war allerdings gut so, denn so hatte ich alles, was ich brauchte.

Wohnmobilstellplatz Bergamo
Wohnmobilstellplatz Bergamo

Einzig den Stellplatz in Bergamo hatte ich auf meiner Liste und den steuerte ich direkt an. Sehr freundlich wurde ich dort in Empfang genommen und auf eine der Stellflächen eingewiesen. Nach der kurzen Anmeldung schnappte ich mir meinen Rucksack und ging die rund drei Kilometer bis in die Altstadt. Zu Fuß natürlich.

Kleines Ladenlokal nur mit Automaten
Kleines Ladenlokal nur mit Automaten

Das war genau das, was ich mir immer wünsche: Das Fahrzeug steht sicher und ich kann am Abend entspannt zu Fuß durch die Stadt gehen, Bilder und Besichtigungen machen und mir noch etwas zu essen kaufen oder gar vor Ort etwas essen.

Ausblick von Bergamos Oberstadt
Ausblick von Bergamos Oberstadt

Stadtrundgang durch Bergamo

Genau das machte ich auch. In der Altstadt angekommen, spazierte ich hinauf in die Oberstadt, wo mich ein Tumult an Menschen erwartete. Durch die engen Gassen der Oberstadt kam ich nur langsam voran, so voll war es. Aber es war angenehm und ich empfand es sogar angenehmer als durch die Straßen von Mailand.

Kirche in Bergamo
Kirche in Bergamo

Ich besichtigte den Dom und verschiedene andere Kirchen, die Plätze in der Oberstadt und genoss auch noch ein Stück Pizza. Nur die für Bergamo typische Süßspeise Polenta e Osei dolce, die ich einkaufte und später im Wohnmobil essen wollte, sagte mir nicht so recht zu. Sie entsprach nicht wirklich meinem Geschmack.

Basilika Santa Maria in Bergamo
Basilika Santa Maria in Bergamo

 

Das Wetter war an dem Abend nicht sehr gut. Dicke Wolken schwebten über der Stadt, doch es blieb immerhin die gesamte Zeit trocken. Das änderte sich aber in der Nacht. Zwischendurch wurde ich durch das laute Klopfen des Regens auf dem Dach immer mal wach. Eine Tatsache, die mir natürlich überhaupt nicht gefiel.

Altstadt in Bergamo
Altstadt in Bergamo

Und es regnet in Oberitalien

So saß ich also am folgenden Morgen im Wohnmobil und fragte mich, wie ich jetzt vorgehen solle. Bilder zu planen, erschien zwecklos. Aber irgendwo musste ich ja hin. Mein Augenmerk richtete ich auf den Lago Iseo in Oberitalien und anschließend auf den Gardasee. Den Gardasee kenne ich ja sehr gut aus zahlreichen früheren Reisen und aus der Tatsache, dass ich ja bereits ein Buch über den Gardasee verfasste.

Dom in Bergamo
Dom in Bergamo

Doch zunächst wollte ich die Chemie-Toilette entsorgen. Normalerweise wäre ich mit dem Toilettenkasten zur Entsorgungsstelle gegangen. Es war ja nicht weit weg. Aber die ganzen anderen Wohnmobilisten stellten sich mit ihren Fahrzeugen brav in eine Warteschlange und da kam es mir unangemessen vor, wenn ich einfach zwischendurch zu Fuß mit dem Kasten ankäme und schnell entsorge. Wobei ich mit schnell wirklich schnell meine. Ich habe für mich festgestellt, dass ich deutlich flotter bei der Entsorgung bin als die meisten anderen Womo-Fahrer.

Unterstadt in Bergamo
Unterstadt in Bergamo

Liegt vermutlich daran, dass ich wirklich nur die Toilette leer mache und mir ein langes Reinigen, Schütteln, ausschütten, nochmaliges Schütteln erspare. Ich mache das Ding leer und fertig. Ein bisschen Flüssigkeit und Wasser kommen in den Kasten, wenn er wieder an seinem festen Platz sitzt. Das Geschüttel kommt von alleine während der Fahrt und zwei Tage später ist die Kiste sowieso wieder voll und muss entleert werden. Erst recht bin ich sehr flott beim Entleeren, wenn es so regnet wie in diesem Augenblick, wo ich da stand und mich offensichtlich auch an die Schlange anstellen musste.

Bei Regen entsorgen

Ich fand’s ein wenig nervig. Denn ich lasse ungerne den Motor an, um 20 Meter vorzufahren aber angesichts dieser Umstände blieb mir nichts anderes übrig. Als ich dann endlich an der Reihe war und auf die Entsorgungsstation fahren konnte, startete ich den Motor und rollte los.

Wolkenverhangene Berge
Wolkenverhangene Berge

Doch ich kam nicht weit. Ein furchtbares Geräusch von der rechten Seite meines Kastenwagens ließ mich zusammenzucken und sofort stoppen. Hatte ich da eine Mauer übersehen? Im rechten Außenspiegel konnte ich nichts erkennen, doch es klang beinahe so, als hätte ich mir die gesamte rechte Seite des Fahrzeugs aufgerissen.

Niedliches Warnschild
Niedliches Warnschild

Völlig erschrocken sprang ich aus dem Wagen in den Regen, ging einmal um das Wohnmobil herum und blickte auf den Schaden, den ich verursacht hatte. Ich habe irgendwelche Steinquader, die eine Art Begrenzungsmauer darstellten, weggerissen und verschoben. Es sah beinahe so aus, als würde ich mit dem Seitenschweller des Wagens auf der übrig gebliebenen Mauer sitzen. Das war aber erstmal nur sehr schwer zu erkennen, denn man sah mehr Grasbüschel als alles andere.

Naturreservat bei Isoe
Naturreservat bei Isoe

Kleiner Unfall auf dem Stellplatz

Ich geriet natürlich ein wenig in Panik und dachte, mein Wagen wäre auf gesamten rechten Seite total hinüber. Nachdem ich aber das Gras zur Seite schaffte und der Betreiber des Stellplatzes auch zur Hilfe kam, konnte ich erkennen, was passierte. Der Wagen wäre locker hoch genug gewesen, um diese Mauer nicht zu berühren. Es war ja auch weniger eine Mauer als eine etwas erhöhte Seitenbegrenzung.

Am Nordufer vom Lago Iseo
Am Nordufer vom Lago Iseo

Dennoch habe ich die Steine dieser Seitenbegrenzung mitgenommen. Und zwar durch das Gehäuse meiner ausfahrbaren Trittstufe. Die war natürlich eingefahren, so dusselig bin ich ja nun nicht. Doch die Stufe und ihr Gehäuse brauchen natürlich Platz. Das gesamte Teil hängt logischerweise unter dem Schweller und nimmt dem Fahrzeug damit ein wenig von der Bodenfreiheit. Zum Glück ist aber nichts wirklich schlimmes passiert. Diese Trittstufengehäuse hat lediglich die Steinquader deutlich vorne geschoben und es kam offensichtlich noch nicht einmal zu einer Berührung mit dem Wagen. Puh, echt Glück gehabt. Aber es hörte sich definitiv viel schlimmer an.

Kleine Insel im Lago Iseo
Kleine Insel im Lago Iseo

Aber irgendwie passte es ein wenig zu der Reise. Ständig mal wieder schlechtes Wetter; Gegenden, in denen ich mich unsicher fühlte; Regen am Morgen und dann noch das. Ich entsorgte die Toilette, entschuldigte und bedankte mich bei dem Betreiber, dass er kein Problem mit dem Mäuerchen sah und verließ den Stellplatz. Ein bisschen beunruhigt war ich natürlich immer noch. Und daher hielt ich nach einem Kilometer auf einem ruhigen Parkplatz erneut an. Dort gab es kein Gras, keine Mauerreste und keine Menschen um mich herum. Hier konnte ich mich nochmal schön im Regen auf den Boden setzen und in Ruhe schauen. Aber da war wirklich nichts. So ein Glück.

Lago Iseo
Lago Iseo

Wanderung am Lago Iseo

Gemütlich fuhr ich am Lago di Èndine in Oberitalien vorbei, machte unterwegs noch ein paar Einkäufe und erreichte das Nordufer des Lago Iseo. Das Wetter und das Licht waren zwar nicht schön, aber mit der Ankunft am See hatte es wenigstens endlich mal aufgehört zu regnen. So konnte ich den See gut genießen, sogar ein paar schöne Aufnahmen festhalten und langsam am Ufer entlang fahren.

Spazierweg im Naturreservat
Spazierweg im Naturreservat

Am Südufer des Sees gibt es ein Naturreservat bei der Ortschaft Iseo, für die ich mich interessierte, nachdem ich ein Foto von dort sah. Auf Holzstegen kann man dort in der Seenlandschaft ein wenig spazieren gehen und ich dachte, das wäre eine nette Idee, die ich dann auch nach der Ankunft an mehreren Orten des Naturreservates umsetzte.

Blick vom Naturreservat zu den Alpen
Blick vom Naturreservat zu den Alpen

Gerade als ich mit den kleinen Wanderungen am Naturreservat fertig war und ich dort einen Nutria oder eine Bisamratte sah (den Unterschied konnte ich leider nicht erkennen), fing es wieder an zu regnen. Mir war es zu dem Zeitpunkt egal, denn dieses Naturreservat hatte den Tag absolut gerettet. Kaum eine Menschenseele war dort unterwegs und es tat einfach mal gut, ein wenig die Beine zu vertreten und ein paar Tiere zu erblicken. Es war fast so, als wollte sich der Tag wieder mit mir versöhnen.

Holzsteg im Naturreservat
Holzsteg im Naturreservat

Auf dem Weg zum Gardasee in Oberitalien

Ich fuhr zwar noch nach Brescia, weil die Stadt sowieso auf dem Weg zum Gardasee liegt, doch der Regen war mittlerweile so stark geworden, dass ich gar nicht erst aus dem Auto zu steigen brauchte. Daher verschob ich den Besuch in Brescia auf einen späteren Zeitpunkt. Denn in diesem Jahr würde ich ja definitiv noch ein weiteres mal nach Italien fahren.

Nutria oder Bisamratte
Nutria oder Bisamratte

Da ich unter diesen Bedingungen natürlich auch nicht mehr viel mit dem Gardasee anfangen konnte, freute ich mich endlich mal auf einen ruhigen Abend, den ich auf dem Stellplatz in Peschiera del Garda verbringen wollte. Die Befürchtung, dass der Platz aber komplett belegt sein könnte, war zum Glück unbegründet. Ich hatte noch eine gute Auswahl an Plätzen und entschied mich für einen der Plätze, die etwas abseits von anderen Gästen waren.

Stellplatz in Peschiera del Garda
Stellplatz in Peschiera del Garda

Als es am Abend dann mit dem Regen doch etwas weniger wurde, ging ich noch einmal zu Fuß los, um ein wenig durch die Ortschaft und am Ufer des Gardasees entlang zu spazieren. Viel passierte jedoch an diesem Tag nicht mehr.

Ufer bei Peschiera del Garda
Ufer bei Peschiera del Garda

Mit dem Wohnmobil in Verona

Die Wettervorhersage sah für die nächsten Tage auch nicht wirklich viel Vielversprechendes. Aber im Grunde war es auch nicht mehr so schlimm. Ich hatte mein Soll in Oberitalien erfüllt und war eigentlich nur noch optional am Gardasee. Den hätte ich auch auf meiner nächsten Reise aufsuchen können. Doch jetzt war ich einmal hier und ließ es mir daher nicht nehmen, mal wieder nach Verona zu fahren.

Peschiera del Garda
Peschiera del Garda

Ich werde nie vergessen, dass man mir einst in Verona die Scheibe einschlug und das Wohnmobil ausräumen wollte. Fast genau zehn Jahre ist das jetzt her, doch ein paar schöne neue Bilder und Recherchen wären nicht schlecht gewesen. Daher fuhr ich in die Stadt, stellte das Wohnmobil ab und ging zu den üblichen Klassikern wie der Arena und dem Balkon der Julia. Alles Dinge, die ich natürlich schon mehrfach kannte. Und nein, es hatte sich natürlich nichts geändert. Dem Wagen ist in der Zwischenzeit zum Glück nichts passiert.

Verona
Verona

Ich betrachteten Stadtrundgang durch Verona als kleinen Abstecher. Denn ich hatte irgendwie Lust, noch eine Nacht auf dem Stellplatz in Peschiera del Garda zu verbringen. Für alles andere war das Wetter ohnehin nicht geeignet und Stress musste ich mir auch nicht antun.

Dante in Verona
Dante in Verona
Der Balkon von Julia in Verona
Der Balkon von Julia in Verona

Erneute Übernachtung in Peschiera del Garda

Leider war nur der zweite Abend auf dem Stellplatz dann doch deutlich voller und ausgerechnet neben mir stand eine größere italienische Gruppe, deren Kinder Fußball spielten. Das ein oder andere Mal traf der Ball auch mein Wohnmobil. Ich machte mir zwar keine Sorgen um den Wagen, weil ich aus eigener Kindheitserfahrung weiß, dass man damit eigentlich keinen Schaden verursachen kann. Aber ein wenig nervend war es dennoch. Na ja, es hörte ja irgendwann auf.

Arena in Verona
Arena in Verona
Wohnmobilstellplatz in Verona
Wohnmobilstellplatz in Verona

Für den letzten Tag plante ich, Oberitalien zu verlassen. Ich stand früh auf und war dementsprechend sehr früh auf der Straße. Ich finde, das tut immer ganz gut, wenn man unterwegs ist, bevor es die anderen sind. Ganz gemütlich und entspannt fuhr ich zur Westküste des Gardasees und folgte der Küstenstraße dort nach Norden. Immer wieder hielt ich an verschiedenen Orten an, machte mal wieder ein paar neue Bilder und genoss den Ausblick auf den Gardasee, über den ein leichter Wolkenschleier hing.

Gardasee in Peschiera
Gardasee in Peschiera
Bucht bei Salo am Gardasee
Bucht bei Salo am Gardasee

Gleich gegenüber, auf der anderen Seite des Sees, erhebt sich stolz der Monte Baldo, während ich auf der engen Straße das Wohnmobil durch Tunnel und Galerien manövrierte. Manerba, Campione, Limone und wie die Orte alle heißen, durchquerte ich ganz gemütlich bis ich in Riva del Garda ankam. Für den Ort interessierte ich mich jetzt nicht sonderlich, da ich ja erst letztens in Oberitalien unterwegs war.

Westufer vom Gardasee
Westufer vom Gardasee
Alter Fiat-Bus
Alter Fiat-Bus

Besichtigung der Erdpyramiden in Südtirol

Da ich keinen Stress hatte und mir auch nicht machen wollte, plante ich, bis Garmisch-Partenkirchen zu fahren, aber dabei nicht die Autobahn zu benutzen. Irgendwie hatte ich Lust auf den Brennerpass, der ja nun wirklich ein harmloser Passübergang ist. So bräuchte ich zwar mehr Zeit, aber ich würde mir die Gebühren sparen und eine Vignette für das bisschen Tirol in Österreich wollte ich mir auch nicht mehr unbedingt zulegen.

Lago di Garda
Lago di Garda
Gardasee
Gardasee

Kurz vor Bozen wurde ich aber durch ein Schild noch daran erinnert, dass ich doch mal die Erdpyramiden besichtigen könnte. Und ja, das war etwas, worauf ich Lust hätte. Daher ließ ich Bozen dieses Mal links liegen und steuerte das Fahrzeug wieder rauf in die Berge. Bei Lengmoos parkte ich und ging den Rest zu Fuß. Ein wenig erinnern die Erdpyramiden an die Hoodoos im Bryce Canyon-Nationalpark in Utah, nur kleiner. Mir gefiel es als Abschluss einer Italienreise.

Erdpyramiden
Erdpyramiden
Südtiroler Bergwelt
Südtiroler Bergwelt

In Österreich kaufte ich noch schnell ein bisschen was für das Abendessen ein (schnell deshalb, weil die Öffnungszeiten in Österreich ja nicht wirklich kundenfreundlich sind) und fuhr dann eben den Zirler Berg hinauf an Seefeld vorbei bis Garmisch-Partenkirchen.

Ritten Erdpyramiden
Ritten Erdpyramiden

Abschluss der Reise im Allgäu

Nach der Ankunft ging ich noch ein wenig spazieren, aß eine Kleinigkeit und plante den nächsten Tag. Denn ich hatte für ein anderes Buchprojekt auch noch im Allgäu ein paar Dinge zu besuchen. Und wenn ich doch schon mal hier bin, hätte ich das dann schon mal und bräuchte nicht extra noch einmal anzureisen.

Schloss Neuschwanstein
Schloss Neuschwanstein

Morgens zahlte ich die Übernachtung auf dem Wohnmobilstellplatz am Wank und fuhr schließlich zur Burg Neuschwanstein und nach Nesselwang. Wieder einmal wurde auch das wieder zu einem Rennen gegen die Zeit. Denn die Wettervorhersage sprach von starken Regenfällen und Gewittern. Ja, und es sah schon recht düster aus, was sich auch auf den Fotos bemerkbar machte. Aber ich zog jetzt den Plan durch. Gerade war ich mit der geplanten Arbeit gegen Mittag fertig, als der Regen losstürmte.

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Ehrlich gesagt wusste ich jetzt gar nicht so recht, was ich machen sollte. Anzusehen hatte ich nichts mehr, weshalb es sich nicht lohnen würde, den Regen auszusitzen und die Luft war ohnehin schon ein wenig raus. Daher brach ich die Reise quasi ab und fuhr einen Tag früher nach Hause als geplant. Nach einer teils anstrengenden Autobahnfahrt durch Starkregen kam ich am späten Abend wieder in meiner Heimat an. Die nächste Reise durch Oberitalien würde nicht lange auf sich warten lassen.

1 Kommentar zu „2019 – Mit dem Wohnmobil nach Oberitalien – Teil 1“

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