Wanderung auf den Härdler

Wandern im Sauerland – Tourinfo kompakt
Anspruch: Leichte Wanderung auf breiten Wegen mit steter, aber mäßiger Steigung.
Länge/Dauer: 14,9 km / ca. 5 Std.
Höhendifferenz: 520 m
Saison: ganzjährig
Tourcharakter: Wanderung mit steter Steigung zu Beginn hinauf auf die Kuppe des Härdler. Von da an durchgehender Abstieg bis ins Tal zurück. überwiegend Waldwanderung mit Aussichten.
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz vor dem Ortseingang von Milchenbach (51.11567,8.208235)
Markierung: Ausschilderung als A4 im Stil des SGV
Besonderheiten: Margaretenstein, Härdler, „Dreiländereck“

Wegbeschreibung:

Die Härdlerstraße vor den Toren von Milchenbach überqueren wir und beginnen unsere Wanderung halblinks auf dem Landwirtschaftsweg.

Milchenbach gehört zu Lennestadt und wurde im Jahr 1297 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Seither entwickelte sich das Dorf ohne nennenswerte Ereignisse, erhielt jedoch in den Jahren 1989 und 2001 die Goldmedaille im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ und darf sich daher Golddorf nennen.

Wir gehen den langsam ansteigenden Weg am Waldrand empor, lassen einen Abzweig, der zurück nach Milchenbach führen würde, links liegen und erreichen eine Spitzkehre, an der wir den kleinen Wasserlauf Milchenbach überqueren. Mit mäßiger Steigung wandern wir weiter bis zur Schutzhütte Dümpel, wo wir bei einer ersten kleinen Rast die Aussicht auf den malerischen Ort Milchenbach genießen können. Vor der Schutzhütte biegen wir scharf rechts ab und erreichen eine Gabelung, an der wir uns halbrechts halten. Hier teilt sich nicht nur unser Weg, auf dem linken Weg werden wir auch wieder von unserer Rundwanderung zurückkehren. Dem zweispurigen Forstweg folgend, wandern wir geradewegs durch den Wald und orientieren uns ebenfalls an der Beschilderung zum Margaretenstein.

Nach einigen Kurven lichtet sich der Wald zur Rechten und bietet uns eine fantastische Aussicht auf die bewaldeten Kuppen zwischen Milchenbach und Oberhundem. Einige der Kuppen erkennen wir wieder, wenn wir bereits auf dem Premiumwanderweg Oberhundemer Bergtour (Tour 9 in diesem Buch) unterwegs waren, denn Teile des Wegs befinden sich am den uns gegenüberliegenden Hängen. Wir gehen geradeaus, bis sich von links ein Weg nähert. An diesem biegen wir scharf links ab und folgen weiterhin der Beschilderung zum Margaretenstein. Am Horizont zu unserer Linken schweift unser Blick in die grobe Richtung Finnentrop und Plettenberg.

Den breiten Forstweg verlassen wir an einem Hinweisschild nach rechts und wir wandern noch ein weiteres Stück bergauf bis schließlich an einer Schutzhütte und einem Picknickplatz der Margaretenstein erscheint.

Der Margaretenstein ist einer der ältesten Grenzsteine der Region und trennte in früheren Zeiten die katholischen Sauerländer im Norden von den protestantischen Wittgensteinern. Der Legende nach soll es hier ein Duell um ein Mädchen gegeben haben, wobei beide Duellanten ums Leben gekommen sein sollen. Heute verrät uns der Stein, der den Namen des beliebten Mädchens trägt, dass wir uns in einer Höhe von 685 Metern befinden.

Wir treffen aber hier nicht nur auf den Margaretenstein, sondern auch auf den Rothaarsteig, den wir aber sofort wieder verlassen, indem wir scharf links abbiegen und uns aufmachen, den Rest des Härdlers zu bezwingen. Auf einem breiten, teils grasigen Weg wandern wir durch den Wald und überwinden dabei weitere Höhenmeter, bis wir den Gipfel des Härdler erreicht haben. Ein Gipfelkreuz gibt es hier leider nicht, nur eine alte Sitzbank und ein Holzschild, dass uns darauf hinweist, dass wir uns nun in 756 Metern Höhe befinden. Zugegebenermaßen hätten wir das ohne dieses Schild nicht bemerkt, da die Kuppe bewaldet ist und der höchste Punkt nicht auffällt. Doch die vermisste Aussicht folgt wenige Meter später. Zunächst passieren wir aber noch den Schnadestein. Er wurde 1994 aufgestellt und seine Gravuren zeigen, dass es sich um ein „Dreiländereck“ handelt, da der Hochsauerlandkreis an den Kreis Siegen-Wittgenstein und den Kreis Olpe grenzt.

Mit dem Schnadestein folgt eine Hochfläche, die uns weite Fernsichten bietet und an der wir langsam den Abstieg vom Härdler angehen. An einer weiteren Schutzhütte wandern wir vorbei bis zu einer Kreuzung am Waldrand, wo wir links abbiegen und uns an einer T-Kreuzung abermals links halten. Auf einem breiten Forstweg wandern wir gemütlich durch den Wald, passieren in einem weiten Linksbogen das Naturschutzgebiet Härdler und gelangen zu einem nach rechts führenden Abzweig. Diesem folgen wir, jedoch nur kurz, da wir nach 200 Metern wiederum scharf links abbiegen. Mit weiteren Ausblicken und Sitzbänken am Wegesrand erreichen wir die bereits bekannte Gabelung und wenige Augenblicke später die Schutzhütte Dümpel. Vor ihr wenden wir uns nach links, überqueren erneut den Milchbach und folgen dem sanften Abstieg durch das Milchenbachtal bis zu unserem Ausgangspunkt. Unterwegs haben wir die Möglichkeit an einem Abzweig rechts zu wandern, um auf dem Rückweg noch einen kleinen Bummel durch das idyllische Dorf Milchenbach zu unternehmen.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


Die Weltenbummler – ältester deutschsprachiger Reiseblog (seit 2000)

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kleine Rechenaufgabe Die Zeit für die Eingabe ist abgelaufen. Bitte aktivieren Sie das Captcha erneut.