Wanderung durch die Schlucht des Helletals

Wandern im Sauerland – Tourinfo kompakt
Anspruch: Leichte Wanderung, jedoch ist festes Schuhwerk empfohlen. Außerdem Ab- bzw. Aufstieg über mehrere Stufen.
Länge/Dauer: 4,2 km / ca. 2 Std.
Höhendifferenz: 180 m
Saison: März-Oktober
Tourcharakter: Kurze Wanderung durch feuchte Vegetation, daher sind teils rutschige Pfade möglich. Außerdem deutliche Steigungen und Gefälle mit Treppen.Ausgangspunkt: Großparkplatz und Wohnmobilstellplatz in der Straße Am Rad (51.192382,8.538318)
Markierung: weißes W2 auf schwarzem Grund und grünes T auf gelbem Grund
Besonderheiten: Schluchtenpfad

Wegbeschreibung:

Eine besondere Attraktion erwartet uns Wanderer in Winterberg, eigentlich überwiegend ein Wintersportort nahe der Ruhrquelle. Doch gleich neben dem Kurpark überrascht die Natur mit einer tiefen Schlucht, die über ein besonderes Mikroklima verfügt.

Wir starten auf dem Parkplatz in der Straße Am Rad, gehen an der Feuerwehr vorbei und wenden uns nach rechts, um über Schulstraße und Hagenstraße das Zentrum von Winterberg zu erreichen. Den kleinen Marktplatz überqueren wir, gehen durch die Straße Untere Pforte in Richtung Ruhrquelle und überqueren auch die Bahnhofstraße. Dort werfen wir einen Blick auf die Übersichtskarte des Schluchten- und Brückenpfads und folgen dem abwärts führenden Weg, der uns geradewegs in das kleine Tälchen hinabbringt.

Auf dem schmalen Weg gehen wir hinab an schroffen Felsen und zarten Pflänzchen vorbei und werden von einer „grünen Hölle“ komplett vereinnahmt. Neben Bärlauch, Brennnessel und Hainsime wandern wir auch an Pestwurz und Vergissmeinnicht entlang, während Gebirgsstelze und Meise aus den Baumkronen auf uns herab schauen. Wir folgen den Hinweisschildern des Brückenpfads und biegen an der ersten Gelegenheit rechts ab. Auf dem dichten Waldweg erreichen wir die Dumelbrücke, überqueren diese aber nicht, sondern wenden uns vor der Holzbrücke nach rechts. Weiter geht es hinab und durch die Vegetation mit dem feuchtkühlen Klima hindurch. Klares Wasser fließt wild unter einer weiteren Brücke hindurch, die wir überqueren. Auf schmalen Pfaden wandern wir durch das Helletal, das im Jahr 2007 mit dem Schluchten- und Brückenpfad auf diese Weise erlebbar gemacht wurde. Das Kerbtal ist sowohl von Laub- als auch von Nadelbäumen sowie von einem wahren Biotopmosaik. Mehrere Meter hohe Felsklippen blicken zwischen den Baumwipfeln hindurch und auf dem Boden finden wir auch zahlreiches Totholz, das kleineren Lebewesen Lebensraum bietet.

Die Helle, die der Schlucht ihren Namen gab und zusammen  mit der Schlucht ein Naturschutzgebiet bildet, entspringt im westlichen Teil von Winterberg. Ihre Quelle befindet sich in der Nähe des Prozessionwegs in einem Wohnviertel. Von dort verläuft der Bach überwiegend unterirdisch, bis er seinen Weg durch dieses Tal findet. Nach einem Lauf von 3,7 Kilometern mündet die Helle in die Orke, die wiederum nach insgesamt 38 Kilometern in die Eder fließt. Das Wasser der Helle wird, besonders nach Regenfällen und natürlich während der Schneeschmelze von unzähligen kleinen Wasserläufen gespeist.

Auf dem Kurweg erreichen wir nach kurzer Zeit den Boden-See, der außer dem Namen natürlich nichts mit dem größten deutschen Binnensee in Baden-Württemberg gemein hat. Doch wer kann schon von sich behaupten, dass er den Boden-See zu Fuß umrundet hat? Wir können, denn wir drehen eine Runde um das kleine Gewässer an dem nun breiter werdenden Tal und machen uns an den Aufstieg aus dem sehenswerten Tal heraus. Der Bodensee, der von grünen Hängen umgeben ist, staut durch einen kleinen Damm das Wasser der Helle. Über 61 Stufen steigen wir in die Höhe, überqueren weitere Brücken, die Namen tragen wie Winterberg-Brücke, Stuten-Brücke und Bodensee-Brücke. Der letzte Übergang heißt Katzenstühlchenbrücke und wurde nach dem dortigen Katzenstühlchen benannt, einer Sitzbank, die in den harten Fels geschlagen wurde.

Oben angekommen, wenden wir uns nach rechts und wandern sowohl an einem Spielplatz als auch Kurpark von Winterberg vorbei, wo wir nach dem kurzen Ausflug eine entspannte Pause einlegen können. Abschließend wandern wir wieder in das Stadtzentrum von Winterberg zurück und zu unserem Ausgangspunkt am Parkplatz an der Straße Am Rad.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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